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  • Bist du ein Nachahmer Christi oder ein Scheinchrist?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1983
w83 15. 4. S. 12-15

Bist du ein Nachahmer Christi oder ein Scheinchrist?

Die Botschaften des Paulus an die Thessalonicher

DER Apostel Paulus war ein beispielhafter Christ. Da er dem Vorbild, Jesus, eifrig folgte, konnte er seinen Glaubensbrüdern zu Recht die Empfehlung geben: „Werdet meine Nachahmer, so, wie ich Christi Nachahmer bin“ (1. Korinther 11:1). Durch seine Lebensweise und sein Lehren half Paulus vielen seiner Zeitgenossen, den „Weg“, das wahre Christentum, zu finden und auf diesem Weg zu bleiben (Apostelgeschichte 9:2).

Paulus bekundete liebevolles Interesse an anderen. Als Gott Paulus und Silas aufforderte, Asien zu verlassen und die Missionartätigkeit in Mazedonien aufzunehmen, ließ er Paulus passenderweise eine Vision von einem Mann haben, der ihm die Bitte vortrug: „Komm herüber ... und hilf uns!“ Voller Mitgefühl gehorchten Paulus und Silas bereitwillig und stachen von Troas aus in See (Apostelgeschichte 16:6-10).

In Neapolis gingen Paulus und seine Gefährten an Land und besuchten zunächst Philippi. Von dort aus zogen sie auf der Via Egnatia, der berühmten Römerstraße, weiter durch Amphipolis und Apollonia nach Thessalonich — eine Strecke von insgesamt 121 Kilometern (Apostelgeschichte 16:11, 12; 17:1). In Thessalonich nutzte Paulus die Sabbatversammlungen der Juden in der örtlichen Synagoge, um die „gute Botschaft“ zu predigen. Als Ergebnis wurden „einige“ der Juden sowie „eine große Menge der Griechen“ gläubig (Apostelgeschichte 17:2-4).

Die ungläubigen Juden waren jedoch auf den Erfolg des Paulus eifersüchtig, bildeten eine Pöbelrotte und zettelten in Thessalonich einen Aufruhr an, so daß die Brüder Paulus und Silas nach Beröa wegsandten. Die Botschaft von Gottes Königreich unter Jesus Christus hatte sich für die Juden als ein Stein des Anstoßes erwiesen. Sie beschuldigten sogar Paulus und Silas sowie die Thessalonicher, die sich ihnen angeschlossen hatten, mit den Worten: „Alle diese handeln wider die Verordnungen Cäsars, indem sie sagen, ein anderer sei König, Jesus“ (Apostelgeschichte 17:5-10).

Die Sorge des Paulus um die Christen in Thessalonich

Als Paulus in Korinth eintraf, schickte er Timotheus, seinen jungen Mitarbeiter, nach Thessalonich, damit er mit der neugegründeten Versammlung Verbindung aufnehme. Bei seiner Rückkehr überbrachte Timotheus Paulus die freudige Nachricht, daß jene neugetauften Christen standhaft im Glauben waren und trotz ständiger Verfolgungen Fortschritte machten. Im Erdulden von Drangsal waren sie Nachahmer anderer treuer Christen geworden (1. Thessalonicher 2:14-16; 3:6, 7). Paulus war darauf bedacht, die Thessalonicher wissen zu lassen, was er für sie empfand, und ihnen weiterhin Ermunterung und Rat zukommen zu lassen. Deshalb schrieb er zwei Briefe an die Versammlung. Das waren gleichzeitig die ersten kanonischen Briefe des Paulus, denn er schrieb sie in den Jahren 50 und 51 u. Z. In den Briefen wird treffend gezeigt, was zum wahren Christentum gehört.

Spricht aber Lukas in Apostelgeschichte 17:11, 12 nicht ungünstig von den Thessalonichern, wenn er berichtet, daß sie das Wort nicht so bereitwillig aufgenommen hätten wie die Beröer? Nein, denn Lukas spricht nicht von den Christen, sondern von den Juden. Im Gegensatz zu den mageren Ergebnissen, die Paulus und Silas durch ihre Predigttätigkeit unter den Juden in Thessalonich erzielt hatten, wurden von denen, die die Synagoge in Beröa besuchten, „viele“ gläubig.

Die neubekehrten Christen in Thessalonich studierten Gottes Wort und hielten daran fest. Paulus lobte sie in seinem ersten Brief dafür, daß sie seine und des Herrn Nachahmer geworden waren, indem sie „das Wort unter viel Drangsal mit der Freude des heiligen Geistes angenommen“ hatten (1. Thessalonicher 1:6). Sie hatten die „gute Botschaft“ als „Wort Gottes“ angenommen, und es war jetzt „wirksam“, das heißt, es brachte bei den Gläubigen christliche Frucht hervor (1. Thessalonicher 2:3-5, 13). Sie waren in keiner Hinsicht Scheinchristen.

Paulus selbst war ein hart arbeitender Nachahmer Christi. So kurz sein erster Besuch in Thessalonich auch gewesen sein mag, hatte sich doch sein Beispiel der Selbstaufopferung im Sinn der Glieder der Versammlung unauslöschlich eingeprägt. Sie hatten den Götzendienst, den sie zuvor gepflegt hatten, aufgegeben, „um wie Sklaven einem lebendigen und wahren Gott zu dienen“, und sie waren ihrerseits für alle Gläubigen in Mazedonien und in Achaia ein Vorbild geworden (1. Thessalonicher 1:7, 9). Unter ihnen befanden sich Aufseher, die ‘hart arbeiteten’, um für die Bedürfnisse der Herde zu sorgen, wie es in allen Versammlungen wahrer Christen der Fall sein sollte (1. Thessalonicher 5:12; 1. Petrus 5:2, 3).

Paulus und seine Gefährten hatten für die Thessalonicher alles getan und Nacht und Tag gearbeitet, indem sie furchtlos die Wahrheit bekanntmachten und die Versammlung liebevoll mit geistiger Speise versorgten wie eine nährende Mutter, die ihre eigenen Kinder hegt und pflegt (1. Thessalonicher 2:3-11; 2. Thessalonicher 3:7, 8). Welche Absicht verfolgten sie dabei? Sie wünschten, daß diese neuen Brüder ‘weiterhin Gottes würdig wandelten’ und daß „durch ... Drangsale niemand zum Wanken gebracht werde“. Paulus wollte sie anregen, geistig wach zu bleiben, und sie „in jedem guten Werk und Wort befestigen“. Er wünschte, daß sie ‘um des Christus willen ausharrten’, so daß sie nie ‘nachlassen würden, das Rechte zu tun’ (1. Thessalonicher 2:12; 3:3; 5:6; 2. Thessalonicher 2:17; 3:5, 13).

Die große Sorge des Paulus um die Thessalonicher ist auch zu unserer Ermunterung aufgezeichnet worden, damit wir weiterhin mit Gott wandeln und ihm gefallen mögen (Amos 3:3). Würde jemand, der sich Christ nennt, etwas anderes tun, so wäre er nicht mehr als ein nichtswürdiger Scheinchrist (1. Thessalonicher 4:1).

Eine Bedrohung von innen!

Ungläubige Juden hatten von außen her über die junge Versammlung Verfolgung gebracht. Aber jetzt wurde sie von einer noch größeren Gefahr bedroht — einer Gefahr von innen. Offensichtlich verbreiteten einige in der Versammlung verdrehte Ansichten über den Tag Jehovas, indem sie behaupteten, er stehe unmittelbar bevor. Paulus beeilte sich, das richtigzustellen, und sagte über diesen „Tag“: „Laßt euch in keiner Weise von irgend jemandem verführen, denn er wird nicht kommen, es sei denn, der Abfall komme zuerst und der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn der Vernichtung, werde geoffenbart“ (2. Thessalonicher 2:1-3).

Als Paulus in seinem zweiten Brief an die Thessalonicher die Versammlung warnend auf dieses Kommen des „Menschen der Gesetzlosigkeit“ hinwies, waren Einzelheiten über dessen gesetzlose Handlungsweise immer noch ein „Geheimnis“, ein religiöses Geheimnis. Er erwähnte jedoch, daß er ihnen, als er noch bei ihnen war, sogar etwas von dem künftigen Abfall und dem „Hemmnis“, das diesen zurückhielt, „zu sagen pflegte“ (2. Thessalonicher 2:5-7).

Wenn wir jetzt in unserer Bibel 2. Thessalonicher 2:3-12 aufschlagen und den Zusammenhang der Worte des Paulus untersuchen, können auch wir erkennen, was er im Sinn hatte. Der „Abfall“, der kommen sollte, würde seine Wurzeln in einem Mangel an „Liebe zur Wahrheit“ haben. Er sollte die Folge davon sein, daß man „der Lüge glauben“ und „an Ungerechtigkeit Gefallen“ haben würde. Er würde auf kühne Weise in Erscheinung treten, kurz nachdem das von Paulus erwähnte „Hemmnis“ beseitigt worden wäre. Er sollte bis zum ‘Kundwerden der Gegenwart’ Jesu Christi anhalten, bis zu der Zeit, wo Christus den „Gesetzlosen“ bloßstellen und ihn beseitigen werde, indem er ihn zunichte mache. (Vergleiche 2. Thessalonicher 2:8 mit Jesaja 11:4 und Offenbarung 19:11, 14, 15.)

Wer der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ ist

Geht man von der Langlebigkeit des „Menschen der Gesetzlosigkeit“ aus — von der Zeit des Paulus bis zur Gegenwart Christi —, so kann er keine Einzelperson sein, sondern es muß sich um eine Klasse handeln. Da sich dieser Gesetzlose „über jeden, der ,Gott‘ oder ein Gegenstand der Verehrung genannt wird“, erhebt, ist der Ausdruck auf die Führer des Abfalls anzuwenden. In Verbindung mit ihnen sollte es zu irreführenden „Machttaten“ im Namen Christi kommen. (Vergleiche 2. Thessalonicher 2:9 mit Matthäus 7:22, 23.) Unzählige würden sich ihnen anschließen, weil ihre Religion leichter wäre, das Gewissen beruhigen und es ermöglichen würde, ein selbstsüchtiges, weltliches oder gar unsittliches Leben zu führen. Solche Elemente des Scheinchristentums waren unter denen, die sich zum Christentum bekannten, zur Zeit des Paulus bereits „am Werke“ (1. Thessalonicher 4:3-8; 5:6-9, 14, 15, 19-22; 2. Thessalonicher 3:6-15; vergleiche Matthäus 25:41-46).

Paulus und die anderen Apostel und älteren Männer der Christenversammlung dienten als das „Hemmnis“ für solche Kräfte, indem sie die Herde gemäß dem Beispiel Christi hüteten. Angesichts des drohenden Abfalls ermahnte Paulus die Thessalonicher mit den Worten: „So steht denn fest, Brüder, und haltet euch weiterhin an die Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid.“ Nach dem Tode des Paulus und der anderen Apostel stießen eigennützige Männer die Wahrheit beiseite, schwangen sich als Führer auf und führten die Herde in die Irre. Nur diejenigen, die den Rat des Paulus beherzigten, wurden ‘in jedem guten Werk und Wort befestigt’. Der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ erwies sich als die Geistlichkeit des Scheinchristentums (2. Thessalonicher 2:15-17; vergleiche Matthäus 13:24-30, 37-43).a

Den Tag Jehovas erwarten

Paulus mußte die Christen in Thessalonich vor einer weiteren Gefahr warnen: der Gefahr, hinsichtlich des Tages Jehovas gleichgültig oder geistig schläfrig zu werden. Einige religiöse Schriftsteller unserer Zeit haben versucht, die Bedeutung und Dringlichkeit der biblischen Botschaft über Jesu ‘Gegenwart und den Abschluß des Systems der Dinge’ herunterzuspielen, indem sie auf das verwiesen haben, was Paulus später sagte: „Wir bitten euch ..., euch nicht schnell erschüttern und dadurch von eurem vernünftigen Denken abbringen noch euch aufregen zu lassen, weder durch eine inspirierte Äußerung noch durch eine mündliche Botschaft, noch durch einen Brief ... in dem Sinne, daß der Tag Jehovas hier sei“ (Matthäus 24:3; 2. Thessalonicher 2:1, 2).

Kann Paulus wirklich den Wunsch gehabt haben, daß sich aufrichtige Christen wenig für die Gegenwart ihres Herrn und für den Tag Jehovas interessierten? Oder wünschte er nicht vielmehr, daß sie in dieser Hinsicht geistig ausgeglichen seien und „besonnen“ blieben, indem sie sich ‘aller Dinge vergewisserten’? So würden sie weder durch unbegründete Botschaften, die besagten, der Tag Jehovas stehe bevor, ihr Gleichgewicht verlieren, noch wären sie diesbezüglich unvorbereitet, sorglos und gleichgültig (1. Thessalonicher 5:8, 21; vergleiche 2. Petrus 3:3, 10-12 und 1. Johannes 4:1).

Wir sollten an dieser Stelle im Sinn behalten, daß den Thessalonichern völlig bewußt war, daß Jehovas Tag „wie ein Dieb in der Nacht“ kommen würde. Das war alles andere als ein Grund zur Unbekümmertheit, sondern bedeutete, daß sie als solche, die „nicht zum Zorn bestimmt [waren], sondern zum Erwerben der Rettung“, „wach“ bleiben sollten. Wenn der Abfall voll in Erscheinung getreten wäre, sollte der Tag Jehovas kommen. Das wäre zu einer Zeit, wo die Gegner des Königreiches Jehovas — der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ zweifellos eingeschlossen — „Friede und Sicherheit!“ ausrufen würden. Dies wiederum sollte das Signal für ihre sofortige, plötzliche Vernichtung sein (1. Thessalonicher 5:1-11). An diesem Tag der Vollstreckung des gerechten Urteils werden diejenigen glücklich sein, die ‘Gott kennen und der guten Botschaft über den Herrn Jesus gehorchen’ (2. Thessalonicher 1:8).b

Nachahmer Christi oder Scheinchristen?

Die von liebevollem Interesse zeugenden Briefe des Paulus an die Christenversammlung in Thessalonich umreißen, wie wahre Nachfolger Christi Jesu heute sein müssen und was sie glauben und tun müssen. Wie verhält es sich aber mit Personen oder Gruppen, die Christen zu sein behaupten, doch Christus, Paulus und die treuen Thessalonicher nicht nachahmen? Sie stehen entblößt als Scheinchristen da (2. Thessalonicher 3:6, 7; 2. Petrus 2:1-3). Paulus betonte, daß nur diejenigen, „die der guten Botschaft ... gehorchen“, „des Königreiches Gottes würdig erachtet“ werden. Jesus selbst sagte etwas Ähnliches über die gerechten „Schafe“, die den irdischen Bereich des Königreiches ererben (2. Thessalonicher 1:4-10; vergleiche Matthäus 7:21 und 25:31-34).

Die gute Botschaft, die Paulus in seinen Briefen an die Thessalonicher behandelt, sollte uns anregen, im Dienste Gottes hart zu arbeiten, nach einem hohen Sittenmaßstab zu leben, ja mit Ausharren in unserem christlichen Leben die Freude, das Gebet, die Dankbarkeit und das Geistiggesinntsein zu pflegen, wodurch wir uns anderen innerhalb und außerhalb der Versammlung des Volkes Jehovas empfehlen werden (1. Thessalonicher 5:16-23). Möge es sich für dich als nützlich erweisen, aufrichtig über das Beispiel des Paulus und über seine Briefe sowie über den Glauben der Christen in Thessalonich nachzusinnen, so daß du das Vorbild, Christus, „in noch vollerem Maße“ nachahmen kannst. Mögest du dadurch „von dem kommenden Zorn“ befreit und zu ewigem Leben unter Gottes herrlicher Königreichsherrschaft bewahrt werden (1. Thessalonicher 1:10; 4:1; Hebräer 12:2, 3; Offenbarung 21:1, 3, 4).

[Fußnoten]

a Wegen einer ausführlichen Besprechung des „Menschen der Gesetzlosigkeit“ siehe unser Buch Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht, Seite 364—397.

b Weiterer Aufschluß über Ereignisse, die „Jehovas Tag“ vorausgehen, ist im Wachtturm vom 15. April 1982, Seite 10—21 zu finden.

[Bild auf Seite 14]

Paulus schreibt über die Entstehung eines „Menschen der Gesetzlosigkeit“ — die Geistlichkeit.

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