Ein Kampf zwischen Göttern
ES IST bemerkenswert, daß bei vielen heidnischen Völkern der alten Zeit, besonders bei den Babyloniern, jede Stadt ihre eigene Schutzgottheit hatte, der nicht nur ihr Tempel, sondern auch ihre Bewohner geweiht waren.a Einen Krieg betrachtete man daher nicht nur als einen Kampf zwischen den betreffenden Armeen, sondern vor allem als einen Kampf zwischen den Göttern. Man glaubte, der Gott der Siegerarmee habe den Gott der geschlagenen Armee oder Stadt besiegt. Die Götter dieser Völker waren nichtige Götzen, die in Wirklichkeit nichts tun konnten. Die Völker, die diesen Göttern Opfer darbrachten, opferten in Wirklichkeit unsichtbaren Dämonen, bösen Geistern, die von Satan, dem Teufel, dem „Gott dieses Systems der Dinge“, beherrscht wurden. Durch diese Götter konnte Satan die Menschen in Knechtschaft halten und verhindern, daß sie den wahren Gott anbeteten. — Ps. 96:5; 1. Kor. 10:20; 2. Kor. 4:4.
Gott ließ seinem Volk, den Juden, durch seinen Propheten Jesaja sagen, er habe beschlossen, sie wegen ihrer Bosheit und Widerspenstigkeit zu züchtigen. Er werde darum zulassen, daß sie als Gefangene nach Babylon, einem Land voller Götzen, geführt würden. Jesaja sagte auch voraus, daß sie, nachdem sie eine Zeitlang gezüchtigt worden seien, wieder aus Babylon befreit würden. Wenn die Zeit ihrer Befreiung aus Babylon für Jehova komme, würden sich die Dämonen dieser Befreiung widersetzen, und jeder Kampf, der dann im Interesse ihrer Befreiung entstehe, werde als ein Kampf zwischen Jehova, dem wahren Gott, dem Gott Israels, und den Göttern Babylons, dessen Hauptgott Bel (der „Herr“) war, betrachtet. Bel war Merodach oder Marduk oder wurde mit Marduk in Verbindung gebracht.
Als Kores Babylon stürzte, wußte er nicht, daß Jesaja ihn in seiner Prophezeiung mit Namen erwähnt und über ihn vorausgesagt hatte, daß Jehova ihn als Werkzeug gebrauchen werde, um Babylon zu besiegen. Kores war ein Anhänger Zoroasters. Er war abergläubisch und begehrte, den Göttern der verschiedenen Völker, die er erobert hatte, zu gefallen. Da er von der Prophezeiung Jesajas, die auf den eigentlichen Urheber seines Sieges hinwies, keine Kenntnis hatte, mag er seinen Erfolg den falschen Göttern Babylons zugeschrieben haben, wie es in einem Keilschriftdokument, dem Tonzylinder des Kyros (Kores), zum Ausdruck kommt:
Die Gesamtheit aller Länder musterte er, hielt nach ihm Ausschau, ja, er suchte einen gerechten Fürsten nach Herzenswunsch, um seine Hände zu erfassen. Kyros, König von Ansan, dessen Namen sprach er aus, berief ihn zur Herrschaft über das All ... Marduk, der große Herr, der Schützer seiner Menschen, blickte freudig auf seine frommen Taten und sein gerechtes Herz, nach seiner Stadt Babylon zu ziehen befahl er ihm, ließ ihn einschlagen die Straße nach Babylon, indem er wie ein Freund und Genosse ihm zur Seite ging. Seine weit ausgebreiteten Truppen, deren Zahl gleich den Wassern des Stromes nicht bekannt ist, zogen waffengerüstet ihm zur Seite. Ohne Kampf und Schlacht ließ er ihn einziehen in Babylon seiner Stadt. Babylon bewahrte er vor Drangsal.b
Kores mochte unter anderem aus folgendem Grund zu dieser Schlußfolgerung gekommen sein: Nabonid, der Erstherrscher Babyloniens und ein begeisterter Verehrer der Götter, beabsichtigte Babylon zu einem Zentrum der Religion seines Reiches zu machen. Er sammelte daher die Bilder und Heiligtümer der verschiedenen Gottheiten und brachte sie nach Babylon. In der ganzen Geschichte Babylons hatte indes jede Stadt ihre eigene Schutzgottheit. Durch diese Handlungsweise zog sich Nabonid möglicherweise das Mißfallen der babylonischen Priesterschaft zu. Das mag Kores auf den Gedanken gebracht haben, der Gott Merodach (Marduk) habe ihm bei der Einnahme Babylons geholfen.c
JEHOVA — DER EIGENTLICHE BESIEGER BABYLONS
Was aber mag Kores gesagt haben, als Daniel ihm nach dem Einzug in die Stadt die Prophezeiung Jesajas zeigen konnte, die fast 200 Jahre früher niedergeschrieben worden war? Wem konnte er richtigerweise für den ihm verliehenen Sieg Anerkennung zollen?
Daß Jehova Gott Kores den Sieg verlieh, geht aus folgenden Tatsachen hervor: Zwischen Babylon und Jerusalem hatte seit Jahrhunderten, nämlich schon von den Tagen Abrahams und des Königs Melchisedek von Salem, dem späteren Jerusalem, an, Feindschaft geherrscht. Zwischen Jehova Gott und Babylon hatte schon seit den Tagen des Turmes von Babel, der kurz nach der Sintflut gebaut worden war, Feindschaft geherrscht. Die Babylonier freuten sich sehr über ihre Eroberung Jerusalems im Jahre 607 v. Chr. und hielten ihren Gott Marduk für den großen Sieger. Sie haßten Jehovas Volk und wollten es nicht freilassen. Folglich konnte die Befreiung dieses Volkes nicht das Werk eines der falschen Götter Babylons sein. Jehova war es, wie er selbst erklärte, der sein Volk aus Babylon befreite und es ermächtigte, nach Jerusalem zurückzukehren und zu Gottes Verherrlichung den Tempel wieder aufzubauen. Dadurch wurde sein Name geehrt; die falschen Götter Babylons aber erlitten eine Niederlage. Wenn Bel (oder Marduk) wirklich „der Schützer seiner Menschen“ war, wie es auf dem Tonzylinder des Kyros heißt, dann versagte er kläglich, denn viele Babylonier kamen damals um, und alle Untertanen Bels in Babylonien wurden Untertanen eines fremden Herrschers, des Persers Kores. Babylon erlangte danach nie mehr die Weltherrschaft.
DIE GÖTTER BABYLONS ENTEHRT
Nebo, dessen Name „Sprecher, Ankündiger, Prophet“ bedeutet, war ein weiterer wichtiger Gott Babylons. Er war früher sogar noch wichtiger als Marduk. Er war der Wachstumsgott und wurde mit dem Planeten Merkur in Verbindung gebracht. Durch Jesaja hatte Gott voraussagen lassen, daß diese Götter Babylons entehrt würden: „Bel krümmt sich, Nebo sinkt zusammen; ihre Bilder sind dem Saumtiere [den wilden Tieren, NW] und dem Lastvieh zuteil geworden; eure Tragbilder sind aufgeladen, eine Last für das ermüdete Vieh. Sie sind zusammengesunken, haben sich gekrümmt allzumal und haben die Last nicht retten können; und sie selbst [ihre Seelen, Lu] sind in die Gefangenschaft gezogen.“ — Jes. 46:1, 2.
Als Babylon daher geschlagen wurde, mußten Bel und Nebo selbst („ihre Seelen“, Lu) in die Gefangenschaft ziehen, und ihre Anbeter wurden Untertanen des Kores. Bel und Nebo waren in Wirklichkeit keine Götter, und ihre Anbeter müssen sehr enttäuscht und bestürzt gewesen sein, als selbst diese, die größten Götter der Babylonier, vor dem wahren Gott, Jehova, zum Zeichen ihrer schändlichen Niederlage zusammensanken. Die Götzen, die die Babylonier als Götter anbeteten, konnten sich selbst nicht wegtragen, um den Heeren des Kores zu entrinnen — geschweige ihre Anbeter. Diese leblosen Bilder hätten den wilden Tieren, dem Löwen und dem Drachen (Sirrusch), aufgeladen werden müssen, damit sie sie, wenn möglich, in die Wildnis hinausgetragen hätten. Oder man hätte sie dem Vieh aufladen müssen, das sich unter ihrem Gewicht gekrümmt hätte wie Lasttiere unter ihrer Ladung. Es wäre nicht der übliche glanzvolle Zug geworden, in dem diese falschen Götter jedes Jahr vor den Augen der sie bewundernden und verehrenden Anbeter durch Babylons Prozessionsstraße getragen wurden, sondern eine demütigende Flucht in die Sicherheit. Tiere sollten die babylonischen Götter forttragen, um sie, wenn möglich, zu retten! Welch eine Schande!
JEHOVA — EIN GOTT OHNEGLEICHEN
Jehova gestattet nicht, daß von ihm ein Bild gemacht werde, weil er der lebendige Gott ist. (2. Mose 20:4, 5) Er trägt sein Volk auf seinen starken Armen und ergreift nicht eilends oder erschreckt die Flucht. Er sagt voraus, daß er sein Volk nicht nur aus Babylon, sondern auch von dessen nichtigen Göttern Nebo und Bel befreien werde. Er sagt zu seinem Volk:
„Höret auf mich, Haus Jakob und aller Überrest des Hauses Israel, die ihr von Mutterleibe an aufgeladen, von Mutterschoße an getragen worden seid! Und bis in euer Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu eurem grauen Haare werde ich euch tragen; ich habe es getan, und ich werde heben, und ich werde tragen und erretten.“ — Jes. 46:3, 4.
Jehova ist anders als die Götzen. Er kann sich selbst tragen oder aufrecht halten, weil er ewig ist, ohne Anfang und ohne Ende. Er wird nicht alt und ermüdet auch nicht. Seine Kraft ist unerschöpflich. Er kann sein Volk verteidigen und dessen Feinde samt ihren Göttern schlagen, ja, er kann sein Volk stützen und tragen. Obwohl Israel, vom Tode des Patriarchen Jakob (1711 v. Chr.) an gerechnet, damals über 1000 Jahre alt war, war Jehova immer noch derselbe, der Ewige; seine Kraft und seine Fähigkeit, zu segnen, standen immer noch im Zenit, und das gab den Israeliten die Gewißheit, daß sie aus Babylon befreit würden. — Ps. 90:1, 2; Jak. 1:17.
Jehova argumentiert nun mit seinem Volk auf einer sehr einfachen Grundlage, wenn er sagt: „Wem wollt ihr mich vergleichen und gleichstellen und mich ähnlich machen, daß wir gleich seien? — Sie, die Gold aus dem Beutel schütten und Silber mit der Waage darwägen, dingen einen Schmelzer, daß er einen Gott daraus mache; sie beten an, ja, sie werfen sich nieder. Sie heben ihn auf, tragen ihn auf der Schulter und lassen ihn nieder auf seine Stelle, und er steht da: von seinem Orte weicht er nicht. Auch schreit man zu ihm, aber er antwortet nicht: niemand rettet er aus seiner Not.“ — Jes. 46:5-7.
Die Israeliten sollten also, wenn sie später nach Babylon in Gefangenschaft kämen, nicht die machtlosen Götter fürchten, sondern sich Jehova zuwenden, mit dem kein anderer Gott verglichen werden kann. Sie sollten daran denken, daß er den Heerführer, der sie aus Babylon befreien sollte, mit Namen vorhergesagt hatte. Das würde ihnen den Mut geben, auszuharren und ihre Befreiung von ihm zu erwarten.
KEIN ANDERER GOTT KANN JEHOVAS VORHABEN ÄNDERN
Jehova sagte weiter zu ihnen: „Gedenket dessen und werdet fest, nehmet es zu Herzen, ihr Abtrünnigen! Gedenket des Anfänglichen von der Urzeit her, daß ich Gott [El] bin, und sonst ist keiner, daß ich Gott [Elohim] bin, und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluß soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun; der ich einen Raubvogel rufe von Osten her, aus fernem Lande den Mann meines Ratschlusses. Ich habe geredet und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen und werde es auch ausführen.“ — Jes. 46:8-11.
In der Gefangenschaft sollten sich die Israeliten an das erinnern, was Jehova für sie und in ferner Vergangenheit für ihre Vorväter bereits getan hatte. Er war vor allen anderen Göttern da, und er wußte von Anfang an, wie sein Programm enden würde. Weder Dämonen noch andere falsche Götter würden dessen verheißenen Ausgang verhindern können. Seit seiner ersten, in 1. Mose 3:15 aufgezeichneten Prophezeiung hatte er Dinge verkündet, die noch nicht geschehen waren. Die Israeliten hatten die Erfüllung vieler Dinge erlebt, die er im voraus verkündet hatte. Jehova brauchte niemanden, der ihm half, sein Programm festzulegen oder durchzuführen. Er benötigte niemandes Rat oder Weisheit. Er führte nicht den Ratschluß eines anderen Gottes aus, der ihm als Ratgeber gedient hätte, noch ließ er sich von jemand anders beeinflussen, sondern ließ seinen Ratschluß, sein Vorhaben, zustande kommen und so durchführen, wie er es bestimmt hatte.
Aus seinem geschriebenen Wort erfahren wir, was zu tun Jehova wohlgefällt, und er hat das, was ihm gefällt, getan, ganz gleich, ob es anderen gefiel oder nicht. Er rief Kores herbei, und was Kores tat, hatte er nicht selbst beschlossen; er führte den Ratschluß Jehovas aus. Kores war kein Judäer. Er kam vom Sonnenaufgang oder Osten her, von einem Land, das vom Lande Juda weit entfernt war. Er war aus Persien, das östlich von Babylon und dem Tigris, ja sogar östlich von Elam und dem Persischen Golf lag. Er wird als ein Raubvogel bezeichnet, und interessanterweise war Kores’ Abzeichen ein goldener Adler, ein Raubvogel. Jehova rief Kores herbei, damit er sich schnell, wie ein Raubvogel, wie ein Adler, auf Babylon stürze.d
Wie Jehova geredet hatte, so entwarf er den Ratschluß und lenkte dann die menschlichen Angelegenheiten so, daß er das, was er beschlossen hatte, durch Kores, den symbolischen „Raubvogel“,e ausführen konnte, und sowohl die geschichtlichen Aufzeichnungen der Bibel als auch die Weltgeschichte bestätigen, daß er es getan hat. Das erhebt ihn zu dem Gott, der über die Götter Babylons die Oberhand gewann und Kores die Kraft gab, diese mächtige Stadt zu besiegen.
Nun wendet sich Jehova in prophetischer Weise an die Babylonier. Er wußte, daß sie Zion oder Jerusalem aus Haß gegen Jehova und sein Volk zerstören würden: „Höret auf mich, ihr Starkherzigen, die ihr fern seid von Gerechtigkeit! Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht fern, und mein Heil [meine Rettung, Me] zögert nicht; und ich gebe in Zion Heil, und Israel meine Herrlichkeit.“ — Jes. 46:12, 13, Fußnote.
Jehova war entschlossen, Israel, sein Volk, wegen dessen Ungerechtigkeit und Widerspenstigkeit nach Babylon in die Gefangenschaft führen zu lassen, aber er war auch entschlossen, es zu seiner Zeit wieder aus der Macht Babylons zu retten. Da Jehova von Ewigkeit her ist und bei ihm 1000 Jahre wie ein Tag sind, war die Rettung aus Babylon, von seinem Standpunkt aus betrachtet, nicht fern. (2. Petr. 3:8) Sie sollte genau zu der von ihm bestimmten Zeit kommen. Er würde sein Volk nicht unvernünftig strafen und auch nicht zulassen, daß die Verödung Zions übermäßig lange dauern würde. Es würde nicht allzuviel Zeit vergehen, bis Israel Jehovas Herrlichkeit zuteil würde, eine Herrlichkeit, die dadurch hervorgerufen werden sollte, daß Jehova es aus der Macht der Babylonier rettete. Da sich Gott bald rechtfertigen würde, hatte er seine Gerechtigkeit „nahe gebracht“. Es sollte ein Akt seiner Gerechtigkeit sein, denn die Schmach, die durch die Knechtschaft der Israeliten in Babylon auf seinen Namen gebracht wurde, sollte durch seine Besiegung der babylonischen Götter ausgelöscht werden.
Die „starkherzigen“ Babylonier, die sich ihrer Götter Bel und Nebo rühmten, hätten diese Warnung beachten sollen. Sie hätten Gottes Volk Israel während seiner Gefangenschaft nicht allzu verächtlich und grausam behandeln sollen.
Im Jahre 539 v. Chr. oder nur zwei Jahre vor dem Ende der vorausgesagten siebzigjährigen Verödung sandte Gott seinen schnellfliegenden Raubvogel, Kores von Persien, aus, damit sich dieser auf Babylon stürze und den göttlichen Ratschluß an ihm vollziehe. (Jer. 25:11) Babylon war jedoch eine mit mächtigen Mauern umgebene, angeblich uneinnehmbare Stadt. Würden Babylons Götter hinter den mächtigen Schutzmauern über Jahre hinweg standhalten und Jehova daran hindern können, seinen Ratschluß zu der von ihm vorhergesagten Zeit auszuführen? Würde Kores in den zwei Jahren den Sturz Babylons herbeiführen können und dazu kommen, die Juden freizulassen?
Jehovas Wort und Name standen auf dem Spiel. Der Kampf zwischen Jehova und Babylon sollte nicht nur ein Kampf zur Befreiung seines Volkes Israel sein, sondern ein Kampf zwischen Göttern. Jehova würde den babylonischen Götzen, die keine Götter waren, seine Überlegenheit beweisen und sie in den Staub erniedrigen und sie vollständig schlagen. Es sollte für Satan und seine bösen Dämonen eine vernichtende Niederlage werden, ein Vorgeschmack der Niederlage und der Vernichtung dieser Gegner Gottes und der vollständigen Rechtfertigung Jehovas vor den Göttern aller Nationen. Darum mußte Babylon zu der von Gott bestimmten Zeit fallen. In der kommenden Ausgabe des Wachtturms werden wir einige Ereignisse verfolgen, die sich in der verhängnisvollen Nacht, in der Babylon fiel, abspielten.
[Fußnoten]
a The Encyclopedia Americana, Band 2, Seite 441.
b Siehe Die Keilinschriften der Achämeniden von F. H. Weißbach, Seiten 3, 5; siehe auch Nabonidus and Belshazzar von R. P. Dougherty, Ausgabe 1929, Seite 176.
c Siehe die Encyclopedia Americana, Band 2, Seite 441.
d Siehe Xenophons Kyropädie, Buch 7, Abschnitte 1 und 4. In der Encyclopædia Britannica, elfte Ausgabe, Band 10, Seite 454b, lesen wir: „Die Perser trugen einen am Ende einer Lanze befestigten Adler. Auch die Sonne, ihre Gottheit, war auf ihren Standarten dargestellt, die ... mit äußerster Wachsamkeit von den tapfersten Soldaten beschützt wurden.“ — Siehe unter der Überschrift „Fahne“.
e Das in Jesaja 46:11 mit „Raubvogel“ übersetzte hebräische Wort heißt ʽa·itʹ und deckt sich mit dem griechischen Wort a·e·tosʹ, „Adler“, das die LXX in Klagelieder 4:19 und Jeremia 4:13 gebraucht. Die Hebräer nannten den „Raubvogel“ ʽa·itʹ, weil er sich mit einem lauten Schrei auf sein Opfer herabstürzt, wie dies aus dem hebräischen Wurzelzeitwort hervorgeht. (1. Sam. 15:19) — Siehe Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch von Wilhelm Gesenius.
[Bild auf Seite 308]
Der „Sirrusch“ oder der „Drache zu Babel“