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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
w74 15. 4. S. 254-256

Fragen von Lesern

● Warum stehen einige christliche Zeugen Jehovas beim Fahnengruß auf, nicht aber, wenn die Nationalhymne gespielt wird? (USA).

Jehovas christliche Zeugen bemühen sich, Gottes Wort zu befolgen und das zu berücksichtigen, was ihnen ihr biblisch geschultes Gewissen sagt. Wie die Christen im ersten Jahrhundert betrachten sie sich als „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ in der ungläubigen Menschenwelt und erweisen dem Königreich Gottes unter der Herrschaft Christi ihre Loyalität (1. Petr. 2:11). Aus diesem Grund unterlassen sie alle Handlungen, auch solche nationalistischer Art, durch die sie ihre Loyalität gegenüber Gott und seinem ernannten König, Jesus Christus, brechen würden.

Man sollte auch im Sinn behalten, daß eine Landesfahne mehr ist als nur ein Stück Stoff. Sie wird offiziell als ein heiliges Symbol einer Nation betrachtet und wird mit Ehrfurcht behandelt. Wenn eine Fahne abgenutzt ist, ist es in vielen Ländern üblich, sie nicht einfach fortzuwerfen, sondern sie „auf würdige Weise zu vernichten, vorzugsweise, indem man sie verbrennt“. Es gibt auch Bestimmungen über das Hissen, das Niederholen, das Falten, das Führen und das Entfalten von Fahnen. Der Fahnengruß und das Treuegelöbnis werden als ein ehrfürchtiger, heiliger Akt angesehen, und da die Fahne ein Bild des Staates ist, stellt ein solcher Akt eine Form des Götzendienstes dar. (Vergleiche 2. Mose 20:4-6; 1. Johannes 5:21.)

Jehovas christliche Zeugen halten andere nicht davon ab, die Fahne ihres Landes zu grüßen, aber sie selbst glauben, daß sie nur Jehova Gott Verehrung darbringen können. Sie haben gebührenden Respekt vor der Fahne ihres Landes, aber die Fahne irgendeiner Nation zu vergöttern und einem Bild des Staates einen Akt der Anbetung darzubringen wäre für sie ein Akt der Untreue gegenüber Gott und des Verrats gegenüber dem Königreich des Sohnes Gottes.

Häufig ist es Brauch, daß alle bei einer Fahnengrußzeremonie Anwesenden aufstehen und die Fahne persönlich grüßen, um diesem Bild des Staates auf diese Weise die Treue zu geloben. In einer solchen Situation wird das Stehen allein wahrscheinlich nicht als ein Akt der Anbetung betrachtet. Daher haben viele wahre Christen keine Bedenken gehabt, respektvoll dazustehen, aber sie haben nicht die Fahne gegrüßt und auch nicht das Treuegelöbnis gesprochen. Natürlich spielt hierbei auch das Gewissen eine Rolle. Selbst wenn sich einige Zeugen so verhalten, mögen andere durch ihr Gewissen veranlaßt werden, sitzen zu bleiben oder darum zu bitten, den Ort, an dem die Zeremonie stattfindet, verlassen zu dürfen.

Wenn die Nationalhymne gespielt wird, wird manchmal erwartet, daß die Anwesenden aufstehen und singen. Diese Situation würde dem entsprechen, was eben hinsichtlich der Landesfahne erwähnt wurde. Doch noch häufiger wird von den Anwesenden einfach erwartet, daß sie aufstehen, während die Nationalhymne gespielt oder von einer einzigen Person (einem Solisten) und nicht von allen gesungen wird. Würde man in diesem Fall aufstehen, dann würde man dadurch seine Zustimmung zu den Worten und den Gefühlen, die in dem Lied zum Ausdruck kommen, zeigen. Über solche Hymnen heißt es in der Encyclopedia Americana: „Vaterlandsliebe und Nationalstolz sind das Hauptthema der meisten Nationalhymnen, und in vielen Fällen werden religiöse und patriotische Gefühle miteinander vermischt. Nationalhymnen sind häufig eng mit den Volksliedern eines Landes verwandt oder stammen aus Kriegen und Revolutionen.“ Da Jehova Gott der Schöpfer der Erde ist und alle Nationen einen gemeinsamen Vorfahren, nämlich Adam, haben, gibt es keine biblische Grundlage für Nationalstolz und ein Gefühl der rassischen Überlegenheit (Apg. 17:26). Hier lautet die Frage also: Könnte ein Christ in irgendeiner Weise zu erkennen geben, daß er Nationalstolz gutheißt? Wäre es richtig, wenn er Lieder singen würde, durch die er Kriegen und Revolutionen seine Zustimmung geben würde?

Folgende Tatsache sollte nicht übersehen werden: Der oben erläuterte Standpunkt der Zeugen Jehovas ist in keiner Weise eine Mißachtung der bestehenden Regierungsgewalt. Jehovas Zeugen mischen sich in keiner Hinsicht in die Politik irgendeines Landes ein. Sie nehmen nie an Aufständen, Revolutionen oder Rebellionen teil, um eine Regierung zu stürzen. Sie sind niemals verräterisch und beteiligen sich nie an umstürzlerischer Propaganda oder an irgendwelchen regierungsfeindlichen Aktionen. Ja, die Bibel sagt, daß die irdischen Regierungen „von Gott angeordnet“ und ‘in ihre relativen Stellungen’ gesetzt worden sind. Darüber hinaus stehen Jehovas Zeugen unter dem göttlichen Gebot, diesen „obrigkeitlichen Gewalten“ Steuern, Tribut und Ehre zu erstatten (Röm. 13:1-7).

Es ist daher angebracht, daß Jehovas Zeugen vor einem Herrscher aufstehen oder sich verbeugen oder sich sogar vor ihm niederwerfen (falls dies die Landessitte ist), um ihm dadurch Ehre zu erweisen und Achtung vor seiner Stellung zu zeigen (1. Mose 23:7; 42:6; 44:14). Aber sie werden einen solchen menschlichen Herrscher nicht als einen Gott rühmen. Sie werden sich auch nicht vor einem Bild eines Herrschers oder vor einem Bild des Staates — wie dem, das Nebukadnezar in der Ebene Dura errichten ließ, oder wie den neuzeitlichen Landesfahnen — niederbeugen und werden es auch nicht grüßen oder küssen oder in einem ehrfurchtsvollen Akt der Anbetung davor Weihrauch verbrennen (Apg. 12:21-23; 14:12-15; Dan. 3:1-29). Solange Regierungen keine Gesetze erlassen, die im Widerspruch zu den in der Bibel dargelegten Gesetzen Gottes stehen, werden Christen heute genauso wie die Christen im ersten Jahrhundert gehorsam „Cäsars Dinge Cäsar“ geben und werden gleichzeitig „Gottes Dinge ... Gott“ zukommen lassen, nämlich ihre Anbetung und ihren Dienst (Apg. 4:19; 5:29; Mark. 12:17).

● In 1. Korinther 10:13 schrieb der Apostel Paulus: „Keine Versuchung hat euch ergriffen, ausgenommen eine allgemein menschliche. Gott aber ist treu, und er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung wird er auch den Ausweg schaffen, damit ihr sie ertragen könnt.“ Woher stammt diese Versuchung, und wie schafft Gott für Christen den Ausweg? (USA).

Wie aus den Erfahrungen hervorgeht, die das Volk Israel in der Wildnis machte und auf die sich Paulus in den vorangegangenen Versen bezog, kommt die „Versuchung“ durch Umstände, die einen dazu verleiten könnten, Gottes Gesetz zu brechen. Etwas früher in diesem Kapitel schrieb Paulus: „Diese Dinge nun sind Vorbilder für uns [Christen] geworden, damit wir nicht Menschen seien, die schädliche Dinge begehren, so, wie jene sie begehrten. Werdet auch nicht Götzendiener wie einige von ihnen, so, wie geschrieben steht: ,Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um sich zu vergnügen.‘ Laßt uns auch nicht Hurerei treiben, wie einige von ihnen Hurerei trieben, so daß an e i n e m Tage ihrer dreiundzwanzigtausend fielen. Laßt uns Jehova auch nicht auf die Probe stellen, wie ihn einige von ihnen auf die Probe stellten, so daß sie durch die Schlangen umkamen. Murret auch nicht, wie einige von ihnen murrten, so daß sie durch den Vernichter umkamen“ (1. Kor. 10:6-10).

Waren diese Umstände von solcher Natur, daß die Israeliten den Versuchungen, die dadurch entstanden, nicht widerstehen konnten? Betrachte die Tatsachen. Die Israeliten fingen an, „schädliche Dinge“ zu begehren, als Jehova sie durch ein Wunder für einen ganzen Monat mit Wachteln versorgte. Sie hatten eine Zeitlang kein Fleisch gehabt, aber sie hatten genügend Manna zu essen. Doch sie gaben der Versuchung nach und bekundeten eine solch hemmungslose Habgier, daß, „wer am wenigsten sammelte, ... zehn Chomer“ oder 22 Hektoliter Wachteln sammelte (4. Mose 11:19, 20, 31-35).

Bei einer früheren Gelegenheit, und zwar als Moses auf dem Berg Sinai das Gesetz empfing, wurden die Israeliten „Götzendiener“, wie Paulus erwähnte. Sie trieben Kälberanbetung und gaben sich sinnlichem Vergnügen hin. Warum? Die Abwesenheit ihres sichtbaren Führers war der Umstand, der zu der Versuchung Anlaß gab, denn sie sagten zu Aaron: „Auf, mache uns einen Gott, der vor uns hergehen wird, denn von diesem Moses, dem Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, wissen wir bestimmt nicht was ihm widerfahren ist“ (2. Mose 32:1, 6).

Kurz bevor die Israeliten in das Verheißene Land einzogen, wurden Tausende von ihnen von moabitischen Frauen verführt. Durch den Umgang mit diesen Frauen wurden ihre sündigen Leidenschaften so weit erregt, daß sie Unsittlichkeit begingen. Das ist die Begebenheit, auf die sich Paulus bezieht und bei der an einem Tag Tausende wegen ihrer Sünde umkamen (4. Mose 25:1).

Manchmal gaben die Israeliten auch der Versuchung nach, sich auf rebellische Weise zu beklagen. Bei einer Gelegenheit wandten sie sich gegen Gott und Moses: „Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgebracht, damit wir in der Wildnis sterben? Denn da ist kein Brot und kein Wasser, und das verächtliche Brot widert unsere Seele allmählich an“ (4. Mose 21:5). Durch solche Klagen stellten die Israeliten ‘Jehovas Geduld auf die Probe’. Sie stellten ihn auf die Probe im Hinblick darauf, ob er solche Klagen ungestraft lassen würde.

Eine der Begebenheiten, bei denen die Israeliten der Versuchung zu murren nicht widerstanden, ereignete sich nach der Vernichtung der Rebellen Korah, Dathan und Abiram sowie ihrer Verbündeten. Sie fingen nämlich an zu argumentieren, daß die Hinrichtung der Rebellen ein Unrecht gewesen sei. In 4. Mose 16:41 wird berichtet: „Am nächsten Tag begann die ganze Gemeinde der Söhne Israels wider Moses und Aaron zu murren, indem sie sprach: ,Ihr, ihr habt Jehovas Volk zu Tode gebracht.‘“ Die Folge davon, daß sie die Art der Rechtsprechung kritisierten, war, daß 14 700 Israeliten durch eine von Gott gesandte Plage umkamen (4. Mose 16:49).

Offensichtlich war keine der Versuchungen so groß, daß die Israeliten ihr nicht hätten widerstehen können. Aber die Israeliten gaben der Versuchung nach, weil sie immer wieder Jehova, seine liebevolle Fürsorge und die Rechtmäßigkeit seiner Gesetze und Wege vergaßen. Sie verloren ihren Glauben.

Wie im Fall der Israeliten sind die Versuchungen, denen Christen ausgesetzt sind, nichts Besonderes im menschlichen Erfahrungsbereich. Wenn also Christen die nötigen Anstrengungen machen, solchen Versuchungen zu widerstehen, und darauf vertrauen, daß Jehova Gott ihnen hilft, können sie treu bleiben. Denn „Gott ... ist treu“ und wird nicht zulassen, daß sein Volk ‘über sein Vermögen versucht wird’. Er wird seine Diener niemals verlassen oder im Stich lassen, indem er zulassen würde, daß sie in Situationen oder Verhältnisse gerieten, in denen es für einen Menschen unmöglich wäre, seinen Willen zu tun.

Wenn Jehova zuläßt, daß sich gewisse Umstände oder Situationen entwickeln, schafft er auch den Ausweg, indem er sein Volk stärkt, der Versuchung zu widerstehen. Zum Beispiel mögen andere einen Christen körperlich mißhandeln, um ihn zu veranlassen, seinen Glauben zu widerrufen. Durch diese Situation mag ein Christ in die Versuchung kommen, nachzugeben, um weiteren Qualen und möglicherweise sogar dem Tode zu entgehen. Aber aufgrund der inspirierten Zusicherung, die der Apostel Paulus gab, weiß er, daß die Umstände, die zu der Versuchung Anlaß geben, nur vorübergehend sind. Jehova wird nicht zulassen, daß die Situation so schlimm wird, daß er den Glauben des betreffenden Christen und seine geistige Kraft nicht mehr genügend zu schützen vermag, so daß dieser seine Lauterkeit bewahren kann.

Außerdem hilft Jehova denen, die unter Druck gesetzt werden, durch seinen Geist. Gottes heiliger Geist hilft ihnen, sich an die Dinge aus der Heiligen Schrift zu erinnern, die sie wissen müssen, um der Versuchung zu widerstehen, und hilft ihnen, das richtige Unterscheidungsvermögen bei der Anwendung dieser Grundsätze zu haben (Joh. 14:26). Sie werden daher nicht verleitet, einen falschen Weg einzuschlagen. Sie verstehen die wirklichen Streitfragen, um die es geht. Jehova hat auf diese Weise schon vielen geholfen, bis zum Tode treu zu bleiben. Der Tod war nicht der Ausweg, der für sie geschaffen wurde, aber die Hilfe, die Jehova ihnen bot, ermöglichte es ihnen, bis zum Ende auszuharren, ohne der Versuchung nachzugeben.

Jehova hilft seinen Dienern nicht nur durch seinen Geist, sondern er setzt auch seine Engel für sie ein. So heißt es in Hebräer 1:14: „Sind sie nicht alle Geister für den öffentlichen Dienst, ausgesandt, um denen zu dienen, die die Rettung ererben werden?“

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