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Ein Glaube, der eine Gewißheit gibt wie eine EigentumsurkundeDer Wachtturm 1963 | 15. Juli
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unbedingt haben, denn „ohne Glauben ... ist es unmöglich, ihm [Gott] wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, daß er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist“. — Hebr. 11:6.
Wir müssen auch unserem Glauben gemäß handeln, denn der Bibelschreiber Jakobus sagt: „Der Glaube, wenn er nicht Werke hat, [ist] an sich selbst tot.“ Nach seinem Glauben zu handeln heißt also so zu handeln wie jemand, der durch Eintragung ins Grundbuch Eigentümer eines Grundstücks geworden ist. — Jak. 2:17.
Alle, die diesen Glauben bekunden, werden in nächster Zukunft das in Besitz nehmen, was Jehova jetzt verheißt. Sie werden auf einer schönen, fruchtbaren, steuerfreien Erde „ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum [sitzen], und niemand wird sie aufschrecken“. „Denn der Mund Jehovas der Heerscharen hat geredet.“ — Micha 4:4.
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Das Pflanzen und Begießen in Gottes AckerfeldDer Wachtturm 1963 | 15. Juli
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Das Pflanzen und Begießen in Gottes Ackerfeld
Erzählt von OTTO ESTELMANN
ICH wuchs auf einem kleinen Bauernhof in Bayern auf. Es war wirklich eine Freude, das Land zu bebauen und mit Pferden, Ochsen und einigen Landmaschinen zu arbeiten. Damals dachte ich nicht, daß ich mein Leben mit dem Pflanzen und Begießen in einer anderen Art von Ackerfeld verbringen würde.
Meine Eltern waren lutherisch. Wir hatten eine große Heilige Schrift zu Hause, die nie gelesen oder auch nur geöffnet wurde, es sei denn, um Geburten, Eheschließungen, Todesfälle oder andere besondere Anlässe einzutragen. Auch besaßen wir ein Gebetbuch, aus dem meine Mutter bei besonderen Gelegenheiten vorlas. Ich besuchte die Sonntagsschule und eine Landwirtschaftsschule. Doch ich lernte nichts über Gottes Vorhaben.
Ich war neunzehn Jahre alt, als der 1. Weltkrieg ausbrach. Bald hatte ich mit Tausenden von weiteren unschuldigen jungen Männern an der Front Kampfstellung bezogen. Als ich durch ausgebrannte, ausgebombte Städte und Dörfer kam, tat es mir ums Herz weh, die vielen Leichen längs der Straße liegen zu sehen. Wie traurig war ich doch, als ich an die vielen Kinder, Witwen, Verlobten, Kriegsbräute, Väter und Mütter dachte, die vergeblich auf eine Nachricht über ihre Lieben warteten, die jetzt tot da lagen!
Während einer Schlacht wurde ich verwundet und war ein Jahr lang nicht mehr an der Front. Plötzlich, am 11. November 1918, ertönte die gute Nachricht: „Der Krieg ist vorüber!“ Kaiser Wilhelm II. floh nach Holland. Aufruhr in Deutschland! Jetzt hörten die katholischen und protestantischen Geistlichen auf, öffentlich zu beten, Gott möge den Deutschen Kaiser und durch seine Gnade das Deutsche Reich bewahren.
EIN KOSTBARER SAME WIRD GESÄT
Eines Novembernachmittags im Jahre 1919 besuchte ein Beauftragter der Internationalen Bibelforscher, wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden, eine Nachbarfamilie, und ich wurde eingeladen, hinzugehen und ihn sprechen zu hören. Ich hörte aufmerksam zu, als er erzählte, welche Erfahrungen
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