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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1980
w80 15. 11. S. 21-26

Heiliger Dienst in der „Zeit des Endes“

1. Wieso wissen wir, daß wir in der „Zeit des Endes“ leben, und was wird in Daniel 12:4 über diese Zeit gesagt?

IM Lichte der unverhüllten Prophezeiungen der Bibel sollte es für uns nicht schwierig sein, zu erkennen, daß wir in der vorhergesagten „Zeit des Endes“ leben. Über diese kritische Zeit wird in der Prophezeiung Daniels (12:4) gesagt: „Und du, Danijel, verbirg die Worte und versiegle das Buch bis auf die Zeit des Endes; es werden viele umherziehen, und die Erkenntnis sich mehren“ (Zunz; N. H. Tur-Sinai). In der Jerusalemer Bibel lautet dieser Text: „Du aber, Daniel, verschließe diese Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden hin und her irren, und ... [die Erkenntnis, Fußnote] wird wachsen“ (Theodotion; Vulgata; Peschitta). Die „große Volksmenge“, die im letzten Buch der Bibel beschrieben wird, hat aus dieser Zunahme biblischer Erkenntnis und biblischen Verständnisses Nutzen gezogen (Offb. 7:9-17).

2. (a) Warum ist es von Bedeutung, wie die „große Volksmenge“ „heiligen Dienst“ darbringt? (b) Welcher Unterschied besteht zwischen dem griechischen Wort, das mit „dienen“ übersetzt wird, und dem Wort, das mit „heiliger Dienst“ wiedergegeben wird?

2 Seit dem Beginn der Einsammlung dieser „großen Volksmenge“ im Jahre 1935 u. Z. haben ihre Glieder Jehova Gott „heiligen Dienst“ dargebracht. Wie sie das tun, ist von großer Bedeutung. Warum? Weil Jesus Christus in der letzten Nacht, in der er mit seinen 11 treuen Aposteln zusammen war, zu ihnen sagte: „Ich habe diese Dinge zu euch geredet, damit ihr nicht zum Straucheln gebracht werdet. Man wird euch aus der Synagoge ausschließen. Ja die Stunde kommt, da jeder, der euch tötet, meinen wird, er habe Gott einen heiligen Dienst erwiesen“ (Joh. 16:1, 2). Andere Übersetzungen sprechen nicht von „heiligem Dienst“, sondern von „Opferdienst“ (Sigge), „Gottesdienst“ (Elberfelder Bibel, Fußnote) oder „Huldigung“ (Karrer). Das so wiedergegebene griechische Wort ist latréia. Die Verbform dieses griechischen Hauptworts lautet latre̱u̱ein. Sie unterscheidet sich von dem griechischen Verb diakonéin, das „dienen“ oder „bedienen“ bedeutet und nicht nur in Verbindung mit heiligen Dingen, sondern auch in allgemeinem, gewöhnlichem, weltlichem Sinne gebraucht wird, wie zum Beispiel in Matthäus 8:15.

3. Wieso dachten die Juden, die am Gesetzesbund festhielten, sie könnten nichts Verkehrtes tun, als sie Jesus töteten und seine Jünger verfolgten?

3 Saulus von Tarsus (Kleinasien) war einst ein irregeleiteter Jude, der bis zu seiner Bekehrung die Christen verfolgte. Seine jüdischen Landsleute bezeichnete er als Israeliten, „denen die Annahme an Sohnes Statt gehört und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der heilige Dienst [latréia] und die Verheißungen; denen die Vorväter [Abraham, Isaak und Jakob] angehören und von denen Christus dem Fleische nach abstammt“ (Röm. 9:4, 5). Weil sich die ungläubigen Juden an den im Gesetzesbund festgelegten „heiligen Dienst“ klammerten, dachten sie, sie könnten nichts Verkehrtes tun, als sie Jesus Christus an den Pfahl brachten und auch seine treuen Jünger verfolgten und sogar töteten.

4. Als was bezeichnet Paulus den Dienst der Priesterschaft in den Zeltabteilen, und was stellten diese Tätigkeiten dar?

4 Solange der Gesetzesbund in Kraft war, hatte dieser „heilige Dienst“ darin seinen Platz, und er war für Gott annehmbar. Der Apostel Paulus stufte ihn daher hoch ein, wenn er sagt: „Was nun den früheren Bund betrifft, so hatte er Satzungen des heiligen Dienstes [latréia] und seine heilige Stätte auf dieser Erde. Denn es wurde ein erstes Zeltabteil errichtet, in dem der Leuchter war und auch der Tisch und die Schaustellung der Brote; und es wird ,das Heilige‘ genannt. Aber hinter dem zweiten Vorhang war das Zeltabteil, ,das Allerheiligste‘ genannt. ... Nachdem diese Dinge so errichtet worden sind, treten die Priester allezeit in das erste Zeltabteil, um die heiligen Diensthandlungen [latréia] zu verrichten“ (Hebr. 9:1-6). Dieser zeremonielle heilige Dienst stand mit den Opfern in Verbindung, die für das Volk Israel dargebracht wurden. Er hatte nichts mit den alltäglichen Dingen des Volkes zu tun. Wie der Apostel Paulus zeigt, war dieser unter dem Gesetzesbund dargebrachte „heilige Dienst“ ein Vorbild, eine Vorschau auf christliche Dinge.

5. Ist das, wozu Paulus in Römer 12:1 Christen auffordert, etwas allgemein Übliches, und wie nennt er es?

5 Im Einklang damit schrieb Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom: „Daher bitte ich euch inständig, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott annehmbares Schlachtopfer darzustellen, das ist ein heiliger Dienst [latréia] gemäß eurer Vernunft. Und formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge“ (Röm. 12:1, 2). Etwas zu tun, was einem Opfer gleichkommt, ist etwas Außergewöhnliches, etwas, was von den unchristlichen Menschen des weltlichen Systems der Dinge im allgemeinen nicht getan wird.

6. Wozu verpflichteten sich die Israeliten gegenüber Gott, als sie den Gesetzesbund mit ihm eingingen, und was sagte der Märtyrer Stephanus darüber?

6 Nachdem die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft befreit worden waren, wurde ihnen gesagt, wie sie Gott auf organisierte Weise heiligen Dienst darbringen sollten. Das kommt in den Worten des christlichen Märtyrers Stephanus zum Ausdruck: „‚Und diese Nation, der sie wie Sklaven dienen werden, werde ich richten‘, sprach Gott, ,und nach diesen Dingen werden sie ausziehen und werden mir an dieser Stätte heiligen Dienst darbringen [latre̱u̱ein]‘“ (Apg. 7:7). Dadurch, daß die Israeliten durch Moses, ihren Mittler, den Gesetzesbund mit Jehova Gott eingingen, verpflichteten sie sich, Gott heiligen Dienst darzubringen. Später entschlossen sich die meisten Israeliten, die unter diesem Bund standen, andere Götter zu verehren. „Da wandte sich“, wie Stephanus weiter sagte, „Gott ab und gab sie dahin, dem Heer des Himmels heiligen Dienst darzubringen [latre̱u̱ein], so, wie es im Buche der Propheten geschrieben steht: ,Ihr habt doch nicht etwa mir vierzig Jahre lang in der Wildnis Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, o Haus Israel?‘“ (Apg. 7:42).

7. (a) Was brachten die Juden, wie Paulus sagte, Gott dar, um zur Erfüllung seiner Verheißung zu gelangen? (b) Was tat der Apostel Paulus für den Gott seiner Vorväter gemäß dem, was die Juden eine „Sekte“ nannten?

7 Viele Jahre nachdem Jehova Gott den mit dem natürlichen Haus Israel geschlossenen Gesetzesbund aufgehoben hatte, sagte der Apostel Paulus in einem Verhör vor König Agrippa in Cäsarea: „Unsere zwölf Stämme [hoffen] zur Erfüllung dieser Verheißung zu gelangen ..., indem sie ihm [Gott] Nacht und Tag heiligen Dienst darbringen [latre̱u̱ein]. Dieser Hoffnung wegen werde ich von Juden, o König, angeklagt“ (Apg. 26:7). Aufgrund dieser Anklage konnte Paulus in Gegenwart der jüdischen Ankläger vor dem römischen Statthalter Felix erklären: „Ich [gebe] vor dir dies zu, daß ich gemäß dem Wege, den sie eine ,Sekte‘ nennen, dem Gott meiner Vorväter in dieser Weise heiligen Dienst darbringe [latre̱u̱ein], da ich alles glaube, was im ,Gesetz‘ dargelegt ist und in den Propheten geschrieben steht“ (Apg. 24:14; 28:22).

8. (a) Was war mit der „Sekte“ gemeint, gemäß der heute auch die „große Volksmenge“ Gott anbetet? (b) Wieso besteht die große Gefahr, einen irregeleiteten „heiligen Dienst“ darzubringen, und was dient uns gemäß den Worten des Paulus als Schutz?

8 Mit der sogenannten „Sekte“, gemäß der Paulus Jehova als Gott anbetete, war das Christentum gemeint (Apg. 11:26; 1. Petr. 4:16). Heute bekennen die Glieder der „großen Volksmenge“ öffentlich, christliche Zeugen Jehovas zu sein, und sollten daher sehr genau darauf achten, wie sie Jehova heiligen Dienst darbringen. Seit dem Ende der „Zeiten der Nationen“ und dem Beginn der „Zeit des Endes“ im Jahre 1914 gibt es immer mehr falsche Götter und falsche Herren (Luk. 21:24, Bruns). Schon vor neunzehnhundert Jahren hielt es der Apostel Paulus für notwendig, die Christen in der Hauptstadt des Römischen Reiches daran zu erinnern, daß abtrünnige Juden „die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und eher der Schöpfung Verehrung und heiligen Dienst darbrachten [latre̱u̱ein] als dem Schöpfer“ (Röm. 1:25). Paulus zeigte, was ihn davor bewahrte, in seinem heiligen Dienst irregeleitet zu werden, indem er sagte: „Wenn es auch solche gibt, die ,Götter‘ genannt werden, ob im Himmel oder auf der Erde, so, wie es ja viele ,Götter‘ und viele ,Herren‘ gibt, so gibt es für uns tatsächlich e i n e n GOTT, den Vater, aus dem alle Dinge sind und wir für ihn; und es gibt e i n e n Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn“ (1. Kor. 8:5, 6).

„HEILIGER DIENST“ — WIE UND WANN DARGEBRACHT

9. Wann war es nicht mehr angebracht, gemäß dem durch Moses vermittelten Gesetzesbund Gott „heiligen Dienst“ darzubringen, und warum?

9 In den 1 545 Jahren (von 1513 v. u. Z. bis 33 u. Z.), in denen der mit der jüdischen Nation geschlossene Gesetzesbund in Kraft war, war der „heilige Dienst“, den treue Juden Jehova Gott darbrachten, für ihn annehmbar. Nachdem aber der Gesetzesbund dadurch hinweggetan worden war, daß der verherrlichte Jesus Christus im Jahre 33 u. Z. vom Himmel aus als Mittler des neuen Bundes amtete, konnte man nicht mehr durch den von Moses vermittelten Gesetzesbund einen für Jehova, den Gott des neuen Bundes, annehmbaren heiligen Dienst darbringen (Hebr. 8:10-13). Damit der religiöse Dienst der Juden von Jehova Gott hätte gebilligt werden können, hätten sie ihn durch den Mittler darbringen müssen, der größer als Moses ist, nämlich Jesus Christus, der Sohn Gottes, der „Same Abrahams“ (Gal. 3:16). Darauf wies der jüdische Priester Sacharja hin, als er an jenem Frühlingstag des Jahres 2 v. u. Z. erklärte, sein acht Tage alter Sohn solle Johannes genannt werden.

10. (a) Was sollten die Glieder des Volkes Gottes, wie Sacharja am Tage der Beschneidung seines Sohnes sagte, gemäß Gottes Vorsatz Jehova darbringen, nachdem sie von ihren Feinden befreit worden wären? (b) Wessen Vorläufer wurde Johannes im Interesse dieses durch einen Eid bestätigten Bundes?

10 Unter Inspiration erzählte Sacharja von Gottes Vorsatz, „in Verbindung mit unseren Vorvätern Barmherzigkeit zu erweisen und seines heiligen Bundes zu gedenken, des Eides, den er Abraham, unserem Vorvater, schwor, um uns, nachdem wir aus den Händen der Feinde befreit worden sind, das Vorrecht zu gewähren, ihm ohne Furcht heiligen Dienst darzubringen [latre̱u̱ein] mit Loyalität und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Tage“ (Luk. 1:59-75). Johannes, der Sohn Sacharjas, wurde der Vorläufer Jesu Christi, desjenigen, den Gott zur Verwirklichung der Bundesverheißung gebrauchte, die er Abraham gegeben und durch einen unauflösbaren Eid bestätigt hatte (1. Mose 12:3; 22:15-18; Gal. 3:8, 16; Hebr. 6:13-17).

11. Wo bemüht sich die „große Volksmenge“, Gott heute „heiligen Dienst“ darzubringen?

11 Die Glieder der „großen Volksmenge“ sind Personen, die bereits durch den abrahamischen Bund gesegnet werden. Sie befinden sich in den irdischen Vorhöfen des geistigen „Tempels“ Jehovas und bemühen sich, dem Gott Abrahams ohne Furcht „heiligen Dienst“ darzubringen. Doch auf welche Weise? Natürlich treffen die Worte des Apostels Paulus aus 1. Korinther 10:31 auf die „große Volksmenge“ wie auf den Überrest der 144 000 geistigen Israeliten zu: „Darum, ob ihr eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes.“

12. (a) Welche Frage hinsichtlich der „großen Volksmenge“ entsteht aufgrund 1. Korinther 10:31? (b) Sind diese allgemeinen Handlungen an sich ein „heiliger Dienst“, weil wir sie als Zeugen Jehovas verrichten und sie von einem anderen Standpunkt aus sehen?

12 Wollte der Apostel Paulus mit diesen Worten sagen, daß alles, was wir heute als Christen tun, „heiliger Dienst“ (latréia) ist, weil wir es von einem anderen Standpunkt aus sehen? Warum sollte das der Fall sein? Wem dienen wir in Wirklichkeit, wenn wir essen, trinken und schlafen und etwas tun, was alle anderen Menschen auch tun müssen, um am Leben zu bleiben? Natürlich uns selbst. Heute haben wir freilich dabei die Verherrlichung Gottes im Sinn. Wir essen also nicht so viel, daß wir krank oder zum Schlemmer werden; wir trinken nicht so viel Alkohol, daß wir betrunken sind; wir schlafen nicht so viel, daß wir zum Faulenzer oder Tagedieb werden. Sind aber diese grundlegenden, notwendigen Handlungen des täglichen Lebens — Essen, Trinken und Schlafen —, die wir als christliche Zeugen Jehovas genauso verrichten wie alle anderen Menschen unter ihrem religiösen Namen, an sich schon ein „heiliger Dienst“? Nein, warum auch.

13. Wieso verhält es sich anders, wenn die gesalbten Zeugen Jehovas alljährlich an dem entsprechenden Tag das Abendmahl des Herrn feiern?

13 Anders verhält es sich selbstverständlich, wenn christliche Zeugen Jehovas, die mit dem heiligen Geist gesalbt worden sind, alljährlich das Abendmahl feiern. Wenn sie in der Frühlingsnacht des 14. Nisan vom ungesäuerten Brot essen und vom Rotwein trinken, so tun sie das, weil Jesus es ihnen geboten hat und weil er dieser Handlung einen tieferen Sinn verliehen hat. Die Handlung stellt daher einen wichtigen Bestandteil des „heiligen Dienstes“ dar, den diese Glieder des geistigen Leibes Christi ihrem Gott darbringen (1. Kor. 11:20-26; Matth. 26:26-30; Luk. 22:19, 20).

14. Warum ist es ratsam, das zu tun, was in Römer 13:1-7 aufgeführt ist, und wenn wir es tun, unterscheiden wir uns dann von allen anderen gesetzestreuen Bürgern eines Landes?

14 Wenn indes wir alle als christliche Zeugen Jehovas der Anweisung des Apostels Paulus aus Römer 13:1-7 nachkommen, so tun wir nur das, was ein Land von allen seinen Bürgern und von ansässigen Ausländern verlangt. Wir handeln dann so, wie es sich für gute und ordentliche Personen ziemt, und ersparen uns dadurch Schwierigkeiten mit den „obrigkeitlichen Gewalten“. Wir handeln aber auch noch aus einem anderen Beweggrund so, nämlich um ein gutes Gewissen zu bewahren und weil wir wissen, was sich gehört. Doch dieses Verhalten wird dadurch, daß wir heute Zeugen Jehovas sind, nicht automatisch zu dem schriftgemäßen „heiligen Dienst“. Alle gesetzestreuen Bürger tun dasselbe, wenn sie auch nicht dieselben Beweggründe haben wie wir. Wo unterscheiden wir uns also in dieser Hinsicht von ihnen?

15. Was für einen Dienst verrichten wir, wenn wir von Menschen ausgesprochene Verbote bezüglich der Anbetung Jehovas außer acht lassen und etwas tun, was andere Bürger nicht tun, und warum?

15 Nehmen wir aber an, die Obrigkeit eines Landes verbietet uns als christlichen Zeugen Jehovas die Ausübung unseres Gottesdienstes? Wie verhält es sich nun, wenn wir uns an die Worte der Apostel Christi halten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg. 5:29)? Wenn wir im Gegensatz zu allen anderen Bürgern weiterhin das tun, was Gott seinen ihm hingegebenen, getauften Zeugen gebietet, bleibt unsere Tätigkeit ein heiliger Dienst für ihn. Das ist auch dann der Fall, wenn andere Bürger des Landes und die Behörden sie für illegal oder gesetzlos erklären.

16. Welcher Gesichtspunkt des „heiligen Dienstes“, zu dem wir verpflichtet sind, wird in Hebräer 10:23-25 erwähnt?

16 In Gottes Wort wird uns zum Beispiel geboten: „Laßt uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festhalten, denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat. Und laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht“ (Hebr. 10:23-25).

17. Ändert sich durch das Urteil der sich streng an den Buchstaben des Gesetzes haltenden „obrigkeitlichen Gewalten“ etwas an dem geistigen Gesichtspunkt unseres Gehorsams gegenüber der göttlichen Aufforderung?

17 Dieser inspirierten Aufforderung zu gehorchen, auch wenn wir durch Menschen deswegen zu leiden haben, ist ein heiliger Dienst für Jehova Gott, den Höchsten. Mögen die verärgerten „obrigkeitlichen Gewalten“ des betreffenden Landes, die sich streng an den Buchstaben des Gesetzes halten, es bezeichnen, wie sie wollen (2. Tim. 2:8-10).

18. Mit welcher Regierung hat die „öffentliche Erklärung unserer Hoffnung“ etwas zu tun, und was sagte Jesus darüber voraus?

18 Bei dem Bekenntnis oder der „öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung“ handelt es sich um Äußerungen über Gottes messianisches Königreich, dessen Herrschaft zum Segen aller Familien der Erde gereichen wird. Jesus sagte in seiner Prophezeiung über den „Abschluß des Systems der Dinge“ hinsichtlich dieser „öffentlichen Erklärung“: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende [télos] kommen“ (Matth. 24:3, 14). „Ihr werdet ... vor Statthalter und Könige gestellt werden, ihnen zu einem Zeugnis. Auch muß unter allen Nationen zuerst die gute Botschaft gepredigt werden“ (Mark. 13:4, 9, 10).

19. Durch welche Personen sollten sich diese prophetischen Worte erfüllen, und wozu zählt ihre Tätigkeit?

19 Durch wen sollen sich diese Prophezeiungen erfüllen oder bewahrheiten? Durch niemand anders als diejenigen, an die die Prophezeiungen gerichtet sind, durch die Gott hingegebenen Jünger Jesu Christi, der diese Prophezeiungen äußerte. Ihre Pflicht zu erkennen und sich an der Erfüllung dieser Prophezeiungen zu beteiligen ist ein Teil des „heiligen Dienstes“, den sie nicht beiseite schieben dürfen.

20. Was sagte Jesus auf einem Berg in Galiläa zu seinen Jüngern, was beweist, daß sie diesen „heiligen Dienst“ verrichten müssen, und was müssen daher diejenigen tun, die in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben?

20 Der auferstandene Jesus untermauerte die Tatsache, daß seine Jünger diesen „heiligen Dienst“ verrichten sollten, indem er ungefähr 500 seiner Jünger auf einem Berg in dem Gebiet, das als „Galiläa der Nationen“ bezeichnet wurde, erschien und ihnen gebot: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß [syntéleia] des Systems der Dinge“ (Matth. 28:19, 20; 4:15; 1. Kor. 15:6). Seit dem Ende der „Zeiten der Nationen“ im Jahre 1914 leben wir in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“. Als Gott hingegebene, getaufte Jünger des auferweckten und mit Herrschermacht ausgestatteten Jesus Christus stehen wir alle unter dem Gebot, diesen uns aufgetragenen „heiligen Dienst“ auszuführen. Dazu sind wir bis zum Ende des „Abschlusses des Systems der Dinge“ verpflichtet — und wir dürfen unsere Hände nicht erschlaffen lassen.

21. (a) Welche Vorrechte werden denen gewährt, die Zutritt zu der himmlischen Stadt, dem Neuen Jerusalem, erlangen? (b) Welche Segnungen werden den Gliedern der „großen Volksmenge“ zuteil, die bis zum Ende der „großen Drangsal“ treu bleiben?

21 Von den 144 000 geistigen Israeliten, die Zutritt zu der himmlischen Stadt, dem Neuen Jerusalem, erlangen, steht geschrieben: „Und es wird keinen Fluch mehr geben, sondern der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Sklaven werden ihm heiligen Dienst darbringen [latre̱u̱ein]; und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihrer Stirn sein“ (Offb. 22:3, 4). Was die treuen, gehorsamen Glieder der zahllosen „großen Volksmenge“ betrifft, sie werden mit der „Rettung“ aus der „großen Drangsal“ gesegnet werden, mit der die „Zeit des Endes“ zu Ende gehen wird, und unter dem tausendjährigen Königreich des Lammes Gottes werden sie Gott weiterhin in den irdischen Vorhöfen seines geistigen Tempels „heiligen Dienst“ darbringen. „Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (Offb. 7:9-17).

[Bild auf Seite 24]

Für die Juden war heiliger Dienst stets mit der im Gesetzesbund geforderten Anbetung verbunden.

[Bild auf Seite 25]

„Heiliger Dienst“ schließt ein, Gott unter Verfolgung zu gehorchen, eine öffentliche Erklärung unserer Hoffnung abzulegen sowie Jünger zu machen und sie zu belehren.

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