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Christus predigen — aus Neid oder gutem Willen?Der Wachtturm 1976 | 15. August
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SICH ÜBER SEINEN STANDPUNKT VERGEWISSERN
Wie kann sich denn jemand vergewissern, ob sein Standpunkt richtig ist, wenn er durch ein Studium mit Jehovas Zeugen Glauben an Jehova Gott und an sein Königreich entwickelt hat? Darüber schrieb der Apostel Paulus an Timotheus, der mit Menschen zu tun hatte, die versuchten, seinen Glauben zu erschüttern. Paulus sagte: „Du aber, bleibe bei den Dingen, die du gelernt hast und zu glauben überzeugt worden bist, da du weißt, von welchen Personen du sie gelernt hast, und da du von frühester Kindheit an die heiligen Schriften gekannt hast, die dich weise zu machen vermögen zur Rettung durch den Glauben in Verbindung mit Christus Jesus“ (2. Tim. 3:14, 15).
Inwiefern war dieser Rat Timotheus sehr nützlich? Nun, Timotheus war von seiner Mutter und von seiner Großmutter erzogen worden, Frauen, die beide gläubige Jüdinnen waren. Er wußte, was die Hebräischen Schriften besagten. Er war überzeugt worden, daran zu glauben, und zwar einen „ungeheuchelten Glauben“ zu entwickeln (2. Tim. 1:5). Dann, als er hörte, was der Apostel Paulus lehrte, wurde er (nicht durch glatte Rede, sondern dadurch, daß Paulus seine Lehren mit den Schriften bewies) weiter davon überzeugt und veranlaßt, das Christentum anzunehmen. Nun fordert Paulus Timotheus auf, daran zu denken, von welchen Personen er gelernt hat: Belehrten sie ihn um selbstsüchtigen Gewinnes willen, um Geld zu erhalten oder aus ihm einen Sklaven zu machen? Oder liebten sie ihn nicht vielmehr? Wurde er zum Jünger eines Menschen gemacht, zum Beispiel des Paulus, oder zu einem Jünger des Herrn Jesus Christus? Wenn er sich darüber im klaren war, konnte er die schlechten Beweggründe einer Person erkennen, die versuchte, ihn wegzuziehen.
Auch Jehovas Zeugen und diejenigen, die von ihnen belehrt werden, können sich heute fragen: Was hat mich von den Dingen überzeugt, die ich glaube? Waren es glatte oder raffinierte Worte von Menschen? Hat man einen Zwang auf mich ausgeübt? Und was für Menschen haben mich belehrt? Zogen sie finanziellen Nutzen daraus? Baten sie darum, daß ich ihre Zeit und ihre Auslagen, die ihnen durch die regelmäßigen Besuche bei mir entstanden, bezahlte? Machten sie mich zu ihren Jüngern, und beriefen sie sich, als sie mir sagten, was ich tun sollte, auf ihre eigene „Weisheit“, oder diente ihnen die Bibel als Richtschnur? Zeigten diejenigen, die mich besuchten, Interesse an mir? Hatten andere Religionsgemeinschaften ein solches Interesse gezeigt? Paulus sagte über sich und seine Gefährten, die mit ihm in Thessalonich waren: „Wir wurden in eurer Mitte sanft, wie wenn eine nährende Mutter ihre eigenen Kinder hegt und pflegt. Da wir also eine innige Zuneigung zu euch haben, hat es uns wohlgefallen, euch nicht nur an der guten Botschaft Gottes teilhaben zu lassen, sondern auch an unseren eigenen Seelen, weil ihr uns lieb geworden wart“ (1. Thess. 2:7, 8). Warst du denen, die dich besuchten, ebenfalls „lieb geworden“, und verausgabten sie sich wiederholt, indem sie dich sozusagen ‘an ihren eigenen Seelen teilhaben ließen’?
Welch ein Gegensatz würde doch für Christen deutlich, wenn sie daran dächten, als welche Art Menschen sich die Gegner erweisen! Paulus schrieb an die Versammlung in Rom: „Nun ermahne ich euch, Brüder, die im Auge zu behalten, die Spaltungen hervorrufen und Ursachen zum Straucheln geben entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie. Denn Menschen von dieser Art sind Sklaven, nicht unseres Herrn Christus, sondern ihres eigenen Bauches; und durch glatte Worte und schmeichelhafte Reden verführen sie das Herz der Arglosen“ (Röm. 16:17, 18).
FOLGEN FÜR DIEJENIGEN, DIE GOTTES DIENER BEKÄMPFEN
Was sollen wir also zu den Bemühungen der wenigen verärgerten Personen sagen, die versuchen, das Predigtwerk der Zeugen Jehovas und dessen Ergebnisse niederzureißen? Es verhält sich genauso, wie Paulus über diejenigen schrieb, die predigten, um ihn sozusagen „niederzureißen“: „Was tut es? Nichts, außer daß auf jede Weise, ob zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus öffentlich bekanntgemacht wird, und darüber freue ich mich“ (Phil. 1:18). Durch ihre Behauptungen lenken sie unbewußt die Aufmerksamkeit auf das, was Jehovas Zeugen sagen. Paulus wies auf die ägyptischen Magier in den Tagen des Moses hin, um zu zeigen, wohin solche gegnerischen Bemühungen schließlich führen. Er sagte: „So, wie nun Jannes und Jambres dem Moses widerstanden, so widerstehen auch diese weiterhin der Wahrheit, Menschen von vollständig verderbtem Sinn, unbewährt hinsichtlich des Glaubens. Doch werden sie keine weiteren Fortschritte machen, denn ihr Wahnsinn wird vor allen klar ersichtlich werden, ebenso wie das der Wahnsinn jener zwei Männer wurde“ (2. Tim. 3:8, 9).
In Hebräer 6:4-8 zeigt Paulus, in welch weit gefährlicherer Lage diejenigen sind, die von der Wahrheit abfallen. Dann spricht er von denen, die treu geblieben sind und Gott aufrichtig gedient haben, indem er sagt: „Doch was euren Fall betrifft, Geliebte, sind wir von besseren Dingen überzeugt, ja von Dingen, die Rettung mit sich bringen, wenn wir auch auf diese Weise reden. Denn Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient. Wir begehren aber, daß ein jeder von euch denselben Fleiß zeige, um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben, damit ihr nicht träge werden mögt, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben“ (Hebr. 6:9-12).
Möge jeder, der den Namen Christi und Jehovas, seines Vaters, trägt, dem biblischen Rat entsprechend weiterhin durch Glauben und Geduld seine christlichen Brüder und seinen Nächsten ‘aufbauen’, damit er die wunderbare Verheißung ewigen Lebens ererbe und anderen helfe, ebenfalls ewiges Leben zu erlangen (1. Tim. 4:15, 16).
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1976 | 15. August
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Der Traum vom ewigen Leben
● „Der Traum vom ewigen Leben ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst“, schrieb Dr. Viktor Tobiasch in der westdeutschen Zeitschrift „Ausblick“. Er erwähnte verschiedene Versuche, das Leben des Menschen zu verlängern. Man wandte u. a. Organextrakte an und hat sogar den Körper in flüssigem Stickstoff eingefroren, damit er zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt „zu neuem Leben“ wieder aufgetaut werden könnte.
Wie Professor Tobiasch weiter ausführte, stieg die mittlere Lebenserwartung in den hochzivilisierten Ländern um 1955 auf 70 Jahre. Doch das sei auf die Verbesserung der Lebenserwartung der Neugeborenen und der Jüngeren zurückzuführen. Die Lebenserwartung der Alten habe sich nur gering erhöht.
Diese Feststellungen unterstreichen zwei Aussagen der Bibel. Erstens: „Die Tage unserer Jahre an sich sind siebzig Jahre, und . . . zufolge besonderer Kraft achtzig Jahre“ (Ps. 90:10). Zweitens: Es sollte nicht überraschen, daß die Menschen vom ewigen Leben träumen, denn „[Jehova Gott hat] die unabsehbare Zeit . . . in ihr Herz gelegt“ (Pred. 3:11). Von allen irdischen Geschöpfen hat nur der Mensch eine von Gott verliehene Vorstellung von einer vergangenen und künftigen unbestimmten Zeit oder Ewigkeit. Überdies ist es Jehovas Vorsatz, allen, die ihn lieben, ewiges Leben zu geben.
Zukunftsaussichten
● „A Query into the Quarter Century“ (Ein Einblick in das letzte Viertel unseres Jahrhunderts) nannten fünfundzwanzig Experten verschiedener Fachrichtungen, die unter der Schirmherrschaft der Charles-F.-Kettering-Stiftung und des Wright-Ingraham-Instituts zusammengekommen waren, eine Botschaft, mit der sie an die Öffentlichkeit traten. Abschließend erklärten sie: „Hunger, soziale Unruhen und möglicherweise ein politisches Chaos mögen in nicht allzu weiter Ferne sein. . . . Im Jahre 2000 wird das Problem der Produktion, der Lagerung, des Transports und der Verteilung von Nahrungsmitteln unsere heutigen Probleme als ein Kinderspiel erscheinen lassen.“
Menschen können diese Probleme nicht selbst lösen, denn „es steht nicht bei dem Manne, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jer. 10:23). Gott allein wird soziale Unruhen beenden, eine angemessene Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherstellen und andere Probleme des Menschen beseitigen. Bald wird Jehova ‘allen Völkern ein Festmahl bereiten’ und gottesfürchtige Menschen überaus segnen (Jes. 25:6-8; Offb. 21:4). Solch erfreuliche Aussichten veranlassen dankbare Menschen, ihre Abhängigkeit vom Schöpfer anzuerkennen, wie David es tat, der im Gebet zu Gott sagte: „Mögen sich meine Schritte in deinen Spuren halten, in denen meine Tritte bestimmt nicht zum Wanken gebracht werden“ (Ps. 17:5).
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