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‘Sich mit festem Griff an das Wort des Lebens klammern’Der Wachtturm 1977 | 15. September
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sprach er selbst ohne Scheu zu den Israeliten (2. Mose 4:10-17; 5. Mose 1:1-5).
22. Welchen vortrefflichen Rat gab Paulus Timotheus in bezug auf Furchtsamkeit?
22 Beachten wir auch den Rat, den Paulus Timotheus gab. Ob Timotheus etwas furchtsam geworden war, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen. Jedenfalls schrieb Paulus ihm: „Gott hat uns nicht einen Geist der Feigheit gegeben, sondern den der Kraft und der Liebe und des gesunden Sinnes. Daher schäme dich des Zeugnisses über unseren Herrn nicht noch meiner, eines Gefangenen um seinetwillen, sondern nimm teil am Erleiden von Ungemach für die gute Botschaft gemäß der Kraft Gottes“ (2. Tim. 1:7, 8).
23. Wie können Schüchternheit oder Scheu sowie Furcht verdrängt werden?
23 Ein Christ, der ähnliche Probleme hat wie Moses, kann diese überwinden. Schüchternheit oder Scheu sowie Furcht können auch verdrängt werden, indem man Jehova Gott inbrünstig um Kraft bittet (Phil. 4:6, 7, 13). Menschen, die Jehova lieben, können sich ihm jederzeit furchtlos im Gebet nahen und freimütig mit anderen über die göttlichen Wahrheiten sprechen. „Auf diese Weise ist die Liebe bei uns vollkommen gemacht worden“, schrieb der Apostel Johannes, „daß wir am Tage des Gerichts Freimut der Rede haben, weil so, wie jener ist, auch wir sind in dieser Welt. Furcht gibt es nicht in der Liebe, sondern vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, weil die Furcht hemmend wirkt“ (1. Joh. 4:17, 18).
SCHÜTZT VOR UNSITTLICHEM LEBENSWANDEL
24. (a) Inwiefern kann die „Furcht Jehovas“ als ein Schutz dienen? (b) Wozu kann geschlechtliche Unsittlichkeit führen?
24 Andererseits gibt es eine berechtigte Furcht. Die Bibel sagt: „Die Furcht Jehovas ist lauter“, und sie „bedeutet das Böse hassen“ (Ps. 19:9; Spr. 8:13). Diese Furcht hat nichts mit einer krankhaften Furcht zu tun, sondern ist eine Ehrfurcht, eine heilsame Furcht davor, Jehova zu mißfallen. Sie schützt uns vor einer schlechten Handlungsweise. Selbstverständlich weiß zum Beispiel jemand, der ‘sich mit festem Griff an das Wort des Lebens klammert’, daß die Heilige Schrift geschlechtliche Unsittlichkeit verurteilt (5. Mose 5:18; 1. Kor. 6:9, 10). Die Bibel zeigt aber auch, daß eine unsittliche Handlungsweise Leid und Kummer bereiten kann. Nachdem König Davids Sohn Amnon seine Halbschwester Tamar vergewaltigt hatte, „begann [er] sie mit sehr großem Haß zu hassen“. Er ließ sie aus seinem Hause jagen, als wäre sie ihm nun zuwider und als hätte ihre Anwesenheit in ihm das Gefühl geweckt, unrein zu sein (2. Sam. 13:1-19).
25. Warum wäre es gut, an die Handlungsweise Josephs zu denken, wenn man einer Versuchung ausgesetzt ist?
25 Welch vorzügliches Beispiel war dagegen Joseph, der Sohn Jakobs! Er weigerte sich standhaft, mit der Frau Potiphars, seines Herrn, Geschlechtsbeziehungen zu haben, obwohl sie ihn mehrmals verführen wollte. Joseph kam zwar wegen seiner Weigerung unter falscher Anklage ins Gefängnis, aber er hatte nicht gegen Gott gesündigt (1. Mose 39:7-23). Sollte jemand, der ‘sich mit festem Griff an das Wort des Lebens klammert’, versucht sein, eine unsittliche Handlung zu begehen, so wäre es gut, er würde an Josephs Handlungsweise denken.
‘WIE LICHTSPENDER LEUCHTEN’
26—28. (a) Uns ‘mit festem Griff an das Wort des Lebens zu klammern’ kann uns also in welchen Beziehungen helfen? (b) Was müssen wir tun, um weiterhin ‘wie Lichtspender zu leuchten’?
26 Christen, die ‘sich mit festem Griff an das Wort des Lebens klammern’, haben also viele Gründe, für die sechsundsechzig von Gott inspirierten Bücher der Bibel dankbar zu sein. Wenn sie die biblischen Ratschläge anwenden, können sie unter anderem mit Krankheiten fertig werden und Streß überwinden. Aus Gottes Wort können sie Trost schöpfen, wenn sie niedergedrückt sind. Die Bibel hilft ihnen auch, Kummer zu ertragen sowie Schüchternheit und Furcht zu überwinden, und sie schützt sie vor einem unsittlichen Lebenswandel.
27 Darüber hinaus sind die, die ‘sich mit festem Griff an das Wort des Lebens klammern’, in der Lage, sich als „untadelig und unschuldig“ zu erweisen, was die Missetaten der gegenwärtigen „verkehrten und verdrehten Generation“, der von Gott entfremdeten Menschenwelt, betrifft. Unter dieser Generation leuchten Christen weiterhin „wie Lichtspender“ (Phil. 2:14-16). Mit den gesalbten Nachfolgern Jesu Christi, die in erster Linie dafür verantwortlich sind, als solche geistigen „Lichtspender“ zu dienen, ist eine „große Volksmenge“ verbunden, der ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde in Aussicht steht (Offb. 7:4-9).
28 Im Vertrauen auf Jehova Gott werden alle treuen Christen weiterhin geistiges Licht ausstrahlen. Mit seiner Hilfe werden sie stets die richtigen Beweggründe oder den richtigen Geist erkennen lassen, einen Geist, der sich für Anbeter Jehovas ziemt. Sie werden sich bemühen, die Früchte des Geistes Gottes hervorzubringen, und werden auch die guten Eigenschaften der ersten Christen und anderer, die Jehova im Laufe der Jahrhunderte gedient haben, im Sinn behalten. Und bestimmt wird der Herr weiterhin mit dem Geist sein, den alle gottesfürchtigen Menschen bekunden, die sich heute ‘mit festem Griff an das Wort des Lebens klammern’. Gehörst du zu denen, die den richtigen christlichen Geist bekunden, und klammerst du dich mit festem Griff an das „Wort des Lebens“?
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Was wollte der Weise damit sagen?Der Wachtturm 1977 | 15. September
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Was wollte der Weise damit sagen?
Der Wert eines guten Namens
Ein guter Name oder ein guter Ruf ist etwas Wertvolles, was es verdient, geschützt zu werden. Der weise König Salomo sagte: „Ein Name ist besser als gutes Öl und der Tag des Todes als der Tag, da man geboren wird“ (Pred. 7:1). Gutes Öl war in alter Zeit etwas Kostbares. Es verbreitete einen lieblichen Duft. Doch noch lieblicher als der Duft guten Öls ist ein guter Ruf. Jemandes Name erhält durch das ganze Leben des Betreffenden seine Bedeutung und sagt aus, was für eine Person er ist. Beim Tode ist dieser Name oder Ruf besiegelt bzw. endgültig festgelegt. Da man bei der Geburt noch keinen Ruf hat, ist der ‘Tag des Todes besser als der Tag, da man geboren wird’.
Wenn man einen guten Namen bewahren möchte, sollte man das Leben mit ernsten Augen betrachten. Salomo empfahl: „Besser ist es, in das Haus der Trauer zu gehen, als in das Haus des Festmahls zu gehen, denn das ist das Ende aller Menschen; und der Lebende sollte es sich zu Herzen nehmen“ (Pred. 7:2).
Wenn in einer Familie jemand stirbt, ist es sicherlich nicht angebracht, daß man die Hinterbliebenen völlig übersieht und dazu übergeht, zu feiern und ausgelassen zu sein. Man hat vielmehr die Gelegenheit, die Trauernden zu trösten. Gleichzeitig kann es sich günstig auf einen selbst auswirken, wenn man in das „Haus der Trauer“ geht. Man wird mit allem Nachdruck an die Kürze des Lebens erinnert und daran, wie schnell jemandes Planen und Tun ein Ende nehmen kann. Das kann jemand veranlassen, sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen, wie er sein eigenes Leben lebt. Der Geist, der in einem „Haus des Festmahls“ herrscht, trägt indes nicht zu derart nüchternem Denken bei.
Salomo sagt weiter: „Besser ist Verdruß als Lachen, denn durch die Verdrossenheit des Angesichts wird das Herz besser. Das Herz der Weisen ist im Hause der Trauer, aber das Herz der Unvernünftigen ist im Hause der Freude“ (Pred. 7:3, 4).
Wer sich im „Haus der Trauer“ befindet, wird sich der Kürze des Lebens bewußt und ist wegen
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