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  • Wohin nach der Vernichtung der organisierten Religion?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1980
w80 1. 6. S. 13-18

Wohin nach der Vernichtung der organisierten Religion?

Es empfiehlt sich, vor der Betrachtung dieses und des folgenden Artikels Jeremia, Kapitel 40 bis 49 zu lesen.

„Verflucht sei, wer den Auftrag nachlässig ausführt, und verflucht sei, wer sein Schwert vom Blut zurückhält!“ (Jer. 48:10).

1. Vor welches Problem wird die Vernichtung der organisierten Religion die Überlebenden stellen?

„DIE organisierte Religion ist vernichtet!“ Mit derartigen Jubelrufen von Personen, die die anerkannten Religionen hassen, dürfen wir bei der Vernichtung der organisierten Religion von heute rechnen. Wohin werden sich die Überlebenden dieses schier unglaublichen Ereignisses begeben? Ja, wohin werden sie sich noch wenden können? Wir stellen diese Fragen in aller Aufrichtigkeit.

2. Welche Frage entstand aufgrund der Prophezeiung Jeremias, und wo befand sich dieser nach fast 40jähriger Tätigkeit als Prophet?

2 Einige, die bis heute an einer der anerkannten Religionen festgehalten haben, mögen ungläubig fragen: „Wird der Schöpfer des Himmels und der Erde so etwas zulassen?“ Diese Frage gleicht derjenigen, die vor ungefähr 2 625 Jahren im Nahen Osten wegen des jungen Propheten Jeremia, eines Juden priesterlicher Abstammung aus der Stadt Anathoth, aufgeworfen wurde. Es hatte den Anschein, als ob Jeremia gegen die Religion prophezeie, die damals von seinem eigenen Volk ausgeübt wurde. Nach den Worten Jeremias sollte der Tempel — der einzige, den die Juden gemäß ihrem religiösen Gesetz haben durften — niedergebrannt werden. Jerusalem, die Stadt, in der der Tempel stand, sollte zu einem Schutthaufen werden. Alle, die die damals gebräuchliche Form der Religion ausübten, sollten in das Land ihrer Eroberer ins Exil weggeführt werden und dort 70 Jahre lang bleiben. Daß Jeremia ein solches Unglück voraussagte, löste große Empörung aus. Gegen Ende der 40 Jahre, in denen Jeremia solche Prophezeiungen geäußert hatte, wurde er ins Gefängnis geworfen. Das war unter der Herrschaft Zedekias, des letzten Königs aus der Familie Davids.

3. Vernichtete Jehova die Religion, die seiner Anbetung diente, indem er dieses Unheil zuließ?

3 Der Gott, dessen Name über dem Tempel zu Jerusalem genannt wurde, ließ das Unheil, das über die Religion hereinbrechen sollte, zu. Jerusalem erfuhr die Botschaft von dem bevorstehenden Untergang von diesem Gott, Jehova. Heißt das, daß er die Religion, die seiner Anbetung — der Anbetung des wahren Gottes — diente, vernichten wollte? Keineswegs! Er hatte lediglich vor, die verunreinigte, entartete Form der Anbetung zu beseitigen, die damals in dem Tempel, der seinen Namen trug, zur Unehre dieses heiligen Namens gepflegt wurde. Das von Jeremia verkündete Wort Jehovas ging in Erfüllung. Diejenigen, die diesem Wort hartnäckig widerstanden, hatten das Nachsehen. Vom 7. bis zum 10. Tag des Sommermonats Ab, des 5. Monats des jüdischen Kalenders, wurde der Tempel geschleift, und die schlimm zugerichtete, vom Hunger heimgesuchte Stadt Jerusalem wurde dem Erdboden gleichgemacht. Zuvor war König Zedekia auf der Flucht gefangengenommen worden, und die ausgemergelten Juden, die überlebt hatten, wurden zu Tausenden als Gefangene ins Exil nach Babylon weggeführt, das nun die Herrin der Welt war.

4. Sind all diese geschichtlichen Ereignisse für uns heute noch von Bedeutung und Belang?

4 Sind all diese geschichtlichen Ereignisse für uns heute noch von Belang? Ja. Doch aus welchem Grund? Weil sie prophetisch waren. Deshalb mußten sie aufgezeichnet werden. Bis heute sind uns diese Aufzeichnungen in vielen Sprachen in der Bibel erhalten geblieben. Ein aufmerksamer Erforscher dieser Geschichtsberichte, ein Jude, dessen Volk von den schmerzlichen Ereignissen unmittelbar betroffen wurde, unterstrich deren Bedeutung, als er im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung schrieb: „Diese Dinge nun widerfuhren ihnen fortgesetzt als Vorbilder, und sie sind zur Warnung für uns geschrieben worden, auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind“ (1. Kor. 10:11).

5. Vor welchem Unglück schrieb Paulus die Worte aus 1. Korinther 10:11, und wann wird sich ein solches Ereignis nicht wiederholen?

5 Diese Worte stammen von dem christlichen Apostel Paulus. Er schrieb sie, ungefähr 15 Jahre bevor die Stadt Jerusalem und ihr Tempel im Jahre 70 u. Z. erneut zerstört wurden, und zwar diesmal von römischen Legionen. Zu einer solchen Zerstörung kann es nicht noch ein drittes Mal kommen, denn kein jüdischer Tempel ziert das heutige Jerusalem. Heute machen drei große Religionen ihre Ansprüche auf diese historische Stadt geltend: die sogenannten Christen, die Moslems und die Juden.

6. Welcher Teil der organisierten Religion wird zuerst vernichtet werden, und was erwartet diejenigen, die sich anderen Teilen der organisierten Religion zuwenden?

6 Es gibt Religionen, die älter sind als die Christenheit. Und dennoch wird die Christenheit, wie aus den Worten Jeremias zu erkennen ist, der Teil der organisierten Religion sein, der zuerst vernichtet wird. Ja, Jerusalem stellte prophetisch die Christenheit dar, denn sie behauptet, die Religion zu praktizieren, die im Jahre 33 u. Z. in Jerusalem ihren Anfang nahm. Wohin werden sich die Angehörigen der Christenheit begeben, sofern sie die Vernichtung des neuzeitlichen Gegenstücks des zum Untergang verurteilten Jerusalem der Tage Jeremias überleben? Werden sie sich nichtchristlichen Religionen zuwenden? Das würde bedeuten, daß sie lediglich in andere Teile der zur ewigen Vernichtung bestimmten organisierten Religion flüchten würden.

7. Wo zu leben, gestatteten die Babylonier Jeremia und seinem Sekretär nach der Zerstörung Jerusalems, und die Zeit für welches Fest rückte damals näher?

7 Beachten wir, wodurch dies in den Tagen Jeremias dargestellt wurde, nachdem Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. zum ersten Mal zerstört worden war. Einigen ärmeren Juden wurde erlaubt, unter Gedalja, den der siegreiche König Nebukadnezar als Statthalter in dem besiegten Land Juda eingesetzt hatte, im Land zu bleiben. Das geschah im 5. Mondmonat (Ab) des Jahres 607 v. u. Z. Jeremia und sein Sekretär Baruch waren bewahrt worden, und der babylonische Heeroberste ließ Jeremia frei entscheiden, ob er unter dem Statthalter Gedalja bei den Armen des Landes bleiben wollte. Was nun? Die Zeit für die Ernte im Herbst, im 7. Monat (Ethanim oder Tischri), rückte näher. Es kam also auch die auf sieben Tage festgesetzte Zeit des Festes der Einsammlung oder Laubhüttenfestes heran (vom 15. bis 21. Tischri). Aber o weh! Es gab keinen Tempel in Jerusalem, in dem man das Fest mit Freuden hätte feiern können (5. Mose 16:13-16).

8. Kehrten jüdische Flüchtlinge nach Juda zurück, um das Fest der Einsammlung zu feiern?

8 Außer einer Abteilung Besatzungstruppen hatte das babylonische Heer das Land verlassen und viele Juden, die überlebt hatten, als Gefangene mitgeführt. Diejenigen der Juden, die geflüchtet waren, kamen daher nun langsam aus den benachbarten Ländern wieder nach Juda zurück. Wollten sie mit ihrer Rückkehr in ihr Heimatland ihrem Gesetzgeber, Jehova, gehorchen und das Laubhüttenfest oder Fest der Einsammlung feiern, auch wenn es die Stadt Jerusalem und ihren Tempel nicht mehr gab? Es zeigte sich, daß dies nicht der Fall war.

9. Weshalb entstand die Frage, wohin die Heimkehrer und die Armen des Landes Juda gehen würden?

9 Wohin gingen die Heimkehrer und die Armen des Landes? Sie wurden nicht gezwungen, das Land zu verlassen. Doch Jeremia hatte vorhergesagt, daß das Land 70 Jahre völlig verödet sein würde, ohne Mensch und Haustier. Dennoch forderte Jeremia die Bewohner des Landes auf, in Frieden dazubleiben und sich nicht vor den Babyloniern zu fürchten, die abgezogen waren. Gedalja, der Statthalter, war selbst ein Jude und unterstand jetzt lediglich Nebukadnezar, dem König von Babylon. Jehova, ihr Gott, stieß sie also nicht aus dem Land, das er ihnen gegeben hatte, wenngleich er Jeremia dazu inspiriert hatte, eine 70jährige völlige Verödung des Landes Juda vorherzusagen.

EIN MEUCHELMÖRDER SCHLÄGT ZU

10. Warum befanden sich die „Armen des Landes“ Juda in religiöser Hinsicht in einem beklagenswerten Zustand?

10 Befanden sich diese „Armen des Landes“, die in Juda zurückgeblieben waren, in religiöser Hinsicht nicht in einem beklagenswerten Zustand? (Jer. 40:7, Herder). In Jerusalem gab es keinen Tempel mehr, gegen den hin man zu Jehova hätte beten können. Es gab außer Jeremia keinen Priester, keinen Leviten. Es gab keinen Altar, auf dem Opfer hätten dargebracht werden können. Ja es gab keine mit zwei Engelfiguren verzierte goldene „Bundeslade“, vor der der Hohepriester am 10. Tischri das Blut der Opfer des Sühnetages hätte sprengen können. Sie war verschwunden, und bis heute weiß niemand, was damit geschah (Hos. 3:4).

11. Warum hielt der Ammoniterkönig Baalis Ismael, den Sohn Nethanjas, für ein geeignetes Werkzeug, um Gedalja, den jüdischen Statthalter, aus dem Weg zu schaffen?

11 In dieser Situation trat ein Unheilstifter auf den Plan, und zwar in der Person Ismaels, des Sohnes Nethanjas. Wahrscheinlich dachte Baalis, der König der Ammoniter, zu dem Ismael vor den Babyloniern geflohen war, Ismael sei der geeignete Mann, Gedalja, den König Nebukadnezar als Provinzstatthalter von Juda eingesetzt hatte, zu ermorden. Warum? Weil Ismael „von der königlichen Nachkommenschaft“ war. Durch Elischama, seinen Großvater, hatte er Verbindung zum Königshaus gehabt und hatte zu den „führenden Männern des Königs“ gehört (Jer. 41:1). Dieser Beamte des abgesetzten Königs Zedekia mochte daher verärgert darüber gewesen sein, daß Gedalja zum Statthalter eingesetzt worden war, obgleich er nicht „von der königlichen Nachkommenschaft“ war. Baalis, der König der Ammoniter, der sich über die Zerstörung Jerusalems gefreut hatte, gebrauchte deshalb Ismael als Werkzeug, um Gedalja aus dem Weg zu räumen (Ps. 83:7, 8; Jer. 40:14).

12. Auf welche Weise führte Ismael seine schmutzige Tat aus, und warum mußte er schließlich doch noch fliehen?

12 Ungeachtet der Warnung Jochanans, des Sohnes Kareachs, bewirtete Gedalja Ismael und seine zehn Gefährten in Mizpa, dem neuen Verwaltungssitz, einige Kilometer nördlich von den Ruinen Jerusalems. Obgleich einige babylonische Soldaten zugegen waren, fielen Ismael und seine Leute plötzlich über diejenigen her, die beim Mahl anwesend oder in der Nähe waren, und brachten sie alle um (Jer. 41:2, 3). Auch noch weitere Juden wurden das Opfer Ismaels und seiner hinterhältigen Bande. Das geschah im 7. Mondmonat, Tischri, dem Monat, in dem normalerweise das 7tägige Laubhüttenfest stattfand. Das übrige Volk von Mizpa wurde von diesem Usurpator gefangen weggeführt. Als jedoch Jochanan, der Sohn Kareachs, erschien und Ismael in den Weg trat, floh dieser mit acht seiner Männer in das Land Ammon, das von Nebukadnezar, dem König von Babylon, noch nicht unterworfen worden war (Jer. 41:10-15; 49:1-5).

13. Zu welcher Botschaft inspirierte Jehova Jeremia auf die Bitte Jochanans und seiner Anhänger? Wie reagierten sie?

13 Aufgrund dessen, was mit der provisorischen Verwaltung geschehen war, die die Babylonier eingesetzt hatten, glaubten Jochanan und das Volk, das Babylonische Reich, die neue Weltmacht, die Jehova Gott im Nahen Osten als Urteilsvollstrecker gebrauchte, fürchten zu müssen. Wohin sollten sie nun gehen? Jochanan und seine Obersten wandten sich formell an Jeremia, der die Zerstörung Jerusalems wahrheitsgemäß vorhergesagt hatte. Sie versprachen, die Botschaft Jehovas, die durch Jeremia ergehen würde, zu beherzigen, ganz gleich, ob sie ihnen gefalle oder nicht. Zehn Tage nachdem sie Jeremia aufgesucht hatten, erging das Wort Jehovas durch ihn. Sie sollten nicht der Furcht nachgeben, sondern als Untertanen Babylons im Land bleiben. Wenn sie jedoch ungläubig nach Süden, nach Ägypten, zögen, würden sie durch das siegreiche Schwert des Königs von Babylon, durch den Hunger und die Pest umkommen. Außer einem kleinen Überrest würden alle in dem zum Untergang verurteilten Ägypten das Leben lassen müssen. Sie sollten nach dem Sturz des Babylonischen Reiches nicht in Frieden in die Provinz Juda zurückkehren. Beachteten Jochanan und seine Anhänger diese göttliche Botschaft? Nein. Sie bezeichneten sie als eine Unwahrheit und nannten Jeremia einen Lügner (Jer. 42:1 bis 43:3).

14. Wer hielt sein Wort nicht, und warum wurde das Fest der Einsammlung im Jahre 607 v. u. Z. nicht gefeiert?

14 Doch wenn jemand gelogen hatte, so waren sie es, denn sie hatten sogar gelobt, die Botschaft, die Jeremia ihnen übermitteln werde, zu beachten, selbst wenn sie ihnen nicht gefalle. Sie befanden sich aber bereits auf dem Weg nach Süden, nach Ägypten, und waren entschlossen weiterzuziehen, bis sie das Land am Nil erreicht hätten. Sie wollten sich der Herrschaft Babylons, der dritten Weltmacht, nicht beugen. Ägypten war früher als Verbündeter Judas gegen diese sich ausdehnende Weltmacht vorgegangen. Da das Land Juda jetzt unter der Herrschaft Babylons stand, wollten sie auf keinen Fall, daß jemand im Land blieb und sich Babylon unterwarf. Die Befürworter der Unterwerfung unter Babylon, nämlich Jeremia und sein Sekretär Baruch, durften nicht zurückgelassen werden. Deshalb nahm man diese Diener Jehovas mit. Ohne es zu beabsichtigen, zogen die gegen den Willen Jehovas rebellierenden Juden gerade um die Zeit des Jahres 607 v. u. Z. weg, als im Lande Juda freudig das Fest der Einsammlung oder Laubhüttenfest gefeiert werden sollte (15. bis 21. Tischri). So blieb das Land, wie vorhergesagt, verödet zurück, ohne Bewohner und Haustiere (Jer. 43:4 bis 7).

15. Inwiefern stehen die Ereignisse der Tage Jeremias mit denen unserer Zeit in Verbindung, wodurch sie für uns von Interesse sind?

15 Dem Willen Gottes, des Allmächtigen, kann nie erfolgreich widerstanden werden. Nie wird man die Richtigkeit seines prophetischen Wortes widerlegen können. Mit dem Auszug der widerspenstigen Juden aus dem Land Juda begann die vorhergesagte 70jährige Verödung des Landes, während deren sich weder israelitische Bewohner noch Haustiere darin aufhielten. Damals begannen auch die symbolischen „sieben Zeiten“ (2 520 Jahre), von denen König Nebukadnezar unter dem Einfluß Jehovas träumte und über die der Prophet Daniel mit Gottes Hilfe eine Erklärung abgab (Dan. 4:13-27; Luk. 21:24). Es war daher kein Zufall, als in einer friedlichen Welt der Erste Weltkrieg ausbrach und das Ende dieser „sieben Zeiten“ im Mondmonat Tischri des Jahres 1914 u. Z. kennzeichnete. Somit besteht tatsächlich eine Verbindung zwischen den Ereignissen der Tage Jeremias und denen unserer Zeit. Die Bedeutung jener Ereignisse ist also für uns heute wirklich von Interesse.

16. Warum erwies sich die Flucht nach Ägypten für jene ungläubigen Juden nicht als der richtige Weg?

16 Die Religion, die von den gesetzlosen Juden in Jerusalem organisiert worden war, war im Jahre 607 v. u. Z. vernichtet worden. Entgingen die Juden, die daraufhin nach Ägypten geflohen waren, dem, was sie verabscheuten? Wählten sie den besten, den richtigen Weg? Wohl kaum, wenn man bedenkt, daß sie ein erschreckendes Beispiel dafür abgaben, was mit Religionsanhängern geschieht, die sich weigern, dem Wort Jehovas zu gehorchen. Obwohl sich Jeremia zwangsweise in Ägypten befand, hörte er dort nicht auf zu prophezeien. Jehovas Geist regte ihn weiterhin dazu an, Vorhersagen hinsichtlich der ungläubigen jüdischen Flüchtlinge und ihrer Wahlheimat zu äußern. Seine inspirierten Schriften blieben bis in die heutige kritische Zeit erhalten und dienen als Warnung für diejenigen, die von den rebellischen Juden der Tage Jeremias dargestellt wurden. Was können wir in Anbetracht dessen in der vor uns liegenden Zeit erwarten?

17. Was sollten wir von den Augenzeugen, die die Vernichtung der Christenheit überleben, nicht erwarten, und warum nicht?

17 Wir sollten damit rechnen, daß der einflußreichste Teil der organisierten Religion, die Christenheit samt ihren unzähligen Sekten und Glaubensgemeinschaften, vernichtet wird. Dies wird zu der von Jehova bestimmten Zeit geschehen. Daher entsteht die Frage: Welchen Weg werden die Augenzeugen dieses erstaunlichen Ereignisses einschlagen? Gemäß dem, wie sich Ismael, Jochanan und ihre Anhänger, die den Rat Jehovas verwarfen, im Jahre 607 v. u. Z. im Vorbild verhielten, dürfen wir nicht erwarten, daß sich eine zahllose Menge dieser Augenzeugen dem wahren Christentum zuwenden wird, das von der neuzeitlichen Jeremia-Klasse und ihren loyalen Gefährten praktiziert wird. Das wahre Christentum steht im Zeichen der Anbetung Jehovas, des Gottes Jeremias und himmlischen Vaters Jesu Christi. Jesus sprach von der Anbetung Jehovas, als er zu einer Frau an einem Brunnen in Samaria sagte: „[Es] kommt die Stunde, und sie ist jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten werden; denn in der Tat, der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist ein GEIST, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“ (Joh. 4:23, 24).

18. Wessen Zeuge war Jesus Christus auf der Erde, und auf wen muß heute dasselbe zutreffen?

18 Auch ein Christ darf die Anbetung Jehovas Gottes nicht beiseite schieben. In Offenbarung 1:5 bezeichnet sich der Sohn Gottes, Jesus Christus, als „Der Treue Zeuge“. Als er auf der Erde war, war er ein Jude, ein Israelit. Seinem Volk galten die Worte aus Jesaja 43:10: „‚Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,ja, mein Knecht, den ich erwählt habe.‘“ Jesus bewies, daß er ein treuer und wahrer Zeuge Jehovas war. Seine wahren Jünger müssen heute dieselbe Art Zeugen sein, nämlich Zeugen Jehovas.

19. Werden sich die Augenzeugen der Vernichtung der Christenheit Jehovas Zeugen anschließen, und welche Hoffnung bieten andere religiöse Systeme solchen Überlebenden?

19 Wir können auf keinen prophetischen Text der Bibel verweisen, der zeigt, daß nach der Vernichtung des neuzeitlichen Gegenstücks der Stadt Jerusalem in der bevorstehenden „großen Drangsal“ unzählige frühere Anhänger der Christenheit bekehrt würden und sich den verfolgten Christen, die als Jehovas Zeugen bekannt sind, anschließen würden. Viele mögen den durch die feurige Vernichtung der materialistischen Christenheit eintretenden Verlust an Vorteilen ebenso beklagen, wie die in Offenbarung, Kapitel 18 erwähnten Kaufleute die Einäscherung Groß-Babylons beklagen, weil die Geschäftsbeziehungen, durch die sie sich bereichert haben, wegfallen. Manche religiösgesinnte Personen wenden sich vielleicht irgendwelchen nichtchristlichen Religionen zu, die die Christenheit eine kurze Zeit überdauern werden. Doch solche Personen begeben sich nur in ein anderes verurteiltes religiöses System, das wie alle anderen zu Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion, gehört. Alle Teile Groß-Babylons sind zur Vernichtung bestimmt.

20. Wie können wir wissen, wohin die Überlebenden der Vernichtung Groß-Babylons gehen werden?

20 Wohin werden dann diejenigen gehen, die die Vernichtung Groß-Babylons überleben? Was ist den inspirierten prophetischen Schriften darüber zu entnehmen? Werden und können sie sich auf die Seite derer stellen, die von Jeremia und seinem Sekretär Baruch dargestellt wurden? Was diese Anbeter Jehovas an prophetischen Ereignissen in späteren Jahren erlebten, gibt die Antwort.

[Bild auf Seite 17]

Hüten wir uns davor, so zu handeln wie die gesetzlosen Juden zur Zeit Jeremias!

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