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  • Vom Großen Lehrer lernen
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1972
w72 15. 5. S. 297-303

Vom Großen Lehrer lernen

1. Warum sollte das Lernen für Personen jeden Alters ein Vergnügen sein?

OB WIR jung oder alt sind, Lernen kann für uns, ja sollte für uns ein Vergnügen sein. Warum? Weil sich durch das Lernen unser Gesichtskreis weitet; es ist der Feind der Langeweile und Eintönigkeit. Es gibt so viel zu lernen. Die Erde rund um uns ist voll von interessanten Menschen, interessanten Orten, von erstaunlich verschiedenartigen Geschöpfen und Pflanzen. Ja die Erde, nicht einmal den Sternenhimmel über uns zu erwähnen, ist eine Schatzkammer von Erkenntnissen. Da finden wir Dinge, die zu studieren mehr als tausend Menschenalter erfordern würde. — Spr. 9:9.

2. Welche Fähigkeit sollten wir durch das Lernen zu erlangen suchen, und warum?

2 Aber wir können mehr tun als nur lernen. Indem wir lernen, können wir die Fähigkeit erlangen, Dinge für uns selbst und für andere zu tun — und schließlich besteht das Leben ja im Tun. Es gibt unendlich viele nützliche Dinge, die die Menschen lernen können zu tun. Da ist kein Zweifel: Lernen kann uns unermeßlich bereichern; es kann die Interessen und Freuden des Lebens tausendfach mehren. — Pred. 3:12.

„SCHÄTZE DER WEISHEIT UND DER ERKENNTNIS“ FINDEN

3. Warum ist das Lernen so wichtig?

3 Doch was für uns alle am wichtigsten ist: Lernen kann entscheidend dafür sein, ob wir leben oder sterben werden. In Sprüche 8:35, 36 läßt der inspirierte Schreiber die personifizierte Weisheit sprechen: „Denn wer mich [die Weisheit] findet, wird bestimmt Leben finden und erlangt Wohlwollen von Jehova. Wer mich aber verfehlt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich aufs tiefste hassen, die sind es, die tatsächlich den Tod lieben.“ Möchtest du Leben finden? Dann mußt du Weisheit zu finden suchen. Wie und wo? Gottes Sohn zeigte uns den Weg, als er sprach: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ — Joh. 17:3.

4. (a) Wer ist der Quell aller wahren Erkenntnis, und warum? (b) Was erfahren wir aus Kolosser 2:3 über Gottes Sohn?

4 Jehova Gott, der das Universum und alles, was darin ist, erschaffen hat, ist der wahre Quell aller Erkenntnis. Er weiß alles, was es zu wissen gibt, viel mehr, als wir je lernen könnten. Doch hat Gott für uns den Weg bereitet, daß wir die wichtigsten Dinge lernen können. (Spr. 2:6) In seinem Wort, der Bibel, weist er uns auf die Dinge hin, die wir lernen sollen und die am meisten ins Gewicht fallen für unser jetziges und unser künftiges Glück. Er hat für uns seinen eigenen Sohn, Christus Jesus, als den Großen Lehrer bestimmt. Bezeichnend heißt es von ihm in Kolosser 2:3: „In ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sorgsam verborgen.“ Was bedeutet das?

5, 6. (a) Wie umfassend sind Jesu Kenntnisse? (b) Auf welche Weise wandte Jesus diese Kenntnisse zum Nutzen der Menschen an, wie das aus den Schriften des Apostels Johannes hervorgeht?

5 Da Jesus Gottes erstgeborener Sohn ist, kennt er den Vater besser als irgend jemand sonst. Von allen Söhnen Gottes kann allein von diesem Sohn in Wahrheit gesagt werden, daß „durch ihn ... alle anderen Dinge in den Himmeln und auf der Erde ... erschaffen worden“ sind. (Kol. 1:15, 16) Darum besitzt Jesus Kenntnisse der Geschichte des Universums, die nur von denjenigen seines Vaters übertroffen werden. Er kennt die Wege seines Vaters besser als irgend jemand anders. Sein Kommen auf die Erde hatte zum Zweck, den Menschen dabei Hilfe zu leisten, Gott besser kennenzulernen, als sie ihn je zuvor erkannt hatten. Daher sagt der Apostel Johannes: „So wurde das WORT Fleisch und weilte unter uns; und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie einem einziggezeugten Sohn vom Vater her gehört; und er war voll unverdienter Güte und Wahrheit. Kein Mensch hat GOTT jemals gesehen; der einziggezeugte Gott [nämlich Jesus Christus], der am Busenplatz beim Vater ist, der hat über ihn Aufschluß gegeben.“ — Joh. 1:14, 18.

6 Jesu Lehren erschlossen dem lernenden Sinn der Menschen wunderbare Wahrheiten, wie sie solche nie zuvor verstanden hatten. Diese Lehren stammten tatsächlich von Gott selbst, denn Jesus sagte: „Was ich bei meinem Vater gesehen habe, das rede ich ... Die Dinge, die ich zu euch spreche, rede ich nicht aus mir selbst; sondern der Vater, der in Gemeinschaft mit mir bleibt, tut seine Werke.“ (Joh. 8:38; 14:10) Wir können Gott heute danken, daß er zu unserem Nutzen durch gewisse Männer Berichte aufzeichnen ließ über das Leben, die Werke und Worte seines Sohnes, so daß wir heute ebenfalls von diesem Großen Lehrer, den Gott gesandt hat, lernen können.

7. Vergleiche die heutige Lehrtätigkeit Jesu mit der Lehrtätigkeit des Königs Salomo.

7 Jesu Lehrtätigkeit endete nicht mit seinem Tode als Mensch. Auferstanden und in den Himmel zurückgekehrt, sitzt er als Jehovas gesalbter König zur Rechten Gottes. In Matthäus 12:42 werden Jesu Worte angeführt, wonach die Königin des Südens von den Enden der Erde her kam, um die Weisheit des Königs Salomo zu hören; Jesus fügte aber hinzu: „Siehe! mehr als Salomo ist hier.“ Als König Salomo noch treu war, belehrte er sein Volk durch weise Sprichwörter, Reden und Richtersprüche. Der größere Salomo, Christus Jesus, lehrt ebenfalls alle, die sich ihm im Glauben zuwenden und seine königliche Herrschaft anerkennen. — Joh. 14:25, 26.

8. (a) Warum kann von Jesus also gesagt werden, daß „in ihm ... alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sorgsam verborgen“ seien? (b) Warum beeinträchtigt dies die Stellung seines Vaters nicht?

8 Sehen wir also, warum, wie wir in Kolosser 2:3 lesen, gesagt werden kann, daß „in ihm ... alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sorgsam verborgen“ sind? Dem ist so, weil Jesus in der Offenbarung und der Verwirklichung des Vorhabens Gottes die Schlüsselperson ist. Darum konnte der Apostel Paulus auch von Jesus als von ‘der Kraft Gottes und der Weisheit Gottes’ sprechen. Ja, weil Gottes weises Vorhaben durch diesen Sohn machtvoll geoffenbart worden ist und sich auf ihn konzentriert, ist Jesus uns in der Tat „zur Weisheit von Gott geworden ... sowie zur Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung durch Loskauf“. (1. Kor. 1:24, 30) Beeinträchtigt dies irgendwie die Stellung des Vaters als des allweisen Gottes? Ganz und gar nicht. Denn in der Erfüllung des Vorhabens Gottes und im Dienst als der Große Lehrer lenkt Christus Jesus die Aufmerksamkeit beständig auf den wahren Gott und ehrt seinen Namen. Er führt uns zu Gott.

9. Lies Sprüche 8:35, 36 vor, und erkläre, welche Verbindung zwischen diesen Worten und dem Sohn Gottes besteht.

9 Denken wir nun daran, daß im Buch der Sprüche, Kapitel 8, die Weisheit dargestellt wird, wie sie spricht: „Wer mich findet, wird bestimmt Leben finden.“ Da Gottes Sohn die personifizierte Weisheit war, konnte Jesus dem Sinne nach dasselbe sagen, nämlich: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh. 14:6) Wünschen wir die Weisheit zu finden, die zum Leben führt? Dann müssen wir von diesem Großen Lehrer lernen, den Gott für uns bestimmt hat. Es gibt keinen anderen Weg. Wenn wir verfehlen, von ihm zu lernen, so ‘tun wir unserer Seele Gewalt an’, wie es in dem erwähnten Spruch weiter heißt, und das würde bedeuten, daß wir ‘den Tod lieben’. — Spr. 8:35, 36.

BIST DU WIRKLICH EINER SEINER JÜNGER?

10. Was haben wir unter anderem von dem Großen Lehrer gelernt, und wie hat dies unsere Ansicht über die Zukunft berührt?

10 Hast du von diesem Großen Lehrer gelernt? Die meisten von uns haben schon viel von ihm gelernt. Durch ihn haben wir erfahren, was Gottes Wille ist, worin seine Wege und die Maßstäbe seines Handelns bestehen, wie wir uns ihm und anderen gegenüber benehmen und wie wir ein sittenreines Leben führen sollen. Durch das, was wir von Jesus gelernt haben, haben wir eine sichere Hoffnung erhalten, in der Tat eine glänzende Hoffnung auf Leben in einer gerechten neuen Ordnung.

11. Mit wem sollten wir gemäß der Lehre Jesu diese Hoffnung teilen?

11 Jesus hat uns aber auch gelehrt, daß wir diese Hoffnung mit anderen teilen sollen, mit unserer Familie, unseren Freunden und den Menschen im allgemeinen, ja irgendwo und überall. In der Tat, außer der vordringlichen Betreuung seiner Versammlung, die für ihn wie eine Braut ist, leitet Jesus persönlich den größten Erziehungsfeldzug der ganzen Menschheitsgeschichte, indem er die gute Botschaft seines Königreiches auf der ganzen bewohnten Erde predigen läßt und das Werk des Jüngermachens beaufsichtigt, das bereits das Leben von Millionen Menschen beeinflußt hat. — Apg. 1:8; Matth. 28:19, 20.

12. Was bedeutet es, ein wahrer Jünger Jesu zu sein?

12 Wenn wir von diesem Großen Lehrer gelernt haben, dann hält er uns dafür verantwortlich, daß wir uns als seine wahren Jünger erweisen. Bist du ein wahrer Jünger? Wie erweist du dich als ein solcher? Um ein wahrer Jünger Jesu zu sein, muß man so leben, wie er gelebt hat, also ein Leben führen, das völlig dem inspirierten Wort Gottes entspricht, ein Leben, das die Früchte des heiligen Geistes Gottes zeitigt und unserem himmlischen Vater Ehre macht. Das bedeutet, daß wir unsere Brüder mit einer Liebe lieben, die derjenigen Christi gleicht, indem wir alles tun, was wir nur können, um ihnen behilflich zu sein, Leben zu erlangen. Auch bedeutet es, Prediger der guten Botschaft vor den Menschen der Welt zu sein, die noch nicht unsere Brüder sind, und daran teilzuhaben, aus all denen, die sich belehren lassen, Jünger zu machen. Wieso kennen wir den rechten Weg, um all dies zu tun? Wir kennen ihn, weil Jesus persönlich zu der Zeit, da er als der Große Lehrer auf Erden weilte, das Beispiel gegeben hat. — Joh. 15:8, 12.

BEFOLGEN, WAS JESUS ÜBER DIE EHELOSIGKEIT SAGTE

13. (a) Welches Ziel hatte Jesus im Auge, als er zur Ehelosigkeit ermunterte? (b) Auf welchen Vorteil der Ehelosigkeit machte Paulus aufmerksam?

13 Als Mensch gab sich Jesus mit nur e i n e m Ziel vor Augen und von ganzem Herzen dem Werke hin, das ihn sein Vater zu tun geheißen hatte, dem Werk der Rechtfertigung des Namens Gottes und der Beschaffung eines Lösegeldes für die Menschheit. Er ging keine Ehe ein. Er erklärte: „Es gibt Eunuchen, die sich wegen des Königreiches der Himmel selbst zu Eunuchen gemacht haben.“ Er ermutigte sogar zur Ehelosigkeit, indem er sprach: „Wer dafür Raum schaffen kann, schaffe dafür Raum.“ (Matth. 19:10-12) Sein Apostel Paulus ermutigte ebenfalls zur Ehelosigkeit, damit jemand ohne Ablenkung seine Aufmerksamkeit auf „die Dinge des Herrn“ lenke. Paulus zeigte, daß die Ehelosigkeit für den Christen zufolge der größeren Freiheit, die sie gewährt, einen Vorzug vor der Ehe haben kann. — 1. Kor. 7:32-35.

14. (a) Was sollte sich ein Lediger fragen, um festzustellen ob er das, was Jesus und Paulus über die Ehelosigkeit sagten, wirklich befolgt? (b) Wie machen einige Ledige von ihrer Ungebundenheit sehr nützlichen Gebrauch?

14 Vielleicht bist du ledig? Bedeutet dies, daß du den Rat Jesu und des Paulus befolgst? Nicht unbedingt. Die Frage lautet: Was tust du als Lediger? Wie gebrauchst du deine Freiheit? Gebrauchst du sie, wie Paulus sagte, zur ‘ständigen Dienstbereitschaft für den Herrn’, indem du mehr um geistige Dinge bemüht bist als um materielle Dinge? (1. Kor. 7:35) Bewahrst du dich geistig stark, indem du ernsthaft die Bibel studierst und mit anderen darüber sprichst? Trägst du zum geistigen Wohl anderer bei, hilfst du ihnen, die Früchte des Geistes Gottes hervorzubringen, und gibst du hierin selbst ein gutes Beispiel? Welchen Dienst leistest du der Versammlung, von der Jesus Christus das Haupt ist? Welchen Dienst leistest du Personen außerhalb der Versammlung, den Menschen in der Welt? Eine Anzahl ledige Personen leisten heute vortreffliche Dienste innerhalb der Ortsversammlungen; andere dienen überall auf Erden in Bethelheimen. Wieder andere stehen im Pionierdienst; eine Anzahl dient als Missionare in weitentfernten Gebieten. Indem sie sich von ganzem Herzen um geistige Dinge bemühen, erbringen sie den Beweis dafür, daß sie ‘Raum schaffen für die Ehelosigkeit’ in dem Sinne, wie Jesus es darlegte. Sie haben reiche Segnungen erlangt. Sie haben nichts zu bedauern.

WAS JESUS ÜBER VERHEIRATETE UND ELTERN SAGTE

15. Wie können Verheiratete beweisen, daß sie ergebene Jünger des Großen Lehrers sind?

15 Viele andere unter Jehovas Zeugen sind verheiratet. Sind sie vielleicht deswegen weniger wahre Jünger des Großen Lehrers? Nein, denn manche der Apostel Jesu waren auch verheiratet. (1. Kor. 9:5) Wiederum kann gefragt werden: Was tun sie im Ehestand? Eine Anzahl Ehepaare leistet vortreffliche Dienste in Ortsversammlungen, in Bethelheimen oder in der Tätigkeit des Verkündigens des Evangeliums, Dienst in fremden Ländern inbegriffen. Daß sie wahre Jünger sind, zeigen sie durch das Leben, das sie im Dienst für Gott und seinen Sohn führen, ferner durch die Liebe zu ihren Brüdern und durch ihr Mitleid mit den schafähnlichen Personen in der Menschenwelt, denen sie das Wort des Lebens darreichen. — Phil. 2:12-16.

16. Welchen Standpunkt vertrat Jesus in der Frage, ob Verheiratete, die seine Jünger sind, Kinder haben sollten oder nicht?

16 Einige dieser Verheirateten haben keine Kinder; andere haben Kinder. Sind Eltern dadurch, daß sie Kinder haben, vielleicht weniger wahre Jünger des Großen Lehrers als Ledige oder Verheiratete ohne Kinder? Ganz und gar nicht. Wie wir gesehen haben, zeigte Jesus persönlich und durch seinen Apostel Paulus, daß für den Christen die Ehelosigkeit einen gewissen Vorteil vor dem Ehestand hat. Andererseits überließ er es den Verheirateten, ob sie Kinder haben wollten oder nicht, indem er weder in dieser noch in jener Hinsicht jemand drängte.

17. (a) Wie sind somit Jesu Worte zu verstehen, die wir in Matthäus 24:19 lesen? (b) Wovor müssen sich solche Frauen aber hüten?

17 Sagte aber Jesus in seiner Prophezeiung über die große Drangsal nicht: „Wehe den schwangeren Frauen und denen, die ein Kleinkind stillen in jenen Tagen!“? (Matth. 24:19) Doch, denn diese Prophezeiung bezog sich in ihrer ersten Anwendung auf die Drangsal, die über die Stadt Jerusalem und die Provinz Judäa kam. Für diejenigen, die der kommenden Verwüstung entgehen wollten, bestand die Notwendigkeit, aus jenem Gebiet in die Berge zu fliehen. Eine Verzögerung war unweise und gefährlich. Was nun, wenn christliche Frauen ihren Weggang hinausschoben und dann feststellen mußten, daß sie schwanger waren oder daß sie Säuglinge zu betreuen hatten, als die Zeit der Gelegenheit zur Flucht so gut wie abgelaufen war? Dies wären dann für sie erschwerende Umstände gewesen. In der neuzeitlichen Erfüllung jedoch ist es keine buchstäbliche Flucht aus einer buchstäblichen Stadt oder Landschaft in buchstäbliche Berge. Es ist eine geistige Flucht, ein vollständiger Auszug aus dem gegenbildlichen Jerusalem, der Christenheit, wie auch aus dem ganzen symbolischen Groß-Babylon, von dem die Christenheit ein Teil ist, denn insgesamt sind beide dazu verurteilt, in der kommenden Drangsal Verwüstung zu erleiden. In der umfassenderen Erfüllung der Prophezeiung Jesu ist die Botschaft dennoch dieselbe: Der Auszug aus dem gegenbildlichen Jerusalem darf nicht verzögert werden. Indes verlangt dies keinen tatsächlichen Wegzug in geographischer Hinsicht. Schwangere Frauen oder solche mit Kleinkindern werden nicht aufgefordert, eine buchstäbliche Reise zu unternehmen, und sind in diesem Sinne nicht in besonderem Nachteil, wenn es darauf ankommt, den notwendigen geistigen Auszug aus der Christenheit und ganz Groß-Babylon vorzunehmen. Wenn sie aber zulassen, daß Familieninteressen sie derart in Anspruch nehmen, daß sie verfehlen, ein gutes Verhältnis zu Jehova zu pflegen, so ist das eine andere Sache. Für solche Frauen und für alle anderen gilt folgendes: Schiebt eure geistige Flucht aus der Gefahrenzone nicht auf, denn wenn ihr weiterhin wartet, mögen gewisse unvorhergesehene künftige Umstände sie euch sehr erschweren.

18. (a) Vater und Mutter zu sein wird in der Heiligen Schrift wie erwähnt? (b) Warum bedeutet das nicht, daß jemand der eine Familie hat, Gott in demselben Maße dienen kann wie andere? (c) Wie sollten wir, ganz gleich, in welchen Verhältnissen wir uns befinden, Gott und seinem Sohn dienen?

18 Gottes Wort sagt: „Söhne sind ein Erbe von Jehova; die Leibesfrucht ist eine Belohnung.“ (Ps. 127:3-5) Das trifft immer noch zu. Vater und Mutter zu sein wird in der ganzen Heiligen Schrift ehrenvoll erwähnt; der von Gott gesandte Große Lehrer sagte nichts, was diese Ehre schmälern würde. Andererseits ist es einleuchtend, daß, wenn eine gewisse Arbeit zu tun ist, eine Arbeit, wie sie der Apostel Paulus tat, die weite Reisen und viele Stunden des Predigens und Lehrens bei Jüngern und anderen Menschen erforderte, es sozusagen unmöglich wäre, diese Arbeit zu leisten, wenn jemand für eine große Familie zu sorgen hätte. In dem Maße also, wie verheiratete Christen imstande sind, ihre Verhältnisse zu regeln, ergibt sich die Frage, für welchen Zweig des Dienstes Gottes sie sich zur Verfügung stellen möchten oder was ihre Umstände ihnen nach ihrem Ermessen gestatten. Doch was auch immer wir erstreben oder in welchen Umständen wir auch immer sind oder künftig sein mögen, sollten wir doch in unserem Dienst für Gott und seinen Sohn ungeteilten Herzens sein. Dies gibt uns die Gewißheit, daß wir wahre und treue Jünger des Großen Lehrers sind. — Luk. 10:27.

ELTERN, MACHT AUS EUREN KINDERN JÜNGER CHRISTI

19. Was ist mit dem Vorrecht, Vater und Mutter zu sein, verbunden? Begründe deine Antwort.

19 Ja, Vater oder Mutter zu sein ist ein von Gott verliehenes Vorrecht. Doch bringt es auch eine schwere Verantwortung mit sich, und diese ist ebenfalls eine von Gott verliehene. Mit der Geburt eines Kindes beginnt etwas, was ein Vater „ein zwanzigjähriges Projekt“ nannte, da für das Kind gesorgt werden muß, bis es erwachsen ist. Das ist keine leichte Aufgabe. Es würde schwerhalten, all die Zeit, das Geld und die Mühe zu berechnen, die aufgewandt werden müssen um ein Kind zu betreuen, es rein zu halten, es mit Obdach, Kleidung und Nahrung zu versehen und vor Schaden zu schützen, es ferner bei Krankheiten zu pflegen und ihm auch Schulung zukommen zu lassen. Das ist eine Anlage von großem Wert, eine solche, die viel Liebe und Selbstaufopferung verlangt. Und die heutigen Umstände auf der Erde, die Zunahme an Verbrechen und Jugendkriminalität, die ungewissen wirtschaftlichen Verhältnisse: all dies kommt zu der Besorgnis hinzu, mit der Eheleute die Aussicht auf ein Großziehen von Kindern nüchtern betrachten mögen.

20. Warum dürfen Eltern nicht denken, sie hätten ihre Pflicht getan, wenn sie um das körperliche Wohl ihres Kindes besorgt sind und ihm eine gute Schulbildung zukommen lassen?

20 Viele Eltern in der Welt begnügen sich heute damit, für das körperliche Wohl ihres Kindes und durch eine gute Schulbildung für die Entwicklung seiner geistigen Fähigkeiten zu sorgen. Doch ist das alles, was zu unserer Verantwortung gehört? Keineswegs. Wenn wir Jünger des Großen Lehrers sind, wissen wir, daß es einem Kind wenig nützt, mit einem gesunden Körper und einem gutausgebildeten Verstand aufzuwachsen, wenn sein Sinn verdorben wird und es nicht von Herzen lauter und gerecht ist. Eltern, die den aufrichtigen Wunsch hegen, ihrem Kind eine gute Grundlage für das Leben zu geben, werden dies nicht kurzsichtigerweise übersehen.

21. (a) Was müssen Eltern tun, wenn sie möchten, daß ihre Kinder Jünger Jesu Christi werden? (b) Wie oft sollte man mit einem Kind darüber sprechen, wie ein Christ zu den weltlichen Sitten und Bräuchen eingestellt sein sollte?

21 Ihr Eltern, kommt ihr eurer Verantwortung nach? Macht ihr aus euren Kindern Jünger? Geleitet ihr sie zu dem Großen Lehrer, damit sie von ihm in der Weisheit unterwiesen werden, die zu ewigem Leben führt? (Luk. 18:15, 16) Denkt nicht, eure Kinder würden sowieso Jünger werden, nur weil ihr, die Eltern, es seid. Sie werden nicht Nachfolger Jesu Christi werden, wenn ihr sie nicht auf diese Weise lehrt. Früher oder später werden eure Kinder außerhalb eures Heimes mit anderen Menschen in Berührung kommen. Sie werden mit Kindern in der Nachbarschaft und in der Schule in Berührung kommen. Werden sie von jenen Kindern etwas über den Großen Lehrer lernen? Wir wissen besser Bescheid, als daß wir das dächten. Sie werden es hören, wenn gewisse Personen eine schmutzige Sprache führen, wenn sie lügen; sie werden sittlich schlechte Personen sehen, Personen, deren Handlungsweise die Werke des gefallenen Fleisches, nicht die Früchte des Geistes Gottes offenbart. Habt ihr eure Kinder darauf vorbereitet, habt ihr ihnen Hilfe geleistet, so daß sie die nötige geistige Widerstandskraft haben, mit solchen Dingen nicht angesteckt zu werden? Ihr mögt sagen: „Ja, ich habe mit meinem Kind über diese Gefahren gesprochen.“ Doch wie oft habt ihr dies getan? Einmal? Zweimal? Mehrmals? Denkt daran: Euer Kind wird solchen Dingen nicht einmal, zweimal oder mehrmals gegenüberstehen, sondern immer und immer wieder, Tag für Tag. Wenn euer Kind, ein Knabe oder ein Mädchen, diesem täglichen Druck standhalten und ihm nicht nachgeben soll, muß seine geistige Sicht und Kraft mit einer Regelmäßigkeit, die diesem Druck entspricht, immer wieder erneuert werden.

22. Wie können Kinder darauf vorbereitet werden, Prüfungen denen sie in der Schule ausgesetzt sein mögen, standzuhalten?

22 Wahrscheinlich hören eure Kinder in der Schule auch von der Evolutionstheorie; sie werden möglicherweise unter Druck gesetzt, den Geist des Nationalismus zu bekunden; sie mögen versucht werden, bei Zeremonien der falschen Religion sowie bei anderen Feierlichkeiten, die heidnischen Ursprungs sind, mitzumachen. Sind eure Kinder bereit, diesen Prüfungen die Stirn zu bieten und fest einzutreten für die Lehren des Großen Lehrers und seines Vaters, Jehovas Gottes? Habt ihr sie mit dem geistigen Rüstzeug versehen, damit sie das tun können? Oder wollt ihr auf den Tag warten, an dem euer Kind heimkommt und weint, weil eines dieser Dinge in der Schule zur Sprache gekommen ist und es nicht darauf vorbereitet war, weil es ganz verwirrt wurde, ja voller Angst war und vielleicht etwas tat, wovon es ahnt, daß es verkehrt war? Erkennt, wie so etwas ein kleines Kind aus der Fassung bringen kann. Seid barmherzig mit euren Kindern! Ihr habt selbst schon so vieles erlebt, daß ihr wißt, welche Probleme sozusagen mit Gewißheit im Leben eures Kindes auftauchen werden. Helft eurem Kind liebevoll, zu erkennen, was sein himmlischer Vater von ihm getan haben will. Stärkt in ihm den Wunsch, Jehova Gott mehr als allen anderen zu gefallen, nämlich zu verstehen, daß in Wirklichkeit das zählt, was Gott von uns hält. — Spr. 29:25; Ps. 119:11.

23. (a) Inwiefern sind christliche Eltern anderen Eltern gegenüber die sich von weltlicher Weisheit leiten lassen, im Vorteil? (b) Was benötigen Kinder, um das Leben meistern zu können, und wann?

23 Als Jünger des Großen Lehrers habt ihr als christliche Eltern einen gewaltigen Vorteil vor denen, die sich nur von weltlicher Weisheit leiten lassen. Diese ermangeln der Weisheit, des Trostes und der Ermunterung, die Gottes Wort gibt. Als christliche Eltern wißt ihr, daß ihr mit Gottes Unterstützung rechnen könnt, wenn ihr eure Aufgabe als Versorger, Beschützer, Erzieher und Lehrmeister eurer Kleinen erfüllt. Ihr wißt genau, daß ihr nicht denken könnt, ihr hättet eure Pflicht getan, wenn ihr eure Kinder nur mit Nahrung, Kleidung und Obdach verseht und sie zur Schule schickt. Ihr wißt, daß eure Kinder, wenn sie das Leben meistern sollen, eine sittliche Wegleitung und Grundsätze benötigen, nach denen sie sich im Leben richten können. Und diese müssen sie schon in sehr zartem Alter lernen, wenn sie die nötige Wegleitung und den nötigen Schutz haben sollen.

24. Mit welchen Worten wird in den Sprüchen die Wichtigkeit der richtigen Kindererziehung betont?

24 Gottes Wort sagt uns: „Erziehe einen Knaben gemäß dem Wege für ihn; auch wenn er alt wird, wird er nicht davon abweichen.“ (Spr. 22:6) Andererseits heißt es: „Ein Knabe, dem freier Lauf gelassen wird, wird seiner Mutter Schande bereiten“ und: „Ein unvernünftiger Sohn ist seinem Vater ein Verdruß und Bitterkeit für die, die ihn geboren hat.“ (Spr. 29:15; 17:25) Torheit ist das Gegenteil von Weisheit. Tragen Eltern, wenn sie verfehlen, ihre Kinder zu dem Großen Lehrer hinzuführen, zu ihm, ‘in dem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sorgsam verborgen’ sind, nicht eine schwere Verantwortung, wenn ihre Kinder einem unsinnigen, törichten Lauf folgen, der dem Lauf dieser Welt gleich ist? Jawohl, es kann vieles geschehen, was Kummer und Herzeleid mit sich bringt — und es geschieht auch vieles —, wenn einem Kind nicht geholfen wird oder wenn ihm nicht früh genug im Leben geholfen wird.

[Bild auf Seite 300]

Befolgst du das, was Jesus über die Ehelosigkeit sagte, wenn du nur gelegentlich bei anderen Menschen vorsprichst, um ihnen die „gute Botschaft“ darzulegen? Was ist wirklich das Wichtigste in deinem Leben? Widmest du dich ganzherzig dem Dienste Gottes?

[Bild auf Seite 302]

Eltern sollten daran denken, daß es nicht genügt, sich nur um die körperliche Entwicklung des Kindes zu kümmern und es in die Schule zu schicken. Was tut ihr, um Sinn und Herz des Kindes in den Wegen der Gerechtigkeit zu erziehen?

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