Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w75 15. 9. S. 553-555
  • Standhaft bleiben, wenn auch die Nationen wanken

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Standhaft bleiben, wenn auch die Nationen wanken
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • NATIONEN WEGEN DER STREITFRAGE DER SOUVERÄNITÄT „ERSCHÜTTERT“
  • DIE NATIONEN SOLLEN GRÜNDLICH ERSCHÜTTERT WERDEN
  • CHRISTEN BEFINDEN SICH IN EINER ERNSTEN LAGE
  • Der Tempel wird bleiben, während die Nationen erschüttert werden
    Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2006
  • Wenn sich alle Nationen unter Gottes Königreich vereinen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1961
  • Eine gute Botschaft für die ganze Menschheit
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 15. 9. S. 553-555

Standhaft bleiben, wenn auch die Nationen wanken

UNSER Jahrhundert zeichnet sich durch die Auflösung der großen Kolonialreiche aus. Ein starkes Unabhängigkeitsstreben der Völker und die Schwächung der Kolonialmächte trugen dazu bei, daß sich die Kolonien von ihren Mutterländern lösen konnten. Großmächte wie die Vereinigten Staaten und Rußland üben heute keine Kolonialherrschaft mehr aus. Ihre Methode ist eine andere. Sie sind bestrebt, kleine Staaten wirtschaftlich und politisch an sich zu binden.

Diese als „Neokolonialismus“ bekannte Politik hat ihre Probleme mit sich gebracht. Und wenn auch viele der kleineren Staaten im allgemeinen größere politische Unabhängigkeit genießen als früher, sind in vielen Ländern die Lebensbedingungen des Volkes unter einer unabhängigen Regierung nicht viel anders als zuvor. Auch diese Nationen sind ins Wanken geraten.

NATIONEN WEGEN DER STREITFRAGE DER SOUVERÄNITÄT „ERSCHÜTTERT“

Die große Streitfrage dreht sich für die Nationen um die Souveränität und lautet: Wer soll über das Land oder einen großen Teil der Erde oder sogar über die ganze Erde herrschen?

Die Nationen können daher dadurch am schwersten erschüttert werden, daß ihre Souveränität angefochten wird. Sie wachen eifersüchtig darüber und möchten sie vor jedem Übergriff durch Menschen, Nationen und sogar durch Gott schützen. Sie wollen nicht anerkennen, daß Gott als Souverän das Recht hat, über die Erde zu herrschen, weil sie sich nicht nach den in der Bibel niedergelegten Grundsätzen ausrichten möchten.

Daher geraten die Nationen durch die Verkündigung, daß die Zeit für die Herrschaft des Königreiches Gottes herbeigekommen ist, ins Wanken. Diese Aussage klingt vielleicht so, als entbehre sie jeglicher Grundlage, doch ziehe man nur einige Vergleiche zwischen biblischen Prophezeiungen und den tatsächlichen Weltereignissen in Betracht.

Im Jahre 1914 liefen die „bestimmten Zeiten der Nationen“ ab, das heißt, die Zeit endete, in der von Menschen geschaffene Regierungen ohne Eingriff oder Einmischung durch eine Regierung Gottes geherrscht hatten. Seit 607 v. u. Z., dem Jahr, in dem der letzte König aus der Linie Davids in Jerusalem gestürzt worden war, hatte Gott keine bevollmächtigte Regierung gehabt, die in seinem Namen herrschte (Luk. 21:24; Hes. 21:26, 27). Aber er hatte vorhergesagt, daß durch Jesus Christus, den Erben Davids, ein Königreich vom Himmel aus herrschen würde (Jes. 11:1, 2; Dan. 7:13, 14). Im Jahre 1914 kam für Christus die Zeit, unsichtbar die Macht als König über die Welt anzutreten (Dan. 4:32)a. Das haben Christen damals überall verkündigt. Die Bekanntmachung des Eingreifens des himmlischen Königreiches Gottes in die souveräne Herrschaft der Menschen über die Erde „erschütterte“ die Nationen (Hagg. 2:6).

Man mag fragen: Wie konnten die Nationen lediglich durch eine solche Botschaft, die zwar überall verkündigt wurde und noch verkündigt wird, „erschüttert“ werden? Im Hochsommer jenes Jahres begann bekanntlich der 1. Weltkrieg, ein Krieg, bei dem es um Weltherrschaft ging. Wir können nicht alles wahrnehmen, was in hohen weltlichen Kreisen vor sich geht, doch die Bibel gewährt uns diesbezüglich einen Einblick. Sie sagt uns, welche Ankündigung erfolgen sollte, wenn die „bestimmten Zeiten der Nationen“ enden würden. In prophetischen Worten beschreibt sie diejenigen, die vom Himmel aus sehen, was vor sich geht, und die beobachten, welche Auswirkungen es auf die Nationen hat. Sie sagen: „Wir danken dir, Jehova Gott, du Allmächtiger, der ist und der war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu regieren begonnen hast.“ Was sagen diese himmlischen Stimmen darüber, wie sich dieses Vorgehen Gottes im Himmel auf der Erde ausgewirkt hat? „Aber die Nationen wurden zornig.“ Sie brachten ihren Zorn dadurch zum Ausdruck, daß sie die während des Krieges herrschenden Verhältnisse dazu ausnutzten, die Verkündiger des Königreiches Gottes zu unterdrücken (Offb. 11:17, 18). In vielen Staaten wurden die Königreichsverkündiger fälschlicherweise des Aufruhrs und des Versuchs beschuldigt, die bestehenden Regierungen zu stürzen.

Doch die Ursache, weshalb die Nationen erschüttert wurden, ist „hinter den Kulissen“ zu suchen. Die Nationen selbst können sie nicht sehen. Die Vision in der Offenbarung liefert eine weitere Erklärung darüber. Sie beschreibt die „Geburt“ des messianischen Königreiches Gottes, das unter seinem Sohn Jesus Christus steht, und zeigt, daß Krieg im Himmel die Folge war und daß der Teufel, der bislang der Hauptanfechter der Souveränität Gottes gewesen ist, aus dem Himmel hinausgeworfen wurde. Daher heißt es in dem Bericht: „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offb. 12:5-12).

Der Teufel, der als „der Herrscher dieser Welt“ und „der Gott dieses Systems der Dinge“ bezeichnet wird, stiftete die Nationen dazu an, sich in einen Weltkrieg zu stürzen (Joh. 12:31; 2. Kor. 4:4). Wenn er der Verkündigung auf der Erde Einhalt gebieten und die Verkündiger beseitigen könnte, würde seine Herrschaft (wie er es sich ausmalte) nicht durch irgendeine Proklamation auf der Erde angefochten werden. Und wenn Satan in diesem Bemühen Erfolg hätte, würde Gottes Königreich, wenn es am Ende der dem Satan auf der Erde eingeräumten „kurzen Frist“ die vollständige Herrschaft schließlich übernehmen würde, keine irdischen Untertanen haben, niemand, der für Gottes Souveränität einstehen würde.

DIE NATIONEN SOLLEN GRÜNDLICH ERSCHÜTTERT WERDEN

Jehova Gott „erschüttert“ also die Nationen, und er wird sie noch stärker „erschüttern“. Die Verkündigung des Königreiches nimmt an Lautstärke ständig zu und breitet sich auf immer mehr Gebiete aus. Die mehr diktatorisch regierten Länder reagieren mit drastischen Maßnahmen auf das „Erschüttern“, indem sie energisch vorgehen, um die Verkündiger des Königreiches zum Schweigen zu bringen.

Wie weit wird das „Erschüttern“ der Nationen gehen? Und wird es denjenigen, die der Verkündigung des Königreiches widerstehen, gleichzeitig gelingen, die Verkündiger verstummen zu lassen? Es mag den Anschein haben, daß den Nationen mit all ihrer Macht und ihren Regierungseinrichtungen dies gelingen könnte. Doch selbst in Ländern, die unter der strengen Herrschaft kommunistischer Regierungen stehen, ist die gute Botschaft vom Königreich immer noch zu hören. Wie wird die Sache ausgehen?

CHRISTEN BEFINDEN SICH IN EINER ERNSTEN LAGE

Der Schreiber des Briefes an die hebräischen Christen — wie allgemein angenommen wird, der Apostel Paulus — beantwortet uns diese Frage, indem er zeigt, daß das Erschüttern der Nationen und die ständige Verkündigung des Königreiches nicht aufhören werden. Doch zunächst weist er Christen darauf hin, in welch ernster Lage sie sich befinden, indem er sagt:

„Ihr habt euch einem Berge, Zion, genaht und einer Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und Myriaden von Engeln, in der allgemeinen Versammlung, und der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen worden sind, und Gott, dem Richter aller, und dem geistigen Leben von vollkommen gemachten Gerechten und Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und dem Blut der Besprengung, das auf bessere Weise redet als Abels Blut“ (Hebr. 12:22-24).

Unmittelbar vorher spricht Paulus über das scheueinflößende Geschehen, das die Israeliten bei der Schließung des Gesetzesbundes am Berg Sinai erlebten (Hebr. 12:18-21). Der Berg bebte und rauchte, so daß selbst Moses zitterte. Aber Christen stehen heute nicht nur vor einer Versammlung von Zehntausenden von Engeln, sondern auch vor Jehova Gott und Jesus Christus, der zur Rechten Gottes ist und durch dessen Opfer der neue Bund rechtskräftig wurde. Jesus Christus hat sein menschliches Leben als ein Sühnopfer niedergelegt. Da er ein vollkommener Mensch war, ist sein Blut wertvoller als das irgendeines unvollkommenen Menschen, ja selbst wertvoller als das Blut gerechter Menschen wie Abel. Außerdem sind die geistigen Brüder Jesu Christi auf Erden keine verurteilten Sünder, wie es die damaligen Hebräer am Sinai waren, sondern sie sind gereinigt und gerechtgesprochen worden. Diese Christen befinden sich tatsächlich in einer scheueinflößenderen Stellung und tragen größere Verantwortung. Wird es ihnen möglich sein, diese Stellung vor Gott zu bewahren? (Luk. 21:36). Der Apostel Paulus sagt zu ihnen weiter:

„Seht zu, daß ihr den nicht abweist, der redet. ... Damals erschütterte seine Stimme die Erde, jetzt aber hat er verheißen und gesagt: ,Noch einmal will ich nicht nur die Erde in Bewegung bringen, sondern auch den Himmel.‘ Der Ausdruck nun ,noch einmal‘ zeigt die Beseitigung der Dinge an, die erschüttert werden, nämlich der Dinge, die gemacht worden sind, damit die Dinge, die nicht erschüttert werden, bleiben mögen. Darum, da wir ein Königreich empfangen sollen, das nicht erschüttert werden kann, mögen wir fernerhin unverdiente Güte haben, durch die wir Gott auf annehmbare Weise mit Gottesfurcht und Scheu heiligen Dienst darbringen können. Denn unser Gott ist auch ein verzehrendes Feuer“ (Hebr. 12:25-29).

Die „Dinge, die gemacht worden sind“, Dinge, die Gott nicht gemacht hat — dieses System der Dinge mit seiner falschen Religion, die Millionen irregeleitet hat, mit seinem selbstsüchtigen Handelsgeist und seinen Regierungen, die in der Bibel durch Tiere versinnbildet werden —, werden der Erschütterung nicht standhalten können. Was wird bestehenbleiben? Der Apostel antwortet: Gottes Königreich (Dan. 8:20-25).

Da das messianische Königreich Gottes bestehenbleiben wird, werden auch alle, die dafür eintreten und es verkündigen, bestehenbleiben, und die Verkündigung wird nicht aufhören, bevor dieses gegenwärtige System der Dinge bis zu seinem vollständigen Ruin erschüttert sein wird (Dan. 2:44).

Da nur diejenigen, die für das Königreich eintreten, während dieser Erschütterung am Leben bleiben werden, zeigte der Apostel mit eindringlichen Worten, wie Christen handeln sollten, indem er sagte: „Jaget dem Frieden nach mit allen und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, indem ihr sorgfältig wacht, daß niemand der unverdienten Güte Gottes ermangele; daß keine giftige Wurzel aufsprosse und Unruhe verursache und daß nicht viele dadurch befleckt werden, daß kein Hurer da sei noch irgend jemand der heilige Dinge nicht wertschätzt“ (Hebr. 12:14-16).

Demgemäß müssen wahre Christen vor allen Menschen eine Empfehlung für Jehovas Namen sein. Sie müssen nicht nur das Königreich verkündigen, sondern auch nach seinen erhabenen Grundsätzen leben. Sie erlangen Gunst und Segen, und ihre Gottergebenheit trägt ihnen im „gegenwärtigen Leben“ Gutes ein und auch die Verheißung auf „künftiges Leben“ (1. Tim. 4:8). Es wäre tragisch, wenn sie sich einer unreinen oder schändlichen Tat schuldig machten und von dem lebendigen Gott verurteilt würden, der alles Unreine wie durch Feuer verzehrt.

Christen werden daher bestimmt den nicht „abweisen“ wollen, „der von den Himmeln her redet“ (Hebr. 12:25). Und alle, die noch keine wahren Christen sind und sich Gott noch nicht hingegeben haben, sollten der guten Botschaft Gehör schenken, da sie durch sie schon in dem gegenwärtigen Leben glücklich sein können und, wenn sie treu sind, auch in dem zukünftigen.

[Fußnote]

a Siehe das Buch Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?, S. 72—84 (1973) sowie „Dein Wille geschehe auf Erden“, S. 94—103 (1960), veröffentlicht von der Watch Tower Bible and Tract Society, Brooklyn, New York.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen