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Fragen von LesernDer Wachtturm 1969 | 1. September
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waren, diese Worte Jesu anzuwenden. Das ist auch aus den Botschaften an die Versammlungen in Pergamon und Thyatira ersichtlich. (Offb. 2:12-16, 20-24) Christus machte diesen Versammlungen Vorhaltungen, weil sie die Übeltäter nicht ausgeschlossen und dadurch versäumt hatten, das auf der Erde zu binden, was im Himmel bereits gebunden worden war.
Wenn aber ein Sünder bereut, können die Vertreter der Versammlung ihm gestatten, in der Versammlung zu bleiben, oder können ihn wiederaufnehmen, falls ihm die Gemeinschaft entzogen worden war. Das geschah offenbar später auch in Korinth. Paulus wußte, daß Gott einer solchen Person vergeben würde, und ermahnte daher jene Christen, den reumütigen Sünder wieder in die Versammlung aufzunehmen. (2. Kor. 2:6-8) Sie vergaben ihm die Sünden nicht selbst, nur Jehova konnte dies tun. Da sie aber nach den Grundsätzen des Wortes Gottes handelten, konnten sie mit Recht annehmen, daß seine Sünden von Gott im Himmel vergeben worden waren. Folglich würden die Worte in Johannes 20:23 zutreffen: „Welchen Personen ... ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben.“
● Was ist damit gemeint, wenn es in der Bibel heißt, Christen sollten sich „mit einem heiligen Kuß“ grüßen? — L. L., Kanada.
In vier von seinen Briefen schreibt der Apostel Paulus Christen des ersten Jahrhunderts zum Schluß: „Grüßt einander mit einem heiligen Kuß.“ (Röm. 16:16; 1. Kor. 16:20; 2. Kor. 13:12; 1. Thess. 5:26) In ähnlichem Sinne schrieb der Apostel Petrus: „Grüßt einander mit einem Kuß der Liebe.“ (1. Petr. 3:14) Die Bibel gibt keinen näheren Aufschluß über diesen Brauch unter den Christen des ersten Jahrhunderts, aber eine kurze Betrachtung der Sitte des Küssens unter den Hebräern wirft Licht auf die Sache.
In biblischen Zeiten wurden Liebe, Ehrerbietung oder Versöhnung oft durch einen Kuß auf die Wange, die Stirn, die Lippen oder die Hand zum Ausdruck gebracht. Das konnte ohne irgendwelche romantischen oder erotischen Gefühle getan werden. In der Bibel ist zum Beispiel davon die Rede, daß sich männliche Verwandte untereinander und männliche und weibliche Verwandte gegenseitig küßten. (1. Mose 29:11, 13; 2. Mose 18:7) Das Küssen war auch ein Ausdruck der Liebe zwischen Männern, die sehr gute Freunde waren. (2. Sam. 19:39; Apg. 20:37) Personen, die es gewohnt sind, mit ihren Gefühlen mehr zurückzuhalten, mögen diese Beweise der Freundschaft und Liebe etwas ungewöhnlich empfinden. Für jene Menschen war das Küssen aber ebensowenig ungewöhnlich wie für uns heute ein herzlicher Händedruck unter guten Freunden.
Paulus und Petrus führten also keine neue christliche Sitte und auch keinen feierlichen religiösen Ritus ein, sondern nahmen lediglich auf eine damals bereits allgemein bekannte Grußform Bezug. Unter den Christen war dies nicht bloß eine Formsache, sondern wirklich ein Zeichen der Brüderlichkeit und der geistigen Verbundenheit derer, die durch die wahre Gottesanbetung miteinander vereint waren. Wenn Christen „einander mit einem heiligen Kuß“ grüßten, dann war damit keine unangebrachte Vertrautheit oder sonst etwas Anstößiges verbunden, sondern es war ein Zeichen reiner, gottgefälliger Liebe. Die gleiche innige, herzliche und reine, auf einer geistigen Verbundenheit beruhende Liebe ist unter wahren Christen auch heute zu finden, obwohl die örtlichen Grußsitten gewöhnlich anders sind. — Joh. 13:34, 35
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1969 | 1. September
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Der Gedankenaustausch ist seit eh und je ein Bedürfnis gewesen. Er vermittelt Wissen. Durch die Sprache kann der Mensch mit seinen Mitmenschen in geistige Verbindung treten. Die Sprache ermöglicht es uns, andere wissen zu lassen, was wir denken, und zu erfahren, was sie denken. Sie ist das Mittel, durch das wir andere belehren können. Kurz bevor Jesus in den Himmel zurückkehrte, gab er seinen Jüngern den Auftrag: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... lehrt.“ (Matth. 28:19, 20) Um dies richtig tun zu können, müssen die Nachfolger Christi den Rat des Apostels Paulus befolgen: „Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren.“ (1. Tim. 4:16) Besonders die heutige Zeit verlangt, daß sie dies tun. Jehovas Zeugen bemühen sich darum, möglichst viel über Jehovas Vorhaben zu lernen und sich dabei einen guten Wortschatz anzueignen. Sie belehren aber ihre Mitmenschen nicht nur durch das gesprochene, sondern auch durch das geschriebene Wort. So verbreiten sie im September das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, das eine vorzügliche Hilfe ist, um das Vorhaben Jehovas anhand der Bibel kennenzulernen. Es ist gegen einen Beitrag von 1,25 DM (Österreich 7,50 öS; Luxemburg 13 lfrs) erhältlich.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
14. September: Sei ein guter Zuhörer! Seite 524. Lieder: Nr. 13, 19.
21. September: Kämpfe gegen Gleichgültigkeit an, indem du ausharrst! Seite 530. Lieder: Nr. 24, 26.
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