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Brief des ZweigbürosKönigreichsdienst 1977 | Juni
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Brief des Zweigbüros
Liebe Königreichsverkündiger!
Im vergangenen Monat schrieben wir Euch, daß mehrere Brüder in verschiedenen Teilen der Erde als Zonenaufseher unterwegs waren. Nach ihrer Rückkehr gaben sie ihre Berichte. Wir ergreifen deshalb diese Gelegenheit, Euch einige ermunternde Gedanken zu vermitteln.
Auf den Inseln des Südpazifiks macht das Werk trotz des Widerstandes seitens der Geistlichkeit und gewisser führender Persönlichkeiten ausgezeichnete Fortschritte. Wenn unsere Brüder auf Inseln tätig sind, wo es keine Königreichsverkündiger gibt, werden sie manchmal von den Leuten gebeten, länger zu bleiben und ihnen zu helfen, die Wahrheit kennenzulernen. Die Brüder bemühen sich, alle bewohnten Inseln und Atolle mit der „guten Botschaft“ zu erreichen, doch es werden mehr Arbeiter benötigt.
Brüder, die in den Teilen Australiens wohnen, in denen die Bevölkerung sehr verstreut lebt, mögen über 160 Kilometer zurückzulegen haben, um eine Zusammenkunft besuchen oder sich am Predigtdienst beteiligen zu können. Sie zeigen wahrlich große Wertschätzung für geistige Dinge!
Es war ermunternd, zu erfahren, was in Südamerika vor sich geht. Als zum Beispiel eine Familie in Ecuador die Bibel zu studieren begann, waren ihre Verwandten sehr beunruhigt. Einer von ihnen, ein eifriger Katholik, der ein Theologieseminar besucht hatte, erklärte sich einverstanden, die Familie zu besuchen und sie zur Aufgabe des Studiums zu bewegen. Während er sich einen Monat lang bei der Familie aufhielt, luden ihn der Mann und die Frau zu der morgendlichen Besprechung des Tagestextes, zu ihrem wöchentlichen Familienstudium und auch dazu ein, sie im Predigtdienst sowie zu den wöchentlichen Zusammenkünften im Königreichssaal zu begleiten. Er war von dem, was er kennenlernte so begeistert, daß er nach seiner Rückkehr so gute Fortschritte machte, daß er sogar noch vor seinen Verwandten getauft wurde. Dieser frühere Theologiestudent ist nun in seiner Heimatversammlung Dienstamtgehilfe. Inzwischen haben andere Verwandte die Familie mit derselben Absicht besucht wie der Theologiestudent. Mit welchem Ergebnis? Neununddreißig Personen sind heute in der Wahrheit.
Es ist wirklich noch viel Arbeit zu verrichten, damit die gute Botschaft verkündigt wird. Mögen wir uns alle bemühen, unseren Teil zu tun, während wir auf Jehova warten, daß er Wachstum gibt. Seid unserer Gebete für Euch versichert.
Eure Brüder
ZWEIGBÜRO WIESBADEN
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Treu „dem Weg“ folgenKönigreichsdienst 1977 | Juni
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Treu „dem Weg“ folgen
1 Die wahre Anbetung wird als „der Weg“ bezeichnet, das heißt, sie ist eine Lebensweise, bei der es um den Glauben an Jesus Christus und darum geht, sein Beispiel nachzuahmen (Apg. 9:2; 24:14) Seit Pfingsten des Jahres 33 u. Z. ist dies der beste Lebensweg. Haben wir im Leben unserer Brüder und Schwestern dafür nicht genügend Beweise beobachtet? Denken wir doch an unser eigenes Leben! Hat die Anwendung biblischer Grundsätze nicht zu guten Ergebnissen geführt? Sind wir nicht dadurch, daß Jehova unsere Gebete erhört hat, ermuntert und gestärkt worden? Hat uns die Hoffnung, die wir als Christen hegen, in Zeiten besonderer Belastung nicht aufrechterhalten? Und wie begeisternd ist auch die Aussicht auf Leben in Gottes neuer Ordnung, sei es, daß wir es durch eine Auferstehung von den Toten oder dadurch erlangen, daß wir die „große Drangsal“ überleben!
2 Wir haben also guten Grund, anderen „den Weg“ zu empfehlen. Es ist ein erprobter Lebensweg, der es vielen Tausenden ermöglicht hat, mit den allgemein üblichen Problemen des Lebens fertig zu werden, und der sie auch in Zeiten der Prüfung — bei Krankheit, Hunger und sogar bei Folterungen — aufrechterhalten hat. Es ist „der Weg“, der noch vielen Menschen heute eine Hilfe sein könnte. Er könnte Familien davor bewahren auseinanderzubrechen und Jugendliche davor, drogensüchtig zu werden. Er könnte allen, die die „gute Botschaft“ annehmen, einen wirklichen Sinn im Leben und eine zuverlässige Hoffnung für die Zukunft bieten. Ja, unsere Mitmenschen müssen heute dringend die Wahrheit erfahren. Empfiehlst du sie eifrig durch dein eigenes Beispiel und dadurch, daß du die Gelegenheit ergreifst Zeugnis zu geben?
3 Wenn auch das heutige gottlose System noch nicht zu Ende gegangen ist, bleibt es doch weiterhin der richtige Weg und die beste Lebensweise, ein Zeuge für Jehova zu sein. Wahre Christen sind stets überzeugt davon gewesen, daß es sich lohnt auszuharren, ja zu sterben, um Gottes Anerkennung zu haben. Sie haben gern mitgeholfen Gottes Namen zu rechtfertigen und den Widersacher zum Lügner zu stempeln. Die Tausende von Christen, die im Laufe der Jahrhunderte und in unserem zwanzigsten Jahrhundert eines gewaltsamen Todes starben, lebten nicht umsonst.
4 Die Tatsache, daß Gottes gerechte neue Ordnung nicht zu Lebzeiten der Christen im ersten Jahrhundert begann, bedeutete nicht, daß sie geistige Interessen an die zweite Stelle setzen durften. Die Zeit, in der sie sich als treu erweisen und ihren Mitmenschen helfen konnten, war begrenzt. Deshalb arbeiteten der Apostel Paulus und andere zu ihren Lebzeiten so eifrig um Jünger zu machen. Aufgrund ihrer eifrigen Tätigkeit war die „gute Botschaft“ bis zum Jahre 61 u. Z. „in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist“, gepredigt worden (Kol. 1:23). Erkennst auch du die Notwendigkeit, dich als treu zu erweisen und für die Wahrheit Zeugnis abzulegen?
5 Über den vor uns liegenden Weg gibt es daher keine Frage. Unser Leben sollte stets mit dem Gebot Jesu Christi übereinstimmen: „Bleibt also wach und fleht allezeit, damit es euch gelinge, all diesen Dingen, die geschehen sollen, zu entgehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen“ (Luk. 21:36). Ja, führe einen vortrefflichen Wandel, liebe deine Brüder weiterhin von Herzen, und verkündige die „gute Botschaft“, so daß andere mit dir treu „den Weg“ gehen können. Laß dich durch nichts von dem allerwichtigsten Ziel abhalten, auf „dem Weg“ zu bleiben und als ein Zeuge für Jehova Gott seine Anerkennung zu behalten.
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Bemühe dich, das Herz der Menschen anzusprechenKönigreichsdienst 1977 | Juni
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Bemühe dich, das Herz der Menschen anzusprechen
1 Fühlst du dich den Menschen, die in deinem Gebiet leben verpflichtet? Der christliche Apostel Paulus empfand eine solche Verpflichtung. Er schrieb: „Sowohl Griechen als auch Barbaren sowohl Weisen als Unverständigen bin ich ein Schuldner“ (Röm. 1:14). Ja, der Apostel war sich dessen bewußt, daß er verpflichtet war, die „gute Botschaft“ allen, die er erreichen könnte, zu verkündigen.
2 Wie der Apostel Paulus, so möchten bestimmt auch wir alles uns mögliche tun, um unserer Schuld oder Verpflichtung gegenüber unseren Mitmenschen nachzukommen. „Voller Eifer“ sollten wir uns bemühen, das Herz anderer mit der „guten Botschaft“ anzusprechen (Röm. 1:15). Was ist dazu erforderlich?
3 Zunächst sollten wir zu Ungläubigen die richtige Einstellung haben. Ungeachtet wie ablehnend oder unfreundlich sie sein mögen, sind es dennoch Personen, für die Christus gestorben ist. Es ist unsere Pflicht, alles daranzusetzen, sie auf diese wichtige Tatsache aufmerksam zu machen. Deshalb sollten wir das Beispiel des Apostels Paulus im Sinn behalten, der sagte: „Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, um Juden zu gewinnen. Ich bin den Menschen von allen Arten alles geworden, damit ich auf jeden Fall einige rette“ (1. Kor. 9:20-22).
4 Wenn wir das Beispiel dieses Apostels nachahmen wollen, sollten wir uns Gedanken über die Menschen in unserem Gebiet machen. Ihre Einstellung zum Leben, ihre Ziele und ihre Glaubensansichten mögen unterschiedlich sein. Vielleicht ist es eine Hilfe, wenn man sich mit anderen darüber unterhält, wie sie Menschen von unterschiedlicher Herkunft oder mit verschiedenen Glaubensüberzeugungen ansprechen.
5 Bestimmt spielt unsere Literatur eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, das Herz der Menschen anzusprechen. Daher sollten wir guten Gebrauch von dem laufenden Literaturangebot machen. Manchmal lassen jedoch die Äußerungen eines Wohnungsinhabers erkennen, daß eine andere Veröffentlichung für ihn nützlicher wäre. In einem solchen Fall sollte man anpassungsfähig sein. Und obwohl wir anderen die Literatur zugänglich machen möchten, sollten wir uns nicht verpflichtet fühlen, in jedem Fall beim ersten Besuch eine Publikation anzubieten. Es mag mitunter besser sein, Vereinbarungen für eine weitere biblische Unterhaltung zu treffen.
6 Da es sich bei dem Predigen der „guten Botschaft“ wirklich um Jehovas Werk handelt, sollten wir zu ihm um Leitung aufblicken. Es ist daher sehr passend, daß wir Jehova im Gebet darum bitten, das Herz der Menschen im Gebiet zu öffnen und uns Weisheit und Verständnis zu verleihen, damit wir ihnen die Wahrheit verständlich machen können. Mögen unsere Beweggründe und Handlungen stets zeigen, daß wir uns von Jehova gebrauchen lassen möchten, um allen Menschen in unserem Gebiet eine Hilfe zu sein (Apg. 16:14; 1. Tim. 2:1, 2).
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