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Das lebendige WortDer Wachtturm 1954 | 1. Januar
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richten am letzten Tage.“ (Joh. 12:48, NW) Der Apostel Paulus blickte dem großen „letzten Tag“ des Gerichts entgegen, an dem wir nun leben, und der Versammlung in Korinth direkten Rat erteilend, sprach er auch prophetisch, wenn er sagte: „So richtet nichts vor der fälligen Zeit, bis der Herr kommt, der sowohl die verborgenen Dinge der Finsternis ans Licht bringen als auch die Ratschläge der Herzen kundmachen wird, und dann wird einem jeden sein Lob zukommen von Gott.“ — 1. Kor. 4:5, NW.
20. Gib eine Erklärung über die „Scheidung von Seele und Geist“.
20 In Verbindung mit dieser Macht des Richtens, die Gottes Wort hat, erinnern wir uns, daß es ‚durchdringt bis zur Scheidung von Seele und Geist‘. (Heb. 4:12) Die Seele und der Geist sind nicht dasselbe. Das lebende Geschöpf ist die Seele, sein Geist aber ist seine Triebkraft. Er treibt es an. Ein Mensch kann einen guten oder einen schlechten Geist haben. Bisweilen sagen wir: „Ich kann nicht persönlich dort sein, werde aber im Geiste dort sein“, und dies ist ein richtiger Ausdruck, der gemäß der Schrift gerechtfertigt ist. Zum Beispiel sagte Paulus zu den Kolossern: „Denn obwohl ich dem Fleische nach abwesend bin, so bin ich doch im Geiste bei euch und freue mich und sehe eure gute Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus.“ (Kol. 2:5, NW) Gottes Wort ist im Leben seines Volkes so erforschend und durchdringend, daß es unterscheidet und auch jeden instand setzt, zu unterscheiden zwischen dem, was er tatsächlich tut und was auch von anderen Personen gesehen werden kann, und dem Geiste, in welchem er es tut, das heißt seinem Beweggrund, seiner Triebkraft. Eine Selbstprüfung im Lichte des Wortes Gottes befähigt uns, festzustellen, ob wir das, was wir tun, aus Liebe zu Gott tun.
21. Warum und wie müssen wir Jehova dienen, und was befähigt uns dazu?
21 Jehovas Wort ist so machtvoll, daß es uns befähigt, Gott beharrlich, konsequent und treulich zu dienen und Jahr für Jahr auszuharren, in der Wahrheit Fortschritte zu machen, Freude und Glück zu bewahren und dies ungeachtet, was irgendein anderes Geschöpf tut oder zu tun scheint, ob es in der Organisation des Volkes Gottes oder außerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft sei. Wir müssen Jehova Gott auf Grund unseres persönlichen Verhältnisses zu ihm dienen und müssen unser eigenes Leben in richtiger Übereinstimmung mit Gottes Wort leben und andere Menschen ihr Leben leben lassen, da sie vor Gott die Verantwortung für ihre Handlungsweise selbst tragen. (Gal. 6:5) Wir können andere Menschen zum Narren halten. Die Menschen können uns zum Narren halten. Wenn wir es nicht geschehen lassen, daß Gottes Wort uns durchdringt und durchforscht und zwischen unserer Seele und unserem Geiste unterscheidet, können wir einer Selbsttäuschung zum Opfer fallen; wir ändern aber damit Gottes Wort nicht noch sein Gericht noch Jehova selbst noch Christus Jesus, seinen eingesetzten Richter. Da Gottes Wort die sicheren Gerichte Jehovas darlegt, hat es die Macht, zu brennen und zu brechen, wie er sagt: „Ist mein Wort nicht also — wie Feuer, spricht Jehova, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?“ (Jer. 23:29) Wir dürfen uns nie von seinem herrlichen Dienste zurückziehen.
Wie liebe ich dein Gesetz! es ist mein Sinnen den ganzen Tag. Weiser als meine Feinde machen mich deine Gebote, denn immer sind sie bei mir. … Von jedem bösen Pfade habe ich meine Füße zurückgehalten, damit ich dein Wort bewahre. — Ps. 119:97-101.
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Kraft zum Leben und DienstDer Wachtturm 1954 | 1. Januar
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Kraft zum Leben und Dienst
„Mit dem Munde legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Errettung.“ — Röm. 10:10, NW.
1. Wende Jesu Verordnung für langes Leben auf die Bibel an.
„DAS Wort Gottes ist lebendig.“ (Heb. 4:12, NW) Jene, die sich ihm anpassen, folgen einem Wege, der sie zum Leben bestimmt, wenn sie ihn bis zur Vollendung ihrer irdischen christlichen Laufbahn in Treue gehen. Jesus legte die grundlegende Verordnung zu langem Leben wie folgt dar: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortwährend Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ (Joh. 17:3, NW) Jesus sprach sehr kraftvolle Wahrheiten darüber, daß man durch ihn Leben empfange, indem er sich als das Brot vom Himmel kennzeichnete, wenn er sagte: „Wer sich von diesem Brote nährt, wird ewiglich leben.“ (Joh. 6:58, NW) Diese Worte nicht in gute, redliche Herzen aufnehmend und ihren Sinn nicht erfassend, sagten „viele von seinen Jüngern, als sie dies hörten: ‚Diese Rede ist anstößig; wer kann sie anhören?‘“ Jesus wich nicht zurück, sondern sagte etwas noch Eindrucksvolleres: „Bringt euch dies zum Straucheln? Wie denn, wenn ihr sehen werdet den Sohn des Menschen dahin auffahren, wo er zuvor war? Der Geist ist es, der Leben gibt; das Fleisch nützt überhaupt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben. Aber es sind solche unter euch, die nicht glauben.“ (Joh. 6:60-64, NW) Viele der Jünger wandten sich darauf von ihm ab und verließen ihn, und Jesus fragte seine zwölf vertrauten Mitverbundenen, ob auch sie weggehen wollten. Simon Petrus gab die rechte Antwort, indem er zeigte, daß er Jesu Worte in ein gutes, redliches Herz aufgenommen und ihren Sinn richtig erfaßt hatte: „Meister, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“ — Joh. 6:68, NW.
2. Zeige, wie Gottes Wort wirkt und denen, die sich daran halten, Leben bringt.
2 So gewiß, wie Gottes Wort Christen als Gottes Söhne hervorzubringen vermochte, ebenso gewiß können sie dadurch, daß sie sich daran festhalten, Leben als eine Gabe durch Christus Jesus von Gott empfangen, an den sie immerdar glauben und dem sie dienen. „Weil dies sein Wille ist, hat er uns durch das Wort der Wahrheit hervorgebracht, damit wir eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien.“ (Jak. 1:18, NW) „Wir sind nicht von der Art, die zurückweicht zum Verderben, sondern von der Art, die Glauben hat zur Lebendigerhaltung der Seele.“ (Heb. 10:39, NW) Hat Jehovas Wort seine Diener nicht durch die Flut hindurch am Leben erhalten, sowie das Volk Israel, als es aus Ägypten auszog, wodurch prophetische Schattenbilder geschaffen wurden? — 1. Pet. 3:20, 21; 1. Kor. 10:11, NW.
3. Welche lebendige Hoffnung auf Leben ist in dem lebendigen Wort enthalten?
3 Das Leben aller Menschen ist heute ungewiß, auch das Leben von Christen ist heute Ungewißheiten unterworfen. Als Diener Gottes ist unser tägliches Leben erfüllt mit Freude, Glück und Dankbarkeit gegenüber Jehova für seine unverdiente Güte. Wir müssen beachten, daß das dauernde Leben für alle Christen in der Zukunft liegt, und die meisten werden nach Harmagedon das dauernde Leben auf dieser Erde finden. Mittlerweile haben wir die Hoffnung, durch Harmagedon hindurchgebracht zu werden, und wenn das nicht unser Los sein sollte, haben wir auf Grund unserer Treue und Jehovas liebender Macht doch die Hoffnung, an der Auferstehung aus den Toten teilzuhaben. Diese Hoffnung ist gewiß. Sie wird durch das lebendige
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