Sich heute am Dienste Gottes freuen
„Meine Diener werden jubeln zufolge ihres guten Herzenszustandes.“ — Jes. 65:14, NW.
1, 2. (a) Erkläre, warum heute jemand, der Gott dienen möchte, eine Ausnahme bildet. (b) Wie ist die Welt solchen Menschen gegenüber eingestellt?
MÖCHTEST du dem Schöpfer dienen? Möchtest du ihm ausschließlich ergeben sein wie David? Möchtest du seinen gerechten Gesetzen gehorchen wie Daniel? Möchtest du in dem Werk, das er zu tun geboten hat, ebenso produktiv tätig sein wie Jesus Christus? Wenn ja, dann bildest du in unserem zwanzigsten Jahrhundert eine Ausnahme, denn von den über drei Milliarden Menschen, die heute leben, haben nur wenige den Wunsch, dem wahren Gott zu dienen. Wie die Generationen der Vergangenheit dienen sie lieber den falschen Göttern, die durch religiöse Vorstellungen, politische Ideologien oder den Materialismus ins Dasein kamen. Über solche Götter schrieb ein Prophet Jehovas, des wahren Gottes: „Denn alle Götter der Völker sind Nichtigkeiten [wertlose Götter, NW], aber Jehova hat die Himmel gemacht.“ (1. Chron. 16:26) Nur wenige Menschen haben diesem großen Schöpfer gedient und dadurch die Gelegenheit gehabt, die Freude zu erleben, die dieser Dienst mit sich bringt.
2 Als sich die Menschheit nach der Flut der Tage Noahs wieder vermehrte, dienten schon nach kurzer Zeit immer weniger Menschen Jehova Gott, dem Bewahrer derer, die die Flut überlebt hatten, bis sie schließlich in der damaligen Welt nur noch eine Minderheit ausmachten, die gegen den Strom schwamm. Sie waren es, die die Mehrheit beim Turmbau zu Babel nicht unterstützten. Sie waren es, die nicht mitmachten, als sich die Nation Israel vom wahren Gott abwandte und falschen Göttern zu dienen begann. Sie waren die wenigen, die im ersten Jahrhundert standhaft blieben und am Christentum festhielten, obwohl man sie überall verleumdete und verfolgte. Einer der Apostel Jesu Christi schrieb über die Einstellung, die die Welt ihnen gegenüber hatte: „Wir sind wie der Kehricht der Welt geworden, der Abschaum aller Dinge.“ (1. Kor. 4:13) Dennoch hatten sie einen guten Herzenszustand, denn sie taten das, was in den Augen Gottes recht war. Heute ist es nicht viel anders. Jesus sagte über unsere Zeit voraus, daß Gottes Diener in der ganzen Welt unbeliebt sein würden, und so ist es auch. „Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein.“ (Matth. 24:9) Trotz dieser Verfolgung haben wir guten Grund, uns heute am Dienste Gottes zu freuen.
3. Welche Gewißheit über die Zukunft, die für uns eine Ursache zur Freude ist, gibt uns Gott?
3 Die Gewißheit, daß der große Schöpfer zu der von ihm bestimmten Zeit die Bösen endgültig vernichten und die Erde von ihnen befreien wird, damit alle, die ihm dienen, in Frieden auf ihr wohnen können, ist eine Ursache zu großer Freude. Stell dir das Leben auf einer Erde vor, auf der man, soweit das Auge reicht, keinen bösen Menschen sieht! Statt dessen wird man lauter sanftmütigen, gerechtigkeitsliebenden Menschen begegnen. Genau das hat Jehova verheißen, und seine Verheißungen kehren nicht unerfüllt zu ihm zurück. „Nur noch ein Weilchen, und der Böse wird nicht mehr sein; und du wirst dich gewißlich nach seiner Stätte umsehen, und er wird nicht mehr da sein. Aber die Sanftmütigen selbst werden die Erde besitzen, und sie werden in der Tat ihre Lust haben an der Fülle des Friedens.“ (Ps. 37:10, 11, NW) Diese Gewißheit spornt uns bestimmt an, dem gerechten Schöpfer freudig zu dienen. Sie ist jedoch nur eines der vielen Dinge, die er uns gibt, um uns zu diesem freudigen Dienst anzuspornen.
4, 5. Wieso sind der Besitz der Wahrheit und das Vorrecht, den Namen Jehovas zu tragen, Ursachen zur Freude?
4 Die vielgestaltigen Wunder der Schöpfung und die Pracht des Sternenhimmels sind ein Beweis dafür, daß es einen Schöpfer gibt, dessen Weisheit keine Grenzen kennt. Durch ein Studium dieser Werke erfahren wir jedoch nur wenig über ihn persönlich. Um uns weiteren Aufschluß zu geben, versah er uns mit seinem geschriebenen Wort, der Bibel. Durch dieses Buch belehrt er uns eingehend über sich selbst, über seine Großtaten, die er in der Vergangenheit vollbrachte, und über sein Vorhaben mit der Menschheit. Diese Fülle der Belehrung zeigt uns, daß es vernünftig ist, ihm, nicht den falschen Göttern der Nationen, freudig zu dienen. Es handelt sich dabei um die Wahrheit, deren Besitz an sich schon ein Grund zur Freude ist, ganz besonders deshalb, weil sie zu einem guten Herzenszustand beiträgt. Die Wahrheit macht alle, die nach ihr hungern, geistig frei und verlängert die Tage derer, die sie annehmen. Frei zu sein von falschen Ansichten, die unser Denken ungünstig beeinflussen könnten, ist bestimmt ein Grund zur Freude, und diese Freiheit wird allen verheißen, die Jehova Gott dienen. Jesus Christus sagte hierüber: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ — Joh. 8:32.
5 Den wenigen, die ihm dienen, hat Jehova, der wahre Gott, seinen Namen gegeben und sie dadurch gesegnet, daß er sie als sein Volk gekennzeichnet hat. Das ist ebenfalls ein Grund zur Freude. Er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden, obwohl sie von der Welt als „der Abschaum aller Dinge“ betrachtet werden. (1. Kor. 4:13) Dieses vertraute Verhältnis zum Schöpfer läßt erkennen, daß sie sein Wohlwollen gefunden haben, und das kann ihnen ewiges Leben eintragen, eine Gabe, die nur Jehova Gott, der große Lebengeber, spenden kann. Der Prophet Jeremia erkannte, welch ein wunderbarer Segen es ist, mit dem Namen Gottes, des Allmächtigen, verbunden zu sein, denn er sagte: „Deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens; denn ich bin nach deinem Namen genannt, Jehova, Gott der Heerscharen.“ (Jer. 15:16) Damit man sich am Dienste Gottes freuen kann, muß man sich dieses begünstigten Verhältnisses zu dem großen Lebengeber stets bewußt sein.
6. Welche Äußerung der unverdienten Güte Jehovas ist für uns eine Quelle der Freude?
6 In seiner Güte, die der Mensch nicht verdient hat, beschaffte Jehova Gott ein Loskaufsopfer, damit alle, die ihm dienen, von der adamischen Sünde befreit und die Vollkommenheit, die Adam einst verlor, wiedererlangen können. „Gott aber empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren. Desto mehr werden wir somit, da wir jetzt durch sein Blut gerechtgesprochen worden sind, durch ihn vor dem Zorn gerettet werden.“ (Röm. 5:8, 9) Diese wunderbare Vorkehrung zur Rettung aller Diener des wahren Gottes ist für diese ein weiterer Grund zur Freude. Der Apostel Petrus drückte ihre Empfindungen in folgenden Worten aus: „Obwohl ihr ihn [Jesus Christus] jetzt nicht seht, übt ihr doch Glauben an ihn aus und freut euch sehr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude, weil ihr das Endziel eures Glaubens, die Rettung eurer Seelen, erlangt.“ (1. Petr. 1:8, 9) Jehova hat somit dafür gesorgt, daß man sich heute aus verschiedenen Gründen an seinem Dienste freuen kann.
DIE RICHTIGE EINSTELLUNG
7. Warum muß man, um sich am Dienste Gottes freuen zu können, richtig eingestellt sein?
7 Da Gott die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, daß man sich an seinem Dienste freuen kann, ist es heute leicht, sich zu freuen, sofern man die richtige Einstellung hat. Diese Einstellung ist wichtig, denn sie erweckt Wertschätzung für den Schöpfer und sein Wort. Ohne Wertschätzung kann man für das, was Gott getan hat, oder für das Gute, was er zu tun verheißen hat, nicht dankbar sein. Man hat nicht den Wunsch, das zu tun, was diesem großen Herrscher des Universums wohlgefällt. Eine gute Einstellung bewirkt jedoch, daß man alles, was Jehova getan hat und noch tun wird, schätzt. Sie fördert den Wunsch, Gott zu dienen. Der christliche Predigtdienst ist die beste Möglichkeit, diesem Wunsch zu entsprechen.
8. Wieso hilft uns die richtige Einstellung zum Predigtdienst, die Freude zu fördern?
8 Wie Jesus Christus durch sein Handeln zeigte, besteht der christliche Predigtdienst unter anderem darin, die biblische Wahrheit zu predigen, um die Herzen anderer zur unbefleckten Anbetung des wahren Gottes zu bekehren. Dieses öffentliche Verkündigen und Lehren der Wahrheit ist ein wichtiger Bestandteil des Dienstes, den Christen für den großen Lebengeber verrichten. Der christliche Apostel Paulus sagte: „Denn mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Rettung ab.“ (Röm. 10:10) Die richtige Einstellung zu diesem Werk hilft einem erkennen, wieviel Gutes es bewirkt, da es die Menschen veranlaßt, ihr Leben nach dem hohen Sittenmaßstab des Wortes Gottes auszurichten. Sie hilft einem auch erkennen, daß dieses Werk ein Rettungswerk ist, da es die Menschen auf einen Weg hinweist, auf dem sie im kommenden Krieg Gottes, durch den das gegenwärtige böse System der Dinge vernichtet wird, am Leben erhalten werden. Es ist ein Werk, durch das immer mehr Menschen veranlaßt werden, der falschen Religion den Rücken zu kehren und sich dem Dienste ihres Schöpfers zuzuwenden. Wer dieses vortreffliche Werk, das Jesus begann, vom richtigen Standpunkt aus betrachtet, kann seine Freude am Dienste Gottes fördern.
9, 10. (a) Was könnte die Freude am Predigtwerk dämpfen, und was entschädigt einen für unangenehme Erfahrungen? (b) Was erschwert es manch einem oft, sich am Predigtdienst zu freuen, und wie kann man diese Schwierigkeit überwinden?
9 Manch einem fällt es schwer, von Haus zu Haus zu gehen und mit den Menschen über die Wahrheiten des Wortes Gottes zu sprechen, besonders wenn sie im großen ganzen abgeneigt sind. Sich von nichtinteressierten Personen, die dem Schöpfer nicht dienen wollen oder die über Gottes Diener falsch unterrichtet sind, abweisen lassen zu müssen ist nicht erfreulich; um so mehr freut man sich, einen demütigen Menschen zu finden, der die Bemühungen, die gemacht werden, um ihn über die Wahrheiten des Wortes Gottes zu belehren, aufrichtig schätzt. Beobachten zu können, wie der Betreffende in der Erkenntnis wächst und wie er die Fesseln der falschen Religion nach und nach abwirft, bringt eine Freude mit sich, die man nur im christlichen Predigtdienst erlebt. Diese Freude entschädigt einen reichlich für die Erfahrungen mit undankbaren Menschen.
10 Ein Diener Gottes, des Höchsten, kann sich am Predigtdienst von Haus zu Haus nicht freuen, wenn er nur an die unangenehmen Erfahrungen denkt, die er dabei macht. Er kann sich an diesem Dienst auch nicht freuen, wenn er nur ungern daran teilnimmt und von seinen christlichen Brüdern immer wieder dazu angespornt werden muß. Er muß richtig eingestellt sein, damit er sich freuen kann. Statt nur die negative oder unangenehme Seite dieses Dienstes zu sehen, sollte man seine positive Seite betrachten. Denke daran, wie dankbar gutgesinnte Menschen für deine Bemühungen sind, wenn du sie findest und es dir gelingt, ihr Interesse zu wecken. Denke daran, wie notwendig dieses Werk ist, durch das alle Arten von Menschen Jehovas Vorhaben kennenlernen können und erfahren, welch gewaltige Veränderungen der bevorstehende Krieg Gottes für die Welt mit sich bringen wird. Denke daran, wie wichtig dieses Werk ist, um die Menschen voneinander zu scheiden und um für den wahren Gott und für sein Vorhaben ein eindrucksvolles Zeugnis zu geben. Denke ferner daran, daß dir dieser von Gott angeordnete Dienst die Möglichkeit bietet, deine Liebe zu ihm und deinen Glauben an sein Vorhaben zu bekunden. Nur dadurch, daß du die richtige Einstellung zum christlichen Predigtdienst bewahrst, kannst du die Freude erleben, die dieser Zweig des Dienstes Gottes mit sich bringen kann.
11. Warum sollte man sich wegen seiner Redefähigkeit keine unnötigen Gedanken machen?
11 Wenn du über deine Fähigkeit, mit anderen über das aus dem Worte Gottes Gelernte zu sprechen, negativ denkst, leistest du einer Einstellung Vorschub, die dir die Freude am Dienste Gottes raubt. Vergleiche deine Redefähigkeit nicht mit der eines christlichen Bruders, der im Reden gewandt ist. Vergleiche sie vielmehr mit den Menschen, zu denen du im Predigtdienst kommst, die sich zwar Christen nennen und in einem sogenannten christlichen Land wohnen, mit anderen aber nicht über die göttlichen Wahrheiten sprechen. Deine Redefähigkeit mag noch so mangelhaft sein, sie ist immer noch besser als ihre, da sie nicht über den Schöpfer sprechen. Tue, was du kannst, und suche dich zu verbessern. Denke daran, daß Gott nicht die Weisen der Welt oder die großen Kirchenredner auserwählt hat, damit sie sein Vorhaben verkündigen, sondern einfache Menschen, die nicht besonders redebegabt sind. In den Tagen Jesu waren es Menschen aus dem Volk; einige von ihnen waren Fischer. Wenn du richtig eingestellt bist, kann dir nichts die Freude rauben, die man verspürt, wenn man Gott dient, indem man seine Wahrheiten und sein Vorhaben öffentlich verkündet, wie Jesus es geboten hat. — 1. Kor. 1:26-29.
DIE FREUDE DER JÜNGER AM PREDIGTDIENST
12. Wie reagierten die Jünger Jesu auf den christlichen Predigtdienst, und wie betrachteten sie die Verfolgung?
12 Die Jünger, die von Jesus in den christlichen Predigtdienst eingeführt wurden, erlebten in diesem Dienst viel Freude. Einige der ersten, die sich daran beteiligten, kehrten begeistert zu Jesus zurück. „Dann kehrten die Siebzig mit Freuden zurück.“ (Luk. 10:17) Sie hatten keine Bedenken wegen ihrer Redefähigkeit, als sie auszogen, um die Wahrheiten, die sie gelehrt worden waren, zu verkündigen. Ihre Herzen waren erfüllt von den guten Dingen, die Jesus Christus sie gelehrt hatte, und sie waren begierig, mit anderen darüber zu sprechen. Unangenehme Erfahrungen und die Interesselosigkeit vieler, mit denen sie sprachen, dämpften ihre Freude nicht. Da sie diesem Zweig des Dienstes Gottes gegenüber richtig eingestellt waren, hielt ihre Freude unvermindert an. Selbst die allgemeine Ablehnung, auf die sie bei der jüdischen Nation stießen, und die Verfolgung durch die Führer der Juden konnte ihnen die Freude am Dienste Jehovas nicht rauben.
13. Wie wirkte die Verfolgung durch den Sanhedrin auf die Apostel Jesu?
13 Als die Apostel, denen verboten worden war, die guten Dinge, die sie gelernt hatten, zu predigen, einmal vor den jüdischen Sanhedrin geführt wurden, sagten sie zu den Vorstehern dieser Behörde: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg. 5:29) Nachdem man sie ausgepeitscht und ihnen ausdrücklich geboten hatte, nicht mehr im Namen Jesu zu predigen, gingen sie voll Freude weg, weil sie ihre Lauterkeit der Wahrheit gegenüber bewahrt hatten. Nichts vermochte ihre Freude, dem wahren Gott zu dienen, zu dämpfen. „Diese nun gingen aus dem Sanhedrin hinweg, voll Freude, weil sie gewürdigt worden waren, um seines Namens willen in Unehre zu kommen.“ — Apg. 5:41.
14. Worüber freuten sich Paulus und seine Gefährten, trotzdem sie verfolgt wurden?
14 Als der Apostel Paulus und seine Gefährten auf ihrer Missionsreise das erstemal nach Antiochien in Kleinasien kamen, nahmen viele Menschen die gute Botschaft, die sie verkündigten, nicht an. Sie wurden von diesen sogar aus der Stadt hinausgetrieben; doch diese unangenehme Erfahrung änderte nichts an ihrer Einstellung zu ihrer Tätigkeit und konnte ihnen die Freude nicht rauben. Im Gegenteil, sie freuten sich darüber, in Antiochien einige gute Menschen gefunden zu haben, die die gute Botschaft dankbar annahmen. „Nachdem nun die Synagogenversammlung aufgelöst war, folgten viele von den Juden und von den Proselyten, die Gott anbeteten, Paulus und Barnabas, die, indem sie zu ihnen sprachen, sie anzuspornen begannen, in der unverdienten Güte Gottes zu verharren.“ (Apg. 13:43) Das unerfreuliche Erlebnis, von einer Pöbelrotte aus der Stadt hinausgejagt worden zu sein, wurde durch die Freude, einige gutgesinnte Menschen gefunden zu haben, die auf die guten Dinge, die ihnen gepredigt worden waren, günstig reagiert hatten, in den Schatten gestellt. „Die Jünger wurden fortgesetzt mit Freude und heiligem Geist erfüllt.“ — Apg. 13:52.
15, 16. Was trägt im Predigtdienst besonders zur Förderung der Freude bei, und was hilft einem, diese Tatsache zu erkennen?
15 Da die öffentliche Verkündigung der guten Dinge aus Gottes Wort verlangt, daß man anderen bereitwillig gibt, was sie auferbaut, was ihnen hilft, ihre Lebensweise umzuwandeln, und was sie am Leben erhält, bringt sie Freude mit sich, denn anderen etwas Gutes zu geben macht glücklich. Das ist ein Grundsatz, auf den der Apostel Paulus hinwies, als er einmal über den christlichen Predigtdienst sprach. Er sagte: „Ich habe euch in allen Dingen vor Augen geführt, daß ihr, indem ihr so angestrengt arbeitet, den Schwachen beistehen und die Worte des Herrn Jesus im Sinn behalten sollt, der selber gesagt hat: ‚Beglückender ist Geben als Empfangen.‘“ (Apg. 20:35) Die gleiche Freude, die Paulus und seine Gefährten beim Weitergeben der guten Dinge, die sie gelernt hatten, erlebten, können heute alle, die Jehova Gott dienen, bei dieser auferbauenden Tätigkeit erleben, sofern sie die gleich gute Einstellung bewahren.
16 Wenn man sieht, wie unglückliche Menschen durch die göttliche Wahrheit getröstet werden, wie dankbar die sind, die durch sie von der falschen Religion befreit werden, und wie glücklich sich die schätzen, die durch sie eine sichere Hoffnung erhalten, für die sie leben können, dann freut man sich darüber, von Gott mit dem Vorrecht gesegnet worden zu sein, sie anderen kundzutun. Erst wenn man das im christlichen Predigtdienst selbst erlebt hat, kann man richtig verstehen, wie glücklich es macht, seine Erkenntnis der Wahrheit mit anderen zu teilen.
17. Warum sagte Paulus den Thessalonichern, sie seien für ihn eine Krone des Frohlockens?
17 Der Apostel Paulus und seine Reisegefährten brachten die Wahrheit den Thessalonichern in Mazedonien. Die Versammlung, die durch ihre Predigttätigkeit entstand, war für sie eine Quelle der Freude. Das unerfreuliche Erlebnis, das sie durch die Begegnung mit haßerfüllten Feinden ihrer Predigttätigkeit in Thessalonich hatten, wurde durch ihre Freude darüber, daß gute Menschen in jener Stadt die gute Botschaft annahmen, weit in den Schatten gestellt. Wie er und seine Reisegefährten diese Freude empfanden, zeigte er durch folgende Worte: „Denn was ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Frohlockens — nun, seid nicht tatsächlich ihr es? — vor unserem Herrn Jesus bei seiner Gegenwart? Sicherlich seid ihr unsere Herrlichkeit und Freude.“ — 1. Thess. 2:19, 20.
EINANDER HELFEN
18, 19. (a) Wie sollte man zu verantwortlichen Stellungen in der Versammlung eingestellt sein? (b) Wem werden solche Vorrechte zuteil?
18 In einer Versammlung von Dienern Jehovas gibt es verschiedene verantwortliche Stellungen. Wer sich eifrig bemüht, die mit einer solchen Stellung verbundenen Pflichten zu erfüllen, dient Gott noch auf eine andere Weise, denn die Versammlung ist Gottes Versammlung und ist ausschließlich seiner Anbetung und dem Zweck gewidmet, Menschen in seinem Wort zu unterweisen. Wenn jemand, der eine solche Stellung bekleidet, zu ihr richtig eingestellt ist, wird ihm die Erfüllung der damit verbundenen Aufgaben Freude machen. Statt nur die Arbeit, die Verantwortung und die Probleme zu sehen, die mit der Stellung eines Aufsehers verbunden sind, sollte er daran denken, daß er dadurch seinen christlichen Brüdern viel Gutes tun kann und daß die öffentliche Verkündigung des Wortes und des Vorhabens Gottes organisiert werden muß. Personen in diesen verantwortlichen Stellungen können viel dazu beitragen, daß ihre christlichen Brüder ein gutes Verhältnis zum wahren Gott aufrechterhalten und ihm annehmbar dienen. Das an sich ist schon eine Quelle der Freude.
19 In einer Versammlung des Volkes Gottes als Aufseher dienen zu dürfen sollte als ein Segen Jehovas betrachtet werden. Man erhält dadurch Gelegenheit, Gott in ausgedehnterem Maße zu dienen. Solche Gelegenheiten werden Personen geboten, die sich im Dienste Jehovas einen guten Namen erworben haben und geistige Reife bekunden. Weil sie die Erkenntnis, die sie sich aus Gottes Wort angeeignet haben, weise angewandt haben und eifrig bemüht waren, die ihnen in der Versammlung gebotenen Dienstvorrechte zu nutzen, werden ihnen größere Dienstvorrechte, die mit mehr Verantwortung verbunden sind, übertragen. Das entspricht dem Gedanken, den Jesus mit den Worten zum Ausdruck brachte: „Jedem, der hat, wird mehr gegeben werden, und er wird in Fülle haben.“ (Matth. 25:29) Das bedeutet natürlich nicht, daß er extrem werden und mehr übernehmen sollte, als er tun kann.
20. Was muß jemand, der Gott in einer Versammlung möglichst lange dienen möchte, berücksichtigen?
20 Wer in einer Versammlung mehr Aufgaben übernimmt, als er mit seiner Gesundheit oder mit seinen Fähigkeiten erfüllen kann, verrät keinen Geist des gesunden Sinnes. Dadurch, daß man mehr auf sich nimmt, als man tun kann, kann man seine Freude am Dienste Gottes in der Versammlung ersticken. Man muß also vernünftig bleiben. Personen, die die richtige Einstellung haben, sind bestrebt, ihr möglichstes zu leisten, wogegen die, die wenig Wertschätzung haben, sich ständig zu entschuldigen suchen, um keine Dienstvorrechte übernehmen zu müssen. Diesen werden immer weniger Vorrechte angeboten. Ein christlicher Diener weiß, wieviel Verantwortung er übernehmen kann, ohne seinen Körper und seine Nerven zu überfordern. Um der Versammlung möglichst lange freudig dienen zu können, übernimmt er daher nicht mehr, als er bewältigen kann. Dadurch, daß er andere in der Versammlung an der Erfüllung seiner Aufgaben teilhaben läßt, kann er die Last der Arbeit auf einem Niveau halten, das seine Freude oder seine Gesundheit nicht beeinträchtigt.
EIN GUTER HERZENSZUSTAND
21. (a) Wieso erfreuen sich Gottes Diener eines guten Herzenszustandes? (b) Wie kann man die Freude am Dienste Gottes verlieren?
21 Durch den Propheten Jesaja sagte Jehova voraus: „Meine Diener werden jubeln zufolge ihres guten Herzenszustandes.“ (Jes. 65:14, NW) Heute erfreuen sich die verhältnismäßig wenigen Personen, die Jehova Gott dienen, in der ganzen Welt dieses gesunden Herzenszustandes. Ihre Herzen sind nicht wegen Rassendiskriminierung oder wegen politischer Unstimmigkeiten verbittert. Der allgemeine Sittenverfall hat ihre Herzen nicht angegriffen, noch sind ihre Herzen durch materialistische Philosophien oder religiöse Irrlehren verstockt worden. Die auferbauenden Wahrheiten des Wortes Gottes, Gottes gerechte Gesetze, seine tröstlichen Verheißungen für die Zukunft und das Werk der Liebe, das er ihnen übertragen hat, bewirken bei ihnen einen guten Herzenszustand. Es liegt aber an jedem einzelnen, diesen guten Zustand aufrechtzuerhalten. Entwickelt jemand zu irgendeinem Zweig des Dienstes Gottes eine falsche Einstellung, so kann er die Freude daran verlieren, und das kann seinen guten Herzenszustand beeinträchtigen. Nicht umsonst sagt Gottes Wort warnend: „Behüte dein Herz, mehr als alles, was zu bewahren ist.“ (Spr. 4:23) Begeisterung, eine gute Einstellung und eine tiefe Wertschätzung für die Wahrheiten und das Vorhaben Jehovas sind wichtige Faktoren, die zur Bewahrung eines guten Herzenszustandes beitragen.
22. Wovon ist die Freude eine Frucht, und woran kann man das erkennen?
22 Die Freude, die alle empfinden, die einen guten Herzenszustand haben, ist in Wirklichkeit ein Beweis dafür, daß Gottes Geist durch sie wirkt, denn die Freude gehört zu den Früchten des Geistes, die im fünften Kapitel des Galaterbriefes erwähnt werden. Gott gibt seinen Geist denen, die ihm dienen und ihm ausschließlich ergeben sind. Sein Geist wirkt in der heutigen Zeit auf seine Zeugen ein und veranlaßt sie, ein gewaltiges, weltweites Werk durchzuführen, das der Verkündigung der gleichen frei machenden Wahrheiten dient, die schon die Apostel verkündeten. Da der heilige Geist direkt und durch das Wort sowie durch die Organisation Gottes auf sie einwirkt, hilft er ihnen, einen guten Herzenszustand zu entwickeln, und veranlaßt sie, Jehovas Vorhaben öffentlich bekanntzumachen. Folglich ist die Freude, die dadurch hervorgerufen wird, in Wirklichkeit eine Frucht des Geistes.
23. Was sollte Gott durch seinen Geist bei dir tun können?
23 Wenn du zu den wenigen gehörst, die Jehova, dem Schöpfer, heute dienen möchten, die ihm ausschließlich ergeben sein und das tun möchten, was ihm gefällt, die von ihm anerkannt und von ihm mit Leben belohnt werden möchten, dann laß ihn durch seinen Geist in dir den guten Herzenszustand hervorbringen, der ein Kennzeichen seines Volkes ist. Öffne dein Herz seinen Belehrungen. Laß sie in dir die richtige Einstellung zu seinem Dienst entwickeln. Laß die gute Botschaft seines Wortes und dessen Wahrheiten, die dir helfen, dein Leben umzugestalten, dich dazu anspornen, die bestimmte Freude zu bewahren und zu fördern, die nur der Dienst des großen Gottes des Universums mit sich bringen kann.