Paradies
‚Er wurde in das Paradies entrückt und hörte unaussprechliche Worte, die ein Mensch nicht sagen darf.‘ — 2. Kor. 12:4, NW.
1, 2. (a) Wann darf über etwas gesprochen werden (auf das unsere Aufmerksamkeit gelenkt worden ist), das mit einem persischen Garten verglichen werden kann? (b) Wie lenkte der Apostel Paulus die Aufmerksamkeit auf solch ein Paradies?
WENN etwas, das so lieblich und so großartig ist wie ein orientalischer, persischer Garten, durch die Erfüllung göttlicher Prophezeiung enthüllt wird, dann darf man davon sprechen, weil die Zeit dazu gekommen ist, ja man kann auf der festen Grundlage offensichtlicher Tatsachen mit Bestimmtheit davon sprechen. Heute, also neunzehnhundert Jahre, nachdem der Apostel Paulus zu der Christenversammlung in Korinth, Griechenland, darüber gesprochen hat, können wir mit Verständnis über das Wunderbare sprechen, das ihm enthüllt worden war. Als Paulus den Christen von Korinth den Beweis unterbreitete, daß er ein Apostel Jesu Christi sei, sagte er:
2 „Ich habe zu rühmen. Nützlich ist es nicht, aber ich werde auf übernatürliche Visionen und Offenbarungen des Herrn übergehen. Ich weiß von einem Menschen in Einheit mit Christus, der vor vierzehn Jahren — ob im Leibe, weiß ich nicht, ob außer dem Leibe, weiß ich nicht; Gott weiß es — als solcher bis zum dritten Himmel entrückt wurde. Ja, ich weiß von diesem Menschen — ob im Leibe oder getrennt von dem Leibe, weiß ich nicht; Gott weiß es — daß er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die ein Mensch nicht sagen darf. Hinsichtlich eines solchen Menschen will ich rühmen … [Ich] werde nicht unvernünftig sein, denn ich werde die Wahrheit sagen … nur wegen der Überschwenglichkeit der Offenbarungen.“ — 2. Kor. 12:1-7, NW.
3, 4. Wann hatte Paulus diese Vision von einem Paradiese, und wie beschrieb er seine Bekehrung zum Christentum vor König Agrippa?
3 Vierzehn Jahre vor der Zeit, in der Paulus diese Worte niederschrieb, wäre ungefähr das Jahr 41 n. Chr., also mindestens fünf Jahre nach der Zeit, als er vom Judentum zum Christentum bekehrt worden war. Dies war durch eine übernatürliche Vision bewirkt worden, in der er etwas von der blendenden Herrlichkeit des auferstandenen Jesus Christus im Himmel gesehen hatte. Vor dem römischen Statthalter Festus, vor König Agrippa II. und vor anderen, die sich unter der stattlichen Schar Menschen im amtlichen Verhörsaal in Cäsarea befanden, erklärte Paulus feierlich:
4 „Als ich bei diesen Bemühungen mit Vollmacht und im Auftrag der Oberpriester nach Damaskus reiste, sah ich unterwegs, o König, mitten am Tage, vom Himmel her ein Licht, heller als der Sonne Glanz, das mich und meine Reisebegleiter umstrahlte. Und als wir alle zu Boden gefallen waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer Sprache zu mir sagen: ‚Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Es ist hart für dich, fortgesetzt gegen den Stachel auszuschlagen.‘ Ich aber sprach: ‚Wer bist du, Herr?‘ Und der Herr erwiderte: ‚Ich bin Jesus, den du verfolgst. Doch richte dich auf und stelle dich auf deiner Füße. Denn dazu habe ich mich dir sichtbar gemacht, um dich zum Diener und Zeugen zu machen sowohl für die Dinge, die du gesehen hast, als auch für die Dinge, die ich dich, was mich betrifft, noch sehen lassen werde …‘ Infolgedessen, König Agrippa, verhielt ich mich nicht ungehorsam gegenüber dem himmlischen Gesicht, sondern ging hin und brachte zuerst denen in Damaskus und denen in Jerusalem und im ganzen Lande Judäa, dann den Nationen die Botschaft, sie möchten bereuen und zu Gott umkehren, indem sie die der Reue entsprechenden Werke tun.“ — Apg. 26:12-20, NW.
5. Mit welcher geistigen Einstellung schrieb Paulus über seine Visionen und Offenbarungen, und gereicht es uns daher zum Nutzen, wenn wir unsere Zeit zur Betrachtung seiner Vision vom Paradiese verwenden?
5 Diese Vision war nicht ein Traum, den er bei Tage geträumt hatte; sie war nicht eine bloße Einbildung oder Halluzination (Sinnestäuschung). Sie war dermaßen echt, daß Paulus sie überaus ernst nahm und ihre ihm geltende Botschaft nicht mißachtete. Um sich dieser Vision gegenüber bis zum Ende seines Lebens gehorsam zu erweisen, starb er eines Märtyrertodes. Gleicherweise schrieb Paulus in allem Ernst von den übernatürlichen Visionen und Offenbarungen, die ihm der Herr Jesus Christus vom Himmel her gegeben hatte. Wir können daher des einen gewiß sein, daß wir unsere Zeit nicht mit einer bloßen Halluzination verschwenden, wenn wir die übernatürliche Vision betrachten, zu der der Mensch, der Paulus persönlich bekannt war, entrückt wurde, um das Paradies zu sehen und um unaussprechliche Worte zu hören, die ein Mensch damals nicht aussprechen durfte. Vielmehr nutzen wir die Zeit, wenn wir zu einem Verständnis darüber zu gelangen suchen.
6, 7. Wer war dieser entrückte Mensch, von dem Paulus schreibt, doch wie enthüllte Jesus noch einem anderen Mann ein Paradies?
6 Der Mensch, dem die Gunst einer solch übernatürlichen Vision zuteil wurde, war zweifellos der Apostel Paulus selbst; denn niemand sonst hat uns über dieses Erlebnis, das er um das Jahr 41 hatte, etwas erzählt. Paulus war aber nicht der einzige Mensch, dem Jesus Christus eine Enthüllung über ein Paradies machte. Schon Jahre, bevor Paulus ein Christ wurde, sprach Jesus zu einem Manne über ein Paradies. Das geschah im Jahre 33 n. Chr. am Passahtage der Juden, und zwar auf Golgatha, außerhalb der Mauern Jerusalems.
7 Jesus hing damals an einem Marterpfahl, an den man ihm die Hände und Füße genagelt hatte. Über sein Haupt hatte der römische Statthalter Pontius Pilatus die Rechtsanklage geheftet, die den Grund anzeigte, weshalb Jesus hingerichtet wurde. Das jüdische Volk „stand und sah zu; es höhnten aber auch die Obersten und sagten: Andere hat er gerettet; er rette sich selbst, wenn dieser der Christus ist, der Auserwählte Gottes! Aber auch die Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie herzutraten, ihm Essig [sauren Wein, NW] brachten und sagten: Wenn du der König der Juden bist, so rette dich selbst!“ (Elb) Ein Mann dagegen hatte den Mut, seine Stimme zur Verteidigung Jesu zu erheben. Er erkannte, daß an Jesu Überzeugung und Behauptungen etwas Wahres sein mußte, wenn dieser Mensch bereit war, einen so schrecklichen, schändlichen und schmerzlichen Tod ohne Murren und Klagen auf sich zu nehmen. Auch er hing an einem Marterpfahl, obwohl er wahrscheinlich nicht daran genagelt worden war wie Jesus, der mehr zu leiden hatte, wiewohl er ‚nichts Ungebührliches tat‘. Nachdem dieser Übeltäter seine Verteidigung für Jesus beendet hatte, fuhr er fort, selbst an diesem Tage der öffentlichen Hinrichtung, Glauben an Jesus zu bekunden, indem er sprach: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Königreich kommst.“ Und was antwortete Jesus darauf? „Er sprach zu ihm: ‚Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein.‘“ — Luk. 23:35-43, NW.
8. Was geschah mit dem Leichnam Jesu nach seinem Tode? Was aber geschah mit dem Leichnam des mitfühlenden Übeltäters?
8 Jesus sprach diese Worte um die Mittagsstunde zu dem Übeltäter. Noch drei weitere Stunden hing jeder an seinem Marterpfahl. Dann hörte der Übeltäter, wie Jesus zu Gott im Himmel rief: „Vater, deinen Händen vertraue ich meinen Geist an.“ Nun war für Jesus alles vorbei. „Es ist vollbracht!“ sagte er, neigte sein Haupt und hörte auf zu atmen. (Luk. 23:44-46; Joh. 19:28-30, NW) Jesu Verteidiger, der leidende Übeltäter an seiner Seite, schmachtete weiter am Pfahl. Aber als der jüdische Sabbattag bei Sonnenuntergang beginnen sollte, beschleunigten die Kriegsknechte seinen Tod, indem sie seine Beine und die des anderen am Pfahl hängenden Übeltäters brachen. Somit starb er am gleichen Tage wie Jesus, der König, zu dem er sich bekannt hatte. Was mit dem Leichnam des Übeltäters geschah, wird uns nicht gesagt; Jesu Leib aber wurde herabgenommen und in eine neue Gruft gelegt, die einem reichen Juden von Arimathia gehörte, der Joseph hieß und ein Jünger Jesu geworden war. — Joh. 19:31-32; Matth. 27:57-61.
EIN DIEB IM PARADIESE?
9. Welcher Frage sehen wir uns nun bezüglich des Paradieses gegenüber, und wie lautet die Antwort?
9 Die Frage entsteht nun: Bezog sich Jesus auf dasselbe Paradies, das der Apostel Paulus viel später erwähnte? Sprach Jesus zum Übeltäter am Pfahl über das Paradies, das er erwähnte, als er dem Apostel Johannes um das Jahr 96 n. Chr. die Offenbarung gab? Laut Offenbarung 2:7 (NW) sagte Jesus: „Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Versammlungen sagt. Dem, der siegt, will ich von dem Baume des Lebens zu essen geben, der im Paradiese Gottes steht.“ Nach der Schrift müssen wir es verneinen.
10. Weshalb redete Jesus mit dem Übeltäter am Pfahl nicht von einem himmlischen Paradies?
10 Zu dem Übeltäter am Pfahl sprach Jesus nicht von einem himmlischen Paradiese. Der Übeltäter konnte geistige Dinge ebensowenig fassen wie der jüdische Pharisäer Nikodemus, ein Oberster der Juden, zu dem Jesus gesagt hatte: „Wenn jemand nicht wiedergeboren wird, so kann er das Königreich Gottes nicht sehen … Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen. Was aus dem Fleische geboren worden ist, ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren worden ist, ist Geist. Wundere dich nicht, daß ich zu dir sagte: Ihr müßt wiedergeboren werden … Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben; aber ihr nehmt das Zeugnis nicht an, das wir geben. Wenn ich von irdischen Dingen zu euch gesprochen habe und ihr trotzdem nicht glaubt: wie werdet ihr glauben, wenn ich von himmlischen Dingen zu euch spreche?“ (Joh. 3:3-12, NW) Zu dem Übeltäter sprach Jesus von einem Paradies, von dem dieser sich einen Begriff machen konnte. Der Übeltäter verstand demnach nicht, daß er dadurch, daß er mit Jesus, dem König, im Paradies wäre, beim Tode in den Himmel käme oder daß er bei seiner Auferstehung von den Toten in den Himmel geführt werden würde.
11. Wie ist auch aus der Vorstellung, die Jesu eigene Apostel hatten, zu schließen, daß der Übeltäter am Pfahl nicht an ein himmlisches Königreich oder an ein Paradies dachte?
11 Selbst als das Königreich der Himmel schon jahrelang gepredigt worden war, ja bis zu dem Augenblick, als Jesus vor den Augen seiner eigenen Apostel in den Himmel fuhr, dachten diese gar nicht an ein himmlisches Königreich. Wie hätten sie sonst beim Abschied die Frage stellen können: „Meister, stellst du in dieser Zeit das Königreich für Israel wieder her?“ (Apg. 1:6-11, NW) Wie hätte also jener mitfühlende Mann am Pfahl, ein Übeltäter, nicht ein vertrauter Apostel Jesu, von Jesus denken können, er komme in einem himmlischen Königreich oder das Paradies sei ein himmlisches?
12. Weshalb stimmen heute gewisse religiöse Führer der Christenheit dem Gedanken an ein Paradies zu, das die Rabbiner-Schulen der Tage Jesu lehrten?
12 Das Paradies, von dem Jesus zu dem Übeltäter sprach, war nicht das Paradies, das in den Schulen der Rabbiner jener Tage gelehrt wurde. Gemäß jenen Schulen bestand das Paradies, nämlich der Garten Eden, immer noch. Wo existierte es denn nach ihren Lehren? Wir führen eine Autorität an: Das Paradies „war eine Region der Welt der Toten, des Scheols, im Innern der Erde. Die Gehenna mit ihren Flammen und Qualen befand sich auf der einen Seite, das Paradies, die Zwischenheimat der Seligen, auf der anderen. Die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob befanden sich dort, bereit, ihre treuen Nachkommen an ihren Busen zu nehmen … Der höchste Ehrenplatz am Feste der seligen Seelen war Abrahams Busen (Luk. 16:23), an dem der neue Erbe der Unsterblichkeit als der begünstigte und geehrte Gast ruhte.“a Heute stimmen gewisse religiöse Führer der Christenheit dieser rabbinischen Lehre zu.b Sie wissen wohl, daß Jesus an dem Tage, an dem er mit dem Übeltäter am Pfahl redete, nicht in den Himmel kam. Sie wissen, daß Jesus an dem Morgen, an dem er von den Toten auferstanden war, zu Maria Magdalene sprach: „Ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren. Doch geh zu meinen Brüdern hin und sprich zu ihnen: ‚Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.‘“ (Joh. 20:17, 18, NW) Somit war Jesus nicht in ein himmlisches Paradies eingegangen.
13. Wieso war Jesus — gemäß der Beweisführung des Petrus zu Pfingsten — nicht in ein himmlisches Paradies gekommen?
13 Weshalb nicht? Weil er nach seinem Tode und Begräbnis während dreier Tagesteile im Scheol geweilt hatte. Seine Seele war im Scheol gewesen, so daß sich Psalm 16:10 erfüllte: „Du wirst meine Seele nicht im Scheol lassen. Du wirst nicht zulassen, daß dein Mensch von liebender Güte die Grube sehe.“ Diese Auslegung gab Gottes heiliger Geist durch den Apostel Petrus am Pfingsttage. Unter der Einwirkung des eben ausgegossenen Geistes sagte Petrus: „David sagt mit Bezug auf ihn [Jesus]: ‚Ich hatte Jehova allezeit vor meinen Augen … du wirst meine Seele nicht dem Hades überlassen, noch zugeben, daß dein Mensch von liebender Güte die Verwesung sehe …‘ Weil er [David] ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott mit einem Eide geschworen hatte, er werde einen seiner Nachkommen auf seinen Thron setzen, hat er vorausblickend von der Auferstehung des Christus gesprochen, daß dieser nicht dem Hades überlassen werde, noch daß sein Fleisch die Verwesung sehe. Diesen Jesus auferweckte Gott.“ — Apg. 2:25-32, NW.
14. Warum waren Jesus und der Übeltäter nicht in einem Paradiese, das unten im Scheol gewesen wäre, und weshalb hatte der Übeltäter nicht mit Jesus an der „ersten Auferstehung“ teil?
14 Am Todestage befand sich der Übeltäter mit Jesus im Scheol oder Hades. Er war nicht in den Himmel gekommen, ebensowenig, als Jesus in den Himmel gekommen war. Auch waren Jesus und der Übeltäter nicht in einem Paradiese, das sich unten im Scheol oder im Hades befunden hätte. Das Paradies befindet sich nicht dort unten, noch verlegte Gott danach das Paradies vom Scheol in den Himmel, in seine unmittelbare Gegenwart, denn der Scheol oder Hades ist nicht das, was die ehemaligen Rabbis fälschlich lehrten. Gemäß der Heiligen Schrift, der Bibel, ist der Scheol oder Hades das gewöhnliche Grab der Menschen. Als Jesus aus den Toten auferweckt wurde, damit seine Seele nicht im Scheol oder Hades gelassen werde, erfuhr er die „erste Auferstehung“. So lesen wir: „Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er derjenige werde, der in allem der erste ist.“ (Kol. 1:18, NW) Der Dieb nahm nicht an der „ersten Auferstehung“ mit Jesus teil, denn dies ist eine geistige Auferstehung, eine Auferstehung zu einem Leben als Geistperson in den unsichtbaren Himmeln. Jesus sagte zu Nikodemus, daß man „wiedergeboren“ werden müsse, „geboren aus Wasser und Geist“, damit man eine geistige Auferstehung erfahren könne. Jesu treue Jünger wurden erst am Pfingsttage, also einundfünfzig Tage nach Jesu Tod, von Gottes Geist gezeugt.
15. Wieso galten die Worte des Paulus in Römer 6:3-5 nicht dem Übeltäter, und was also widerfuhr dem Übeltäter, als Jesus aus den Toten auferstand?
15 Obwohl der Übeltäter an der Seite Jesu starb, galten ihm doch nicht die Worte des Apostels Paulus, die in Römer 6:3-5 zu lesen sind: „Wißt ihr nicht, daß wir alle, die wir in Christus Jesus getauft wurden, in seinen Tod getauft wurden? Also wurden wir mit ihm begraben durch unsere Taufe in seinen Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt wurde, auch wir in Neuheit des Lebens wandeln sollten. Denn wenn wir durch die Gleichheit seines Todes [des Todes Christi] mit ihm vereint worden sind, so werden wir gewißlich mit ihm auch vereint sein in der Gleichheit seiner Auferstehung.“ „Statt eines gleichen Todes wie Christus zu sterben, starb der Übeltäter den Tod eines Verbrechers.“ Er sagte zu dem anderen sterbenden Übeltäter: „Wir empfangen völlig das, was wir für unsere Taten verdienen; dieser Mann aber tat nichts Ungebührliches.“ (Luk. 23:40, 41, NW) Als Jesus von den Toten auferstand, ließ er also den Übeltäter im Scheol, nicht im Paradies, zurück.
16. Bat der Übeltäter Jesus um das Vorrecht, in das Königreich aufgenommen zu werden, und benutzte der Apostel Petrus einen der „Schlüssel des Königreiches der Himmel“ zugunsten des Übeltäters? Wieso wissen wir das?
16 Beachte nun genau, was der Übeltäter zu Jesus sagte: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Königreich kommst.“ Bat er damit, in Jesu Königreich sein zu können? Keineswegs! Wie hätte er, selbst vom irdischen, menschlichen Standpunkt aus gesehen, darum bitten können, in dem Königreich zu sein, wenn er doch nicht — wie Jesus — aus dem Geschlecht der königlichen Familie Davids stammte? Ferner konnte der Übeltäter dem Apostel Petrus im Königreiche nicht zuvorkommen. Bestimmt wußte er nicht, was Jesus privat zu Petrus gesagt hatte: „Ich will dir die Schlüssel des Königreiches der Himmel geben, und was immer du auf Erden bindest, wird in den Himmeln gebunden worden sein.“ (Matth. 16:19, NW) Erst am Pfingsttage begann der Apostel Petrus, nachdem er von dem ausgegossenen Geist empfangen hatte, einen dieser „Schlüssel des Königreiches der Himmel“ zu benutzen. An jenem Pfingsttage aber war der Übeltäter nicht zugegen, um Petrus predigen zu hören. Er konnte aus dem Gebrauch, den Petrus von dem ersten Schlüssel machte, nicht Nutzen ziehen, um in das himmlische Königreich einzugehen und bei dem verherrlichten Jesus Christus zu sein.
17. Mit wem schloß Jesus einen Bund für das Königreich, und weshalb war darin der Übeltäter nicht eingeschlossen?
17 Am Vorabend des Tages, an dem Jesus und neben ihm der Übeltäter an den Marterpfahl geschlagen wurden, setzte Jesus des Herrn Abendmahl als eine jährliche Feier ein. Dann sprach er zu seinen elf treuen Aposteln: „Ihr seid es, die in meinen Prüfungen bei mir verharrten; und ich schließe einen Bund mit euch hinsichtlich eines Königreiches, gleichwie mein Vater einen Bund mit mir geschlossen hat, damit ihr in meinem Königreiche an meinem Tische eßt und trinkt und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.“ Außer diesem Bunde für das Königreich gab es den neuen Bund. Jesus erwähnte diesen Bund vor den Aposteln, als er ihnen den Becher mit Wein reichte und sprach: „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euren Gunsten vergossen werden soll.“ (Luk. 22:19-30, NW) Der Übeltäter hatte nicht, wie die elf treuen Apostel, bei Jesus in seinen Prüfungen verharrt. Somit sagte Jesus nicht zu dem Übeltäter, er werde ihn in den Bund für das Königreich aufnehmen, nur weil der Übeltäter, ihn verteidigt und ihn gebeten hatte, seiner zu gedenken, wenn er König geworden sei.
18. Wann ging der auferstandene Jesus als ein „Vorläufer“ in Gottes himmlisches Heiligtum ein, und weshalb ging der Übeltäter nicht mit Jesus als ein Mit-Vorläufer in dasselbe ein?
18 In Hebräer 6:19, 20 (NW) wird uns gesagt, daß Jesus als Hoherpriester Gottes, als „Vorläufer“, in Gottes himmlisches Heiligtum „innerhalb des Vorhanges“ eingegangen sei, nachdem er sein Fleisch geopfert hatte und als Geistperson auferstanden war. Der Übeltäter konnte nicht zusammen mit Jesus ein „Vorläufer“ sein, denn im alten Israel betrat Gottes Hoherpriester das Allerheiligste allein. (Heb. 9:6-8) Am Auferstehungstage Jesu erhielt der Übeltäter keinen Auferstehungsleib, sondern er mußte warten, bis die Zeit für die Auferstehung derer gekommen sein wird, die in den Gedächtnisgrüften liegen, und dann wird ihm ein Leib gegeben werden. Nachdem Jesus auferstanden war, schrieb der Apostel an seine christlichen Brüder: „Wir besitzen … die Freimütigkeit, durch das Blut Jesu den in die heilige Stätte führenden Weg zu beschreiten, den er für uns als neuen und lebendigen Weg eingeweiht hat durch den Vorhang, nämlich sein Fleisch, hindurch, und … wir haben einen großen Priester … der über das Haus Gottes gesetzt ist.“ — Heb. 10:19-21, NW.
19. Warum war der Übeltäter nicht eine Grundlage der Christenversammlung, und weshalb wurde er nicht größer als Johannes der Täufer?
19 Der Übeltäter bildete keine Grundlage für die Christenversammlung, ja er war nicht einmal ein Glied von ihr. Die „zwölf Apostel des Lammes“ wurden zu sekundären Grundlagen der Christenversammlung gemacht, die auf die erste oder Hauptgrundlage, nämlich Jesus Christus, das Felsmassiv, aufgebaut wurden. (Off. 21:14) Am Pfingsttage erhielt der Übeltäter von dem ausgegossenen heiligen Geist ebensowenig wie Johannes der Täufer. Er wurde nicht größer als Johannes, denn Jesus sagte von denen, die in das himmlische Königreich eingehen: „Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer erweckt worden als Johannes der Täufer; doch ein Geringerer im Königreich der Himmel ist größer als er. Von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt ist das Königreich der Himmel das Ziel, welchem Menschen entgegendrängen, und die Vorandrängenden ergreifen es.“ (Matth. 11:11, 12, NW) Der Übeltäter war nicht ausgenommen von all den Erfordernissen und Bestimmungen, die für die Christenversammlung der 144 000 Überwinder dieser Welt getroffen worden waren. — Off. 7:4-8; 14:1-5, NW.
20. Weshalb wurde der Übeltäter am Marterpfahl nicht mit Gottes Geist gezeugt oder gesalbt?
20 Der Übeltäter am Pfahl wurde nicht mit Gottes Geist gezeugt und gesalbt. Weder am Passahtage noch zu der Zeit, da Jesus am Marterpfahl hing, goß Jesus Gottes heiligen Geist auf seine treuen Jünger aus, sondern er tat dies am Pfingstfest, als er sich als Gottes Hoherpriester zur Rechten Gottes im Himmel befand; damals goß er den heiligen Geist aus. (Joh. 7:39) Damals wurden zuerst die lebenden Jünger zu geistlichen Söhnen Gottes gemacht, in den neuen Bund aufgenommen und auch mit dem Geiste gesalbt und als Miterben mit Jesus Christus in den Königreichsbund aufgenommen.
21. Warum also war das Paradies, von dem zu dem Übeltäter gesprochen wurde, nicht das gleiche wie das Königreich der Himmel, und weshalb setzte er sich nicht mit Jesus auf dessen Thron im Himmel?
21 Somit ist das Paradies, von dem Jesus zu dem Übeltäter sprach, nicht das gleiche wie das Königreich der Himmel. Jesus verhieß dem Übeltäter nicht, daß er mit Jesus in seinem Königreich sein werde noch bat der Übeltäter Jesus, daß er ihn in sein Königreich aufnehme oder ihn zu einem Glied desselben mache. Da der Übeltäter kein Glied des königlichen Geschlechts Davids war, bat er lediglich, unter dem Königreich leben zu dürfen, indem er wünschte, daß der König ihn anerkenne oder seiner gedenke und dafür sorge, daß ihm eine Auferstehung aus den Toten im Gebiet des Königreiches zuteil werde. Das Paradies steht unter dem Königreich. Aus diesem Grunde kann das Paradies erst aufgerichtet werden, nachdem das Königreich aufgerichtet worden ist. Jesu Königreich wurde nicht damals, am Passahtage seines Todes, auf Erden aufgerichtet. Alle Prophezeiungen der Schrift und verwandte Tatsachen beweisen, daß das Königreich im Jahre 1914 n. Chr. in den Himmeln aufgerichtet worden ist. Als Jesus am vierzigsten Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel aufgefahren war, setzte er sich zur Rechten Gottes, um dort bis zum Jahre 1914 und der damals erfolgenden Einführung des Königreiches zu warten. Der freundlichgesinnte Übeltäter setzte sich nicht mit Jesus auf seinen Thron, eine Gunst, die Jesus den Gliedern seiner Versammlung gewährt, welche diese Welt in geistigem Sinne überwinden. — Off. 3:21; Heb. 10:12-14.
22. Wieso wurde Jesus nicht aus dem Paradies auferweckt, und zu was werden die Übeltäter und die Menschen, die in den Gedächtnisgrüften ruhen, auferstehen?
22 All das zeigt, daß der Übeltäter unmöglich bei Jesus im Paradies sein konnte an dem Tage, da beide an einem Marterpfahl starben. Am dritten Tage, nachdem Jesus gestorben war, auferstand er nicht aus einem Paradiese, in welchem er den Übeltäter bei den Toten zurückgelassen hätte. Das hätte ja bedeutet, daß Jesus nur während dreier Tagesteile mit ihm im Paradiese gewesen wäre, um ihn dort zurückzulassen. Auch kehrte Jesus nicht in ein Paradies zurück, um beim Übeltäter zu sein. Er fuhr in den Himmel auf, um bei seinem Vater im Himmel zu sein. Am dritten Tage widerfuhr dem Übeltäter keine Auferstehung mit Jesus aus einem Paradiese. Für keinen Verstorbenen wird es eine Auferstehung aus dem wahren Paradiese geben. Für den Übeltäter und die Menschen, die in den Gedächtnisgrüften ruhen, wird es eine Auferstehung zu einem Paradiese geben, das hier auf Erden sein wird. Der Übeltäter war nicht der erste, der in das Paradies kam, noch ist jemand von den Verstorbenen vor dem Übeltäter in das Paradies gekommen. Das Paradies ist nicht ein Ort der Toten, sondern der Lebenden!
DER GARTEN EDEN
23, 24. (a) Wer war der erste Mensch im Paradiese und wieso? (b) Weshalb wird der Name „Paradies“ passenderweise auf den Garten Eden angewandt?
23 Der erste Mensch im Paradies war Adam, der Sohn Gottes. Adam lebte zu der Zeit, da es noch keinen Scheol oder Hades gab; denn kein Mensch war damals gestorben und in einem irdischen Grabe begraben worden. Ein Artikel über das Paradies, der in The Encyclopedia Americana (Band 21) zu finden ist, beginnt mit den Worten: „… der Garten Eden. Das Wort ist persischen Ursprungs und bezeichnet einen Park. Es ist als Name für den Garten Eden in die modernen Sprachen aufgenommen worden und ist somit eine Bezeichnung für irgendeine Wohnstätte des Glücks.“
24 Der Name wird passenderweise auf den Garten Eden angewandt, in dem Adam erschaffen und in den er gesetzt wurde. Das hebräische biblische Wort für „Garten“ bezeichnet „einen umschlossenen“ oder eingezäunten Ort. Was eingehegt war, war etwas Wonniges und Schönes. Das stimmt mit dem persischen Gedanken eines pardes oder Paradieses überein, das heißt mit dem Gedanken eines „weiten, offenen Parkes, der eingezäunt ist, damit er unbeschädigt bleibe, und dessen natürliche Schönheit noch unverdorben ist, in dem stattliche Waldbäume stehen, viele davon Fruchtbäume, der bewässert ist durch klare Flüsse, an deren Ufern große Antilopenherden umherstreifen oder Schafe weiden — an eine solche Landschaft dachte der griechische Reisende bei dem Worte paradeisos, für das seine eigene Sprache kein genau entsprechendes Wort hatte …“ Von gewissen griechischen Schriftstellern wurde das Wort gebraucht, um ein „ausgedehntes Stück Land“ zu bezeichnen, „das umschlossen war mit einem starken Zaun oder einem Wall, in dem es eine Menge Bäume, Gebüsche, Pflanzen und Gartenkulturen gab und in dem auserlesene Tiere auf verschiedene Weise in Schranken oder in Freiheit gehalten wurden, je nachdem, ob sie wild oder friedsam waren. Somit kommt dieses Wort dem englischen [und auch dem deutschen] Begriff Park sehr nahe, wenn wir uns noch die Begriffe Garten, Tierpark und Vogelhaus dazudenken“.c
25, 26. (a) Wie kam es, daß das Wort „Paradies“ auf den Garten Eden angewandt wurde? (b) Weshalb gebraucht die römisch-katholische Douay-Übersetzung der Bibel nicht den Ausdruck „der Garten Eden“?
25 So kam es, daß Hebräer, als sie im dritten Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung ihre inspirierten heiligen Hebräischen Schriften ins Griechische zu übersetzen begannen, das griechische Wort paradeisos oder Paradies dazu benutzten, das hebräische Wort gan wiederzugeben. Männer, die die Bibel ins Lateinische übersetzten, gebrauchten das lateinische Wort paradisus. Somit lesen wir in der katholischen (englischen) Douay-Übersetzung der Bibel (in 1. Mose 2:7-15):
26 „Und Gott der Herr bildete den Menschen aus Erdenlehm und hauchte in sein Angesicht den Odem des Lebens, und der Mensch wurde eine lebendige Seele. Und Gott der Herr hatte von Anbeginn ein Paradies der Wonne gepflanzt, in das er den Menschen setzte, den er gebildet hatte. Und Gott der Herr brachte aus dem Boden allerlei Bäume hervor, schön zu schauen und angenehm, davon zu essen: auch den Baum des Lebens in der Mitte des Paradieses und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und ein Fluß ging aus von dem Orte der Wonne, zu bewässern das Paradies, der sich von da in vier Häupter (Anfangsströme) teilt, und Gott, der Herr, nahm den Menschen und brachte ihn in das Paradies der Wonne, um es zu pflegen und zu bewahren.“ (Siehe auch Henne.)
27. Wie oft verwendet die hebräische Bibel das entsprechende Wort pardes, und wie veranschaulichte der Hirtenfreund im Liede Salomos den Sinn dieses Wortes?
27 Dreimal in ihrem späteren Text gebraucht die hebräische Bibel selbst das Wort pardes. (Neh. 2:8; Pred. 2:5; Hohel. 4:13, NW) Die liebliche Schönheit eines pardes oder Paradieses wird im Hohenlied Salomos (4:13) in den Worten beschrieben, die der Hirtenfreund zu seinem geliebten Mädchen spricht: „Ein verriegelter Garten ist meine Schwester, meine Braut, ein verriegelter Garten, ein versiegelter Quell. Deine Haut ist ein Paradies von Granatäpfeln, mit den erlesensten Früchten, Hennapflanzen nebst Narden; Narde und Safran, Würzrohr und Zimt, samt allerlei Weihrauchstauden, Myrrhe und Aloe nebst den feinsten Duftgewächsen, ein Gartenquell, ein Brunnen frischen Wassers und Bäche, die vom Libanon herniederrieseln.“ — Hohel. 4:12-15, NW.
28. Was hat zu der Freude und Wonne im Garten Eden am meisten beigetragen? und wie zeigte sich durch das, was nach dem Einzug der Sünde geschah, daß der Garten eingehegt war?
28 Etwas aber, was die Schönheit des Eden-Paradieses für den ersten Menschen, Adam, und sein vollkommenes Weib, Eva, noch erhöhte und in höchstem Maße zu seiner Wonne und Freude beitrug, war die Gegenwart Gottes, Jehovas, ihres Schöpfers und liebenden himmlischen Vaters. Nach seiner wunderbaren Art wandelte er in jenem Garten, gab dem Menschen sein Gesetz und führte und leitete ihn. Seine Gegenwart heiligte jenes Paradies, jenen Garten Eden, und machte ihn zu einem Ort heiligen Lebens. (1. Mose 2:19-25; 3:8, 9) Als Adam und Eva sich von dieser Heiligkeit losrissen, indem sie gegen ihren Schöpfer, ihren Vater und Gott, sündigten, wurden sie ordnungsgemäß aus dem irdischen Paradies ausgetrieben, damit sie als Sünder außerhalb des Gartens auf verfluchtem Boden stürben. Die Tatsache, daß der Garten oder das Eden-Paradies ein Ort war, der mindestens durch unsichtbare Engelwächter eingeschlossen oder eingehegt war, geht aus den Worten von 1. Mose 3:23, 24 (Douay, engl.) hervor: „Und Gott, der Herr, sandte ihn aus dem Paradies der Wonne hinaus, damit er die Erde bebaue, von der er genommen war. Und er trieb Adam hinaus und setzte vor das Paradies der Wonne Cherubim und ein flammendes Schwert, das sich nach jeder Richtung drehte, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewahren.“
29. Was kann auf die Frage gesagt werden, ob Adam bei seinem Tode in das Paradies zurückging oder ob Abel dort hinkam, nachdem er umgebracht worden war?
29 Adam lebte außerhalb des Gartens Eden, bis er ein Alter von 930 Jahren erreicht hatte. Er gelangte nicht in das Paradies zurück, als er starb, obwohl es immer noch bestand, nicht im Inneren unseres Planeten Erde, wie die religiöse Geistlichkeit es lehrt, sondern an der Oberfläche der Erde. Adam kehrte zur Erde zurück, von der er genommen war. Nicht von dem ersten Adam sagte Psalm 16:10 voraus, daß seine Seele nicht im Scheol oder im Hades gelassen würde, sondern er sagte dies von dem „letzten Adam“, nämlich von Jesus Christus, voraus. Adam, die lebende Seele, hatte gesündigt und war als Strafe für die Auflehnung gegen den Schöpfer und den Gott des Paradieses in den Tod gegangen. (Hes. 18:4, 20; 1. Mose 2:7, NW) Als Adams gottesfürchtiger Sohn Abel von seinem eifersüchtigen Bruder Kain ermordet worden war, kam Abel nicht in das Paradies, sondern sein Blut schrie zu Gott von dem Erdboden her, von außerhalb des Paradieses Eden. — 1. Mose 4:1-11.
30. Was kann über das Paradies und über Henoch gesagt werden, der entrückt wurde, damit er den Tod nicht sehe?
30 Adam erlebte die Geburt Henochs, des Siebenten in der Geschlechtslinie Adams. Indem Henoch ein heiliges Leben führte, ‚wandelte er beständig mit Gott‘. Zur bestimmten Zeit entrückte oder versetzte Gott Henoch. Doch durch seine Entrückung, die vorgenommen wurde, damit er den Tod nicht sehe, gelangte Henoch nicht in das Paradies, das immer noch bestand. In Hebräer 11:5 wird uns gesagt, daß ‚er nirgends zu finden war‘. Er starb durch ein Wunder Gottes eines friedlichen Todes, was ihm die Härten des Sterbens ersparte. Weil Gott an ihm Wohlgefallen hatte, wurde Henoch in Gottes Gedächtnis aufgehoben, und zu Gottes bestimmter Zeit wird er an der Auferstehung der Gerechten teilhaben. (Apg. 24:15; Joh. 5:28, 29) Der ursprüngliche Garten Eden ist heute nirgends mehr zu finden, denn er wurde in der Flut der Tage Noahs zerstört. Wenn Henoch aus den Toten auferweckt wird, wird er zu einem Paradiese auferstehen, das hier auf Erden wiederhergestellt wird.
[Fußnoten]
a Cyclopaedia of Biblical, Theological, and Ecclesiastical Literature von McClintock and Strong, Band 7 (1894), S. 657.
b Siehe The Scofield Reference Bible, Ausgabe mit dem Copyright von 1945, S. 1098, Fußnote 1 zu Lukas 16:23, wo das Wort „Hölle“ steht.
c Cyclopedia von McClintock and Strong, Band 7 (1894), S. 652.