Habt Vertrauen zu euren bewährten, treuen Brüdern!
„Gehorcht denen, die euch leiten, und seid unterwürfig.“ — Heb. 13:17, NW.
1. Warum sind wir durch die Liebe zu Jehovas Organisation nicht davor gefeit, Respektlosigkeit an den Tag zu legen?
AUS dem Benehmen eines Kindes kann man auf seine Erziehung in der Kinderstube schließen. Der gute Ruf, den sich die Neue-Welt-Gesellschaft erworben hat, spricht also für die ausgezeichnete Belehrung, die sie von der großen Mutterorganisation, von droben, empfangen hat. Direkte Opposition innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft ist fast unbekannt. Doch ist dies keine Ursache zu Selbstgefälligkeit. Die meisten Kinder lieben ihre Eltern wirklich, nicht wahr? Bedeutet dies aber, daß sie niemals respektlos wären? Selbst die besterzogenen Kinder mit den besten Manieren werden hin und wieder in kleineren Dingen Anstoß geben; und Kinder, die der Mutter nicht gehorchen, müssen diszipliniert werden. Hörst du deine Mutter noch sagen: „Warte nur, Junge, bis der Vater heimkommt!“ Nun, man erinnere sich an das Wort aus den Sprüchen: „Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“ Wenn wir also von unserem himmlischen Vater durch seine mit einem Weibe verglichene Organisation diszipliniert werden, soll es uns zur Belehrung und Hilfe dienen, damit wir aufwachsen und wirklich reife Christen werden, die unserem himmlischen Vater und der Mutter die gebührende Ehre zollen. Unser Vater macht die Mutter für unsere Schulung verantwortlich. Deshalb schrieb Paulus: „Gehorcht denen, die euch leiten, und seid unterwürfig, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun; denn das wäre euch zum Schaden.“ — Heb. 13:17, NW.
2. Welche Wirkung auf die Organisation hat unser Benehmen, das wir außerhalb an den Tag legen?
2 Aus diesem Grunde riet Paulus dem Titus, der die Aufsicht über gewisse Versammlungen führte: „Erinnere sie weiterhin, Regierungen und Obrigkeiten als Herrschern untertan und gehorsam zu sein, zu jedem guten Werk bereit zu sein, über niemand nachteilig zu sprechen, nicht streitsüchtig zu sein, vernünftig zu sein und allen Menschen mit Milde zu begegnen.“ (Titus 3:1, 2, NW) „Bereit zu sein zu jedem guten Werk“ schließt ein, daß wir uns außerhalb der Organisation auf eine Weise benehmen, die niemals Schmach auf den guten Namen unseres Vaters und unserer Mutter bringt. Wir leben nicht mehr unser eigenes Leben. Unser Leben gehört Gott, der uns mit dem Blute Jesu Christi erkauft hat. Wir sind daher Gott untertan, und dies durch Christus, das Haupt in Gottes weibesgleicher Organisation, die unsere Mutter ist. Weil man nun Eltern an ihren Kindern erkennt, würden Schmähungen, die jemand über die sichtbare Neue-Welt-Gesellschaft bringt, soviel bedeuten wie Schmähungen über Jehova Gott, Christus Jesus und unsere Mutter zu bringen.
3. Wieso bringt Geschwätz Schmach auf die Organisation?
3 Dann sagt Paulus, daß wir über ‚niemanden nachteilig sprechen‘ sollten. Durch Geschwätz wird unsere Mutter in ein schlechtes Licht gerückt. Wie denn? Weil unsere Brüder Glieder von Gottes Neuer-Welt-Gesellschaft sind; und wenn wir über sie nachteilig sprechen, ist es, als ob wir wider Christus, das Hauptglied der Mutterorganisation, redeten. Angenommen, einer unserer Brüder habe wirklich unrecht getan. Wird der Respekt, der unserer Mutter gebührt, dadurch gemehrt, daß wir seine Blöße und Schande vor anderen aufdecken? Welche der beiden Klassen, die Jesus in Matthäus 25 beschrieben hat, wird nach deiner Meinung auf diese Weise handeln — die „Schafe“ oder die „Böcke“, solche, die jemanden speisten und bekleideten, oder solche, die jemanden in seiner hilflosen, bedürftigen Lage ließen? Geschwätz ist noch schlimmer als nur ein Übersehen geistiger Bedürfnisse, weil dadurch der Betreffende nicht nur unter diesen leidet, sondern auch noch unter Schmach und Schande. Wenn du denkst, eins der Kinder der Mutter brauche „Schläge“, so suche nicht, sie hinter seinem Rücken mit deiner eigenen Zunge zu geben. Bringe die Sache auf dem rechten Wege unserem Vater durch seine Organisation vor und laß durch ihn die Zurechtweisung erfolgen, die notwendig werden mag. Das ist der Weg des Respekts. Wenn du nicht so handelst, könntest du feststellen, daß du so handelst wie die „Bock“-Klasse.
4. Weshalb ist ein streitsüchtiger Geist in der Neuen-Welt-Gesellschaft nicht am Platze?
4 Paulus heißt uns, „nicht streitsüchtig“ zu sein. Hast du je bemerkt, daß gewisse Kinder stets auf Streit eingestellt sind? Nichts, was ein anderes Kind tut, gefällt ihnen, und alles, was sie sagen, sagen sie in herrschsüchtigem, scheltendem Tone. Liebst du solche Kinder? Gewiß nicht. Warum also sollten wir die Züge solch unlenksamer Jugendlicher nachahmen? Weshalb sollten wir stets mit gereizter Miene einhergehen und sogleich Händel beginnen, wenn jemand uns ein wenig zu nahe tritt? Wer in der Neuen-Welt-Gesellschaft möchte wirklich an Jugendkriminalität teilhaben?
SICH AUF PRAKTISCHE WEISE UNTERORDNEN
5, 6. (a) Wieso zeigt sich aus der Kritik, die an Dienern geübt wird, ein Mangel an Vertrauen? (b) Wieso kann es von unheilvollen Folgen sein, wenn wir geistige Vorbehalte gegen die Anwendung des Rates der Gesellschaft machen?
5 Nein, Paulus spornt uns an, „vernünftig zu sein“, das heißt zu versuchen, die theokratische Art und Weise, wie man etwas tut, zu verstehen und sich im Einklang damit zu verhalten. Es mögen Dinge in der Organisation geschehen, die wir nicht verstehen. Die Diener mögen einer Handlungsweise folgen, die wir als unrichtig erachten. Deswegen Kritik zu üben würde eine unvernünftige Haltung verraten. Vielleicht kennen wir nicht alle Einzelheiten des Falles, ja, gewöhnlich ist dies so. Aber eine unvernünftige Person wird das keinen Augenblick in Betracht ziehen. Nur weil sie etwas nicht versteht, wird sie sogleich folgern, man sei ganz falsch vorgegangen. Nun, wenige von uns verstehen die Tatsachen bezüglich der Kernphysik, nicht wahr? Aber die Wasserstoffbombe beweist sicherlich, daß die Folgerungen ihrer Hersteller auf Tatsachen beruhen und daher richtig sind. Somit wären wir nicht so töricht und würden die Explosion einer Wasserstoffbombe im eigenen Garten zulassen, nur weil wir ihre Wirkung nicht kennen! Nun kann sich aber eine unvernünftige, respektlose Haltung innerhalb der Familie Gottes ebenso unheilvoll auswirken wie die Auslösung einer Wasserstoffbombe.
6 Ist es denn wirklich so ernst? Denkt einen Augenblick nach. Erwägt, was Saul wegen seines Ungehorsams widerfuhr. Er war nachlässig im Erfüllen seiner theokratischen Aufgabe, die darin bestand, das Wort und den Namen Jehovas zu rechtfertigen, und zog sich damit ein gerechtes Urteil zu, welches ihm Samuel, Jehovas Vertreter, bekanntgab. (1. Sam. 15:1-3, 11, 22, 23) Ratschläge zu übersehen, die jemandem vom Hauptbüro oder von den Dienern in der Ortsversammlung zugehen mögen, wäre Nachlässigkeit und ein Zeichen der Mißachtung theokratischer Autoritäten. Wir mögen den Standpunkt einnehmen, gewisse Anweisungen gälten nicht uns, und mögen geistige Vorbehalte machen hinsichtlich der Ratsamkeit, sie auszuführen, auch wenn wir anerkennen mögen, daß die Anregungen gesunde, biblische Grundsätze zum Ausdruck bringen. Auf diese Weise unterstützen wir die Organisation nur halbwegs und führen den Auftrag, „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu predigen, nur teilweise aus. Wir mögen annehmen, diese Anweisungen seien Nebensache und das Wichtige sei, ‚die Bundeslade Jehovas nach Jerusalem‘ heraufzuholen. David erfuhr zu seinem Kummer (und Ussa zu seinem Leidwesen, denn er mußte sterben), daß es nicht genügt, Jehova einfach nur mit guten Absichten zu lobsingen, wenn man den vollen Lohn des Segens Jehovas erhalten möchte. Die wahre Gottesanbetung muß der Verordnung Jehovas gemäß ausgeübt werden, und das, was untergeordnete Einzelheiten zu sein scheinen, ist wichtig, wenn es durch den Kanal der Organisation Gottes kommt. — 1. Chron. 13:6-10; 15:11-15.
7. (a) Wie kann gezeigt werden, daß Vertrauen in die leitende Körperschaft der sichtbaren Organisation Gottes, nicht unangebracht ist? (b) Wie legen alle Königreichsverkündiger dieses Vertrauen an den Tag?
7 Jehovas Organisation Respekt zu zollen bedeutet, unseren bewährten, treuen Brüdern zu vertrauen. Sie sind es, die durch viele Beschwerden und Erlebnisse hindurch gezeigt haben, daß Gottes Geist auf ihnen ruht. Der reiche Segen, der auf die sichtbare Organisation ausgegossen worden ist, ist ein Beweis dafür, daß die leitende Körperschaft und jene, die sie vertreten, unsere volle Unterstützung und unser Vertrauen verdienen. Das können wir nur dadurch bekunden, daß wir jede Vorkehrung als vom Herrn durch den „treuen und verständigen Sklaven“ kommend annehmen. Das bedeutet, daß Personen, die in der Versammlung als Diener erwählt sind, ihre Aufgabe als Vertreter des Herrn, die ihnen durch die leitende Körperschaft zugewiesen wird, freudig annehmen und ihren Pflichten so treu nachkommen sollten, als handelte die leitende Körperschaft selbst. Es bedeutet, daß sämtliche Glieder einer Versammlung all ihre Aufgaben unter Beachtung der theokratischen Ratschläge vollführen sollten, die vom wahren Kanal ausgehen. Es bedeutet, daß sie sich am Dienst von Haus zu Haus beteiligen, Nachbesuche machen und Heimbibelstudien durchführen und besonders jetzt dem Zeitschriftenwerk ihre volle Unterstützung leihen. Es bedeutet, daß wir uns gründlich vorbereiten, um an jedem besonderen Literatur-Feldzug, der von der Gesellschaft veranstaltet wird, teilzunehmen. Es bedeutet außerdem, daß Personen, die in der Lage sind, als Pioniere zu wirken, sich für diesen Dienst melden und daß solche, die schon im Pionierdienste stehen, ernstlich das Sonderpionierwerk in Betracht ziehen, sofern sich für sie die Gelegenheit dazu bietet. Es bedeutet, daß man überdies die Gesellschaft auch mit materiellen Beiträgen unterstützt und daß alle einander im Geiste wahrer Bruderliebe beistehen und beständig auf der Wacht sind, Gelegenheiten wahrzunehmen, um ihre Wertschätzung Jehova und seiner mütterlichen Organisation gegenüber für das, was sie uns Gutes erwiesen hat, zu bekunden. Wie kann dies besser geschehen, als daß wir unsere aufrichtige, herzliche Zuneigung zu seinen Kindern, unseren Brüdern, bekunden?
8. Wie kann Mißachtung der Ratschläge an den Tag gelegt werden, die uns durch den Wachtturm zukommen, und wozu führt sie in Wirklichkeit?
8 Wir wissen alle, daß wir stets danach trachten müssen, in der theokratischen Ausbildung und im Benehmen Fortschritte zu machen. Durch die Spalten des Wachtturms erhalten wir beständig Rat aus Gottes Organisation, indem uns gesagt wird, wie wir uns auf theokratische Weise benehmen sollen. Würden wir nun diese Dinge sogleich wieder vergessen und uns weigern, sie in unserem täglichen Leben anzuwenden — ja es nicht einmal versuchen —, so würden wir die Belehrung oder das Gesetz unserer Mutter mißachten! Wir brächten nicht den ganzen Zehnten in das Vorratshaus Jehovas, und welches reichen Segens gingen wir dadurch verlustig! (Mal. 3:10) In Tat und Wahrheit verachten wir durch ein solches Handeln Jehovas Tisch, übersehen Ratschläge und ‚verlassen die Belehrung unserer Mutter‘. Wenn auch unsere Handlungsweise nicht derart sein mag, daß für die sichtbare Organisation genügend Gründe vorlägen, Maßnahmen zu ergreifen oder überhaupt davon Notiz zu nehmen, ist doch unser himmlischer Vater nicht kurzsichtig; daß er Maßnahmen ergreifen wird, ist sicher, welche es auch sein mögen.
DEN GEMEINSCHAFTSGEIST STÄRKEN
9. Welche bedeutsame Rolle kann jeder in der Organisation spielen, um das Werk zu fördern?
9 Wie begeistern uns doch die Worte aus einem Psalm Davids in bezug auf verantwortliche Diener im Hause Gottes: „Jehova, ich habe geliebt die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit.“ (Ps. 26:8) Und als Jesus den Tempel der Geldwechsler reinigte, „erinnerten sich seine Jünger daran, daß geschrieben steht: ‚Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren.‘“ (Joh. 2:17, NW) Einige mögen denken, ihr Platz im Hause der Anbetung Jehovas sei nicht so wichtig; doch können sie der wichtigen Rolle, die sie spielen, versichert sein, wenn sie eine gebetsvolle Haltung bewahren. Die Worte des Apostels Paulus zeigen dies: „Auch ihr könnt durch euer Flehen für uns mithelfen, damit von vielen um unsertwillen der Dank für das abgestattet werde, was uns wegen der vielen emporgerichteten Gesichter in freundlicher Weise geschenkt wird.“ (2. Kor. 1:11, NW) Unser Vertrauen zu unseren bewährten, treuen Brüdern ist nicht falsch angebracht, wenn sie die ernste Bitte des Paulus wiederholen: „Betet für uns; denn wir sind des Vertrauens, ein ehrliches Gewissen zu haben, da wir in allen Stücken einen ehrenhaften Wandel zu führen wünschen.“ — Heb. 13:18, NW.
10. Wie bekundet jemand dadurch, daß er allzu empfindlich oder leicht verletzt ist, Respektlosigkeit und Mangel an Vertrauen?
10 Auch in anderer Hinsicht, sagt Paulus, sollen wir vernünftig sein, indem wir „allen mit Milde begegnen“ oder, wie er es in seinem Briefe an die Epheser (4:2, NW) sagt, „einander in Liebe“ ertragen. Dazu gehört, daß wir nicht leicht verletzt, nicht überempfindlich oder sogleich beleidigt sind. Wie aber würde eine solche Reaktion Respektlosigkeit gegenüber der Organisation anzeigen? In Psalm 119:165 wird uns gesagt: „Großen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben, und kein Fallen gibt es für sie.“ (Fußn.) Wenn du dazu neigst, dich von einem Bruder aus der Fassung bringen zu lassen — wobei er völlig im Unrecht sein mag —, so denke daran, daß zwei unrechte Taten nicht eine rechte Tat ergeben. Wenn wir an seiner Handlungsweise Anstoß nehmen oder darüber straucheln, tun auch wir unrecht, wenn wir dem Gesetz Gottes gegenüber Mißachtung an den Tag legen. Andererseits können wir vor Gottes Wort Respekt an den Tag legen, indem wir den biblischen Lauf einschlagen und persönlich zu dem Bruder hingehen und die Sache in Ordnung bringen. Gelingt es uns nicht, so können wir Vertrauen in die Organisation dadurch bekunden, daß wir reife Brüder oder auch die Diener der Versammlung zu Hilfe rufen, um die Sache, wenn nötig, aufzuklären.
11. Wie wird der gesunde Geist der Versammlung als eines Gemeinwesens durch die richtige Unterwürfigkeit bewahrt?
11 Da wir aus der alten Welt mit ihren Streitigkeiten und ihren eigennützigen Interessen herauskommen, mögen wir bisweilen geneigt sein zu vergessen, daß wir jetzt als eine Neue-Welt-Gesellschaft leben. Das bedeutet, daß wir ein eigenes Gemeinwesen bilden. Wir benötigen die Gerichtshöfe und Schiedsgerichte dieser verderbten, vergehenden Welt nicht. Wir besitzen Gottes Geist und Liebe, und das bleibt nur so, wenn wir weiterhin die Vorkehrungen unterstützen, die er für uns getroffen hat. Wir müssen ein aktives Interesse an allen Angelegenheiten der Gesellschaft haben und unser Äußerstes tun, um die Versammlung als Gemeinwesen zu stützen, indem wir an jedem Teil ihres anspornenden Programms theokratischer Tätigkeit eifrig teilnehmen. Wir sind uns all der Umstände, die zur Gesundheit eines Gemeinwesens beitragen oder die dazu führen, den Gemeinschaftsgeist zu dämpfen, tief bewußt, und wir alle sollten danach trachten, die Einheit der Versammlung im Bande des Friedens zu wahren. Von demselben Geiste vereinter Interessen sprach Paulus, als er von der engen Verbundenheit des gesalbten Überrests schrieb: „Wenn ein Glied leidet, leiden alle anderen Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich alle anderen Glieder mit.“ (1. Kor. 12:26, NW) „Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!“ so lautet das Lied Davids. (Ps. 133:1) Damit dieser Geist bewahrt bleibt, schrieb Paulus ferner den Ephesern (5:21, NW): „Seid einander untertan in der Furcht vor Christus.“ Wieviel besser ist es doch, unseren Brüdern zu vertrauen als Mißachtung für die Organisation zu bekunden, indem man ihre Hilfe verschmäht und zuläßt, daß Samen der Zwietracht Wurzel fassen!
12. Wie wird der Gemeinschaftsgeist durch richtige, das heißt reine Gewohnheiten entwickelt, und wie können alle hieran teilhaben?
12 Jehovas Zeugen sind bekannt wegen ihrer Reinheit und Ordentlichkeit. Außenstehende hat es immer wieder überrascht, die Art und Weise zu sehen, wie zum Beispiel Kongreßanlagen saubergehalten werden. Nicht nur werden Arbeitstrupps organisiert, die den Ort rein zu halten haben, sondern alle Anwesenden machen besondere Anstrengungen, hierbei mitzuhelfen, indem sie weder Papier noch andere Abfälle auf den Boden werfen. Alle übernehmen eine bestimmte Verantwortung für den Ruf der Organisation und haben ihre Freude an einer reinen, gesunden Atmosphäre, in der die Versammlungen zum Lobe Jehovas abgehalten werden, indem sie erkennen, daß Jehova selbst durch eine Vertretung anwesend ist. Dies gilt auch in bezug auf örtliche Königreichssäle. Bisweilen kann indes die Gedankenlosigkeit einiger Glieder der Ortsversammlung ein Zeichen der Mißachtung gegenüber der Organisation sein. Wie denn? Indem man es versäumt, bei einer regelmäßigen und systematischen Reinigung des Saales mitzuhelfen, wenn die Reihe an einen selbst kommt, oder indem man zuläßt, daß Kinder Papier auf den Boden des Saales werfen. Obwohl es selten vorkommen mag, ist doch gesehen worden, daß Kinder die Wände oder die Liederbücher, die der Versammlung gehören, bekritzeln, ohne daß die Eltern sie daran hindern; und von einigen älteren Gliedern der Versammlung weiß man, daß sie auf die Gebietskarten schreiben. Alles Eigentum der Versammlung ist Königreichseigentum und sollte mit dem Respekt behandelt werden, der allen Königreichsinteressen gebührt. Mit wenigen Ausnahmen sind die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft daran interessiert, den Königreichssaal so rein und ordentlich wie ihre eigenen Wohnungen zu halten, wodurch sich Außenstehende ein Bild machen können von den Menschen, die auf Reinheit bedacht sind und gemäß der neuen Welt leben. Diener der Versammlung dienen stets in unserem Interesse. Wenn sie also zu uns kommen und uns eine Gelegenheit bieten, der Versammlung auf eine dieser zusätzlichen Arten unsere Unterstützung zu leihen, sollten wir alles tun, was in unserer Macht steht, um mit ihnen zusammenzuarbeiten. So hat es Paulus gesagt: „Mögt auch ihr euch weiterhin Personen dieser Art sowie jedem unterordnen, der mitwirkt und sich müht. Denn sie haben meinen Geist und den euren erquickt. Anerkennt daher Männer von dieser Art.“ — 1. Kor. 16:16, 18, NW.
13. Wieso ist die Gewohnheit, zu spät zur Versammlung zu kommen oder unaufmerksam zu sein, ein Ausdruck der Respektlosigkeit und Gedankenlosigkeit?
13 Habt ihr ferner auch der Tatsache Beachtung geschenkt, daß einige die Gewohnheit haben, zu spät zu den Versammlungen zu kommen oder während der Versammlung nicht aufmerksam zu sein? Nehmen wir wiederum als Beispiel das Kind. Angenommen, diesmal habe es sich ein Junge zur Gewohnheit gemacht, erst dann zum Mittagessen zu erscheinen, nachdem man mit dem Essen begonnen und für die Speise gedankt hat. Angenommen, er habe sich nie die Mühe genommen, sich die Hände zu waschen oder das Haar zu kämmen, hätte sich für die Mahlzeiten nie richtig fertiggemacht, habe dann am Tisch gesessen und die Speisen auf seinem Teller nur so hin und her geschoben — Speisen, die herzurichten viel Arbeit gekostet hat — und habe auch nichts herumgereicht; angenommen, ihr hättet abends einen Gast bei diesem Essen — würdet ihr da auf euren Jungen stolz sein? Wäret ihr nicht eher entsetzt über seine unbesonnene, respektlose Haltung? Und doch haben wir einen Gast, ja mehr als einen Gast, bei allen geistigen Festmählern unserer Versammlung. Gemeint ist nicht nur der Fremdling oder ein Neuinteressierter guten Willens, der zugegen sein mag, sondern unser Herr Jesus Christus, der sagte: „Denn wo sich zwei oder drei in meinem Namen versammelt haben, da bin ich in ihrer Mitte.“ Kein einziger Zeuge Jehovas würde willentlich entweder unseren himmlischen Vater oder seine mütterliche Organisation beschimpfen, nicht wahr? Warum sollten wir es dann durch unsere Gedankenlosigkeit tun? Unsere Brüder haben schwer gearbeitet und viele arbeitsreiche Stunden darauf verwandt, das geistige Festmahl zu bereiten, das unser himmlischer Vater für uns vorgesehen hat. Und sie fahren auch fort, dies freudig zu tun, weil bei weitem die meisten Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft den Rat beherzigen, den Paulus den Thessalonichern gab: „Wir bitten euch nun, Brüder, jene zu beachten, die unter euch hart arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch ermahnen, und ihnen um ihres Werkes willen über die Maßen liebevolle Aufmerksamkeit zu schenken.“ — Matth. 18:20; 1. Thess. 5:12, 13, NW.
SICH AUF JEHOVAS LEITENDE MACHT VERLASSEN
14. Warum gehen wir sicher, wenn wir unseren bewährten, treuen Brüdern vertrauen, und was sollte unsere Einstellung sein, wenn wir glauben, etwas sei verkehrt gegangen?
14 Jehovas Organisation Respekt zu erweisen bedeutet dasselbe wie die Haltung, die wir dem sichtbaren Kanal Gottes gegenüber einnehmen, und wie das Vertrauen, das wir in unsere bewährten, treuen Brüder setzen. Wenn wir gründlich davon überzeugt sind, daß es Jehovas Organisation ist und daß er sein Volk leitet und führt, dann lassen wir uns nicht durch irgendein Geschehnis aus der Fassung bringen. Wenn etwas geschieht, was wir nicht verstehen, wollen wir geduldig warten, bis es uns ganz klargemacht wird. Wenn wir das bestimmte Empfinden haben, etwas sei verkehrt, werden wir ‚das Gebot unseres Vaters‘ halten und alle theokratischen Schritte tun, die wir tun können, und werden dann auf Jehova warten. Wir werden ‚die Belehrung unserer Mutter nicht verlassen‘, indem wir sogleich zu kritisieren und Fehler zu suchen beginnen. Wir werden daran denken, daß Jehova weiß, was in seiner Organisation vor sich geht, und wenn er bereit ist, etwas zuzulassen — wer sind wir, daß wir darauf bestehen sollten, es müßte anders sein? Wenn wir wirklich Glauben haben, werden wir wissen, daß er, wenn etwas unrecht ist, dies schließlich regeln wird, und wir sind weit sicherer innerhalb seiner Organisation, auch trotz dieser kleineren Schwierigkeiten, als wir es außerhalb wären, wo nur Chaos und Vernichtung unser harren.
15, 16. Aus welchen Gründen sollen wir Jehova und unsere mütterliche Organisation lobpreisen?
15 Wenn wir beachten, welche zarte Sorgfalt unser himmlischer Vater uns durch seine liebende, mütterliche Organisation zukommen läßt, kann es nicht anders sein, als daß unsere Herzen erquickt sind und warm vor überfließender Wertschätzung. Wenn wir die reiche Speise kosten, für die er in Fülle sorgt, und die aufmerksame Sorgfalt beachten, die in jeder Einzelheit zum Ausdruck kommt, mit der unsere Mutter sie austeilt — wie können wir anders als Worte der Lobpreisung für solch würdige Eltern finden? Und wenn wir sehen, wie Gottes große, mütterliche Organisation im Schmucke des himmlischen Lichts der Wahrheit und Gerechtigkeit auf dem Pfade göttlichen Lichtes wandelt und daß vollkommenes Licht in bezug auf Organisationsfragen ihren Sinn erhellt und schmückt — wie glücklich können wir da ausrufen: ‚Dieses Weib ist die Gemahlin des universellen Königs, von dem geschrieben steht: „Gott ist Licht“, und in ihrer himmlischen Stellung kann sie auf würdige Weise seine königliche himmlische Schöpfung hervorbringen.‘ Welch ein Vorrecht, ihre Kinder zu sein und ebenfalls den schönen Namen zu tragen, den sie trägt, nämlich „Jehova, unsere Gerechtigkeit“. (Jer. 33:16) Und welche Freude haben wir doch, das göttliche Licht widerzustrahlen, das von ihrer königlichen Person auf uns niederstrahlt, während wir alle niedriggesinnten Menschen einladen, aus den dunklen Winkeln der Welt herauszutreten, damit sie in das helle Licht des Wohlgefallens Jehovas gelangen, um sich der Wärme seines Lächelns und seiner Anerkennung zu erfreuen.
16 Mit dankbarem Herzen anerkennen wir Gottes Barmherzigkeit, und dankbar und willig bekunden wir unseren Respekt vor Jehovas Organisation, denn sie ist unsere Mutter und das geliebte Weib unseres himmlischen Vaters, Jehovas, Gottes.