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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1971
w71 1. 4. S. 223-224

Fragen von Lesern

● Was ist mit dem „dritten Himmel“ und dem „Paradies“ gemeint, von denen in 2. Korinther 12:2, 4 die Rede ist? — R. B., USA.

In 2. Korinther 12:2-4 beschreibt der Apostel Paulus jemand, der „bis zum dritten Himmel“ und „in das Paradies entrückt wurde“. Da in der Bibel sonst niemand erwähnt wird, der so etwas erlebte, ist anzunehmen, daß der Apostel Paulus dieses Erlebnis wahrscheinlich selbst hatte. Man hat versucht, Paulus’ Erwähnung des „dritten Himmels“ mit der alten rabbinischen Ansicht, es gebe verschiedene Himmelsstufen (insgesamt „sieben Himmel“), in Verbindung zu bringen, doch diese Ansicht wird von der Bibel nicht gestützt.

Wenn man den Zusammenhang in Betracht zieht, erkennt man, daß der Apostel nicht auf den Himmel innerhalb der atmosphärischen Ausdehnung der Erde oder den Weltraum Bezug nimmt. Er schreibt: „Ich werde auf übernatürliche Visionen und Offenbarungen des Herrn übergehen. Ich kenne einen Menschen in der Gemeinschaft mit Christus, der vor vierzehn Jahren — ob im Leibe, weiß ich nicht, oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht, Gott weiß es — als solcher bis zum dritten Himmel entrückt wurde ... er [wurde] in das Paradies entrückt ... und [hörte] unaussprechliche Worte ..., die ein Mensch nicht sagen darf.“ — 2. Kor. 12:1-4.

Der Ausdruck „dritter Himmel“ scheint sich daher auf die geistigen Himmel zu beziehen und den höchsten Grad der Verzückung anzudeuten, in dem diese Vision gesehen wurde. In Jesaja 6:3, Hesekiel 21:32, Johannes 21:15-17 und Offenbarung 4:8 werden gewisse Wörter und Ausdrücke offensichtlich dreimal wiederholt, um Nachdruck auf eine bestimmte Eigenschaft oder einen bestimmten Gedanken zu legen.

Nachdem der Mensch, der diese Vision hatte, bis zum „dritten Himmel“ entrückt worden war, gelangte er in das „Paradies“ und hörte unaussprechliche Worte. Einen Schlüssel zum Verständnis dessen, was Paulus über diese Vision schreibt, finden wir in den Prophezeiungen der Hebräischen Schriften, die sich auf die Wiederherstellung des damaligen Volkes Gottes beziehen. In vielen prophetischen Büchern der Bibel stoßen wir auf göttliche Verheißungen über die Rückkehr des Volkes Israel aus dem Lande der Verbannung in seine verwüstete Heimat. Gott würde bewirken, daß dieses verödete Land gepflügt und besät würde, daß es viel Frucht tragen und von Menschen und Tieren wimmeln würde; die Städte würden wieder erbaut und bewohnt werden, und die Menschen würden sagen: „Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden.“ — Hes. 36:6-11, 29, 30, 33-35; vergleiche Jesaja 51:3; Jeremia 31:10-12; Hesekiel 34:25-27.

Diese Prophezeiungen lassen aber auch erkennen, daß sich die paradiesischen Verhältnisse auf die Menschen, auf die Israeliten selbst, bezogen. Da sie Gott nun treu waren, konnten sie „aufsprossen“ und gedeihen wie „Terebinthen [Bäume, NW] der Gerechtigkeit“; sie erfreuten sich einer wunderbaren geistigen Wohlfahrt, so daß sie einem „bewässerten Garten“ glichen, und da sie nun Gottes Gunst genossen, wurden sie von ihm reich gesegnet. (Jes. 58:11; 61:3, 11; Jer. 31:12; 32:41) Die Israeliten waren als Volk Gottes Weingarten oder Pflanzung gewesen, aber zufolge ihrer Schlechtigkeit und ihres Abfalls von der wahren Gottesanbetung waren sie schon vor der buchstäblichen Verwüstung ihres Landes geistig „verdorrt“. — Vergleiche 2. Mose 15:17; Jesaja 5:1-8; Jeremia 2:21.

Das Paradies, das der Apostel Paulus in seiner Vision sah, könnte sich daher auf einen geistigen Zustand des Volkes Gottes beziehen, wie dies beim natürlichen Israel der Fall war. Das ist daraus ersichtlich, daß die Christenversammlung ebenfalls Gottes „Feld zur Bebauung“, sein geistiger Weingarten oder Weinstock war, der in Jesus Christus wurzelte und der zur Verherrlichung Gottes Frucht trug. — Vergleiche Matthäus 21:33-43

Dennoch muß sich die Vision des Apostels Paulus auf eine spätere Zeit beziehen. Unter der Christenversammlung sollte es zu einem Abfall kommen. Dieser Abfall hatte in den Tagen des Apostels Paulus bereits begonnen und führte schließlich zu einem Zustand, der dem eines mit Unkraut übersäten Feldes glich. (Matth. 13:24-30, 36-43; Apg. 20:29; 2. Thess. 2:3, 7; vergleiche Hebräer 6:7, 8.) Es ist deshalb nicht anzunehmen, daß sich Paulus’ Vision vom Paradies auf jene Zeit bezog. Sie muß sich offenbar eher auf die „Erntezeit“ beziehen, in der die echten Christen von den „Schnittern“, den Engeln, zusammengebracht und von Gott mit geistiger Wohlfahrt reich gesegnet werden.

Die heute lebenden gesalbten Fußstapfennachfolger Jesu Christi befinden sich tatsächlich in einem geistigen Paradies, wie das die jetzt unter ihnen herrschende geistige Wohlfahrt beweist. Ja die geistige Wohlfahrt, die unter Gottes aufgerichtetem Königreich heute herrscht, übertrifft die geistige Wohlfahrt, die in den Tagen der Apostel, im Anfangsstadium des Christentums, herrschte. An der heutigen geistigen Wohlfahrt haben auch die die „große Volksmenge“ bildenden „anderen Schafe“ teil, die in naher Zukunft in einem buchstäblichen Paradies hier auf Erden zu leben hoffen. — Offb. 21:1-4.

● Wieso kann die Prophezeiung in Hesekiel 21:30-32 auf Zedekia, den König von Juda, angewandt werden? — A. S., USA.

Diese Prophezeiung lautet: „Und du, Unheiliger, Gesetzloser, Fürst Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes! so spricht der Herr, Jehova: Hinweg mit dem Kopfbund [Turban, NW], und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein. Das Niedrige werde erhöht und das Hohe erniedrigt! Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt [zu Trümmern, zu Trümmern, zu Trümmern, NW] will ich sie machen; auch dies wird nicht mehr sein — bis der kommt, welchem das Recht gehört: dem werde ich’s geben.“

Jüdische, katholische und protestantische Bibelgelehrte sind sich im allgemeinen darin einig, daß sich diese Prophezeiung tatsächlich auf Zedekia, den letzten König von Juda, bezieht, und das nicht ohne guten Grund. Hesekiel berichtet, daß er im fünften Jahr der Wegführung des Königs Jojakin (das 617 v. u. Z. begann) zu prophezeien begonnen habe. (Hes. 1:2) König Nebukadnezar ersetzte König Jojakin durch König Zedekia, Jojakins Onkel. (2. Kö. 24:12-17) Demnach regierte König Zedekia, als Hesekiel zu prophezeien begann. Er war ohne Zweifel ein ‘gesetzloser Fürst’. — 2. Kö. 24:18-20.

Das 21. Kapitel des Buches Hesekiel beginnt mit einer Prophezeiung gegen Jerusalem und „gegen den Boden Israels“ (NW), und aus den Versen 25 und 26 geht hervor, daß der König von Babylon gegen Juda und Jerusalem ausziehen würde. Da König Zedekia nicht nur der letzte, sondern auch der einzige israelitische König war, der in der Zeit regierte, als Hesekiel prophezeite, müssen sich die Worte in Hesekiel 21:30-32 auf ihn beziehen.

Diese Prophezeiung erfüllte sich damals auch tatsächlich an ihm. Es hieß darin: „Hinweg mit dem Kopfbund [Turban, NW], und fort mit der Krone!“ König Nebukadnezar sorgte dafür, daß dies geschah, denn er nahm Zedekia den königlichen Turban und die Krone ab, indem er ihn nach Babylon in die Gefangenschaft führte. Die Prophezeiung kündigte eine dreifache, das heißt eine gründliche Zertrümmerung an, zu der es auch kam, als Jerusalem und Juda vollständig verwüstet wurden. Das hatte zur Folge, daß der „niedrige“ heidnische Herrscher Nebukadnezar „erhöht“ und der „hohe“ König Zedekia, der auf dem Throne Davids saß, „erniedrigt“ wurde.

Da König Zedekia der letzte König aus der Linie König Davids war, der auf einem irdischen Thron in Jerusalem saß, trafen auch die Worte zu: „Dies wird nicht mehr sein — bis der kommt, welchem das Recht gehört: dem werde ich’s geben.“ Der, dem das Recht gehört, war, wie der Engel Gabriel zur Jungfrau Maria sagte, Jesus Christus, der Sohn Gottes. — Luk. 1:32, 33; 22:28-30.

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