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Erwachet! 1970
g70 22. 12. S. 23-25

„Dein Wort ist Wahrheit“

Gilt das vierte Gebot auch für Christen?

DAS vierte der Zehn Gebote, das die Israeliten durch Moses erhalten haben, lautet folgendermaßen: „Gedenke des Sabbathtages, ihn zu heiligen. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; aber der siebente Tag ist Sabbath dem Jehova, deinem Gott: du sollst keinerlei Werk tun.“ — 2. Mose 20:8-11.

Unter den Juden gab es einige Fanatiker, die das Halten der Sabbatvorschriften übertrieben. Die Sadduzäer verboten in der Nacht des Sabbats den Geschlechtsverkehr. Josephus berichtet, die Sekte der Essener habe es als eine Übertretung des Sabbatgesetzes betrachtet, an diesem Tag Stuhlgang zu haben. Und die Pharisäer ärgerten sich darüber, daß Jesus am Sabbat Kranke heilte. — Mark. 3:1-6.

Durch zusätzliche Vorschriften wurde den Israeliten das Sabbatgesetz erläutert. „Ihr sollt am Tage des Sabbaths kein Feuer anzünden in allen euren Wohnungen.“ (2. Mose 35:3) Vorher waren sie auf folgendes hingewiesen worden: „Niemand gehe am siebenten Tage von seinem Orte heraus.“ (2. Mose 16:29) Den Israeliten waren somit in bezug auf das Kochen und Reisen bestimmte Beschränkungen auferlegt. Wer heute daher behauptet, er halte den Sabbat, muß alle diese Sabbatvorschriften erfüllen.

Bekanntlich behaupten heute viele Kirchen der Christenheit, man müsse den Sabbat halten. Aber sie erfüllen nicht alle Sabbatvorschriften. Außerdem feiern ihn die meisten von ihnen am verkehrten Tag, am ersten Wochentag, obwohl gemäß dem mosaischen Gesetz der siebente Tag der Ruhetag ist. Was soll man davon halten?

Der Apostel Paulus erklärte unter Inspiration, Nachfolger Jesu Christi seien „nicht unter Gesetz ..., sondern unter unverdienter Güte“, denn sie wären „dem Gesetz gegenüber zu Toten gemacht durch den Leib des Christus“. (Röm. 6:14; 7:4) Christen sind zwar nicht verpflichtet, das mosaische Gesetz zu halten, doch darf man nicht vergessen, daß einige der vorzüglichen Bestimmungen, die in den Zehn Geboten enthalten sind, wie jene, die den Ehebruch und den Götzendienst verbieten, gemäß den später geschriebenen Bibelbüchern auch für Christen gelten. (1. Kor. 5:11-13; Apg. 15:28, 29) Wir lesen aber nirgends in der Bibel, daß Christen den wöchentlichen Sabbat feiern müßten.

In den Schriften der inspirierten Jünger Jesu wird nirgends gesagt, daß die Christen den wöchentlichen Sabbat halten müßten. Das bedeutet nicht, daß ein Ruhetag nach sechs Tagen nicht von Nutzen wäre. Es ist auch bestimmt nicht verkehrt, Gott an solch einem Tag anzubeten und ihm zu dienen. Christen sind aber nicht verpflichtet, den jüdischen Sabbat zu feiern.

Der Apostel Paulus schreibt sogar über das mosaische Gesetz und wie es zu halten sei: „Er [Gott] hat ... die wider uns lautende handschriftliche Urkunde, die aus Verordnungen bestand und uns entgegen war, ausgelöscht, und Er hat sie dadurch aus dem Wege geräumt, daß sie an den Marterpfahl genagelt wurde.“ Dann sagt er zu den Christen: „Daher soll euch niemand ... in bezug auf ein Fest oder auf eine Beobachtung des Neumondes oder eines Sabbats richten; denn diese Dinge sind ein Schatten der künftigen Dinge, aber die Wirklichkeit gehört dem Christus.“ — Kol. 2:13, 14, 16, 17.

Wer daher darauf besteht, den buchstäblichen Sabbat zu feiern, erkennt nicht das Opfer an, das Jesus Christus durch seinen Tod am Marterpfahl darbrachte, und lehnt somit die Vergebung der Sünden ab, die dadurch möglich ist. Es ist, als bestände er darauf, Tieropfer darzubringen, während sich Jesus als ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und dadurch die Sünde für immer getilgt hat.

Heißt das, daß das vierte Gebot für Christen keine Bedeutung mehr hat? Nein, das bedeutet es nicht. Denn der durch das vierte Gebot bestimmte Sabbat ist ein Schatten, der auf einen viel größeren Sabbat hinweist — auf die Wirklichkeit. In 1. Mose 2:2 erfahren wir, daß Gott seit dem Ende des sechsten Schöpfungstages oder -abschnittes, nachdem er unsere Ureltern erschaffen hatte, ruhte d. h., daß er aufhörte, in bezug auf die Erde schöpferisch tätig zu sein. Die Söhne Israels gingen nicht in Gottes Ruhe ein, weil sie ihm nicht glaubten und nicht gehorchten. (Ps. 95:7-11) Aber zu den Christen sagte der Apostel Paulus: „Also verbleibt dem Volke Gottes noch eine Sabbatruhe. Denn wer in Gottes Ruhe eingegangen ist, der hat auch selbst von seinen Werken geruht, so wie Gott von seinen eigenen. Laßt uns daher unser Äußerstes tun, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams [der Juden] zu Fall komme.“ — Hebr. 3:19; 4:9-11.

Gottes Ruhe dauert noch an; auch wahre Christen ruhen weiterhin. Wovon ruhen sie? Von ihren „eigenen Werken“, ihren früheren Werken, durch die sie sich zu rechtfertigen gesucht hatten. Sie glauben nun nicht mehr, dadurch Gottes Anerkennung und ewiges Leben erlangen zu können, daß sie sich bemühen, bestimmte Verordnungen und Vorschriften zu beachten und Feste zu feiern. Sie glauben nun nicht mehr, daß Gott sie wegen ihrer Handlungsweise segnen müsse. Diesen Fehler hatten die ungläubigen Juden begangen, die ‘ihre eigene Gerechtigkeit zur Geltung zu bringen suchten, indem sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes unterwarfen’. — Röm. 10:3.

Wahre Christen dagegen erkennen an, daß nur das Opfer Jesu Christi ihre Sünden tilgen kann. Und sie vertrauen darauf, daß Jehova sie anerkennen und ihnen Leben schenken wird, wenn sie an Jesus Christus glauben und seine Lehren befolgen. Wahre Christen geben sich nicht mit der Behauptung zufrieden — so wie manch einer —: „Ich bin ehrlich, ich stehle und lüge nicht und führe keinen losen Lebenswandel, das genügt bestimmt!“, sondern handeln nach allen Lehren Jesu.

Es gibt viele, sogar unter den „Christen“, die glauben, sie hätten von Natur aus ein Recht auf Leben und andere Segnungen. Sie wollen nicht zugeben, daß sie als Sünder geboren sind, ohne Recht auf Leben, und daß sie daher ganz auf Gottes Vorkehrung angewiesen sind, Leben zu erlangen. Sie neigen dazu, Rat und Zurechtweisung abzulehnen, auch wenn sie in Liebe erteilt werden. Nur widerwillig geben sie zu, daß sie gefehlt haben. Ihnen geht es vor allem darum, sich selbst zu rechtfertigen. Sie ruhen nicht von ihren selbstsüchtigen Werken und halten deshalb nicht Gottes Sabbat. Glücklich ist daher, wer von seinen „eigenen Werken“ ruht und in Gottes Sabbatruhe eingeht, weil er einer wunderbaren Zukunft entgegensieht.

Gottes Ruhetag dauert nun schon sechstausend Jahre an. Die vor uns liegende Tausendjahrperiode wird in der Bibel als die Tausendjahrherrschaft Christi beschrieben. (Offb. 20:4) Sie wird wie ein großartiger Sabbat sein, weit besser als der Sabbat, den die Juden feierten, denn unter dieser Herrschaft wird für immer Friede und Wohlfahrt herrschen. — Offb. 21:2-4.

Der wöchentliche Sabbat, der im vierten Gebot vorgeschrieben ist, schattet daher den großen Sabbat vor, von dem Jesus Christus sagte, daß er Herr darüber sei. (Matth. 12:8) Wer daher anerkannt hat, daß er ein Sünder ist und des Opfers Christi bedarf, damit er mit Gott Frieden erlangen und ihm wohlgefällig sein kann, vermag sogar schon heute von seinen selbstsüchtigen Werken zu ruhen oder abzustehen, d. h. von den Werken, durch die er sich zu rechtfertigen suchte. Jeder, der Gottes 7 000-Jahr-Sabbat hält und es auch weiterhin tut, wird in den Genuß der Segnungen gelangen, die während des 1 000-Jahr-Sabbats, an dem Jesus über die ganze Erde herrschen wird, ausgeteilt werden.

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