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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
w55 1. 10. S. 593-601

Befriedigt durch Arbeit

„Gottes Gabe an die Menschen ist, daß jeder esse und trinke, und Freude finde an all seinem Mühen.“ — Pred. 3:13, RS.

1. Was zu tun erwählt sich Jehova, und wie berührt ihn dieses Tun?

JEHOVA ist der Höchste im ganzen Universum. Er hat kein Haupt über sich. Er nimmt von niemandem Befehle entgegen. Er ist niemandem verantwortlich. Er besitzt absolute Freiheit, zu tun, was ihm gefällt, dies oder jenes. Er wählt den Lauf, der ihn glücklich macht, und er ist als der glückliche Gott bekannt. Der beglückende Lauf, den er wählt, heißt Arbeit, und Arbeit ermüdet ihn nicht. „Ein ewiger Gott ist Jehova, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht.“ Folglich könnte das Wort, daß er sich am Ende des sechsten Schöpfungstages erquickte, nicht den Sinn des Benötigens einer Erholung haben. „In sechs Tagen machte Jehova die Himmel und die Erde, und am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich fortan.“ Jehova ruhte nicht in dem Sinne, daß er von aller Arbeit abstand, sondern er ließ nur von diesem besonderen Schöpfungswerk ab; und als er es vollendet hatte, betrachtete er es und sah, daß es sehr gut war, nämlich seinem Maßstab der Vollkommenheit entsprechend, und er war erquickt und befriedigt durch die Verrichtung dieser Arbeit von höchster Qualität. Diese vorzügliche Arbeit beendet zu sehen brachte Jehova, dem Schöpfer, Freude, Befriedigung und Erquickung. — Jes. 40:28; 2. Mose 31:17, NW, Fußn.

2. Was hat sich Jesus erwählt und mit welchen Ergebnissen?

2 Als Beweis, daß Jehova seine Arbeit am Sabbat oder siebenten Tag der Schöpfungswoche fortsetzt, lesen wir die Worte Jesu: „Mein Vater hat bisher fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend.“ Diese Worte zeigen, daß auch Jesus wirkt. Er tut das Werk, das Jehova ihm zugewiesen hat. Er tut Gottes Werk gern und willig und hat seine Lust, Jehovas Willen zu tun, zum Ausdruck gebracht. Dies hat er als Speise empfunden, als so befriedigend und erquickend wie Nahrung — ja, bei einer Gelegenheit, als seine Jünger in ihn drangen, zu essen, erwiderte er in der Tat: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich sandte, und sein Werk vollende.“ Die Freude, etwas geleistet zu haben, erquickte ihn nach beendeter Arbeit und zerstreute die Müdigkeit und ließ ihn befriedigt und froh zurück. — Joh. 5:17; 4:34, NW.

3. Wie wurde der Mensch zur Arbeit ausgestattet, und welche Aufgabe wurde ihm nach seiner Erschaffung gegeben?

3 Der Mensch wurde im Bild und Gleichnis Gottes und Christi, mit einem gewissen Maße ihrer Eigenschaften, der Weisheit, Macht, Gerechtigkeit und Liebe erschaffen. Auf Grund seiner Weisheit konnte der Mensch wissen, wie man etwas tut; zufolge seiner Kraft war er imstande, es zu tun; wegen seines Sinns zur Gerechtigkeit konnte er die Früchte seiner Mühe und Arbeit gerecht verbrauchen, und zufolge seiner Eigenschaft der Liebe konnte er gar über die Gerechtigkeit hinausgehen und mit anderen großmütig und selbstlos handeln. Er wurde mit der Fähigkeit erschaffen, gute Arbeit zu leisten, und es wurde ihm Arbeit zugewiesen. Nach seiner Erschaffung ‚nahm Jehova Gott den Menschen und ließ ihn im Garten Eden ansiedeln, damit er ihn bebaue und pflege‘. Dem Menschenpaar wurde gesagt: „Seid fruchtbar und werdet viele und füllt die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch untertan die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und jedes lebendige Geschöpf, das auf der Erde kriecht.“ Was für ein wunderbares Vorrecht zu arbeiten wurde doch dem ersten Menschenpaar gegeben, als die Erde mit ihrem Pflanzen- und Tierreich seiner Obhut anvertraut wurde und es sie mit Nachkommen füllen sollte, nachdem Jehova es mit den geistigen und körperlichen Fähigkeiten ausgestattet hatte, die es instand setzten, seiner Aufgabe in Vollkommenheit nachzukommen! — 1. Mose 2:15; 1:28, NW.

4. Weshalb trug Jehova dem Menschen Arbeit auf, und welche Feststellungen zeigen nun seine Weisheit hierin?

4 Jehova übertrug dem Menschen diese Arbeit nicht etwa, um sie nicht selbst tun zu müssen. Er tat es zum Wohle des Menschen, weil der Mensch zum Arbeiten ausgestattet worden war und sein Glück darin finden konnte, diese Arbeit, die seinen Fähigkeiten entsprach, zu tun. Es geschah zur Freude, zum Genuß und zur Befriedigung des Menschen, daß Jehova ihm passende Arbeit zuwies. Die Arbeit sollte sein Leben ausfüllen, sollte jede Möglichkeit der Langeweile oder Eintönigkeit ausschließen und ihm das befriedigende Gefühl geben, nützlich zu sein. Statt daß die göttlichen Eigenschaften durch Untätigkeit unterdrückt, unterbunden oder gehemmt werden, könnten sie sich in der von Jehova zugewiesenen Arbeit voll auswirken. Jüngst angestellte wissenschaftliche Studien bestätigen die Wahrheit der Schrift, daß der Mensch zum Arbeiten geschaffen ist. Sie haben ergeben, daß die meisten älteren Leute, die noch bei guter Gesundheit sind, sich nicht in den Ruhestand begeben wollen, daß ein Einstellen der Arbeit oft mehr Langeweile als Glück bringt; und Leute, die die Sache untersuchten, sind der Ansicht, daß gelangweilte Müßiggänger den Willen zum Leben verlieren und ihre Lebensspanne tatsächlich verkürzen. Liebhabereien ersetzen nicht in befriedigender Weise die Arbeit im Leben von Leuten, die sich in den Ruhestand begeben haben. Während man sich ihrer einige Stunden in der Woche als Abwechslung und zur Ausspannung von der regelmäßigen Arbeit erfreut, wirken sie doch langweilig, sobald man sich die ganze Zeit nur ihnen widmet. Auch entsprechen Liebhabereien gewöhnlich der Anforderung nicht, wie sie in einem gewissen Artikel folgendermaßen dargelegt wurde: „Um die geistige Gesundheit zu bewahren, muß jemand das Bewußtsein haben, er tue Arbeit zu einem nützlichen Zwecke.“ Sich von rechter Arbeit zurückzuziehen, ist eher ein Nachteil als ein Segen. So hat Jehova denn zum Wohl des Menschen gehandelt, als er ihm den Auftrag gab, zu arbeiten.

5. Was ist Jehovas Wille mit Bezug auf die Früchte der Mühe und Arbeit des Menschen?

5 Jehova will nicht, daß der Mensch der Früchte seiner Mühe beraubt werde. „Der hart arbeitende Landwirt“, so schrieb der Apostel Paulus, „muß als erster an den Früchten teilhaben.“ Vorher hatte er diesen göttlichen Grundsatz eingehend dargelegt mit den Worten: „Wer pflanzt einen Weinberg und ißt nicht dessen Frucht? Oder wer hütet eine Herde und genießt nicht etwas von der Milch der Herde? Rede ich diese Dinge nach menschlichem Maßstab? Oder sagt nicht auch das Gesetz diese Dinge? Denn im Gesetz Moses steht geschrieben: ‚Du sollst dem Ochsen, wenn er das Getreide drischt, nicht das Maul verbinden.‘ Kümmert sich Gott etwa um die Ochsen? Oder sagt er dies nicht ganz und gar um unsertwillen? Ja, um unsertwillen wurde es geschrieben, weil der Pflügende auf Hoffnung hin pflügen soll und der Dreschende in der Hoffnung auf den Anteil dreschen soll.“ Selbst die Ochsen sollten an den Früchten ihrer Arbeit teilhaben. Gilt denn die erste Sorge den Ochsen? Wenn Jehova für das Wohl des arbeitenden Tieres besorgt ist, wieviel mehr für das Wohl arbeitender Menschen! Paulus hebt hier nicht die göttliche Regel auf, daß Ochsen berücksichtigt werden, sondern durch kraftvollen rhetorischen Aufbau zeigt er, daß Ochsen im Vergleich zum Menschen wie nichts sind, und wenn dieser humane Grundsatz auf Ochsen angewendet wird, so gilt er noch viel eher für die Menschen und besonders für jene, die sich im Dienste Jehovas mühen und geistige Dinge im Interesse anderer aussäen. — 2. Tim. 2:6; 1. Kor. 9:7-11, NW.

6, 7. Wie zeigt 5. Mose 20:1, 5, 6 in auffallender Weise, daß der Mensch sich der Ergebnisse seiner Arbeit erfreuen soll?

6 Das Gesetz hinsichtlich der Ochsen, das Paulus anführte, befindet sich in 5. Mose 25:4, und im selben Buche befaßt sich Jehova mit Menschen und ihrem Recht, die Früchte ihrer Arbeit zu genießen. Der Zusammenhang ist wichtig. Die Nation Israel hatte eben ihre Wüstenwanderung beendet und lagerte sich auf den Ebenen Moabs, um in das Verheißene Land einzuziehen. Dieses Land war mit kämpfenden Horden von Dämonenanbetern besetzt. Der Einzug Israels mußte Krieg zur Folge haben, und im Kampfe würde Israel in der Minderheit sein: „Wenn du zur Schlacht wider deine Feinde ausziehst und siehst Pferde und Kriegswagen, ein Volk zahlreicher als du, so sollst du dich nicht vor ihnen fürchten, denn Jehova, dein Gott … ist mit dir.“ Man beachte aber, daß trotz der Dringlichkeit der theokratischen Kriegführung und des dringenden Bedarfs an diensttauglichen Kämpfern für die Schlachtreihen folgende Befreiung von der Militärpflicht galt: „Wer ist der Mann, der ein neues Haus gebaut und es noch nicht eingeweiht hat? Er gehe und kehre nach seinem Hause zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe und ein anderer Mann es einweihe. Und wer ist der Mann, der einen Weinberg gepflanzt und noch nicht begonnen hat, ihn zu benutzen? Er gehe und kehre nach seinem Hause zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe, und ein anderer Mann ihn zu benutzen beginne.“ — 5. Mose 20:1, 5, 6, NW.

7 Jehova will, daß jemand die Früchte seiner Arbeit genieße, daß seine Arbeit nicht umsonst sei, also nicht ohne den Lohn, das von ihm geschaffene Gute genießen zu können. Dies sollte zutreffen auch während der Notlage eines Krieges, zu welcher Zeit jeder diensttaugliche Mann bitter nötig war. Der Betreffende sollte die Befriedigung haben, sich seiner Arbeit zu erfreuen, und sollte nicht in die Schlacht ziehen müssen mit der stillen Frage, ob er wohl zurückkehren und sich seines Hauses erfreuen könnte oder ob ein anderer Mann es bewohnen werde. Der Erbauer sollte sich als erster der Früchte dieser Arbeit erfreuen. Dann würde er später dem Ruf zum Kriege Folge leisten, zur Zeit, da er an ihn erginge, und wäre dann in der Lage, mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu kämpfen, unbelästigt durch den Gedanken, er werde sich des von ihm gebauten Hauses nie erfreuen können, denn dann hätte er diese Freude bereits erfahren. Dasselbe galt mit Bezug auf jemand, der einen Weinberg gepflanzt hatte. Er sollte dessen Früchte essen, ehe er in den Krieg zog. Dies mochte eine Befreiung von Kriegsdienst für mehrere Jahre sein, da das Gesetz vorschrieb, daß die ersten drei Jahre keine Früchte verwendet werden sollten, das Erzeugnis des vierten Jahres sollte eine Opfergabe für Jehova sein und erst vom fünften Jahre an waren die Früchte für den allgemeinen Gebrauch gestattet. Trotzdem galt die Dienstbefreiung, bis der Pflanzer von der Ernte genossen hätte. — 3. Mose 19:23-25.

8. Wie zeigte Jesus, daß Arbeit den Lohn in sich trägt?

8 Durch ein Bild zeigte Jesus, daß die Arbeit ihren eigenen Lohn an Freuden gibt. Ein Mann begab sich auf eine Reise. Bevor er aber wegging, rief er seine Sklaven und betraute sie mit der Wahrung seiner Interessen, wobei er seine Güter gemäß den verschiedenen Fähigkeiten seiner Sklaven verteilte. Nach langer Abwesenheit kehrte er zurück und rief die Sklaven zur Rechenschaft. Durch fleißige Arbeit hatte jener, der für fünf Talente zu sorgen hatte, sie verdoppelt, und auch jener, dem zwei Talente anvertraut waren, hatte sie verdoppelt, aber der eine, dem ein einziges Talent anvertraut worden war, war träge gewesen und hatte nichts damit getan und somit nichts gewonnen. Wie wurden nun die zwei fleißigen Arbeiter belohnt? Wurden sie geheißen, Ferien am Meer oder in den Bergen zu machen? War das ihr Lohn? Nein, ihr Lohn für harte Arbeit war nicht Ferien, sondern sogar vermehrte Arbeit! Zu jedem von ihnen sagte der Meister: „Wohlgetan, guter und treuer Sklave! du warst treu über wenige Dinge. Ich will dich über viele Dinge setzen. Geh ein in die Freude deines Meisters.“ Die Freude des Meisters lag in diesem Werk, und indem die fleißigen Sklaven noch mehr von diesem Werk zu tun bekamen, traten sie noch völliger in die Freude ihres Meisters ein. Was aber ist vom lässigen Sklaven zu sagen, der nicht arbeiten wollte? Was geschah mit ihm? Die Entscheidung war: „Nehmt das Talent von ihm und gebt es dem, der die zehn Talente hat.“ Dies hätte den Lässigen überglücklich machen sollen. Er wollte ja nicht arbeiten; nun wurde die Arbeit von ihm weggenommen, und er konnte sein Leben müßig verbringen. Aber statt sich zu freuen, weil er nicht zu arbeiten brauchte, ging er hin und weinte und knirschte mit den Zähnen. — Matth. 25:14-30, NW.

9. Welchem Zwecke dienen Ferien?

9 Um glücklich zu sein, brauchen wir Arbeit. Freilich benötigen wir etwas Ruhe, etwas Abwechslung für Geist und Leib, damit sich abgenutzte Nerven erholen können, und damit die körperliche Kraft zurückkehre. Die Sabbat-Vorkehrung des Mosaischen Gesetzes sah eine solche Ausspannung als Abwechslung nach einer Zeit harter Arbeit vor. Ferien von begrenzter Dauer leisten unschätzbare Dienste im Erneuern von Kraft. Aber wenn die körperlichen und geistigen Kräfte sowie die Nervenkräfte wiederhergestellt sind durch genußreiche Ferien, beginnen wir unruhig zu werden. Die Ferien haben ihrem Zweck gedient. Wir besitzen wieder Kraft zur Tätigkeit und sind zur Arbeit bereit. Die Ferien über diesen Punkt hinaus fortzusetzen, hieße, in eine Zeit der Langeweile und Unruhe eintreten und sich den demoralisierenden Gefahren des Müßiggangs aussetzen. Wir wünschen, zur Arbeit zurückzukehren. Wir vermissen die Freude und Befriedigung, die aus nützlicher Beschäftigung kommen.

10. Was ersetzt nun die Liebe zur Arbeit, und was ergibt sich daraus?

10 Jehova will, daß die Menschen Freude haben an der Arbeit und deren Früchte genießen: „Ich weiß, daß es nichts Besseres für sie gibt, als fröhlich zu sein und sich, solange sie leben, zu freuen, auch das ist Gottes Gabe an die Menschen, daß jeder esse und trinke, und Freude finde an all seinem Mühen.“ (Pred. 3:12, 13, RS) Viele mühen sich heute ab, aber wenige finden tiefe Freude dabei. Immer weniger ist Befriedigung über Geleistetes der Lohn für die Mühe und Arbeit der Menschen, denn immer mehr ist das Ziel ihrer Bestrebungen das Geld. Wir leben in einer Zeit des Materialismus, in welcher der Stolz auf vorzügliche Arbeit der zersetzenden Habsucht zum Opfer fällt, und das eifrige Bemühen um künstlerische Leistungen sich vor dem Götzen des kommerziellen Gewinns beugt. Wird Liebe zur Arbeit durch die Liebe zum Gelde ersetzt, so führt dies zur Verschlechterung der Arbeitsqualität und der künstlerischen Leistung. Das Geld regiert, und entartete Menschen zahlen für entartete Produkte. Sie mögen materiell mehr besitzen, haben aber geistig weniger. Statt Freude an ihrer Arbeit zu finden, suchen sie ihre Freude im Anhäufen von Geld, aber ihre Ängste und Neurosen und geistigen Wirrnisse verkünden laut den Fehlschlag ihres Laufes. In vergangenen Jahrhunderten haben gewisse Menschen in ärmlichen Verhältnissen geschrieben, gemalt, Musikstücke komponiert, und ihr Leben endete im Dunkel, aber sie empfingen den Lohn der Befriedigung über ihre Arbeit, und ihr anspornender Eifer brachte die anerkannten Meisterwerke in Literatur, Kunst und Musik hervor. Die Geschäftemacher von heute erhalten den Lohn, den s i e suchen, gleich den Schriftgelehrten und Pharisäern und Sadduzäern, die ihre Werke taten, um von Menschen gesehen zu werden; aber sie beide verpassen jene tiefe Freude und Genugtuung über Leistungen, die Befriedigung bringen. Obwohl die Menschen dazu geschaffen worden sind, zu arbeiten und sich der Arbeit zu erfreuen, hassen doch viele sie heute, weichen ihr aus und trachten danach, auf leichte Weise reich zu werden, sorgen für die Begierden des Fleisches und lassen sich bald verschlingen von der

EITELKEIT DES MATERIALISMUS

11. Wie scheint Salomo sich über das Thema Arbeit zu widersprechen?

11 Als Salomo Jehova noch treu war, wurde er dazu gebraucht, viele zum Denken anregende Sprüche und Betrachtungen zu schreiben, und im Buche des Predigers, das er geschrieben hat, wird wiederholt die Eitelkeit im Leben der Menschen auf Erden hervorgehoben. Oft wird dort auch die Arbeit erwähnt, und bisweilen scheint es, als ob sich Salomo in seinen Äußerungen über das Thema widerspreche, denn manchmal sagt er, sie sei eitel und nichtig, und in anderen Fällen preist er sie als Freude des Menschen und als Gabe Gottes. Zum Beispiel sagt Salomo in Prediger 3:13, dem Leittext dieses Artikels, daß Essen und Trinken und Fröhlichsein durch Arbeit eine Gabe Gottes an die Menschen sei. Doch in Prediger 1:2, 3 schreibt er: „Eitelkeit der Eitelkeiten! alles ist Eitelkeit. Welchen Gewinn hat der Mensch bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne?“ Im nächsten Kapitel zählt er vieles von seiner Arbeit auf und sagt: „Mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil [Lohn, RS] von all meiner Mühe.“ Doch gleich danach fügt er bei, alles sei Eitelkeit, weil er gleich wie ein Tor sterben und die Früchte seiner Mühe anderen hinterlassen werde, statt daß der sich Abmühende sie genieße: „Ich haßte alle meine Mühe, womit ich mich abmühte unter der Sonne, weil ich sie dem Menschen hinterlassen muß, der nach mir sein wird. Und wer weiß, ob er weise oder töricht sein wird? Und doch wird er schalten über alle meine Mühe, womit ich mich abgemüht habe, und worin ich weise gewesen bin unter der Sonne. Auch das ist Eitelkeit.“ Dessenungeachtet sagt er bald wieder, die Arbeit sei ein Vergnügen: „Es gibt nichts Besseres unter den Menschen, als daß man esse und trinke und seine Seele Gutes sehen lasse bei seiner Mühe. Ich habe gesehen, daß auch das von der Hand Gottes abhängt. Denn wer kann essen, und wer kann genießen ohne ihn?“ — Pred. 2:10, 18, 19, 24, 25.

12. Was ist zermürbend in bezug auf Mühe und Arbeit, und warum ist die Arbeit gewisser Menschen nichtig?

12 Etwas Zermürbendes an der Mühe und Arbeit war der Umstand, daß der sich Abmühende ihre Früchte nicht immer genießen konnte, weil der Tod dazwischentrat. Auch gibt es Leute, deren Arbeit Eitelkeit ist, weil sie selbst zu ihren Lebzeiten ihre Früchte nicht genießen, sondern Geizhälse sind, die sich das Vergnügen daran versagen, um Reichtum aufzuhäufen: „Wiederum sah ich vergebliches Mühen unter der Sonne: Da ist einer, der einsam steht ganz allein, hat weder Sohn noch Bruder, und macht sich doch Mühe ohne Ende und kann des Geldes nicht genug sehen. — ‚Aber für wen mühe ich mich denn ab und versage mir jeden Genuß?‘ Auch das ist nichtig und eine leidige Plage.“ „Ein Fremder genießt es — das ist nichtig und eine böse Plage.“ Erinnerst du dich der biblischen Begebenheiten, die zuvor angeführt worden sind und Jehovas Willen zeigen, daß jeder die Frucht seiner eigenen Arbeit genieße? Wenn dies nicht der Fall ist, so ist die Mühe für den Arbeiter Eitelkeit und Nichtigkeit. — Pred. 4:7, 8; 6:2, ZB.

13. Welcher Geist verdüstert viel Arbeit heute? und welches ist die ausgeglichene Ansicht?

13 „Und ich sah all die Mühe und all die Geschicklichkeit in der Arbeit, daß es Eifersucht des einen gegen den anderen ist. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. — Der Tor faltet seine Hände und verzehrt sein eigenes Fleisch. — Besser eine Hand voll Ruhe, als beide Fäuste voll Mühe und Haschen nach Wind.“ (Pred. 4:4-6) Viele lassen sich zur Arbeit nicht durch das Bewußtsein treiben, etwas sich Lohnendes zu tun, sondern durch neidische Konkurrenzsucht, um einen Mitmenschen zu übertreffen. Der Druck der Konkurrenz und Habgier treibt sie an, noch angestrengter und besser als ihr Nächster zu arbeiten, und im Geiste der Eifersucht suchen sie es ihrem materialistisch eingestellten Nächsten gleichzutun oder ihn zu übertreffen. In moderner Sprache ausgedrückt: sie sind darauf bedacht, „es Meiers gleichzutun“. Das ist selbstisch, beunruhigend, aufreizend und nichtig. Das andere Extrem ist jener Narr, der seine Hände müßig faltet, dann von Armut überwältigt wird und schließlich hungernd sein eigenes Fleisch verzehrt. Besser einem Mittelwege zu folgen, ruhig und friedlich zu arbeiten, ohne Unruhe und ohne andere um ihre Besitztümer zu beneiden, und eine Handvoll, die genügt, in ruhiger Zufriedenheit zu genießen, als durch bitteren Wettbewerb eifersüchtig zwei Handvoll zu erhaschen, oder dann in der Not zu sitzen mit zwei leeren Händen, die leer blieben zufolge törichter Lässigkeit! Weder zu viel noch zu wenig ist gut — ein Zuviel veranlaßt die Menschen, sich unabhängig von Gott zu fühlen, und ein Zuwenig verleitet sie zum Diebstahl: „Gib mir weder Armut noch Reichtum; speise mich mit der mir nötigen Speise; damit ich nicht satt werde und dich verleugne und sage: Wer ist Jehova? oder damit ich nicht verarme und stehle und den Namen meines Gottes mißbrauche.“ — Spr. 30:8, 9, AS.

14. Wie zeigte Salomo die Nichtigkeit des Aufhäufens von Reichtum, und wie veranschaulicht der Midrasch seine Worte?

14 Von welch bleibendem Nutzen sind die Reichtümer, die durch unruhvolle, aufreizende Konkurrenzsucht aufgehäuft werden? Es wird heute oft gesagt: „Du kannst es doch nicht mitnehmen.“ Salomo drückte sich darüber noch beredter aus. „Gleichwie er aus dem Leibe seiner Mutter hervorgekommen ist, wird er nackt wieder hingehen, wie er gekommen ist; und für seine Mühe wird er nicht das Geringste davontragen, das er in seiner Hand mitnehmen könnte. Und auch dies ist ein schlimmes Übel: ganz so, wie er gekommen ist, also wird er hingehen; und was für einen Gewinn hat er davon, daß er in den Wind sich müht? Auch isset er alle seine Tage in Finsternis und hat viel Verdruß und Leid [Krankheit, ZB] und Zorn.“ Der jüdische Midrasch illustriert dies durch ein Gleichnis. Ein Fuchs fand einen eingezäunten Weinberg und ein Loch, durch das er hineinschlüpfen konnte. Da er ein wenig zu dick war, fastete er drei Tage lang und wurde dünner und dünner, und schließlich zwängte er sich durch die Öffnung. Drinnen labte er sich an den Trauben, bis er wieder fett war. Aber als er den Weinberg verlassen wollte, konnte er nicht mehr durch das Loch schlüpfen. Also fastete er wieder drei Tage, um schlank genug zu werden und sich dann hinauszuwinden. Draußen angelangt, warf er einen Blick auf den Weinberg und rief: „Wirklich alles sehr schön, was es da bei dir gibt, doch: Was hat man schon davon? Wie jemand hineingeht, so geht er wieder hinaus.“ Ebenso verhält es sich in dieser Welt — das ist der Schluß des Gleichnisses. Mit nichts kommen wir in die Welt hinein, mit nichts verlassen wir sie. — Pred. 5:15-17.

15. Welche Arbeit ist eitel, und welche Arbeit ist es nicht, gemäß den Worten Salomos und um den anscheinenden Widerspruch der Bemerkungen über Arbeit aufzuklären?

15 Was bringt es also Gutes, sich dem Materialismus zu ergeben? Welch bleibenden Vorteil hat es? Sich mit diesem vor Augen abzumühen ist nichtig. Zu arbeiten, um Reichtum aufzuhäufen, ist Torheit. Aus Eifersucht mit jemandem zu konkurrieren, ist ein aufregendes Haschen nach Wind. Sich abzumühen, um materielle Schätze aufzuhäufen, ist ebenso eitel, wie Eitelkeit Torheit ist. Wir sollten für das Erforderliche an Essen und Trinken arbeiten um des reinen Genusses willen, den Arbeit mit sich bringt. „Siehe, was ich als gut, was ich als schön [lohnend, AÜ] ersehen habe: daß einer esse und trinke und Gutes sehe bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne, die Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben hat; denn das ist sein Teil.“ Salomo nannte solche Arbeit gut, sah sie nicht als Eitelkeit, sondern als etwas sich Lohnendes an und sagte, das sei das Lebenslos, das Jehova dem Menschen gebe. In der Schlußerläuterung ließ Salomo Jehova nicht außer acht, noch empfahl er ein Leben fleischlicher Genüsse ohne einen Gedanken an Gott oder die Zukunft: „Die Summe des Ganzen höre: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist jedes Menschen Sache. Denn Gott wird jegliches Tun vor sein Gericht bringen, das über alles Verborgene ergeht, es sei gut oder böse.“ Es wird eine Abrechnung geben. Wir sollen in der Furcht Jehovas arbeiten, weil er schließlich unsere Werke, auch die verborgenen, ja sogar die Beweggründe unseres Herzens richten wird. Unsere Arbeit soll darauf abzielen, in Übereinstimmung mit seinen Geboten Gutes zu bewirken. Solche Arbeit ist nicht Eitelkeit. Sie geht mit uns nicht verloren, sondern bleibt in Gottes Erinnerung und wird uns ein günstiges Gericht eintragen. Doch mehr davon später. — Pred. 5:18, Elb; 12:13, 14, ZB.

16. Welcher Krankheit und welcher Gefahr sieht sich die Welt nun als Ergebnis der Übergriffe des Materialismus gegenüber?

16 Hier erwäge man nun einige abschließende Bemerkungen über den Materialismus. Wir hören heute viel darüber. Man zieht über den Kommunismus als von materialistischer Einstellung los, und er wird mit Recht deswegen verurteilt. Ist aber nicht die ganze Welt materialistisch eingestellt? Selbst jene, die für Gott zu sprechen behaupten, arbeiten für den Materialismus, erachten ihn als von praktischem Wert, setzen ihr Vertrauen in ihn und betrachten tatsächlich die verhältnismäßig wenigen, die an Jehova, sein Wort und seine neue Welt glauben, als töricht und unpraktisch. Sich auf eine materialistische Wissenschaft konzentrierend, sind sie geistig krank, und die Sittlichkeit, Integrität und Verfechtung rechter Grundsätze durch Weltmenschen ist am Aussterben, da sie sich in den Angelegenheiten der Menschen mehr und mehr von Argumenten der Zweckmäßigkeit und einer materialistischen Auffassung leiten lassen. Der Fortschritt des Materialismus ist so groß wie der Rückgang der Geistlichgesinntheit, und selbst eine verderbte Welt, die sich durch den oberflächlichen Glanz ihres materiellen Reichtums blenden läßt, beginnt sich wegen der düsteren Folgen ihrer geistigen Armut zu sorgen. In der Zeitschrift Newsweek vom 29. März 1954 hieß es: „Der erhabene wissenschaftliche Sinn des Menschen hat die Mittel für die totale Vernichtung des Menschen erfunden. Der zaudernde politische Sinn des Menschen kämpft nun mit dem Problem, wie der Mensch von seiner eigenen Erfindergabe errettet werden kann.“ Malenkow sagte, der Atomkrieg „bedeute für die Weltzivilisation den Tod“. Eisenhower gab zu, daß der Atomkrieg eine „Vernichtung der Zivilisation“ bedeuten würde.

17. Worauf weist Toynbee als Lebensnotwendigkeit hin, wenn das Menschenleben auf der Erde fortdauern soll?

17 In der Neuyorker Zeitschrift Times vom 26. Dezember 1954 begann der berühmte britische Historiker Arnold J. Toynbee einen Artikel mit den Worten: „Mit welchen Gefühlen nähern wir uns diesem neuen Jahr, dem Jahre 1955? Fühlen wir, daß die Welt einer geistigen Erweckung bedarf?“ Er sagt, die Welt sei unter dem Bann des Westens, aber die Weltweisheit, nach welcher der Westen gelebt hat, habe sich als unzulänglicher Führer erwiesen. Wegen des Fanatismus und der Kriege der falschen Religionen nahmen unsere Vorfahren vor dem Ende des siebzehnten Jahrhunderts „ihren Schatz aus der Religion heraus und legten ihn in der Naturwissenschaft an“, und dieser Glaube an die Wissenschaft sei „die führende Inspiration des Westens gewesen bis in unsere Tage hinein, bis schließlich ihre Grenzen und ihre Schwächen als ironisches Ergebnis ihres überraschenden Erfolges bloßgestellt worden seien. In unserer Zeit hat die Wissenschaft den Menschen die Macht in die Hände gegeben, das Leben auf Erden zu zerstören.“ Diese verhärtete alte Welt hat nicht in Betracht gezogen, daß Liebe in die Tat umgesetzt werden kann, aber als nächstes erklärt Toynbee sie als von vitaler, praktischer Notwendigkeit: „‚Siehe, ich habe dir heute das Leben und das Glück, und den Tod und das Unglück vorgelegt.‘ Jahves beschwingte Worte an Israel sollten uns heute in den Ohren klingen. Jetzt, da sich die Völker der Welt mit tödlichen Waffen in den Händen sozusagen direkt gegenüberstehen, sind die Tugenden der Klugheit, Selbstbeherrschung, Toleranz, Weisheit und — weit über alle diese hinaus — der Liebe, in buchstäblichem Sinne zu Lebensnotwendigkeiten geworden. Das menschliche Leben auf der Erde kann nicht fortdauern, es sei denn, wir gewöhnlichen Männer und Frauen können diese Tugenden pflegen, und zwar nach einem weit höheren Maßstab, als wir dies bis dahin selbst für durchführbar hielten.“

18. Wie wird in der Schrift U.S. News & World Report über den wie ein Pilz aus dem Boden schießenden Materialismus geklagt?

18 Im U.S. News & World Report vom 31. Dezember 1954 schrieb David Lawrence in einem Leitartikel: „Ein krasser Materialismus hat sich entwickelt und beeinflußt die Atmosphäre dieses Zeitalters. Europa gedeiht durch eine wiedergefundene Wohlfahrt, die durch amerikanische Dollar stimuliert worden ist. Der ‚Neutralitätsgedanke‘ und die Darangabe von Grundsätzen sind an der Tagesordnung. In diesem Lande, in dem ein hoher Lebensstandard, hohe Wochenlöhne wie nie zuvor, alle möglichen Bequemlichkeiten, Gegenstände und Köstlichkeiten eines ‚Lebens im Überfluß‘ nicht nur als soziales Ziel gelten, sondern in dem die Regierung deren Beschaffung als ihre hervorragende Pflicht ansieht und zusichert, wird immer weniger Nachdruck auf die Moral gelegt und immer mehr Nachdruck auf eine Unterwerfung unter die Götter der Zweckdienlichkeit. In der Tat, die vorherrschende Weltanschauung des modernen ‚Intellektuellen‘ geht darauf hinaus, daß Peter im Interesse der Öffentlichkeit bestohlen werden müsse, um Paul das Seine zu zahlen, und daß, ungeachtet, was die Verfassung sagen mag, der Zweck die Mittel rechtfertige. Dieser heimtückische Keim durchdringt den Blutstrom der Regierung.“

19. Welche Krankheit droht heute gemäß einem Bericht im Science News Letter am meisten, welches sind ihre Symptome, und was ist ihr Heilmittel?

19 Die Zeitschrift Science News Letter vom 11. Dezember 1954 berichtete, daß gemäß Dr. Julian P. Price vom Ausschuß der amerikanischen Ärztevereinigung „die Krankheit, welche die Nation heute bedroht, eine Krankheit von geistiger Art und nicht von physischer oder intellektueller Art“ ist, und die Symptome der Krankheit lassen auf folgendes schließen: „Laxheit in der Moral unserer Landesregierung [USA] in jüngster Zeit, Einfluß des organisierten Lasters auf das gesetzgebende und soziale Leben, Zunahme an Verbrechen unter unserer Jugend, Bestechlichkeit und ein unethisches Verhalten im Amateursportwesen, eine tolle Jagd nach Vergnügen, die unser Volk veranlaßt, viermal so viel für Getränke auszugeben als für religiöse Bewegungen und Wohlfahrtsbestrebungen“. Und seine Verschreibung? „Das einzige Heilmittel, das irgendwie von Nutzen sein könnte — davon legt die Geschichte Zeugnis ab —, liegt in einer Herzensänderung. Es ist meine aufrichtige Überzeugung, daß die größte Notwendigkeit für unser Land — und für unseren Beruf — heute eine geistige Wiedergeburt ist, eine Rückkehr zu Gott und zu seinen ewigen Grundsätzen. Und die Wiedergeburt muß im Herzen des Durchschnittsbürgers erfolgen.“

20. Was schmerzt diese Welt?

20 Man beginnt zu erkennen, daß der Materialismus etwas ist, das Schmerz verursacht, daß eine Herzensänderung und eine Rückkehr zu geistigen Werten nötig ist, weil sonst das Leben seiner tieferen Freuden beraubt ist. Die Freude am Arbeiten ist dahin samt allen in Geldeswert gemessenen Anstrengungen. Wieder rufe man sich die zuvor angeführten Worte Salomos in den Sinn, die er zu den Worten, man solle essen und trinken und sich der Arbeit erfreuen, weil sie von Gott gegeben sei, beifügte: „Denn wer kann essen, und wer kann genießen ohne ihn?“ (Pred. 2:24, 25) Die Arbeit muß gute Arbeit sein, muß mit richtigen Beweggründen getan werden, die in Übereinstimmung sind mit Jehovas Vorhaben, eine Arbeit, die seine Hand zu tun gibt, und die gemäß den Grundsätzen der Lauterkeit und Sittlichkeit getan wird. Dies haben die Menschen der Gegenwart als eine Fessel abgeworfen, da sie es für nicht durchführbar hielten und denken, es behindere sie auf ihrer tollen Jagd nach Geld und materiellen Gütern, worin sie andere zu übertreffen suchen. Dabei finden sie, daß sie gefangengenommen und zuschanden werden durch ihre eigene Habgier und ihre weltliche Kriecherei, wozu der Schrecken vor einem sittlichen Verfall des mit atomarer Wucht wirkenden Materialismus sie treibt.

21. Von welchem Wert wird der materielle Reichtum in Harmagedon sein?

21 Ihr Streben nach materiellem Wohlstand schadet ihnen jetzt geistig, und in Harmagedon wird es ihnen körperlich nichts Gutes bringen. In diesen letzten Tagen zeugt es wider sie: „Kommet nun, ihr Reichen, weinet, heulet über die Trübsale, die über euch kommen. Euer Reichtum ist vermodert und eure Oberkleider sind mottenfräßig geworden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird ein Zeugnis wider euch sein und wird eure fleischigen Teile fressen. Wie Feuer ist das, was ihr in den letzten Tagen aufgehäuft habt. Ihr habt köstlich gelebt auf der Erde und euch auf sinnliches Vergnügen verlegt.“ Ihr Materialismus kann sie nicht von Gottes Zorn erretten: „Auch ihr Silber, auch ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes Jehovas; und durch das Feuer seines Eifers wird das ganze Land verzehrt werden. Denn ein Ende, ja, ein plötzliches [schreckliches, AS] Ende wird er machen mit allen Bewohnern des Landes.“ So nutzlos wird ihr Geld sein, daß es weggeworfen wird: „Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes Jehovas.“ Indem sie rechte Grundsätze beiseite tun, um bei der Aufhäufung von Reichtum ungehemmt zu sein, werfen sie das weg, was sie erretten könnte: „Vermögen nützt nichts am Tage des Zornes, aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.“ — Jak. 5:1-3, 5, NW; Zeph. 1:18; Hes. 7:19; Spr. 11:4.

22. Weshalb ist viel Arbeit heute nichtig, doch welche Arbeit ist es nicht?

22 So viele finden heute keine Freude mehr an ihrer Arbeit, weil Konkurrenzsucht sie des friedlichen Genusses des Lebens beraubt, weil der wissenschaftliche Materialismus ihr Dasein entsetzlich bedroht, und wenn sie sterben, können sie keine der Früchte ihrer Mühe mitnehmen. In der Tat, solche Arbeit ist Eitelkeit! Aber zufolge einer Wertschätzung für geistige Werte kann sich der Mensch seiner Arbeit erfreuen, kann essen und im Frieden schlafen und braucht keine Furcht vor dem Materialismus zu haben, und selbst wenn er stirbt, werden für ihn die segensreichen Früchte seiner Arbeit nicht verloren sein. Diese Arbeit ist nicht Eitelkeit, sondern bringt tiefe Befriedigung. Der nachfolgende Artikel enthält darüber Einzelheiten.

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