Wenn Gott zu allen Nationen Frieden redet
1, 2. Welche Stimme zu hören, sehnen sich friedliebende Menschen, und wie haben der Völkerbund und die Organisation der Vereinten Nationen einen Mangel an Fähigkeit offenbart, mit dieser Stimme zu reden?
WER Frieden sowie Gerechtigkeit und Freude liebt, sehnt sich danach, eine Stimme zu hören, die mächtig genug ist, allen Nationen Frieden zu gebieten. Heute, in der kritischsten Zeit der Menschheitsgeschichte, gibt es keine Stimme auf Erden, die machtvoll genug wäre, weltweit Frieden zu gebieten. Die Stimme des Völkerbundes ist tot. Trotz seines sechsundzwanzigjährigen Bestehens erwies sich der Völkerbund als unfähig, den Frieden zumindest unter seinen mehr als fünfzig Mitgliedstaaten aufrechtzuerhalten. Er vermochte weder einen Gebietsraub noch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges zu verhindern.
2 „Der Völkerbund ist tot. Lang lebe die Organisation der Vereinten Nationen!“, so rief der betagte Lord Cecil von England anläßlich der Versammlung, die im April 1946 im Völkerbundpalast in Genf, Schweiz, tagte. Die Organisation der Vereinten Nationen, die die Möglichkeit des Ausbruchs eines Krieges verringern soll, besteht noch. Die Zahl ihrer Mitgliedstaaten ist auf mehr als achtzig angewachsen, aber ihre Stimme hat sich als recht schwach erwiesen. Seitdem sie nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ins Dasein gerufen worden ist, ist der Friede durch Aggressionen und bewaffnete Konflikte in verschiedenen Teilen der Erde gestört worden. Ein kalter Krieg, der sich zwischen den beiden großen Nationenblocks, dem kommunistischen und dem demokratischen, entsponnen hat, hält die Welt am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Die Furcht vor dem heißen Krieg wächst in den Herzen der Menschen ständig. Man hat sich nicht auf die Vereinten Nationen verlassen, die verhindern sollen, daß ein dritter Weltkrieg die Zivilisation zugrunde richtet und Tod auf die Menschheit herabregnet. Diese Organisation ist dazu verurteilt, den Weg ihres Vorläufers, des Völkerbundes, zu gehen. Bestimmt muß die Stimme eines Mächtigeren allen Nationen Frieden gebieten.
3. (a) Was sagte ein französischer Schriftsteller über die absolute Notwendigkeit, daß heute unter den Nationen Frieden herrsche? (b) Und was sagte ein britischer Gesetzgeber?
3 Wenn unterrichtete Männer und Frauen die Sache vom rein natürlichen Standpunkt aus ansehen, sind sie davon überzeugt, daß heute der Friede unter den Nationen eine unbedingte Notwendigkeit ist. Der französische Schriftsteller Raymond Avon sagte in seinem Buche „Über den Krieg“ (De la Guerre): „Die Menschheit ist in eine beispiellose Phase eingetreten, in der sich zum erstenmal in der Geschichte die Großmächte zu einem Kriege rüsten, den sie nicht kämpfen wollen.“ Der demokratische Block der Nationen steht vor dem Problem, „keinen Ersatz für einen totalen Krieg finden zu können, es sei denn, den Frieden selbst“. Dies verhält sich so wegen der Folgen, die ein totaler Krieg, in dem die allerneuesten Kriegswaffen verwendet werden, für alle Erdbewohner haben würde. Die Gesetzgeber der Nationen wissen, was das bedeutet. Am 11. Februar 1959 lenkte Earl Bertrand Russell im britischen Oberhaus die Aufmerksamkeit auf etwas, was er als den ersten praktischen Schritt ansah „in einem langen Feldzug zur Sicherung der Weiterexistenz des Menschengeschlechts … Bisher dachte man, weil der Osten sowohl wie der Westen Atomwaffen besitzt, der Osten bedrohe den Westen und der Westen den Osten. Die Sache so zu betrachten war nicht vernünftig. Die Kernwaffen sind eine Gefahr für das ganze Menschengeschlecht, und gegen diese Gefahr sollten sich die Menschen vereinen. Wenn es sich zum Beispiel um den Schwarzen Tod handeln sollte, würde man vereint sanitäre Maßnahmen ergreifen, um das furchtbare Unheil abzuwenden … Wir hatten uns an den Krieg gewöhnt. Wir mußten ihn uns abgewöhnen, und das war keine leichte Sache. Wenn wir es nicht taten [ihn uns nicht abgewöhnten], trugen jene, die diese Anstrengung nicht machen konnten, ihr Weniges dazu bei, unsere Gattung [nämlich die Gattung Mensch] auszutilgen.“ — Times, London, 12. Februar 1959.
4. Was stand in einem ganzseitigen Inserat in der New York Times über die drohende Gefahr zu lesen?
4 Vor nicht sehr langer Zeit fiel der Blick der Leser der New York Times eines Tages auf ein ganzseitiges Inserat, aus dem folgende Schlagzeilen herausstachen: „Eine Gefahr droht uns, wie keine je bestanden hat!“ Welche Gefahr? In Abschnitt 7 dieser Inseratseite wurde der Text der Schlagzeile wiederholt und die Antwort darauf gegeben: „Wir selbst und die Russen besitzen mehr als genug Kernwaffen, um dem Leben des Menschen auf Erden ein Ende zu bereiten.“ Dieses bezahlte Inserat wurde vom Nationalen Komitee für eine gesunde Atompolitik veröffentlicht, dessen Hauptbüro sich in der Stadt New York befindet — New York Times, 18. November 1957.
5. Was sagte ein früherer Sekretär der Luftwaffe der Vereinigten Staaten über die absolute Notwendigkeit eines gewissen Weltsystems?
5 Es muß etwas unternommen werden, um dieser Gefahr zu begegnen, so haben sich prominente Männer des öffentlichen Lebens geäußert. Einer davon war Mr. T. K. Finletter, der frühere Sekretär der Luftwaffe der Vereinigten Staaten. Als dieser am 19. November 1958 in Cleveland, Ohio, sprach, wies er darauf hin, daß „die Gefahr eines Krieges beständig zunehme … Die Männer, die in den Vereinigten Staaten die Politik bestimmen … stehen nun vor einem neuen Imperativ, der ‚absoluten Notwendigkeit‘, ein Weltsystem zu schaffen, das den Krieg aus dem Leben der Menschen ausschaltet.“ Er sagte: „Wir täten besser daran, tatsächlich über den Frieden zu sprechen und die Reden über Abrüstung abzubrechen.“ — New York Times, 20. November 1958.
6. Was sagte ein früherer britischer Premierminister über die Weiterexistenz des Menschengeschlechts?
6 Ein solches Weltsystem zur Beseitigung des Krieges befürwortend, sprach Earl Attlee, der frühere Premierminister Großbritanniens, zugunsten einer „Weltföderation“ zur Rettung der Zivilisation. In seiner Ansprache, die er im Newark State College in Union, New Jersey, hielt, sagte er: „Der Preis für die Weiterexistenz wird die Bereitschaft sein, sich mit der übrigen Welt zu vereinen.“ — New York Times, 24. Februar 1959.
7. Weshalb würde irgendein solches Weltsystem keinen Erfolg haben, und von welcher Hilfe in bezug auf Frieden ist die Geistlichkeit der Christenheit gewesen?
7 Welches Weltsystem die verzweifelten nationalen Führer auch vereint zu schaffen getrieben werden mögen, wäre dieses doch nichts anderes als ein System der alten Welt und wäre nicht erfolgreicher als irgend etwas anderes, was Menschen in der Vergangenheit schufen. Wir täuschen uns selbst, wenn wir erwarten, daß plötzlich und rein zufällig eine Wende kommt und die großen Hindernisse überwunden werden, so daß der Mensch mit Freuden selbst eine Einrichtung für dauernden, unverbrüchlichen Frieden schaffen könnte. Religionsgeistliche der Christenheit haben Hand in Hand mit den Politikern gearbeitet, sich aber in keiner Weise als Hilfe erwiesen. Die Geschichte zeigt deutlich, daß sie niemals als unerschütterliche Säulen des Friedens standgehalten haben. Nein, sondern in der Zeit der Prüfung haben sie ihren weitreichenden religiösen Einfluß über Hunderte von Millionen Kirchgänger in einer Weise ausgeübt, daß es den Interessen des internationalen Friedens widersprochen hat. Sie haben nicht mit der autoritativen Stimme geredet, die den Nationen Frieden geboten hätte, denn sie haben nicht einmal in ihren eigenen religiösen Reihen den Frieden bewahrt.
8. Warum ist der Geist, der sich in der Welt breitmacht, keine Gewähr für Frieden?
8 Der Geist, der sich nun in der Welt breitmacht, bietet keinerlei Gewähr für den Frieden. Dieser Geist an sich offenbart die Ursache oder die Person, die in Wirklichkeit hinter der ständigen Störung des Friedens und dem Zusammenprall der selbstischen Interessen steckt. Es ist bestimmt nicht der Geist der Liebe. Es ist ein Geist weltlicher Weisheit, denn die politischen, kommerziellen und religiösen Führer folgen der Weltweisheit, der Diplomatie und den Zielen dieser Welt.
9. Was zeigt, daß dieser Geist kein guter Geist ist, und wer hat gezeigt, woher dieser Geist kommt?
9 Von wem geht dieser Geist aus? Schon seine Auswirkung zeigt, daß dieser Geist der Weltweisheit kein guter Geist ist. Er stammt also nicht aus einer guten Quelle. Über seine Herkunft kann kein Zweifel bestehen, und Jakobus, ein Schreiber, der vor neunzehnhundert Jahren lebte, zeigt uns, woher er kommt. Von diesem Jakobus wird berichtet, daß er in der Stadt Jerusalem wegen seines christlichen Glaubens den Märtyrertod erlitten habe. Er sei vom jüdischen Hohen Rat in Jerusalem zum Tode verurteilt und gesteinigt worden.a In seinem inspirierten Brief nennt er sich „Jakobus, ein Sklave Gottes und des Herrn Jesus Christus“ (NW), und stellt und beantwortet eine Frage, die sich die Christenheit und ihre angeblich „christlichen“ Politiker nicht zu Herzen genommen haben. Hier folgt, was Jakobus unter Inspiration schrieb:
10, 11. Was sagt dieser Jakobus in bezug auf Weltweisheit und die Quelle der Beunruhigung unter solchen, die Christen zu sein bekennen?
10 „Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige durch seinen rechten Wandel seine Werke in der Sanftmut, die zur Weisheit gehört. Wenn ihr aber bittere Eifersucht und Streitsucht in euren Herzen habt, so prahlt nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit. Dies ist nicht, die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern ist die irdische, animalische, dämonische. Denn wo Eifersucht und Streitsucht vorhanden sind, da gibt es Unordnung und alles Schlechte. Aber die Weisheit von oben ist vor allem keusch, dann friedsam, vernünftig, bereit zu gehorchen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, keine parteiischen Unterschiede machend, nicht heuchlerisch. Überdies entstammt die Frucht der Gerechtigkeit einem Samen, der unter friedvollen Verhältnissen für die gesät wird, die Frieden stiften.“
11 „Woher kommen Kriege und woher Kämpfe unter euch? Woher anders als aus eurem Verlangen nach sinnlichem Vergnügen, das in euren Gliedern streitet? Ihr begehrt, und doch habt ihr nicht, Ihr fahrt fort zu morden und seid begehrlich und könnt doch nicht erhalten. Ihr fahrt fort zu streiten und Krieg zu führen. Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet, und doch empfangt ihr nicht, weil ihr in falscher Absicht bittet, damit ihr es in eurem Verlangen nach sinnlichem Vergnügen ausgebt. Ihr Ehebrecherinnen! wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, macht sich selbst zu einem Feinde Gottes.“ — Jak. 3:13 bis 4:4, NW.
12, 13. (a) Was erklären die Worte des Jakobus bezüglich der Gebete der Geistlichkeit? (b) Von wem geht — seinen Worten gemäß — diese Weisheit aus, und warum suchen daher Weltweise nicht den wahren Schlüssel zum Frieden?
12 Diese Worte, die Jakobus an seine Mitchristen richtete, erklären etwas. Was denn? Sie erklären den Grund, weshalb die Geistlichen der Christenheit, welche Kriegsschiffe und andere Kriegswaffen segnen, den Himmel wohl um Weltfrieden anflehen, aber nie eine Antwort auf ihr Gebet erhalten, noch je erhalten werden. Weshalb nicht? Weil Gott nicht auf Menschen hört, die mit dieser Welt eng befreundet und daher Feinde Gottes sind. Er antwortet nicht auf die Gebete jener Menschen, noch segnet er solche Vorkehrungen, die die von Gott kommende Weisheit verwerfen und dafür den Geist dieser Welt in sich aufnehmen und sich von ihm leiten lassen. Der christliche Jünger Jakobus sagt unverblümt, daß diese Weisheit und all das, was sie heute zur Beunruhigung der Welt beiträgt, nicht die himmlische, göttliche Weisheit ist, sondern daß sie „irdisch, animalisch, dämonisch“, also teuflisch ist. Es ist die Weisheit, die von dem unsichtbaren Herrscher dieser Welt ausgeht, der sich dem Menschen Jesus Christus entgegenstellte und ihn vor neunzehnhundert Jahren an einem Marterpfahl zu Tode bringen ließ. Nur wenige Stunden vor seinem Tode hatte Jesus gesagt: „Der Herrscher dieser Welt kommt. Doch besitzt er keine Macht über mich … der Herrscher dieser Welt ist gerichtet.“ (Joh. 14:30; 16:11, NW) Dieser Herrscher ist Satan, der Teufel. Es ist somit nicht verwunderlich, daß die Weltweisen der Christenheit blind sind gegenüber dem wahren Schlüssel zu universellem Frieden. Der teuflische Gott dieser Welt, der Fürst der Dämonen, hat ihren Sinn verblendet. Diesbezüglich schreibt der christliche Apostel Paulus:
13 „Wenn nun die gute Botschaft, die wir kundtun, tatsächlich verhüllt ist, so ist sie bei denen verhüllt, die zugrunde gehen, bei denen der Gott dieses Systems der Dinge den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit der Lichtglanz der glorreichen guten Botschaft bezüglich des Christus, welcher das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.“ — (2. Kor. 4:3-5, NW)
DER SCHLÜSSEL ZUM FRIEDEN
14. (a) Was empfehlen Weltführer im Interesse des Friedens wegen dieser geistigen Blindheit? (b) Wie wird in Kriegszeiten am 25. Dezember vorgegeben, daß man Christus ehren will?
14 Weil der Gott dieses Systems der Dinge den Sinn der dahinsterbenden Weltführer durch seine dämonische Klugheit verblendet hat, empfehlen sie die Vereinten Nationen, Abrüstungskonferenzen, Überwachung der Kernwaffenversuche oder sogar die Abschaffung aller nuklearen Waffen, vermehrten Welthandel, kulturellen Austausch zwischen den Nationen, die am kalten Krieg beteiligt sind, eine „Weltföderation“ und andere Mittel der Weltweisheit als den Schlüssel zu dauerndem Frieden und Wohlstand. Von dieser geistigen Blindheit sind nicht nur die atheistischen, kommunistischen Nationen betroffen, sondern auch die sich zum Christentum bekennenden Nationen, das Reich der Christenheit. Wenn ein heißer Krieg im Gange ist, ist es üblich, am 25. Dezember die Waffen ruhen zu lassen, um dem Töten Einhalt zu tun, damit die Soldaten an der Front das traditionelle Weihnachtsfest feiern können. Um diese Zeit pflegt man den religiösen Brauch, Weihnachtslieder zu singen, in die man die Worte aufgenommen hat: „Ehre sei Gott in der Höh’, und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“ (Luk. 2:14, Al) Auf diese Weise gedenken die Nationen der Christenheit, Jesus Christus zu ehren und dem Geist dieser unsterblichen Worte nachzukommen. Sobald das fröhliche Christfest vorüber ist, beginnt das Kämpfen und Töten von neuem, und der böse Wille zwischen den Nationen reißt die heuchlerische „christliche“ Maske weg. Ein solch eintägiges Bekenntnis zum Christentum erweist sich nur als eine Art gefühlsseliger Sentimentalität und gibt Anlaß zu einigen frohen Stunden.
15. Von wem wurden die Worte von Frieden und gutem Willen zuerst gesungen und nach welcher freudebringenden Ankündigung?
15 „Ehre sei Gott in der Höh’, und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“ Diese Worte sangen die Engel in der Nacht, da Jesus in Bethlehem, dem Geburtsort des früheren Königs David von Jerusalem, geboren wurde. Gerade bevor die friedlichen Hirten die Engelscharen diese prophetische Botschaft singen hörten, war ein Engel in Herrlichkeit erschienen und hatte zu ihnen gesagt: „Fürchtet euch nicht, denn siehe! ich verkündige euch eine gute Botschaft großer Freude, die für das ganze Volk sein wird, denn euch wurde heute in Davids Stadt ein Erretter geboren, welcher Christus ist, der Herr. Und dies sei euch ein Zeichen: Ihr werdet ein Kindlein finden, das in Windeln eingewickelt ist und in einer Krippe liegt.“ — Luk. 2:8-14, NW.
16, 17. Welche Anzeige in bezug auf Frieden enthielt jener Gesang der Engel, und wie kennzeichneten die Worte, die Gabriel zu Maria sprach, den, der geboren werden sollte?
16 Somit wird uns durch den prophetischen Gesang der Engel von Gott angezeigt, dass es auf Erden ohne den, der in jener Nacht in Bethlehem geboren wurde, keinen dauernden Frieden geben kann. Er war es in Wirklichkeit, der im Interesse einer friedlichen Erde für die ganze Menschheit vom Himmel herabgesandt wurde. Gabriel, der Engel Gottes, der neun Monate zuvor der Mutter Jesu erschienen war, hatte zu ihr gesagt: „Siehe! du wirst in deinem Leibe empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden, und Jehovab Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters [Vorfahren], geben, und er wird über das Haus Jakobs für immer König sein, und sein Königreich wird kein Ende haben.“ — Luk. 1:30-33, NW.
17 Gemäß des Zeugnisses der von Gottes Engeln vom Himmel her gesprochenen Worte, ist somit der damals in Bethlehem Geborene, der „Sohn des Höchsten“, der Sohn Gottes. Er ist der verheißene Erretter, Jesus Christus, der Herr, der Messias, den inspirierte hebräische Propheten Tausende von Jahren zuvor vorausgesagt hatten.
18. Was müssen wir, wenn wir uns des „Friedens auf Erden“ erfreuen möchten, Jesus betreffend beachten, besonders hinsichtlich der von Jesaja geäußerten Worte?
18 Obwohl Jesus Christus schon vor neunzehnhundert Jahren geboren worden ist, ist er der ewige Erbe des Thrones des Königs David. Ein dauernder „Friede auf Erden“, der in unseren Tagen beginnen soll, kann nicht ohne ihn zustande kommen. Alle Prophezeiungen, in denen von ihm die Rede ist, müssen berücksichtigt werden, wenn wir uns des dauernden Friedens erfreuen wollen, dessen sich Menschen guten Willens aller Nationen erfreuen können. Die heutigen politischen und militärischen Machenschaften und Schachzüge der Nationen werden die Erfüllung der göttlichen Prophezeiungen, für die Gottes Name, Jehova, selbst bürgt, nicht zu blockieren vermögen. Die für die ganze Welt bedeutsame Zukunft dessen voraussagend, dessen Geburt in Bethlehem durch heilige Engel angekündigt wurde, schrieb der Prophet Jesaja folgende Worte nieder: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun.“ (Jes. 9:6, 7) Wie könnte es also ohne diesen Friedefürsten je einen unverletzlichen „Frieden auf Erden“ geben?
19, 20. (a) Warum kann kein Geistlicher beweisen, daß sich Jesajas Prophezeiung in der Christenheit erfüllt hat? (b) Weshalb darf das Heidentum keine Vorkehrung für dauernden Weltfrieden von der Christenheit erwarten?
19 Dies bedeutet nicht, daß wir — wie jemand sagen mag — ohne die Christenheit auf Erden keinen bleibenden Frieden haben könnten und es deshalb besser wäre, wenn die kommunistischen Nationen ihren Versuch, die Christenheit zu stürzen, einstellen würden. Die Christenheit hat nun sechzehnhundert Jahre bestanden. Aber kein Geistlicher kann mit Erfolg behaupten und beweisen, daß sich Jesajas Prophezeiung über die Mehrung der Herrschaft Christi und über den endlosen Frieden in der Christenheit erfüllt hätte. Jeder Geschichtsforscher weiß, daß es durch das Dasein der Christenheit weder eine Mehrung einer wahrhaft christlichen Herrschaft noch des Friedens gegeben hat. Jedes Geschichtsbuch zeugt von der Tatsache, daß die beiden Weltkriege dieses Jahrhunderts im Herzen der Christenheit zwischen Herrschern ihren Anfang nahmen, von denen die Geistlichkeit sagte, daß sie „von Gottes Gnaden“ herrschten; ferner ist bezeugt, daß die ersten zwei Atombomben auf zwei Städte des Heidentums abgeworfen wurden, und dies von einer Nation, deren Oberstes Bundesgericht im Jahre 1892 sie als eine christliche Nationc bezeichnet hatte. Die Christenheit hat sich nicht als die Grundlage für den Weltfrieden erwiesen.
20 Das sogenannte Heidentum hat daher keinen Grund, zu erwarten, daß die Christenheit mit Erfolg eine Vorkehrung für dauernden Weltfrieden treffen würde. Das Heidentum hat keinen Grund, die Stimme der Christenheit als eine Stimme zu respektieren, die imstande wäre, allen Nationen Frieden zu gebieten. Nach Gottes Regel muß die Christenheit ernten, was sie gesät hat. (Gal. 6:7) Gott läßt seiner nicht spotten, sondern das, was die Christenheit während ihrer sechzehn kriegerischen Jahrhunderte gesät hat, erntet sie an diesem Tage des Gerichts aller Nationen. Sie hat Wind gesät, und sie muß Sturm ernten. (Hos. 8:7) Nicht durch die Christenheit, sondern durch den Friedefürsten selbst und durch die fürstliche Herrschaft, die auf seinen Schultern ruht, wird sich die durch Jesaja ausgesprochene Prophezeiung Gottes für Menschen guten Willens erfüllen.
21, 22. (a) Durch wen wird Jehovas Eifer Jesajas Prophezeiung erfüllen? (b) In welcher Prophezeiung hat Jehova dies so erklärt?
21 Mögen daher alle friedliebenden Völker der Erde davon Kenntnis nehmen, daß der Eifer Jehovas der Heerscharen durch den vorausgesagten Friedefürsten die Prophezeiung Jesajas erfüllen und daß Jehova als der lebendige und wahre Gott zu allen Nationen Frieden reden wird. Das hat er durch seinen Propheten Sacharja im sechsten Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung in folgenden Worten zu tun erklärt, die an Jerusalem (oder Zion) gerichtet wurden, das kurz vorher wiederaufgebaut worden war:
22 „Frohlocke laut, Tochter Zion; jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König wird zu dir kommen: gerecht und ein Retter ist er, demütig, und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin. Und ich werde die Wagen ausrotten aus Ephraim [aus dem nördlichen Israel] und die Rosse aus Jerusalem, und der Kriegsbogen wird ausgerottet werden. Und er wird Frieden reden zu den Nationen; und seine Herrschaft wird sein von Meer zu Meer, und vom Strome [Euphrat] bis an die Enden der Erde.“ — Sach. 9:9, 10.
23. Wer sagt direkt, daß sich der erste Teil der Prophezeiung geschichtlich erfüllt hat, und wie bekennt die Christenheit alljährlich, diese Erfüllung zu feiern?
23 Die Erfüllung des ersten Teils dieser Prophezeiung ist geschichtlich beurkundet. Während der drei Jahre des öffentlichen Predigtdienstes Jesu ließen er und seine treuen Nachfolger im Lande Palästina auf und nieder die Ankündigung ergehen: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ (Matth. 4:12-17; 10:1-7; Luk. 10:9, NW) Schließlich kam die Zeit für die Stadt Jerusalem, Gottes gesalbten König, den Friedefürsten, zu erkennen und ihn anzunehmen, wenn sie das zu tun begehrte. Lange vor dieser Zeit war Salomo, der Sohn Davids, auf einem Maulesel zu seiner Königskrönung geritten. Später wurde in Sacharjas Prophezeiung der von Gott ernannte König mit einem Eselsfüllen in Verbindung gebracht. Somit ließ sich Jesus durch seine Jünger außerhalb der Stadt Jerusalem (oder Zions) ein Eselsfüllen holen, auf dem er in die Hauptstadt einritt. Der christliche Geschichtsschreiber Matthäus schreibt darüber wie folgt: „Dies geschah tatsächlich, damit erfüllt werde, was durch den Propheten geredet wurde, der spricht: ‚Saget der Tochter Zion: „Siehe! dein König kommt zu dir, mildgesinnt und auf einem Esel reitend, ja, einem Füllen, dem Sprößling eines Lasttiers.“‘“ Bis in dieses Jahr hinein erklärten die Nationen der Christenheit, Jesu triumphaler Einzug nach Jerusalem jährlich an dem Tage zu feiern, den sie Palmsonntag nennen.
24. Wie beschreibt Matthäus diese erste Erfüllung?
24 Über diesen Einzug sagt der Geschichtsschreiber Matthäus: „So gingen die Jünger hin und machten es so, wie Jesus es ihnen befohlen hatte. Und sie brachten die Eselin und ihr Füllen, und sie legten ihre Oberkleider auf sie, und er setzte sich auf sie. Die meisten aus der Volksmenge breiteten ihre Oberkleider auf den Weg, während andere begannen, Zweige von den Bäumen zu schneiden und sie auf den Weg zu breiten. Die Volksmengen aber, jene, die ihm vorausgingen, und jene, die nachfolgten, schrien unablässig: ‚Rette, bitte, den Sohn Davids! Gesegnet sei, der im Namen Jehovasd kommt! Rette ihn, bitte, in den Höhen droben!‘ Als er nun in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Bewegung und sagte: ‚Wer ist das?‘ Die Volksmengen sagten fortwährend: ‚Dies ist der Prophet Jesus von Nazareth in Galiläa.‘“ — Matth. 21:1-11, NW.
25, 26. (a) Wessen vereintes Zeugnis beweist, daß Sacharjas Prophezeiung durch den erfüllt werden muß, der auf einem Eselsfüllen reitet? (b) Wie könnte sich dies erfüllen, da doch Jesus an einem Pfahl zu Tode gebracht wurde?
25 Noch andere Geschichtsschreiber, Markus, Lukas und Johannes, berichten über diese Erfüllung der göttlichen Prophezeiung. Somit liefert das Zeugnis aller vier den geschichtlichen Beweis dafür, daß Jesus Christus, der Nachkomme des Königs David, in Übereinstimmung mit der Prophezeiung Sacharjas, es ist, durch den Jehova Gott zu allen Nationen Frieden reden wird und dessen Herrschaft von Meer zu Meer und vom Strom Euphrat bis zu den Enden der Erde, also erdenweit, reichen wird. Wie aber könnte dies zustande kommen, wenn doch damals die Religionsgeistlichkeit von Jerusalem die Prophezeiung Sacharjas außer acht ließ und Jesus Christus ablehnte, das Volk gegen ihn aufwiegelte, ihn festnahm, ihn dem römischen Statthalter zur Hinrichtung überlieferte und diesen zwang, ihrem Begehr stattzugeben und Jesus an einem Pfahl zu Tode zu bringen? Es wird deshalb zustande kommen, weil nun Jesus Christus, der Friedefürst, ein himmlischer König ist und zur Rechten Gottes sitzt. Die Prophezeiungen, die Gott selbst in den heiligen Hebräischen Schriften hatte niederlegen lassen, hatten vorausgesagt, daß Jesus Christus in Herrlichkeit von den Toten auferweckt und auf den himmlischen Thron zur Rechten Gottes erhöht werden sollte.
26 Um die Prophezeiungen zu erfüllen und den Grund zu legen, damit zur bestimmten Zeit endloser Friede auf Erden einziehe, auferweckte der allmächtige Gott, Jehova, seinen Sohn Jesus Christus am dritten Tage nach seinem Tode, bekleidete ihn mit himmlischer Herrlichkeit und sprach zu ihm: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel zu deinen Füßen lege.“ Alle notwendige Machtbefugnis im Himmel und auf Erden ist Jesus Christus verliehen worden, so daß er nun eine Stellung von größerer Macht einnimmt, um zu den Nationen Frieden zu reden und ihnen Frieden zu gebieten, als zu der Zeit, da er als Mensch hier auf Erden weilte und dem stürmischen Meer von Galiläa gebot: „Schweig! Sei still!“ — Ps. 16:10; 110:1, NW; Matth. 28:18; Mark. 4:39, AB.
27, 28. (a) Welche Stadt ist ein warnendes Beispiel dafür, daß der Friede nicht dadurch kommen kann, daß man Gottes Friedefürsten zurückweist, und in welcher Weise war sie begünstigt? (b) Vor wem lehnte sie ihn ab, und was also redete Gott zu ihr?
27 Wir finden in der Geschichte ein ernstes, warnendes Beispiel dafür, daß es auf Erden keinen Frieden und keine Sicherheit geben kann, wenn die Menschen Gottes Friedefürsten und seine fürstliche Herrschaft verwerfen. Dieses Beispiel haben wir in Jerusalem selbst. Jerusalem war insofern begünstigt, als es die vollständige hebräische Bibel von damals besaß, die neununddreißg Bücher von 1. Mose bis Maleachi, und auch zu allererst die Gelegenheit erhielt, den Friedefürsten als Jehovas gesalbten König anzunehmen. Aber Jerusalem lehnte ihn ab. Seine Priester waren die Anführer jener fanatischen Pöbelrotte, die dem römischen Statthalter, dem Vertreter des Cäsars, zurief: „Wenn du diesen Mann losgibst, bist du nicht des Cäsars Freund. Jedermann, der sich selbst zum König macht, spricht gegen den Cäsar … Wir haben keinen König, außer dem Cäsar.“ Aus den Prophezeiungen wußte Jesus voraus, daß man ihn nicht annehmen würde. (Joh. 19:12-15, NW) Als er sich daher im Triumph der Stadt Jerusalem näherte, hielt er inne, weinte über sie und sprach: „Wenn du, ja du, an diesem Tage die Dinge erkannt hättest, die zu deinem Frieden dienen — jetzt aber sind sie vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde eine Befestigung von Spitzpfählen um dich aufbauen und dich umzingeln und dich von allen Seiten bedrängen werden, und sie werden dich und deine Kinder in deiner Mitte zu Boden schmettern und werden bei dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit, da du inspiziert wurdest, nicht erkanntest.“ — Luk. 19:35-44, NW.
28 Gott ließ der Stadt Jerusalem den Cäsar — statt Jesus — als König, aber er redete nicht Frieden zu Jerusalem. Ja durch Jesus Christus — und auch durch frühere Propheten — redete Jehova Gott Krieg und Verderben zu Jerusalem. Dies kam wirklich im Jahre 70 n. Chr. über Jerusalem. Dann wurde diese Stadt, die Jesus Christus als ihren König abgelehnt hatte, durch die Heere Cäsars, ihres Königs, zerstört.
29, 30. (a) Wen versinnbildlichte das antichristliche Jerusalem in prophetischer Weise, und auf wen zu warten, behauptete es? (b) Wie ist der Christenheit — wie seinerzeit der Stadt Jerusalem — Gottes regierender König dargeboten worden?
29 Das antichristliche Jerusalem versinnbildlicht prophetisch die Christenheit seit dem Jahre 1918, dem Ende des ersten Weltkrieges. Das alte Jerusalem stand mit Jehova Gott in einem Bunde, nämlich in dem Gesetzesbunde, den er durch Mose, den Propheten, mit ihm geschlossen hatte, und es behauptete, auf seinen Messias oder Christus zu warten. Die Christenheit beansprucht, durch Jesus Christus als Mittler in einem Bunde oder Vertragsverhältnis mit Gott zu stehen, und gibt vor, auf seine Wiederkunft und sein Königreich zu warten.
30 Jesus Christus ritt auf einem Eselsfüllen inmitten einer jauchzenden Volksmenge im alten Jerusalem ein und bot sich, in Erfüllung der Prophezeiung, der Stadt als König an, aber sie wies ihn zurück. In der Christenheit kam es zum ersten Weltkrieg: Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben und internationale Bedrängnisse kamen als Begleiterscheinungen und Folgen des Krieges über sie. Durch diese Erfüllung der Prophezeiung, die Jesus selbst ausgesprochen hatte, erhielt die Christenheit sichtbare Beweise dafür, daß er im Jahre 1914 in seinem himmlischen Königreiche auf den Thron erhoben worden war, also am Ende der Heidenzeiten, was dadurch gekennzeichnet war, daß die Heidennationen im ersten Weltkrieg tobten. Seitdem im Jahre 1918 der erste Weltkrieg zum Stillstand gebracht wurde, ist der Christenheit die gute Botschaft von der Aufrichtung des Reiches Gottes, das durch seinen Messias-Christus regiert wird, angekündigt worden. Dadurch erfüllen sich die folgenden prophetischen Worte Jesu: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Die Personen, die diese gute Botschaft vom Königreich allen Nationen zu einem Zeugnis gepredigt haben, waren und sind noch Zeugen für Gottes Königreich. Durch alle möglichen Mitteilungs- und Publikationsmittel, die heutzutage zur Verfügung stehen, haben diese Königreichszeugen öffentlich und von Haus zu Haus und von Nation zu Nation gepredigt, so daß heute die Botschaft in 175 Ländern der Erde und in mehr als 120 Sprachen gepredigt wird. Sie sind der großen Menge derer gleich gewesen, die jauchzten und Palmzweige schwangen, als sie Jesus bei seinem triumphalen Einzug in Jerusalem begleiteten. Auf diese dramatische Weise und in Erfüllung der Weissagung ist der Christenheit Gottes regierender König dargeboten worden.
31. (a) Wie hat die Christenheit den Friedefürsten abgelehnt? (b) Wann kam Jerusalems zerstörende Drangsal, und worunter leidet die Christenheit nach mehr als vierzig Jahren?
31 Trotzdem die Christenheit den Namen Christi trägt und jedes Jahr den Palmsonntag feiert, hat sie den Friedefürsten abgelehnt. Sie hat als König den Cäsar gewählt, indem ihre Wahl zuerst auf den Völkerbund und heute auf die Vereinten Nationen gefallen ist und indem sie sogar jene verfolgt, die unter dem Befehl Jesu für Gottes Königreich Zeugnis geben. So wie Jerusalem hat auch die Christenheit die Zeit, da sie inspiziert worden ist, nicht erkannt, noch das, was zu ihrem Frieden dienen würde. Nachdem Jerusalem Jehovas Friedefürsten abgelehnt hatte, vergingen noch siebenunddreißig Jahre, ehe diese nun entheiligte Stadt belagert und von Hunger, Seuchen, Tätlichkeiten und Zerstörung heimgesucht wurde. Heute, mehr als vierzig Jahre nach der Weigerung der Christenheit, Jesus Christus als inthronisierten König anzuerkennen, geht an ihr die Prophezeiung Christi über das Ende dieses bösen System der Dinge in Erfüllung, die lautet: „Auch werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen, und auf der Erde Ängste der Nationen, die wegen des tosenden Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen, während den Menschen die Sinne schwinden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.“ — Luk. 21:25, 26, NW.
EIN KRIEG, DER SCHLIMMER IST ALS EIN INTERNATIONALER ATOMKRIEG
32. Welche Gefahr sehen die Menschen kommen, doch welche schlimmere Gefahr ist noch gewisser als diese und wieso?
32 Im Hinblick auf diese Zeiten betrachten die Menschen schreckerfüllt die Zukunft vom rein menschlichen Standpunkte aus und äußern die Warnung: „Eine Gefahr droht uns, wie keine je bestanden hat!“ Sie sehen aber nur die Gefahr eines internationalen Atomkrieges, dessen radioaktiver Niederschlag sich auf die ganze Menschheit herabsenken und ihr samt ihren künftigen Generationen verstohlen und geräuschlos den Tod bringen würde. Das ist unheilvoll genug. Doch haben Jesus Christus und die anderen Propheten Gottes, Jehovas, vor einer Gefahr gewarnt, die noch schlimmer ist als das, was unsere fortschrittlichsten Wissenschaftler oder die weitsichtigsten Staatsmänner kommen sehen. Es ist die Gefahr der Ereignisse, die das letzte Buch der Heiligen Schrift als „den Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, bezeichnet. Dort wird gesagt, daß die Könige der ganzen bewohnten Erde und ihre Heere an den symbolischen Ort, Harmagedon genannt, versammelt werden. (Off. 16:14-16) Diese Gefahr besteht so gewiß, wie es einen allmächtigen Gott und wie es Christus, den König der Könige und Herrn der Herren, gibt, und so gewiß, wie die Christenheit diesen verworfen und dagegen die Vereinten Nationen angenommen hat. Daß die Schlacht von Harmagedon droht, ist noch gewisser, als daß ein internationaler Atomkrieg droht, denn der Krieg von Harmagedon wird in den unfehlbaren Prophezeiungen der Heiligen Schrift vorausgesagt, und Gott bürgt für diese Prophezeiungen mit seinem eigenen untadeligen Namen Jehova.
33. (a) Was lesen wir in Jesaja 14:24-27 über die Gewißheit, daß sich das von Jehova erklärte Vorhaben erfüllt? (b) Welches göttliche Vorhaben beschreibt Jesaja 34:1-4 für dieses Zeitalter der Raumfahrt?
33 In Jesaja 14:24-27 lesen wir: „Jehova der Heerscharen hat geschworen und gesprochen: Wahrlich! Wie ich es vorbedacht, also geschieht es; und wie ich es beschlossen habe, also wird es zustande kommen … Das ist der Ratschluß, der beschlossen ist über die ganze Erde; und das ist die Hand, die ausgestreckt ist über alle Nationen. Denn Jehova der Heerscharen hat es beschlossen, und wer wird es vereiteln? und seine ausgestreckte Hand — wer konnte sie abwenden?“ Angesichts dieser Gewißheit, daß Jehova sein Vorhaben durchführen wird, erklärt Jesaja im 34. Kapitel, Vers 1-4: „Tretet herzu, ihr Nationen, um zu hören; und ihr Völkerschaften, merket auf! Es höre die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und alles, was ihm entsproßt! Denn der Zorn Jehovas ergeht wider alle Nationen, und sein Grimm wider all ihr Heer. Er hat sie der Vertilgung geweiht, zur Schlachtung hingegeben. Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen, und der Gestank ihrer Leichname steigt auf, und die Berge zerfließen von ihrem Blute. Und alles Heer der Himmel zerschmilzt; und die Himmel werden zusammengerollt wie ein Buch; und all ihr Heer fällt herab, wie das Blatt vom Weinstock abfällt, und wie das Verwelkte vom Feigenbaum.“ Keine Weltraum-Kampfflugzeuge und Raketengeschosse werden dann etwas nützen.
34. Was prophezeite Jesus bezüglich der plötzlichen Drangsal, besonders hinsichtlich der Dinge, die Jerusalems neuzeitlichem Gegenstück bevorstehen?
34 Auf das hinweisend, was den Nationen bevorsteht, besonders dem neuzeitlichen Gegenstück Jerusalems, der Christenheit, prophezeite Jesus über das Ende dieses Systems der Dinge und sprach: „Denn dann wird eine große Drangsal herrschen, wie es keine gegeben hat von Anfang der Welt an bis jetzt, nein, noch je wieder geben wird. Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber wegen der Auserwählten werden jene Tage verkürzt werden.“ „Von jenem Tage und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern allein der Vater. Denn gleichwie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. Denn wie die Leute es in jenen Tagen vor der Flut taten: sie aßen und tranken, heirateten und wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen davon keine Notiz, bis die Flut kam und sie alle wegfegte: so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sei.“ — Matth. 24:21, 22, 36-39, NW.
35. Warum besteht eine ganz andere Gefahr als die, welche weitsichtige Menschen kommen sehen, und wie werden Menschen überleben und in ein neues System des Friedens gelangen?
35 Die Gefahr, welche die Ereignisse bedeuten, die hier prophetisch vorausgesagt werden, ist etwas ganz anderes als das, was selbst weitsichtige Menschen wahrnehmen oder sich vorstellen könnten. Es ist eine Gefahr zufolge von Ereignissen, die viel schlimmer sind als ein Atomkrieg zwischen Mensch und Mensch. Es ist die Gefahr eines Krieges zwischen Gott und Mensch, des Krieges zwischen Christus und dem unsichtbaren Herrscher dieser Welt, Satan, dem Teufel, samt allen seinen Dämonenhorden und seinen irdischen Armeen. Das bedeutet das vollständige Ende des Systems der Dinge, das die ganze Welt umfaßt, und zwar ein gleiches Ende, wie es durch die Flut der Tage Noahs dem vor der erdenweiten Sintflut bestehenden verderbten, durch Gewalttat gekennzeichneten System der Dinge bereitet wurde. Weil die Gefahr heute so außergewöhnlich groß ist, muß das Mittel, wodurch der Mensch überleben und in ein neues System der Dinge hineingelangen kann, das ewigen Frieden bringt, ebenso außergewöhnlich sein, wie es die Erbauung der riesigen Arche Noahs war. Durch dieses Mittel wird Fleisch gerettet werden.
DAFÜR BESORGT SEIN, DASS MENSCHEN ÜBERLEBEN UND IN FRIEDLICHE ZUSTÄNDE GELANGEN
36, 37. (a) Wer bekundet heute am meisten Interesse an der Weiterexistenz der Menschheit? (b) Wie bekunden sie dieses Interesse und weshalb?
36 Wer also von allen Völkern der Erde ist am meisten um die Weiterexistenz der Menschheit in diesem Atom-, Weltraum- und Raketenzeitalter besorgt? Sind es die Politiker und Weltweisen gleich den prominenten Männern, deren Worte wir bereits angeführt haben und die eine erste, lediglich durch Menschen heraufbeschworene Gefahr kommen sehen? Nein, es müssen die Menschen sein, die erkennen, daß der Bevölkerung in Rußland, China, England, Amerika, Frankreich, Deutschland und in allen anderen Ländern eine Gefahr droht, die noch größer ist als ein dritter Weltkrieg, in dem Atomwaffen benutzt würden, jene, die die ganze Menschheit nun seit mehr als achtzig Jahren unaufhörlich vor dieser Gefahr gewarnt haben.
37 Sie sind es, die heute Jesus Christus treu nachfolgen und gehorchen. Vor neunzehnhundert Jahren war er derart um die Weiterexistenz der Menschheitsfamilie besorgt, daß er bereit war, eines grausamen Todes zu sterben, um sein vollkommenes Leben als ein Loskaufsopfer für alle Glieder des Menschengeschlechts niederzulegen, die daran glauben und es annehmen würden. Er war derart um Gottes irdische Geschöpfe besorgt, daß er auch für seine wahren Nachfolger, die zu dieser überaus kritischen Zeit der Menschheitsgeschichte leben würden, Anweisungen hinterließ. Darin hat er sie angewiesen, für die Weiterexistenz des Menschengeschlechts das größte Interesse zu bekunden, indem sie die Menschen vor der tatsächlich bestehenden Gefahr warnen und Gottes Königreich als das eine und einzige Mittel verkündigen, durch das die Menschen beschützt und am Leben erhalten werden können. Die Königreichszeugen von heute wissen, daß nicht nur das Leben der Menschen der Gegenwart, in der das verurteilte alte System der Dinge noch besteht, gefährdet ist, sondern auch ihr ewiges persönliches Dasein unter Gottes neuem System der Dinge. Die Menschen müssen den sicheren Weg kennenlernen, den sie einzuschlagen haben, damit sie nicht für immer mit diesem alten System der Dinge vernichtet werden, wenn es gleich der vorsintflutlichen Welt der Tage Noahs zerstört wird. Sie müssen hören, wie Gott Frieden redet.
WANN UND WIE?
38. Wann und wie redet Gott Frieden zu allen Nationen, doch weshalb gibt es beständig internationale Störungen?
38 Wann redet Gott zu allen Nationen Frieden, da doch den Nationen unausweichlich die lange vorausgesagte Vernichtung im gerade bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, droht? Und wie? Die Erfüllung der biblischen Prophezeiung zeigt, daß die Zeit, in der er dies tut, bereits begonnen hat. Es ist die Gegenwart! Und Gott redet Frieden durch seinen inthronisierten König, Jesus Christus, den Friedefürsten. Nicht daß wir uns etwa widersprechen! Die politischen Regierungen und Nationen dieser Welt hören nicht, wie Gott Frieden redet. Sie leiden beständig unter Störungen, Angst Furcht und Ratlosigkeit. In dieser beunruhigenden Lage befinden sie sich nicht etwa deshalb, weil Jehova Gott heute nicht Frieden redete, sondern weil sie ihre Ohren verschlossen haben, um nicht Frieden sprechen zu hören.
39. Wie haben die Nationen den Frieden angestrebt, und wie zeigen die Ergebnisse, daß sie böse sind?
39 Jehova wird der Gott des Friedens genannt. So steht geschrieben: „Der Gott, der Frieden gibt, wird Satan in kurzem unter euren Füßen zermalmen.“ (Röm. 16:20, NW) Andauernder vollkommener Friede kann nur von Jehova Gott kommen, und die Nationen, die unter Satan, dem Teufel, stehen, haben sich bemüht, diesen Frieden ohne Gott zu finden. Wie denn? Durch internationale Bündnisse, durch Nichtangriffspakte, durch Abrüstungskonferenzen, durch Friedenspetitionen, die sie in Umlauf setzten, durch kulturellen Austausch zwischen den Nationen und durch andere weltlichweise Mittel, ja durch alle möglichen Mittel, nur nicht durch Gottes Königreich, das durch Christus regiert wird! Die Ergebnisse ihrer verzweifelten Anstrengungen zeigen, in welcher der beiden in Jesaja 57:19-21 (Fußnote) beschriebenen Gruppen die politischen Regierungen und Nationen stehen. Jesaja sagt: „Friede, Friede den Fernen und den Nahen, spricht Jehova, und ich will es heilen. — Aber die Gesetzlosen sind wie das aufgewühlte Meer; denn es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wühlen Schlamm und Kot auf. Kein Friede den Gesetzlosen! spricht mein Gott.“
40. Welche Sprache wird Gott schließlich zu ihnen reden und warum?
40 Wenn Gottes Friedensworte zurückgewiesen werden, ist die einzige Sprache Gottes, die die politischen Regierungen und Nationen verstehen können, Krieg. Folglich wird Jehova Gott in Harmagedon, an dem „großen Tage Gottes, des Allmächtigen“, Krieg, nicht Frieden, zu ihnen reden. Diese Sprache Gottes wird für sie ewige Vernichtung bedeuten.
41. Wer hört jedoch, was Gott heute spricht, und auf welche Weise gelangen seine Worte zu ihnen?
41 Es hat sich jedoch erwiesen, daß es inmitten aller Nationen, an welche die gute Botschaft von Gottes Königreich seit dem Jahre 1918 ergangen ist, große Mengen sanftmütiger, friedliebender, schafähnlicher Personen gegeben hat. Diese demütigen sich selbst, um dem still zuzuhören, was Jehova Gott durch seine Königreichszeugen zu sagen hat. Sie möchten das hören, was Er heute zu sagen hat, bevor er zu ihren Nationen in Harmagedon Krieg reden wird. Schon die Art und Weise, wie Gottes Worte zu diesen schafähnlichen Personen gelangen, gereicht ihnen zum Frieden, denn als Jesus Christus Jünger aussandte, damit sie von Haus zu Haus predigten, sprach er: „Wo immer ihr ein Haus betretet, sagt zuerst: ‚Friede diesem Hause!‘ Ferner: Wo immer ihr in eine Stadt eintretet und man euch aufnimmt: da … sagt weiter zu ihnen: ‚Das Königreich Gottes hat sich euch genaht.‘“ — Luk. 10:5.
42. Wie zeigen diese Menschen, daß sie den Frieden lieben, und mit wem verbinden sie sich dann und weshalb?
42 Die mit Schafen verglichenen Menschen aller Nationen zeigen, daß sie den Frieden mit Gott lieben, denn sie entdecken, daß in der guten Botschaft, die seine Königreichszeugen predigen, Gottes Wort enthalten ist, und sie nehmen die Königreichsbotschaft mit Freuden an. Diese friedliebenden Menschen sehen, daß es zwischen den politischen Nationen keinen Frieden gibt und daß diese Nationen auch keinen Frieden mit Gott haben. Gleichzeitig sehen sie, daß sich unter Gottes Königreichszeugen die Prophezeiung von Psalm 85:8-10 (NW) schon heute erfüllt, wenn es dort heißt: „Hören will ich, was der wahre Gott, Jehova, reden wird; denn Frieden wird er reden zu seinem Volke und zu seinen Menschen von liebender Güte, nur daß sie nicht zum Selbstvertrauen zurückkehren. Sicherlich ist seine Rettung denen nahe, die ihn fürchten, damit die Herrlichkeit in unserem Lande wohne. Liebende Güte und Wahrhaftigkeit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküßt.“ Indem sie sich also mit Jehovas Volk und seinen Menschen von liebender Güte verbinden, beginnen sich diese schafähnlichen Menschen des Friedens zu erfreuen.
43, 44. (a) Warum braucht Jehova keinen Krieg mit den Königreichszeugen zu führen? (b) Wie redet er Frieden zu ihnen und erfüllt Sacharja 9:10 an ihnen?
43 Die Königreichszeugen — Jehovas Zeugen — beteiligen sich nicht daran, wenn die Christenheit Jehovas gesalbten König, Jesus Christus, ablehnt und dagegen einem menschlichen Friedensbehelf, den Vereinten Nationen, ihre Stimme gibt. Nein, sondern als Vertreter des himmlischen Zion, des himmlischen Jerusalem, erfüllen sie die Prophezeiung Sacharjas. Auf welche Weise? Indem sie Jehovas König jubelnd willkommen heißen, der zu seiner Krönung geritten kam, „gerecht und [als] Retter“. Daher braucht Jehova keinen Krieg mit ihnen zu führen. Allerdings kommen sie aus Nationen, die oft miteinander in Fehde liegen, sei es in einem kalten, einem heißen oder einem Wirtschaftskrieg. Gott vereinigt aber diese schafähnlichen Menschen aus allen Nationen, indem er sie um seinen gesalbten König, Jesus Christus, versammelt und Frieden zu ihnen redet. Er lehrt sie die Kunst des gottgefälligen Friedens. Er gebietet, daß sie in ihren Reihen Frieden halten. Er erfüllt sie mit ‚der Weisheit von oben, die vor allem keusch ist, dann friedsam, vernünftig … und keine parteiischen Unterschiede macht, nicht heuchlerisch ist‘. (Jak. 3:17, NW) Er weist sie an, sich ‚ernstlich zu bemühen, die Einheit des Geistes im vereinigenden Bande des Friedens zu wahren‘. (Eph. 4:3, NW) Auf diese Weise merzt er den Krieg aus ihren Versammlungen und größeren Zusammenkünften aus und bewirkt, daß sich an seinem geistigen Volke heute Sacharjas Prophezeiung erfüllt, die jenen gilt, welche jetzt Jehovas König annehmen.
44 „Ich werde die Wagen ausrotten aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem, und der Kriegsbogen wird ausgerottet werden. Und er wird Frieden reden zu den Nationen; und seine Herrschaft wird sein von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde.“ — Sach. 9:10.
45, 46. (a) In welcher Weise entsprechen die Tatsachen, die sie betreffen, dem Text von Sacharja 9:10? (b) Was nahmen sie im Jahre 1958 an und begannen sie zu verbreiten, und welche Prophezeiung Jesajas wurde dadurch bestätigt?
45 Entsprechen die Tatsachen dieser Prophezeiung? Gewiß! Betrachte einmal die internationale Organisation und die Verhältnisse, in denen sich die Königreichszeugen, die Zeugen Jehovas, befinden. Diese sind heute in mehr als 175 Ländern zu finden, doch wirst du feststellen, daß es in ihren christlichen Versammlungen und bei ihren internationalen Kongressen keine internationalen Kämpfe oder Stammeskriege gibt, wie dies einst der Fall war zwischen dem Stamm Ephraim, dem führenden Stamm des nördlichen Reiches Israel, und Jerusalem, das unter dem König von Stamme Juda stand. Es gibt weder internationale noch interrassische Eifersüchteleien, weder Rivalität noch Konkurrenzsucht, noch Vorurteile, denn all das ist ein Zeichen der irdischen, animalischen, dämonischen Weisheit. Anläßlich des internationalen Kongresses der Zeugen Jehovas, der unter dem Leitwort „Göttlicher Wille“ in der Stadt New York im Jahre 1958 stattfand, waren am Freitag, dem 1. August 1958, 194 418 Personen aus 123 Ländern anwesend, und bei den nachfolgenden gleichen Kongressen in neunzig Städten außerhalb der Vereinigten Staaten nahmen Jehovas Zeugen eine aufrüttelnde Resolution an. Davon sind 70 000 000 Exemplare in fünfzig Sprachen zur kostenlosen Verbreitung auf der ganzen Erde gedruckt worden. Indem Jehovas Zeugen diese Resolution annahmen und verbreiteten, gelobten sie vor Jehova Gott und seinem regierenden König, Jesus Christus, nun der prophetischen Beschreibung gottgefälliger, friedliebender Menschen entsprechen zu wollen, die in Jes. 2:2-4 zu finden ist:
46 „Es muß geschehen am Ende (Endteil) der Tage, daß der Berg des Hauses Jehovas hoch über den Bergen fest gegründet sein wird, und er wird gewißlich die Hügel überragen, und zu ihm sollen alle Nationen strömen. Und viele Völker werden gewißlich hingehen und sagen: ‚Kommt, ihr Leute, und laßt uns zum Berge Jehovas hinaufziehen, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege belehren, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.‘ Denn von Zion wird (das) Gesetz ausgehen und das Wort Jehovas von Jerusalem. Und er wird bestimmt Recht sprechen zwischen den Nationen und die Angelegenheiten bezüglich vieler Völker regeln. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“ — NW.
47. Was konnten sie in dieser Resolution ehrlich erklären und weshalb?
47 Schon während des ersten Weltkrieges und auch seither haben sich Jehovas Zeugen fortgesetzt davon zurückgehalten, mit todbringenden Waffen „gegen Blut und Fleisch“ zu kämpfen. (Eph. 6:12; 2. Kor. 10:3, 4, NW) Daher konnten sie in ihrer Resolution auf ihrem internationalen Kongreß in aller Ehrlichkeit sagen: „Daß wir, bildlich gesprochen, unsere Schwerter zu Pflugscharen und unsere Speere zu Winzermessern umgeschmiedet haben und daß wir, obwohl wir aus vielen Nationen stammen, nicht das Schwert gegeneinander erheben werden, weil wir als Christen Brüder und Glieder der e i n e n Familie Gottes sind; und daß wir auch nicht mehr lernen werden, gegeneinander Krieg zu führen, sondern in Frieden, Einheit und brüderlicher Liebe auf Gottes Wegen wandeln wollen.“
48. Wann erfüllt sich daher der Text in Jesaja 2:2-4, und wieso ist es ein Verdienst, daß er sich zu dieser Zeit erfüllt?
48 Bemerkenswerterweise erfüllt sich also Jesajas Prophezeiung, die besagt, daß die Anbeter Jehovas von einer gewissen Nationalität nicht das Schwert erheben gegen seine Anbeter von einer anderen Nationalität und daß sie den Krieg nicht mehr lernen würden, nicht erst nach dem Kriege von Harmagedon, sondern sie erfüllt sich heute. Schon heute redet Jehova Frieden zu seinem Volke und unterrichtet es über seine Wege. Schon heute wandeln sie auf seinen Pfaden, gehorchen seinem aus dem himmlischen Zion kommenden Gesetz, halten sich an seine Rechtssprüche und erkennen die Dinge so an, wie er sie regelt. Heute schon, während des größten internationalen Wettrüstens der Menschheitsgeschichte, lernen sie die Kunst des wahren christlichen Friedens und gehorchen dem Friedefürsten Jehovas, also heute, da es noch jedermann freigestellt und da es noch ein Verdienst ist, so zu handeln, ohne daß jemand zu dieser Handlungsweise gezwungen wird.
49, 50. (a) Über welche Seligpreisung der Bergpredigt freuen sie sich, und warum fürchten sie sich nicht vor Harmagedon? (b) Auf welche Weise wird Jehova das tun, was Abrüstungskonferenzen zu tun verfehlten, und wer wird ihn das tun sehen?
49 Sie nehmen sich heute die Seligpreisung zu Herzen, die in Jesu Bergpredigt dargelegt worden ist: „Glücklich sind die Friedfertigen, da sie ‚Söhne Gottes‘ genannt werden.“ (Matth. 5:9, NW) Sie kennen schon heute das Glück der „Söhne Gottes“, denn sie leben in Frieden mit Gott und dem Königreich seines lieben Sohnes. Aus diesem Grunde fürchten sie die Schlacht von Harmagedon nicht, auch wenn sie die größte Gefahr bedeutet, die für alle Nationen je bestanden hat. Sie wissen, daß Jehova Gott in Harmagedon weiterhin durch seinen großen Hirten und König zu allen seinen schafähnlichen Menschen aus allen Nationen Frieden reden wird. Er wird sie verteidigen und bewahren, während er Krieg und Vernichtung gegen alle auf Erden reden wird, die jetzt nicht nach Frieden mit ihm und seinem König getrachtet haben. Indem Jehova Gott die ihm feindlichgesinnten Menschen vernichtet, wird er das tun, was internationale Abrüstungskonferenzen zu tun verfehlten: er wird die internationalen Kriege von einer mit Blut getränkten Erde wegfegen. Jene frohen, friedliebenden Menschen aber, die „Söhne Gottes“, werden sich als solche erweisen, denen die Worte von Psalm 46:8-11 gelten:
50 „Kommt, schaut die Taten Jehovas, wie er erstaunliche Ereignisse auf der Erde herbeigeführt hat. Den Kriegen macht er ein Ende bis an die äußersten Grenzen der Erde. Den Bogen zerbricht er, und den Speer zerschlägt er, die Wagen verbrennt er im Feuer. ‚Laßt ab und erkennt, daß ich Gott bin! Ich werde erhöht sein unter den Nationen, ich werde erhöht sein auf Erden.‘ Jehova der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist für uns eine sichere Höhe.“ — NW.
51. Weshalb werden diese im Krieg von Harmagedon keinen Finger rühren müssen?
51 Die Menschen, die diesen „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, überleben werden, werden in Wahrheit die Taten Jehovas sehen, wenn er erstaunliche Dinge auf Erden geschehen läßt, indem er alle, die den Frieden stören, hinwegrafft. Die voraussichtlichen Überlebenden widmen sich schon heute dem Frieden und der Freundschaft mit Gott und werden in dem universellen Krieg von Harmagedon keinen Finger rühren müssen. Ihr Lauf ist ihnen in den prophetischen Worten vorgeschrieben worden: „Was euch betrifft, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor dieser großen Menge; denn die Schlacht ist nicht die eure, sondern Gottes.“ Aus diesem Grunde brauchen sie sich heute nicht zu bewaffnen, noch für diesen Krieg zu trainieren. — 2. Chr. 20:15, NW.
52. (a) Über wem wird nach Harmagedon die Tausendjahrherrschaft anbrechen? (b) Wie bestätigt Jesaja, daß der Friede dann andauern wird?
52 Wenn Harmagedon zu Ende ist, wird die Tausendjahrherrschaft des Friedefürsten über einem loyalen, friedliebenden Volke auf Erden anbrechen, dessen Glieder zu ihrer Rettung aus allen heutigen Nationen herausgesammelt werden. Seine Herrschaft wird sich von Meer zu Meer erstrecken und vom Strome bis an die Enden der Erde, wird also die ganze Erde umfassen. Mit Bezug auf seine Regierung wurde folgendes prophetisches Gebet aufgezeichnet: „Es werden dem Volke Frieden tragen die Berge und die Hügel durch Gerechtigkeit. In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist.“ (Ps. 72:3, 7) Der Prophet Jesaja bestätigt, daß der Friede unter Ihm, dessen Namen Friedefürst ist, von Dauer sein wird, wenn er sagt: „Der Fülle der fürstlichen Herrschaft und des Friedens wird kein Ende sein.“ (Jes. 9:6, 7, NW) Als Gottes Wortführer wird er zu allen Nationen Frieden reden, nämlich zu seinen Untertanen aus allen Nationen, die Harmagedon überleben werden.
53. Wie wird sich die geschichtliche Prophezeiung vom Regenbogen, der nach der Sintflut erschien, erfüllen, und in was wird die Erde umgewandelt werden?
53 Vor Tausenden von Jahren erschien dem Noah und den Seinen als Symbol von Gottes friedevollem Vorhaben ein Regenbogen, nachdem die damalige Welt der Gottlosen durch die erdenweite Flut vernichtet worden war. Wenn sich diese historische Prophezeiung erfüllt, wird sich der Friede gleich einem leuchtenden Regenbogen über die ganze Erde und ihre Bewohner wölben, nachdem der Sturm von Harmagedon das gegenwärtige, durch Krieg zerrüttete System der Dinge zerstört und die Erde gereinigt hat, so daß sie für das friedliche, gerechte neue System der Dinge bereit sein wird. Dann werden die Menschen, die unter Christi Herrschaft auf Erden leben, vertrauensvoll „bauen“, ohne zu befürchten zu müssen, daß das, was sie errichten, wieder zerstört oder durch bewaffnete Eindringlinge beschlagnahmt wird oder daß ihre fruchtbaren Felder durch Truppen oder schwere Zerstörungswaffen überrannt und verheert werden. Sie werden bauen und pflanzen, und dies in der belebenden Zuversicht, daß sie die Erzeugnisse ihrer Arbeit und Mühe auch ernten, besitzen und genießen werden. Jene aber, die die Erde verderben, werden vertilgt werden. Mit dem Segen Gottes wird die Erde durch seinen König in eine vollkommene, paradiesische Heimat umgewandelt werden.
54. Wie wird Friede zwischen Mensch und Tier zustande kommen, und wie können sich alle als Gottes „Menschen guten Willens“ des „Friedens auf Erden“ erfreuen?
54 In diesem irdischen Paradiese werden alle Tiere durch Gottes Macht gezähmt werden, und sie werden mit den Menschen, die die ihnen von Gott verliehene Herrschaft über sie ausüben werden, in Frieden leben. „Und nur ein kleiner Knabe wird sie leiten.“ (Jes. 11:6, NW) Vollkommene Gesundheit ist dann das Teil der gehorsamen Menschen, und als körperlich vollkommene Menschen werden sie, gemäß Gottes Bild und Gleichnis, schön sein. Überdies werden alle, die in den Gedächtnisgrüften schlafen, durch die Stimme des Königs auferweckt werden und werden zu der Gelegenheit hervorkommen, sich des vollkommenen, ewigen Lebens auf Erden unter der Herrschaft ihres Ewigvaters zu erfreuen. Zu diesen Menschen wird er Frieden reden. Indem alle Bewohner der Erde Jehova Gott immerdar anbeten und seinem Erretter und König gehorchen, können sie zur Ehre Gottes, der in den Himmelshöhen thront, sich als „Menschen guten Willens“ des „Friedens auf Erden“ erfreuen, als Menschen, die der Gott des Friedens anerkennt und zu denen er Frieden redet.
[Fußnoten]
a Siehe Josephus, Jüdische Altertümer, Buch 20, Kapitel 9, Abschnitt 1.
b In zwölf gedruckten hebräischen Übersetzungen des Lukas-Evangeliums heißt es hier „Jehova(h)“, ebenso in der NW.
c „Diese und viele andere Dinge, die bemerkt werden könnten, sind ein großer Beitrag inoffizieller Erklärungen zu der Menge einschlägiger Äußerungen, daß dies eine christliche Nation ist.“ — Church of the Holy Trinity v. United States, 143 U. S. 457 (1892), Seite 471.
d In vierzehn gedruckten hebräischen Übersetzungen des Matthäus-Evangeliums heißt es hier „Jehova(h)“, ebenfalls in der NW. Siehe Psalm 118:26.