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Der Glaube — Kann er wirklich „Berge“ versetzen?Erwachet! 1979 | 8. Juli
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Besucher ein besonderes Programm abgehalten wurde. Der Vorsitzende, ein Eingeborener von den Fidschiinseln, sagte über den früheren Wandel vieler Zeugen Jehovas dieses Inselgebiets: „Wir waren Kopfjäger und Kannibalen.“ Dann hielt er zur Betonung die Bibel hoch und fuhr fort: „Wenn es dieses Buch nicht gäbe, dann wärt ihr Besucher jetzt wahrscheinlich in unserem Kochtopf.“
Ja, die Bibel ist die Quelle echten Glaubens. Sie kann im Menschen echte Liebe zu gerechten Grundsätzen bewirken. Dieses Buch ist auch die Grundlage für den Glauben, der stark genug ist, um „Berge“ zu versetzen.
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Jesus Christus als „der Erstgeborene aller Schöpfung“Erwachet! 1979 | 8. Juli
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Der Standpunkt der Bibel
Jesus Christus als „der Erstgeborene aller Schöpfung“
AN DIE Versammlung von Kolossä (Kleinasien) schrieb der Apostel Paulus über Jesus Christus: „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alles ist durch ihn und für ihn geschaffen. Und e r ist vor allem, und alles besteht durch ihn“ (Kol. 1:15-17, Revidierte Elberfelder Übersetzung, 1975).
Was meinte der Apostel mit der Bezeichnung „der Erstgeborene aller Schöpfung“? Paulus sagt über diesen Punkt noch mehr: „Er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe“ (Kol. 1:18, EB, 1975).
Sowohl das griechische Wort für „Erstgeborener“ (prõtótokos) als auch das für „Anfang“ (archẽ) beschreibt Jesus als den Ersten einer Gruppe oder Klasse, nämlich „des Leibes, der Gemeinde“, und daher hat er in dieser Hinsicht den Vorrang. Er hat auch den Vorrang, indem er als erster von den Toten zu endlosem Leben auferweckt wurde (1. Kor. 15:22, 23).
Dieselben griechischen Wörter erscheinen in der griechischen Septuaginta in 1. Mose 49:3: „Ruben, du bist mein Erstgeborener [prõtótokos], du bist meine Stärke und das erste [archẽ, „Anfang“] meiner Kinder.“ (Vergleiche 5. Mose 21:17, Septuaginta.) Solche Bibeltexte legen die vernünftige Schlußfolgerung nahe, daß der Sohn Gottes deshalb als der Erstgeborene aller Schöpfung gilt, weil er das erste Geschöpf Gottes ist. Jesus bezeichnet sich sogar selbst als den „Anfang [archẽ] der Schöpfung Gottes“ (Offb. 3:14, EB, 1975).
Es gibt viele, die nicht mit dem Gedanken übereinstimmen, daß Jesus eine erschaffene Person ist. Sie meinen, Jesus selbst könne kein Geschöpf sein, da ja — während seiner vormenschlichen Existenz im Himmel — in ihm alles geschaffen wurde. Ihrer Überzeugung nach ist Jesus selbst Gott, der Allmächtige, die zweite Person einer „Dreieinigkeit“ von drei gleich mächtigen, gleich ewigen Personen in einer „Gottheit“.
Sie meinen, der griechische Ausdruck (in Offenbarung 3:14) für „der Anfang der Schöpfung Gottes“ müßte „der Ursprung (oder ,Haupturheber‘) der Schöpfung Gottes“ bedeuten. Zu den Verfechtern dieser Auffassung gehört Henry Alford, ein berühmter Gelehrter der griechischen Sprache. Nichtsdestoweniger räumt er in seinem Werk The Greek Testament ein: „Das Wort archẽ allein würde die Bedeutung zulassen, daß Christus das erste erschaffene Wesen ist: Siehe 1. Mose 49:3; 5. Mose 21:17 und Sprüche 8:22. Und so fassen es die Arianer auf und auch einige, die ihnen gefolgt sind; z. B. spricht Castalio von einem ,Chef d’œuvre‘: ,omnium Dei operum excellentissimum atque primum‘ [was „das erste und vorzüglichste aller Werke Gottes“ bedeutet]; und so auch Ewald und Züllig.“
Um Offenbarung 3:14 als Hinweis dafür zu sehen, daß Jesus nicht die erste erschaffene Person, sondern „der aktive Urheber“ der Schöpfung ist, muß man — so heißt es in The Expositor’s Greek Testament — das Wort archẽ so auslegen „wie in der griechischen Philosophie und [nichtbiblischen] jüdischen Weisheitsliteratur, nämlich als aitía oder Ursprung“. Die inspirierten Bibelschreiber übernahmen jedoch niemals die Ideen griechischer Philosophen.
Doch wie konnte Jesus ein Geschöpf gewesen sein, wenn in ihm alles geschaffen wurde? In der Bibel wird das Wort „alles“ so gebraucht, daß Ausnahmen möglich sind. Zum Beispiel lesen wir in 1. Korinther 15:27 (EB, 1975): „Wenn es aber heißt, daß [Jesus Christus] alles unterworfen sei, so ist klar, daß der [Gott] ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.“ Als weitere Veranschaulichung möge die Stelle dienen, wo es heißt, daß „durch e i n e n Menschen“, nämlich Adam, „der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist“ (Röm. 5:12, EB, 1975). Adam gehörte zwar nicht zu „allen Menschen“, zu denen der Tod „durchgedrungen“ ist (da vor Adam kein Mensch existierte, der ihm den Tod hätte übertragen können), aber nichtsdestoweniger war er ein Mensch. Ebenso war Jesus, obwohl er nicht zu allem gehörte, was durch ihn ins Dasein kam, nichtsdestoweniger eine erschaffene Person, das erste Geschöpf Gottes. Das griechische Wort pánta bedeutet an einigen Stellen dem Zusammenhang nach „alle anderen“, wie zum Beispiel in 1. Korinther 15:24 und 6:18. Deshalb kann man in der Neuen-Welt-Übersetzung lesen: „Durch ihn sind alle anderen Dinge ... erschaffen worden ... Auch ist er vor allen anderen Dingen“ (Kol. 1:16, 17).
Da Jesus der Erstgeborene aller Schöpfung ist, kommt hier das Erstgeburtsrecht zur Geltung. Schon seit alters erfreute sich jeweils der erstgeborene Sohn besonderer Vorrechte, indem er beispielsweise die Nachfolge als Haushaltungsvorstand antrat und zwei Teile des väterlichen Erbes erhielt (5. Mose 21:15-17). Im alten Israel wurde auch die Königsherrschaft und das Priestertum vom Vater auf den erstgeborenen Sohn übertragen. (Siehe 2. Chronika 21:3.)
Da Jesus als der Erstgeborene aller Schöpfung eine erschaffene Person ist, kann er nicht Gott, der Allmächtige, sein. Die Bibel schreibt ihm wiederholt eine Stellung zu, in der er Gott untergeordnet ist. Zum Beispiel schrieb der Apostel Paulus in bezug auf den auferstandenen Jesus Christus: „Ich will aber, daß ihr wißt, daß Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, Christi Haupt aber Gott“ (1. Kor. 11:3, EB, 1975). Als Jesus Christus dem Apostel Johannes die inspirierte „Offenbarung“ gab, sagte er über sich selbst: „Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen“ (Offb. 3:12, EB, 1975). Ist dir aufgefallen, daß Jesus in diesem einzigen Vers viermal von seinem Vater, Jehova, als von meinem Gott spricht? (Vergleiche Philipper 2:5, 6, EB, 1975.)
Dadurch soll keineswegs die erhöhte Position in Abrede gestellt werden, die Jesus nach Gott einnimmt. Bevor Jesus in den Himmel auffuhr, sagte er zu seinen Jüngern: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden“ (Matth. 28:18, EB, 1975). Es war angebracht, daß Gott seinem Sohn eine solche Autorität ‘gab’, da sein Sohn der Erstgeborene aller Geschöpfe ist. In Übereinstimmung mit dem Erstgeburtsrecht konnte der Apostel Paulus über Jesus schreiben: „[Gott hat] ihn aus den Toten auferweckt und zu
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