Das Leben für immer ergreifen
In dieser Artikelfolge über das Bibelbuch Offenbarung kommen wir nun zu den Versen 7 bis 10 des 20. Kapitels. Die vorangegangenen sechs Verse haben etwas mit der Tausendjahrherrschaft Christi zu tun, während der sein Königreich ohne Unterbrechung durch Satans Einfluß über die Erde herrschen wird. Diese Herrschaft des verheißenen Samens zum Segen aller Familien auf der Erde hat den Zweck, für die Menschheit schließlich wirkliches Leben — im wirklichen Sinn dieses Wortes, Leben in Vollkommenheit — herbeizuführen. Die Verse 7 bis 10, die in diesem Artikel besprochen werden, lassen ein wunderbares universelles Vorhaben erkennen, das Gott in Verbindung mit den zu dieser Zeit auf der Erde Lebenden hat.
KANNST du es dir in deinem Haus gemütlich machen und dich selbst bei einer festen Anstellung oder einem guten Einkommen sicher fühlen, wenn das Haus mit einer großen Hypothek belastet ist? Kaum. Du wirst zugeben, daß dir durch Krankheit, durch einen Unfall oder durch einen Wechsel in finanzieller Hinsicht alles, was du hast, nahezu über Nacht weggenommen werden kann. Dasselbe trifft auf das Leben zu, das „wie ein Schatten“ ist. Nehmen wir jedoch einmal an, daß du einen vollkommenen Organismus hättest und daß du in einer Welt lebtest, in der es keinen Krieg und keine Verbrechen geben würde, in einer Welt, in der du dein eigenes Haus besitzen würdest, die Landschaft zur Freude deines Herzens formen und verschönern würdest und Arbeit zu verrichten hättest, bei der du deine Fähigkeiten einsetzen könntest und deinen Sinn auf Freude bringende Tätigkeit richten würdest.
„Gut“, magst du sagen, „wenn das nur möglich wäre.“ Nun, das ist möglich, denn Gottes Vorhaben mit dieser Erde besteht eigentlich darin, sie mit gehorsamen Menschen gefüllt zu haben, die von all ihrer Geschicklichkeit und von all ihren Fähigkeiten so Gebrauch machen können, wie Gott es von Anfang an für sie vorgesehen hatte. Wiederum magst du sagen: „Aber mir fällt das Wort ‚gehorsam‘ auf: gehorsame Menschen. Wie könnte ich dessen gewiß sein, daß ich immer gehorsam bin? Es wäre wie ein Schwert, das beunruhigenderweise über meinem Kopf hängen würde — die Furcht, daß ich so handeln würde wie Adam und Eva und das Leben verlieren würde.“
Gott weiß das, und in seiner Liebe zu denjenigen, die ihn lieben, hat er gütigerweise etwas vorgesehen, was Menschen nicht zustande bringen können, was er jedoch so ausführen wird, wie er es uns vom siebenten bis zum zehnten Vers des zwanzigsten Kapitels der Offenbarung beschreibt.
DEN STAND DER VOLLKOMMENHEIT ERREICHT
Wir beginnen unsere Betrachtung mit dem Zeitpunkt, an dem die Tausendjahrherrschaft des Sohnes Gottes gerade zu Ende ist. Der besondere Zweck dieser Herrschaft, nämlich die Menschheit auf den ursprünglichen Stand der Vollkommenheit zurückzuführen und die notwendige Umgebung, eine paradiesische Erde für vollkommene Menschen, herbeizuführen, ist erreicht worden. Während der tausend Jahre werden, wie der Apostel Paulus erklärt, alle Feinde Gottes und des Menschen, sogar als letzter Feind der Tod, zunichte gemacht. Zu diesem Zeitpunkt werden bei jeder auf der Erde lebenden Person alle Spuren der von Adam ererbten Sünde aufgrund des während der Herrschaft Christi bekundeten Gehorsams beseitigt sein. Das wird die Beseitigung aller Spuren des von Adam ererbten Todes bedeuten, denn der Antrieb, der zum Tode führt, ist Sünde, und der Lohn, den Sünde zahlt, ist der Tod. — 1. Kor. 15:26, 56; Röm. 6:23; 1. Joh. 3:8.
„Als nächstes das Ende, wenn er seinem Gott und Vater das Königreich übergibt, wenn er Regierungen von aller Art und alle Gewalt und Macht zunichte gemacht hat.“ (1. Kor. 15:24) Obwohl es stimmt, daß sich Jesus Christus als ernannter König zur Rechten Gottes befindet, übergibt er dennoch Jehova, seinem Gott und Vater, das Königreich. Der Zusammenhang läßt uns erkennen, daß Jesus Christus mit Bezug auf die besondere Tausendjahrherrschaft über die Erde sein Königreich an Jehova abtritt. Jesus Christus hat seinen Auftrag ausgeführt und hat die fertige Arbeit seinem Vater zur letzten Überprüfung und Gutheißung übergeben. Im gesamten Universum ist die Erde in bezug auf Gottes Souveränität die einzige Stätte gewesen, die, bildlich gesprochen, von ihrer „Umlaufbahn abgewichen“ ist. Nun, da alles wieder in Übereinstimmung mit Gottes Willen ist, ist die Erde wieder auf ihrer richtigen „Umlaufbahn“. — Phil. 2:9-11; Offb. 11:15.
DIE LETZTE FRAGE, DIE NOCH BEANTWORTET WERDEN MUSS
Es gibt jedoch noch eine weitere Frage, die einer endgültigen Antwort bedarf. Kann das Böse wiederum aufkommen, um die Erde oder irgendeinen anderen Teil des Universums zu einem Himmelskörper zu machen, auf dem es wild und ungehorsam zugeht, was allen darauf lebenden Geschöpfen zum Schaden oder zur Beunruhigung gereicht, wie das während der vergangenen sechstausend Jahre der Menschheitsgeschichte der Fall war? Diese unangenehme Frage wird immer noch gestellt, da Vollkommenheit es nicht verhindert, daß man sündigt oder ungehorsam ist. Die Streitfrage um Gottes universelle Souveränität enthält deshalb einen Punkt, der vor Gott zufriedenstellend geklärt wird, bevor den auf der Erde Lebenden vollständiges und ewiges Leben gewährt werden kann.
Aus diesem Grunde hieß es nicht, daß Satan und seine Dämonen für immer im Abgrund bleiben sollten, in den sie gerade vor Beginn der Tausendjahrherrschaft Christi geschleudert worden waren. Durch sein messianisches Königreich hat Gott den Satan lediglich eine Zeitlang in Verwahrung gehalten und seine ewige Vernichtung aufgeschoben. Das geschieht nicht aus Barmherzigkeit Satan gegenüber, denn Gott beabsichtigt nämlich, die umstrittene Frage der universellen Souveränität für immer zu klären, so daß sie nie mehr auftauchen kann und unter denjenigen, die Gott zu dienen wünschen und die seine Souveränität lieben, Verwirrung hervorruft.
Gott läßt uns durch einen seiner Diener, durch einen Engel, wissen: „Und sobald die tausend Jahre zu Ende sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden.“ (Offb. 20:7) Satan ist derjenige, der die Streitfrage um die Rechtmäßigkeit und Gerechtigkeit der Souveränität Gottes aufgeworfen und der Adam und Eva veranlaßt hat, für die Menschheit den Tod herbeizuführen, indem sie gegen Gottes Souveränität rebellierten. Dem Engel des Abgrundes, dem zuvor der „Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes“ (Offb 9:1, 2) gegeben wurde, wird nun von Jehova geboten, das Siegel des Abgrundes zu brechen und Satan und seine Dämonen zu befreien, ihre Fesseln zu lösen und sie auf die Erde freizulassen. Wer ist dieser Engel? Augenscheinlich ist es derselbe Engel, der sie in den Abgrund geschleudert hat, nämlich der Same des „Weibes“ Gottes, der Herr Jesus Christus, denn Gott hat ihm alle Dinge unterworfen. — 1. Kor. 15:27; Hebr. 2:8.
GOTT WIRD „JEDEM ALLES“
Der Apostel Paulus berichtet uns weiter, daß sich Jesus, wenn seine Tausendjahrherrschaft zu Ende geht, dem einen unterwirft, der ihm alle Dinge unterwerfen wird. Warum? Damit „Gott jedem alles sei“. (1. Kor. 15:28) Bis zu diesem Zeitpunkt hat Christus im Namen seines Vaters geherrscht, und das Lösegeld seines Opfers ist angewandt und von den auf der Erde Lebenden angenommen worden, doch zu diesem Zeitpunkt ist das Lösegeld zum Nutzen der Menschen völlig angewandt worden. Christus als Hoherpriester tritt sozusagen zur Seite, damit die vollkommenen Menschen aufgrund ihrer eigenen Verdienste vor Gott stehen können, ohne daß Christus als Opfer darbringender Hoherpriester für sie dient und ihnen zu Hilfe kommt, wenn sie Fehler machen. Nun sind sie vollkommene Menschen, die ihre geistige Kraft völlig beherrschen, und alles, was sie dann tun, geschieht aus eigenem Willen heraus und ist kein auf Unvollkommenheit zurückzuführender Fehler. Da ‘Gott der Eine ist, der gerecht spricht’, behält Gott sich selbst die Autorität vor, ewiges Leben zu verleihen — ein für dauernd bestehendes Recht auf Leben in seinem Universum. — Röm. 8:33.
Diese vollkommenen Menschen müssen deshalb beweisen, daß sie ihrem souveränen Gott unerschütterlich ergeben sind. Es gibt viele Menschen, die den souveränen Gott schätzen und sich über ihn freuen würden, solange das für sie Gutes bedeutete. Doch verhält es sich anders, wenn Gottes Souveränität in Frage gezogen wird und herausfordernd eine Streitfrage von jemandem aufgeworfen wird, der meint, daß er eine Gelegenheit hat, vollständig unabhängig zu werden und gerade das tun zu können, was er wünscht. Wenn es außerdem nicht um ihn selbst geht und seine eigenen selbstsüchtigen Interessen bei der Bewahrung der Souveränität gefährdet werden, dann mag er anders handeln, denn einen vollkommenen Organismus zu haben bedeutet nicht, daß ein vollkommenes Geschöpf nicht mehr versucht werden kann, Sünde zu begehen. Alle auf der Erde müssen zu dieser Zeit noch einmal geprüft werden, ob ihre Liebe zum souveränen Gott unbeugsam ist. Sie müssen in erster Linie den souveränen Gott lieben. Sie müssen den Wunsch haben, unter Gottes Souveränität zu stehen, und müssen willens sein, dafür zu kämpfen und wenn nötig ihr Leben dafür einzusetzen.
Die Offenbarung zeigt uns weiter, wie diese Prüfung zustande kommt. Es heißt: „Und er [Satan, begleitet von seinen Dämonen] wird ausziehen, um die Nationen an den vier Ecken der Erde irrezuführen, Gog und Magog, um sie zum Krieg zu versammeln. Die Zahl dieser ist wie der Sand am Meere.“ (Offb. 20:8) Bis zum Ende der tausend Jahre wird die Erde bis zu ihren „vier Ecken“, den vier Himmelsrichtungen, bevölkert sein, und das zufolge der Auferstehung all der Toten, die während der Millenniumsherrschaft Christi aus ihren Gräbern, aus der Erde und aus dem Wasser, hervorkommen. Die Bevölkerung mag von denen aus der „großen Volksmenge“ der Harmagedon Überlebenden zusätzlich vergrößert worden sein, die heiraten oder bereits verheiratet waren und einige Zeit nach dem Ende dieses bösen Systems Familien gegründet haben, wie es die Kinder Noahs nach der weltweiten Flut taten. Wir wissen jetzt nicht, wie viele Menschen in toto auf der Erde wohnen werden, obwohl es möglich ist, daß während der Tausendjahrherrschaft Volkszählungen stattfinden werden. Die Zahl derer, die gegen Gottes Souveränität kämpfen, nachdem Satan freigelassen worden ist, und die sich ihm und seinen Dämonen anschließen, wird uns nicht enthüllt. Es wird eine große Zahl sein, obwohl sie so unbekannt ist wie die Zahl der Sandkörner am Ufer des Meeres. — Vergleiche 1. Mose 22:17.
„GOG“ UND „MAGOG“
In der Offenbarung werden wir an „Gog vom Lande Magog“ erinnert, der in Hesekiel 38:1 bis 39:16 vorhergesagt wurde. Hesekiels Prophezeiung beschreibt Satan und seinen erniedrigten Zustand, in dem er sich nun befindet, nachdem er im Ersten Weltkrieg ungefähr im Jahre 1918, aus dem Himmel auf die Erde hinabgeschleudert wurde. Offenbarung 20:8 enthält hier einen Vergleich, da der in Hesekiels Prophezeiung erwähnte Gog vom Lande Magog die Jahre zuvor das in geistiger Wohlfahrt lebende Volk Jehovas Gottes nach seiner Wiederherstellung im Jahre 1919 u. Z. angriff. Der Angriff zu diesem Zeitpunkt brachte den Zorn Jehovas über ihn und führte zur Vernichtung von Satans sichtbarer, irdischer Organisation. Nun aber, am Ende der tausend Jahre, nachdem die gesamte Erde durch das Königreich Gottes zu einem dem Garten Eden gleichenden Paradies wiederhergestellt worden ist und nachdem alle lebenden Menschen zu der menschlichen Vollkommenheit und Gottähnlichkeit, die Adam und Eva im Garten Eden hatten, emporgehoben worden sind, unternehmen die irregeführten Menschen einen Angriff. Diese rebellischen Menschen, die Satan nachfolgen, haben den gleichen Geist wie Gog ihn zu jener Zeit hatte. Deshalb werden sie mit den Ausdrücken Gog und Magog bezeichnet, ebenso wie Menschen heute eine gewalttätige Volksmenge „hitlerähnlich“ oder eine unmoralische Umgebung „Sodom und Gomorra“ nennen. In der Offenbarung ist von Gog und Magog als von den „Nationen an den vier Ecken der Erde“ die Rede. Da von ihnen als von Nationen gesprochen wird, können wir verstehen, was gemeint ist, denn der Nationalismus ist in unseren Tagen eine umstrittene Frage. Immer mehr Völker möchten ihre Unabhängigkeit, ihre Souveränität, haben. Mit den zu dieser Zeit bestehenden „Nationen an den vier Ecken der Erde“ sind diejenigen gemeint, die rebelliert und sich als unabhängige Nationen weit von Jehova Gott und von seiner zentralen Organisation entfernt haben.
Was unternehmen diese „Nationen“? „Und sie rückten über die Breite der Erde vor und umringten das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt.“ (Offb. 20:9) Diese rebellischen Menschen haben sich wie der frühere Gog von Magog von Gottes Volk getrennt, und deshalb heißt es über sie, daß sie an einem entfernten Ort sind. Sie hassen die geliebte Stadt; sie hassen natürlich auch diejenigen auf der Erde, die dieser geliebten Stadt dienen. Der Ausdruck „die geliebte Stadt“ bezieht sich hier auf Zion oder auf Jerusalem, auf die heilige Stadt, und setzt sich aus den „Heiligen“ zusammen, die an der ersten Auferstehung teilgehabt und zu dieser Zeit mit Christus die tausend Jahre geherrscht haben. (Ps. 87:2, 3; Jes. 49:14-16) Es ist ein Aufstand gegen Gottes Souveränität, die besonders wirksam wird, wenn Christus das Königreich dem Vater übergibt. Diese Rebellen wünschen nicht Gottes Souveränität. Nun, da der Teufel ihnen eine vermeintliche Gelegenheit gezeigt hat, wie sie der Souveränität Gottes entfliehen können, ziehen sie Nutzen daraus. Obwohl der Aufstand also nicht unmittelbar gegen die Gerechten auf der Erde durchgeführt wird, ist er in Wirklichkeit gegen Gottes himmlische Regierung gerichtet. Die Streitfrage ist dieselbe wie die, die in Eden aufgeworfen wurde, die alte Streitfrage um die universelle Souveränität. Wegen dieser Streitfrage greifen die Rebellen die geliebte Stadt an.
EINE TIEFGREIFENDE PRÜFUNG
Natürlich können diese „Nationen“ nicht in den Bereich des himmlischen Zion eindringen; deshalb sind sie über diejenigen auf der Erde sehr zornig, die fest für die Herrschaft der geliebten Stadt und für Jehovas Souveränität eintreten und die Jehovas Souveränität treu unterstützen. Diesen Treuen wird jedoch nicht im geringsten Schaden zugefügt, obwohl es sehr bedrohlich aussehen mag und gewiß eine gründliche, tiefgreifende Prüfung sein wird. Gott beschützt seine Treuen, denn Feuer wird aus dem Himmel kommen und die Feinde verschlingen. (Offb. 20:9) Sie kommen nicht in den Scheol oder in den Hades, sondern werden verbrannt, für immer aus dem Dasein ausgelöscht.
Satan, der Teufel, und seine Dämonen kommen sofort danach als nächste an die Reihe, indem sie selbst in den Feuer- und Schwefelsee geworfen werden. Das geschieht natürlich durch den königlichen Samen des Weibes Gottes, durch den König Jesus Christus. Er hat das Königreich dem Vater zwar übergeben, damit diese Prüfung durchgeführt werden konnte, doch ist er immer noch der oberste Urteilsbeamte Jehovas Gottes und sein Urteilsvollstrecker. Das symbolische „wilde Tier“ und der „falsche Prophet“, die das politische System Satans darstellten, sind nun schon tausend Jahre zuvor in den Feuersee geschleudert worden und sind nie wieder daraus hervorgekommen. Nun kommt auch noch der Teufel hinzu, was schließlich zu seiner ewigen Vernichtung gereicht. Der Kopf der Schlange ist schließlich von dem Samen des Weibes Gottes, von Jesus Christus, vollständig und für immer vernichtet worden. (1. Mose 3:15) Der triumphierende König hat die Schlüssel des Todes, des Hades (Scheols) und des Abgrundes benutzt, doch hat er keinen Schlüssel für diesen „Feuer- und Schwefelsee“. Nie wird er das symbolische wilde Tier und den falschen Propheten und Satan, den Teufel, aus dem Feuer- und Schwefelsee befreien. Daher heißt es, sie würden „Tag und Nacht gequält ... für immer und ewiglich“. — Offb. 20:10.
DIE STREITFRAGE SOLL NIE WIEDER AUFKOMMEN
Im griechischen Urtext steht das mit ‘werden gequält werden’ übersetzte griechische Wort basanízō in der Zukunftsform. In erster Linie bedeutet es „am Prüfstein reiben, die Echtheit prüfen, dann erproben durch Qual (básanos), Prüfstein, Marter“. — The Expository Dictionary of New Testament Words, Band IV, Seite 141, von W. E. Vine, veröffentlicht von Oliphants Ltd., London, England.
Du kannst somit erkennen, daß bei der Erledigung der Streitfrage um Gottes Souveränität, die siebentausend Jahre zuvor aufgeworfen worden war, das gerechte Urteil Jehovas Gottes, des Allerhöchsten, als ewiger Präzedenzfall bleiben wird. Wenn die Streitfrage um Jehovas Souveränität jemals wieder von irgendeinem Geschöpf, sei es geistig, sei es physisch, in irgendeinem Teil des Universums aufgeworfen werden würde, könnte bei der Frage, wem die universelle Souveränität rechtmäßig zusteht, auf diesen Präzedenzfall oder auf dieses gerechte Urteil als den „Prüfstein“ hingewiesen werden. Dem ist so, weil in dem Fall, der mit Satan zu tun hat, die Dinge bis in jede Einzelheit behandelt worden sind, als Beweis dafür, daß in bezug auf Gottes Souveränität keine Frage unbeantwortet geblieben ist. Der Fall ist völlig und durch und durch geklärt worden. Deshalb würde jeder, der irgendeine Äußerung macht, die nicht in Harmonie mit Gottes Souveränität wäre, aufgrund dieses Präzedenzfalles gerichtet und sogleich im „Feuer- und Schwefelsee“ vernichtet werden. Da Gott also zugelassen hat, daß das Böse in der 6000jährigen Menschheitsgeschichte zu einem Höhepunkt gekommen ist, hat er keine Zeit verschwendet. Der Prüfstein (básanos) der universellen Souveränität, der für immer benutzt wird, wird Satan, den Teufel, für alle Zeit quälen oder Schmach auf seinen Namen häufen.
Dieser Punkt könnte veranschaulicht werden. Nehmen wir beispielsweise an, daß ein guter Mann in einer Gemeinde eine Familie hat, die ihm ergeben ist. Da gibt es aber in seiner Nachbarschaft einen gesetzlosen Mann, der ihn haßt, ihn verleumdet, über ihn lügt, seinen guten Namen oder guten Ruf bei den Bewohnern der Gemeinde in Frage zieht. Eine Untersuchung wird durchgeführt, die Tatsachen werden zusammengetragen und in dem sich ergebenden Gerichtsfall wird derjenige, der die lügenhaften Anschuldigungen vorbringt, völlig als Verleumder und als ein durch und durch gesetzloser Mensch bloßgestellt. Von dieser Zeit an würde der Name dieses gesetzlosen Mannes, sobald er in der Gemeinde erwähnt wird, den Menschen wie ein übler Geruch in der Nase sein. Wenn sein Name erwähnt würde, würden sie sagen: „O dieser Lügner und Verleumder.“ Ein solcher Bericht und ein wiederholtes Bloßstellen dessen, was er in Wirklichkeit war, würde Schmach und Schande auf seinen Namen bringen, und wenn er eine Familie hätte, würde es dazu führen, daß es eine Qual für sie wäre, diesen Namen zu tragen. Sollte also die Streitfrage um Gottes Souveränität an irgendeinem Ort wieder aufkommen, würde nur ein Erinnern an Satans Rebellion genügen, die wie ein übler Geruch in den Nasen derer ist, die Gottes Souveränität lieben. Solch ein Herausforderer der universellen Souveränität Jehovas würde zu Tode gebracht.
EWIGES LEBEN ZUGESICHERT
Diejenigen, die während der abschließenden Prüfung treu bleiben, brauchen nicht zu befürchten, daß sie jemals solche gesetzlosen Herausforderer der Souveränität Gottes werden. Die Prüfung, die von Jehova selbst geleitet wird, wird vollständig und gründlich sein und wird für diejenigen, die sie erfolgreich bestehen, eine Garantie für ewigen Gehorsam sein. Er erläßt die richterliche Entscheidung, die sie gutheißt oder rechtfertigt, indem er sie gerechtspricht mit dem Anrecht auf einen ständigen Platz auf der Erde. Unter seiner ewigdauernden Souveränität schätzt er ihre Treue so ein — dessen können sie gewiß sein —, daß sie sich nie von ihm abwenden werden. Sie sehen einem Leben von einer Milliarde Jahren entgegen, ja einem Leben von tausend Milliarden Jahren, in der völligen Gewißheit, daß der liebende Gott, Jehova, ihr Leben bis in alle Ewigkeit schützen und bewahren wird. Er wird während der ständigen Verwaltung durch seinen geliebten Sohn und obersten Vertreter, durch Jesus Christus, aus seinem unerschöpflichen Vorratshaus mit Reichtümern beständig wunderbare Dinge für sie bereiten. — Röm. 11:33-36; Phil. 4:19; 2:9-11.