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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1962
w62 15. 1. S. 48-55

Verkündigt das „Wort des Lebens“ in einer sterbenden Welt!

1. Wieso hört man heute eine Botschaft von der Weiterexistenz des Menschengeschlechts, und wo ist diese Botschaft zu finden?

HEUTE steht die Weiterexistenz des ganzen Menschengeschlechts auf dem Spiel, wenn man den Äußerungen von Militärsachverständigen, Wissenschaftlern und Wirtschaftsexperten Glauben schenken kann. Doch außer diesen besorgniserregenden Äußerungen hört man auch eine gewichtige Botschaft, nach der die Menschheit weiterexistieren soll. Es gibt heute also Menschen, die an die Weiterexistenz ihrer Art glauben. Die wenigen, die diesen bemerkenswerten Glauben haben, sind heute weithin zu hören. Sie verkündigen das „Wort des Lebens“ überall. Dieses lebengebende Wort ist in der Bibel enthalten, die das Wort des Quells allen Lebens, Jehovas Gottes, ist.

2. (a) Mit der Verbreitung welchen Buches muß die Verkündigung des „Wortes des Lebens“ vernünftigerweise Hand in Hand gehen? (b) Wie deuten die Einleitung des Jakobusbriefes und die Zeit seiner Abfassung auf eine solche Verbreitung hin?

2 Da das „Wort des Lebens“ in der Bibel zu finden ist, muß man annehmen, daß die Verkündigung des „Wortes des Lebens“ mit der Veröffentlichung und Verbreitung der Bibel Hand in Hand geht. Dieses Buch soll auch überall verbreitet werden. Das geht aus verschiedenen seiner Prophezeiungen hervor. Auch die Einleitungen einiger Briefe in der Bibel bestätigen dies. So beginnt zum Beispiel der Jünger Jakobus seinen Brief, den er an die symbolischen „zwölf Stämme“ des christlichen Israel richtet, mit den Worten: „Jakobus, Sklave Gottes und des Herrn Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, seinen Gruß!“ (Jak. 1:1, Fußnote) Wie weit waren die „Stämme“ damals zerstreut, als Jakobus seinen Brief schrieb, das heißt um das Jahr 60 oder etwa siebenundzwanzig Jahre nach der Ausgießung des heiligen Geistes zu Pfingsten in Jerusalem? An jenem Tag waren etwa dreitausend Juden und Proselyten bekehrt worden und hatten Jesus als den Herrn und Meister sowie als den Messias oder Christus, den Sohn Gottes, angenommen. In Apostelgeschichte 2:5-11 lesen wir, daß sie von „jeder Nation derer, die unter dem Himmel sind“, gekommen waren, von Parthia, Medien, Elam, Mesopotamien, Kappadocien, Pontus, Asien, Phrygien, Ägypten, Libyen, Rom, Kreta und Arabien. Als das Pfingstfest in Jerusalem vorüber gewesen war, waren sie wieder in diese weitentfernten Gebiete zurückgekehrt. Wenn alle diese Gläubigen der geistigen „zwölf Stämme“ Israels den Brief des Jakobus erhalten sollten, dann mußten Abschriften gemacht und in ausgedehntem Maße verbreitet werden.

3. (a) Wieso mußte der Hebräerbrief ebenso weit verbreitet werden wie der Brief des Jakobus? (b) Wieso mußte auch der erste Brief des Petrus in Umlauf gesetzt werden?

3 Das achtundfünfzigste Buch der Bibel ist direkt an die Hebräer gerichtet, das heißt an die hebräischen Christen, und mußte ebensoweit verbreitet werden wie der Brief des Jakobus, wenn es in ihre Hände gelangen sollte. (Heb. 1:1) Die Einleitung des ersten Briefes von Petrus lautet: „Petrus, Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien, auserwählt nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters.“ (1. Pet. 1:1, 2) Folglich mußte auch der Brief des Petrus in Umlauf gesetzt werden, und wenn das Original des Briefes nicht nur langsam von einer Versammlung an die andere weitergegeben werden sollte, dann mußten Abschriften davon gemacht und unter den Versammlungen, die Petrus in seiner Einleitung anführt, verbreitet werden.

4. (a) Wieso mußte auch das letzte Buch der Bibel in Umlauf gesetzt werden? (b) Woraus geht hervor, daß Paulus die Empfänger seiner Briefe dazu ermunterte, diese zirkulieren zu lassen, und wer in Babylon kannte seine Briefe?

4 Das letzte Buch der Bibel, „Die Offenbarung“, richtet Johannes an die „sieben Versammlungen, die in Asien sind“, nämlich in Ephesus, Smyrna, Pergamus, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicäa. Somit mußte auch das letzte Buch des „Wortes des Lebens“ in Umlauf gesetzt werden. Der Apostel Paulus schrieb viele Briefe. Er verfaßte vierzehn der Briefe, die in den Christlichen Griechischen Schriften der Bibel enthalten sind. Er, der an die Römer, Korinther, Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, Thessalonicher und an die Hebräer im allgemeinen schrieb, ermunterte sie ganz besonders dazu, seine Briefe zirkulieren zu lassen. In seinem Brief an die Christen in Kolossä sagt er zum Schluß: „Wenn der Brief bei euch gelesen ist, so machet, daß er auch in der Versammlung der Laodicäer gelesen werde, und daß auch i h r den aus Laodicäa leset.“ (Kol. 4:16) Selbst der Apostel Petrus spricht in seinem Brief, den er aus Babylon in Mesopotamien schrieb, von den Briefen des Paulus, was uns zeigt, daß er ihren Inhalt kannte. (2. Pet. 3:15; 1. Pet. 5:13) All das beweist, daß jene Christen des ersten Jahrhunderts das „Wort des Lebens“ mit anderen in dieser sterbenden Welt teilten.

5. (a) Wie viele Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften sind immer noch vorhanden? (b) In wem hatten die christlichen Abschreiber der Heiligen Schrift ein Vorbild, und wieso konnten sie Abschriften von der ganzen Bibel anfertigen?

5 Heute sind immer noch etwa 4000 Handschriften der siebenundzwanzig Bücher der Christlichen Griechischen Schriften vorhanden, doch keine davon ist im ersten Jahrhundert entstanden. Außerdem gibt es noch rund 8000 Handschriften in der lateinischen Sprache und rund 1000 in anderen Sprachen. Die frühesten Christen — die ersten von ihnen waren Juden oder Hebräer — hatten in den jüdischen Schriftgelehrten oder Sopherim, die von den Tagen Esras an, des Priesters und Schriftgelehrten oder Abschreibers, für die jüdischen Synagogen die inspirierten Hebräischen Schriften abschrieben, ein gutes Vorbild. Synagogen gab es überall, wo die zerstreuten Juden lebten, innerhalb und außerhalb des Römischen Reiches. Man konnte also in Antiochien (Pisidien, Kleinasien), in Beröa (Mazedonien) oder in Rom in eine Synagoge gehen und eine Vorlesung aus den Hebräischen Schriften hören. (Apg. 13:14, 15; 17:10, 11; 28:16-23) Die Hebräischen Schriften waren also damals überall in Umlauf. Infolgedessen konnten die christlichen Abschreiber nicht nur von den Christlichen Griechischen Schriften Abschriften anfertigen, sondern auch von den inspirierten Hebräischen Schriften oder von der griechischen Septuaginta-Übersetzung dieser Schriften, wenn sie von den jüdischen Händlern oder Verkäufern keine Abschriften kaufen konnten. Sie konnten also Abschriften der ganzen Bibel, das heißt aller sechsundsechzig Bücher, anfertigen.

6. (a) Wodurch unterschied sich das Gebot, das die Christen in bezug auf die Verkündigung empfingen, von dem, das die Juden empfangen hatten? (b) Was für ein Wort ist dieses „Wort des Lebens“, wie Jesus es zeigte, als er vom Teufel versucht wurde?

6 Das Gesetz Moses verlangte von den Juden, daß sie für sich blieben oder sich von den Heiden absonderten. Den christlichen Versammlungen dagegen war von dem größeren Mose, Jesus Christus, und den Aposteln geboten worden, hinauszuziehen und die größte publizistische Organisation auf Erden zu werden, eine christliche Organisation, die sich ausschließlich damit befassen sollte, der ganzen sterbenden Welt das „Wort des Lebens“, die gute Botschaft von Gottes Königreich, zu verkündigen. Dieses „Wort des Lebens“ ist keine mündlich überlieferte Botschaft, die von Generation zu Generation mündlich weitergegeben worden wäre. Es ist ein geschriebenes Wort, das von Zeit oder Umständen nicht beeinflußt wird, das gelesen, analysiert werden kann und dessen Prophezeiungen mit ihrer Erfüllung verglichen werden können. Deshalb konnte auch Jesus Christus, der „das Wort Gottes“ und „das Wort des Lebens“ genannt wird, den Versuchungen des Teufels widerstehen, indem er immer wieder sagte: „Es steht geschrieben“, und dann aus der Bibel, der Heiligen Schrift, zitierte! — Matth. 4:1-10.

7. (a) Was sagte Jesus von der guten Botschaft voraus, als er auf unsere Tage hinwies? (b) Was war erforderlich, damit das geschehen konnte, und in welchem Ausmaß ist es bis jetzt geschehen?

7 Als Jesus auf unsere Tage hinwies, die durch Weltkriege und Hungersnöte gekennzeichnet sein sollten, durch Seuchen und Erdbeben sowie durch Ratlosigkeit der Nationen, hervorgerufen durch das Herannahen ihres Endes im universellen Krieg von Harmagedon, sagte er: „Auch muß die gute Botschaft zuerst allen Nationen gepredigt werden.“ (Mark. 13:8-13, NW) Damit die gute Botschaft von Gottes unter Christus stehendem Königreich allen Nationen gepredigt und verständlich gemacht werden konnte, mußte sie in die Sprachen der Völker dieser Nationen übersetzt werden. Da die Bibel ein Buch ist, das eine Botschaft von Gott enthält, die die ganze Welt angeht, ist sie in mehr Sprachen übersetzt worden als irgendein anderes Buch. Bis zum Jahre 1961 war die ganze Bibel (oder Bibelteile) bereits in 1165 Sprachen und Dialekte übersetzt, so daß 90 % der Erdbevölkerung die ganze Bibel oder Bibelteile lesen könnten, wenn es in der ganzen Welt keine Analphabeten mehr gäbe.

8. Was wird über Bibelübersetzungen für die Völker Asiens, Afrikas und der Inseln berichtet?

8 Laut Berichten sind zur Zeit 1000 Übersetzer von nahezu 100 verschiedenen religiösen Gesellschaften, die 40 Nationen vertreten, damit beschäftigt, für ihre Völker in Afrika, Asien und auf den Inseln eine — wie man hofft — zuverlässige Übersetzung herauszubringen. Die Bibelgesellschaften, die für Ausbildung und die technischen Mittel sorgen, die Übersetzung der Heiligen Schrift und ihre Verbreitung unter den Völkern zu fördern, sollen „in eine Phase der Ausdehnung und Zusammenarbeit“ eingetreten sein, die „in ihrer langjährigen Geschichte ohne Beispiel“ sei.

9. Wann wurden insbesondere Bibelgesellschaften gegründet, und was sagten gewisse Päpste von Rom über diese Gesellschaften?

9 Besonders kurz vor Beginn des letzten Jahrhunderts wurden Bibelgesellschaften gegründet. Diese Gesellschaften wurden von den Päpsten im Vatikan und der römisch-katholischen Hierarchie nicht gutgeheißen. Papst Leo XII. schrieb 1825 in einer Bulle an die katholische Geistlichkeit von Irland folgendes: „Eine gewisse Gesellschaft, gemeinhin ‚Bibelgesellschaft‘ genannt, [verbreitet] sich kühn über die ganze Welt … Die Überlieferungen der heiligen Väter verachtend und im Gegensatz zu den wohlbekannten Dekreten des Konzils zu Trient, hat diese Gesellschaft alle ihre Kräfte gesammelt und richtet alle ihre Mittel auf den einzigen Punkt, nämlich auf die Übersetzung oder vielmehr Verdrehung der Bibel in die Landessprachen aller Nationen.“ Ein späterer Papst, Pius IX., offenbarte seine Einstellung zu dem „Wort des Lebens“ durch folgenden Ausspruch: „Verflucht seien jene äußerst listigen und betrügerischen Gesellschaften, Bibelgesellschaften genannt, welche der unerfahrenen Jugend die Bibel in die Hand geben.“a

10. Was geschah trotz des Mißfallens der katholischen Kirche weiterhin, und was wurde in Europa und Amerika ins Leben gerufen?

10 Trotz des Mißfallens und Widerstandes der römisch-katholischen Kirche erschienen immer neue Übersetzungen des „Wortes des Lebens“. Von der italienischen Bibel waren bis zum Jahre 1500 schon mehrere Ausgaben gedruckt worden, und achtzehn deutsche Bibelausgaben erschienen schon vor der Übersetzung des ehemaligen Priesters Martin Luther. Im Jahre 1804 wurde in Nürnberg die Basler Bibelgesellschaft gegründet. In demselben Jahr entstand in London die Britische und Ausländische Bibelgesellschaft, die auch verschiedene Bibelgesellschaften auf dem europäischen Kontinent finanzierte. Die erste amerikanische Bibelgesellschaft wurde 1808 in Philadelphia gegründet, 1809 erfolgte die Gründung der New Yorker Bibelgesellschaft, und 1816 entstand die Amerikanische Bibelgesellschaft. Die Dänische Bibelgesellschaft in Kopenhagen und die Schwedische Bibelgesellschaft wurden beide 1814 gegründet. In jenem Jahr wurden auch die Bibelgesellschaft in Hamburg-Altona und die Niederländische Bibelgesellschaft in Amsterdam ins Leben gerufen. Die protestantische Bibelgesellschaft in Paris wurde von der französischen Regierung 1818 anerkannt. Es kamen noch weitere Bibelgesellschaften auf, aber, wie die Encyclopædia Britannica (Band 3, Ausgabe 11) auf Seite 907 sagt: „Einige wurden schließlich wieder aufgelöst oder von politischer oder kirchlicher Seite unterdrückt; besonders feindselig war die römische Kirche.“

11. Welche Gesellschaft wurde 1884 gesetzlich eingetragen, und was hat sie bis heute gedruckt?

11 Verhältnismäßig spät, aber zu der von Gott bestimmten Zeit, nämlich 1884, wurde in Pittsburgh, Pennsylvanien, eine Gesellschaft gesetzlich eingetragen, die heute unter dem Namen Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania bekannt ist. Obwohl sie stets eine besondere Zielscheibe der Angriffe der römisch-katholischen Hierarchie und der protestantischen Geistlichkeit gewesen ist, hat sie nie aufgehört, Bibeln zu drucken, und dient den Zeugen Jehovas als Herausgeber.

12. Wie viele Bibeln sind seit der Gründung der Bibelgesellschaften verbreitet worden, und wie hält die Verbreitung mit dem Wachstum der Erdbevölkerung Schritt?

12 Seit der Gründung all dieser Bibelgesellschaften hat die Veröffentlichung und Verbreitung der Heiligen Schrift gewaltige Ausmaße angenommen. Es sind bisher über zwei Milliarden Bibeln und Bibelteile verbreitet worden. Im Jahr 1960 wurden von den Bibelgesellschaften in der ganzen Welt insgesamt 30 Millionen verbreitet, darunter viele Exemplare des Neuen Testamentes oder der Christlichen Griechischen Schriften. Die Bevölkerung der Welt nimmt aber jedes Jahr um 45 Millionen zu, das heißt um das Anderthalbfache der gesamten Bibelproduktion. Somit hält die Bibelproduktion mit dem Wachstum der Erdbevölkerung nicht Schritt. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, daß ein großer Teil der Bevölkerungszunahme auf Sowjetrußland und Rotchina entfällt, die hinter dem eisernen oder dem Bambusvorhang sind und deren Bevölkerung fast völlig isoliert ist.

13. Wie geht aus dem Bericht einer Bibelgesellschaft aus dem vergangenen Jahr der dringende Bedarf an Bibeln hervor?

13 Es müßten somit unbedingt mehr Bibeln verbreitet werden können. Eine Bibelgesellschaft berichtete, daß „die Verbreitung der Heiligen Schrift in Gebieten, in denen politische Spannungen herrschen und Revolutionen im Gange sind, gewaltig zugenommen“ habe, daß zum Beispiel in Kuba und im afrikanischen Kongo ihre Vorräte völlig erschöpft seien, daß neue Auflagen gedruckt und oft mit dem Flugzeug verschickt werden müßten, um die Wünsche kirchlicher Organisationen in diesen von Unruhen heimgesuchten Gebieten zu befriedigen, und daß sie 1960 in Verbindung mit anderen Bibelgesellschaften in fünfundsiebzig Ländern über 23 Millionen Bibeln verbreitet habe, um 32 % mehr als 1959. — New York Times, 12. Mai 1961.

IHRE VERÖFFENTLICHUNG NICHT VERGEBLICH

14. Weshalb mögen viele dieser Bibeln vergeblich verbreitet worden sein, und wie nur kann die Bibel verstanden werden?

14 Hier erhebt sich eine berechtigte Frage: Wie viele dieser Bibeln sind vergeblich verbreitet worden? In manchen Gebieten hat in der letzten Zeit das Interesse am Bücherlesen einen gewaltigen Aufschwung erlebt, und ohne Zweifel wird die Bibel heute weit mehr gelesen als früher. Kann aber das Bibellesen allein jemandem Leben vermitteln? Haben nicht schon viele, die mit großer Begeisterung und Wertschätzung begannen, die Bibel zu lesen, es nach einer gewissen Zeit wieder aufgegeben und die Bibel in den Bücherschrank gestellt und sie dort stehenlassen wie jedes andere Buch? Kann jemand, der die Bibel nur für sich liest, sie verstehen und sich die scheinbaren Widersprüche erklären? Gott gab die Bibel nicht einem einzelnen Menschen, sondern einer ganzen Nation, nämlich zuerst der hebräischen Nation und dann der, die Petrus als Gottes „heilige Nation“ bezeichnete, das heißt dem „Israel Gottes“, das nicht am Fleisch beschnitten wurde, sondern am Herzen. Folglich ist die Bibel ein Buch, das für eine Organisation bestimmt ist. Sie kann nur in Verbindung mit Gottes wahrer sichtbarer Organisation verstanden werden, die von seinem heiligen Geist erfüllt ist. — 1. Pet. 2:9; Gal. 6:12-16.

15. Wie zeigt das Beispiel des Äthiopiers, der in der Bibel las, daß man die Bibel nicht ohne Hilfe verstehen kann?

15 Nehmen wir als Beispiel jenen Äthiopier, der auf seiner Rückkehr vom Tempel in Jerusalem in seinem Wagen unterwegs laut im Buche des Propheten Jesajas las. Von einem Engel Gottes angewiesen, ging der christliche Evangelist Philippus auf den Wagen zu und fragte den äthiopischen Hofbeamten, ob er das, was er lese, auch verstehe. Der Äthiopier antwortete aufrichtig: „Wie könnte ich denn, wenn nicht jemand mich anleitet?“ Er lud Philippus ein, auf den Wagen zu steigen, und ließ sich von ihm die Prophezeiung vom christlichen Standpunkt aus erklären. Nun war er so weit, daß er sie verstand und ein Nachfolger Jesu Christi, „des Wortes Gottes“, werden wollte. Als sie daher „an ein gewisses Wasser“ kamen, fragte er: „Was hindert mich, getauft zu werden?“ Als Philippus ihn getauft hatte, verließ er ihn, und der äthiopische Gläubige „zog seinen Weg mit Freuden“. — Apg. 8:26-39.

16. Durch wen mußte die Bibel damals erklärt werden, wie das aus dem Beispiel der Beröer ersichtlich ist?

16 Ein weiteres Beispiel sind die Juden in Beröa, Mazedonien, die ebenfalls die Bibel lasen. Das Gesetz und die Propheten wurden ihnen in ihren Synagogen vorgelesen, und sie studierten diese Schriften auch persönlich, aber sie verstanden sie nicht. Dann kam der Apostel Paulus und ging in ihre Synagoge. Was er ihnen sagte, war für sie neu, etwas, was sie noch nie gehört hatten. Aber sie waren edel gesinnt. Wieso? „Sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf, indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich also verhielte. Viele nun von ihnen glaubten, und von den griechischen vornehmen Weibern und Männern nicht wenige.“ (Apg. 17:10-12) Wenn sie die Bibel verstehen wollten, was ihnen zur Rettung gereichen konnte, mußte ihnen die Bibel durch Gottes Organisation erklärt werden.

17. Welche Fragen müssen gestellt werden in bezug auf das Bibellesen, das in den jüdischen Synagogen sowie in den Kirchen und Familien der Christenheit gepflegt wird?

17 In den neunzehnhundert Jahren, die seither vergangen sind, wurden in den jüdischen Synagogen das Gesetz, die Propheten und die Psalmen vorgelesen und von den Rabbinern erklärt. Sind die Juden jedoch dadurch gerettet worden? Sind jene Hunderte von Millionen Nichtjuden gerettet worden, die zu den vielen sektiererischen Religionsgemeinschaften der Christenheit gehören und denen in ihren Kirchen die ganze Bibel, die Hebräischen und die Christlichen Griechischen Schriften, vorgelesen wurde oder die sie zu Hause selbst lasen?

18. Was zeigt offensichtlich, daß ein solches Bibellesen vergeblich ist?

18 Wie hilft den Menschen in dieser unruhvollen Zeit ein solches Lesen der Bibel, wie es in religiösen Kreisen gepflegt wird, die wichtigen Fragen richtig zu entscheiden, die heute entschieden werden müssen, da wir in der „Vollendung des Systems der Dinge“ leben und die Nationen von Gott gerichtet werden wegen der höchsten Streitfrage, bei der es darum geht, ob Jehova Gott oder Satan, der Teufel, der universelle Souverän ist? Obwohl die Menschen in Verbindung mit den Religionssystemen der Christenheit Vorlesungen aus der Bibel hören oder die Bibel selbst lesen, fahren sie fort, sich dieser alten Welt anzupassen, wie dies die Atheisten, die Agnostiker, die Skeptiker und die Heiden tun. Sie bereiten sich nicht auf den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, vor, sie treten nicht auf die Seite des Königreiches Gottes, das heute auf der ganzen bewohnten Erde als eine gute Botschaft gepredigt wird, allen Nationen zu einem Zeugnis. (Matth. 24:14, NW) Sie lesen die Bibel also offensichtlich vergeblich. Was ist denn noch nötig?

19. (a) Was kann über die Veröffentlichung von Bibeln an sich gesagt werden? (b) Wodurch muß die Bibel ergänzt werden, wie uns das das Beispiel des Äthiopiers und das der Beröer zeigen?

19 Wie damals der Äthiopier und die Beröer brauchen auch sie beim Bibellesen jemanden, der sie unterweist, anleitet und lehrt, jemanden, der — wie einst Philippus und Paulus — von Gottes heiligem Geist erfüllt ist und von Gott geleitet wird. Philippus und Paulus gehörten nicht mehr zu der verworfenen jüdischen Kirche, sondern zu der neuen von Gott erwählten Organisation, seinem „auserwählten Geschlecht“, seiner „heiligen Nation“, seinem „Volk zum Besitztum“, und sie waren von seinem Geiste erfüllt. Die Bibel zu übersetzen, zu veröffentlichen und zu verbreiten ist bestimmt etwas Lobenswertes. Es gibt kein besseres Buch als die Bibel. Sie wird symbolisch das „Schwert des Geistes“ genannt, und es ist bestimmt besser, sich mit der Herstellung und Verbreitung des „Schwertes des Geistes“ zu beschäftigen, als sich am Rüstungswettlauf zu beteiligen und buchstäbliche Kriegswaffen herzustellen, durch die Menschen verwundet, verstümmelt und getötet werden. Aber die Bibel muß noch durch etwas ergänzt werden. Nicht etwa durch die Überlieferungen von Menschen, die zu den religiösen Führern der Christenheit oder des Judentums gehörten, sondern durch die Erklärungen Gott hingegebener, getaufter Glieder der Organisation Gottes, die von ihm ausgesandt werden, um zu predigen und zu lehren.

20. Welche letzten Worte Jesu an seine Nachfolger sind immer noch gültig, und was muß deshalb immer noch in Verbindung mit der Bibelverbreitung getan werden?

20 Die vergangenen neunzehnhundert Jahre haben an den Worten, die Jesus zum Abschied zu seinen Nachfolgern sprach, nichts geändert und sie auch nicht ungültig gemacht. Er sagte zu ihnen: „Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe. Und siehe! Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Systems der Dinge.“ (Matth. 28:19, 20, NW) Die Menschen müssen heute noch, in der „Vollendung des Systems der Dinge“, durch diese Gesandten über die Bibel, das geschriebene Wort Gottes, belehrt werden.

21. Was zeigen uns die Worte des Paulus und des Jakobus in bezug auf jene, die das Wort des Lebens nur lesen und hören, und jene, die „es tun“?

21 Erinnern wir uns doch an die Worte des Paulus, der sagte: „Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott. Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden, denn nicht die Hörer des Gesetzes sind gerecht vor Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden.“ (Röm. 2:11-13) Und Jakobus schreibt: „Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der ist einem Manne gleich, welcher sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat alsbald vergessen, wie er beschaffen war. Wer aber in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, nahe hineingeschaut hat und darin bleibt, indem er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, dieser wird glückselig sein in seinem Tun.“ (Jak. 1:22-25) Also genügt es nicht, nur die Bibel zu lesen oder Vorlesungen aus ihr zu hören, sondern wir müssen Täter des Wortes des Lebens sein, wenn wir anerkannt und mit Leben belohnt werden wollen.

22. (a) Was müssen wir also, außer daß wir die Bibel verbreiten, tun? (b) Was müssen wir, außer daß wir bibelerklärende Bücher veröffentlichen, noch tun?

22 Somit müssen wir nicht nur die Bibel veröffentlichen und verbreiten, sondern auch danach leben. Es genügt nicht, den Menschen die Bibel nur ins Haus zu bringen, wir müssen sie wieder besuchen und ihnen helfen, die Bibel zu verstehen. Wir müssen mit ihnen ein Heimbibelstudium durchführen, damit sie die Wahrheit der Bibel anhand geoffenbarter Schrifttexte und anhand von Prophezeiungen, die sich in dieser „Vollendung des Systems der Dinge“ erfüllt haben, erkennen können. Wir müssen ihnen helfen, die Wahrheit anhand dessen zu erkennen, wie Gott mit der sichtbaren Organisation handelt, die er erwählt hat und die er dazu gebraucht, das „Wort des Lebens“ zu verkündigen. Es genügt auch nicht, Bücher über die Bibel und zu ihrer Erläuterung zu veröffentlichen, sondern wir müssen den Bibellesern auch helfen, diese bibelerklärenden Bücher zu verstehen, und ihnen zeigen, wie sie deren Inhalt anhand ihrer eigenen Bibel nachprüfen können.

23. (a) In welcher Beziehung sollten wir alle den größten Lehrer der Bibel, der je auf Erden lebte, nachahmen? (b) Was verkündigen wir alle, wenn wir das tun?

23 Bei dieser Tätigkeit müssen wir besonders den größten Lehrer der Bibel, der je auf Erden lebte, Jesus Christus, das verkörperte Wort Gottes, nachahmen. Als Gott seinen Geist auf Jesus ausgoß, wurde er zum Predigen beauftragt. (Jes. 61:1-3; Luk. 4:16-21) Er führte das ihm aufgetragene Werk durch, aber wir lesen nichts davon, daß er eine Abschrift der Heiligen Schrift angefertigt hätte. Er überließ das Abschreiben und die Verbreitung der Heiligen Schrift den jüdischen Schriftgelehrten oder Abschreibern seiner Tage. Er spezialisierte sich nicht auf das Abschreiben der Heiligen Schrift oder die Herstellung von Bibeln, sondern auf die Belehrung der Menschen anhand der bereits vorhandenen Abschriften der Bibel. Er verwandte ihre eigenen Abschriften der Bibel oder jene, die in den Synagogen aufbewahrt wurden. (Luk. 4:17, 20) Wir können nicht alle Bibeldrucker sein, aber wir können alle Bibelverbreiter und ganz besonders Bibellehrer sein. Auf diese Weise können wir heute alle das „Wort des Lebens“ verkündigen.

24. Welche Bibelübersetzungen gebrauchen Jehovas Zeugen bei ihrer Tätigkeit von Haus zu Haus?

24 „Aber Jehovas Zeugen haben ihre eigene Übersetzung und gebrauchen diese“, sagen manche Kritiker, um bei den Menschen gegen das, was Jehovas Zeugen aus der Bibel lehren, ein Vorurteil hervorzurufen. Wie aus der Bibel selbst hervorgeht, waren ihre ursprünglichen Schreiber, die in Hebräisch, Aramäisch und Griechisch schrieben, Zeugen Jehovas, angefangen von Mose bis zum Apostel Johannes, der das letzte Buch der Bibel schrieb. Doch von wem wurden die vielen Übersetzungen der ursprünglichen Bibel gemacht, die heute in Umlauf sind? Von Personen, die Zeugen Jehovas zu sein behaupteten? Nein, von Menschen, die größtenteils zu den sektiererischen Kirchen der Christenheit gehörten. Jehovas Zeugen führen heute das ihnen aufgetragene Belehrungswerk in 158 Sprachen durch. Sie gebrauchen dabei aber nicht eine eigene Übersetzung, sondern die bereits vorhandenen 1165 Übersetzungen. Wenn sie bei ihrer Predigttätigkeit von Haus zu Haus zu Menschen kommen, die bereits eine Bibel haben, gebrauchen sie diese, und wenn sie bei einer Familie ein Studium des „Wortes des Lebens“ durchführen, fordern sie die Betreffenden auf, ihre eigene Bibel zur Hand zu nehmen. Und Jehovas Zeugen können die Menschen anhand ihrer Bibel über die gleiche gute Botschaft von Gottes unter Christus aufgerichtetem Königreich belehren.

25, 26. (a) Welche Körperschaft dient Jehovas Zeugen als juristische Person, und welche Bibelübersetzungen hat sie bisher gedruckt? (b) Welche Bibelübersetzungen gebrauchen Jehovas Zeugen beim Predigen der Königreichsbotschaft?

25 Die Watch Tower Bible & Tract Society dient Jehovas Zeugen als administrative Körperschaft, als Herausgeber und als juristische Person. Sie veröffentlicht englische Bibeln, die auf ihren Pressen in Brooklyn, New York, gedruckt werden. Zweiundvierzig Jahre nach ihrer gesetzlichen Eintragung druckte sie zum erstenmal auf ihren Pressen ein griechisch-englisches Neues Testament, The Emphatic Diaglott genannt, das von einem Christadelphier zwanzig Jahre vor der Eintragung der Gesellschaft gemacht worden war. Im achtundfünfzigsten Jahre ihrer Eintragung begann die Gesellschaft die King-James-Übersetzung (oder Authorized Version) der Bibel (aus dem Jahr 1611) zu drucken, im sechzigsten Jahre die Amerikanische Standard-Bibel (aus dem Jahr 1901), und 1961, im siebenundsiebzigsten Jahre, veröffentlichte die Watch Tower Society zum erstenmal die Gesamtausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift in einem Band, eine Bibelübersetzung, die in den Jahren 1950 bis 1960 in sechs aufeinanderfolgenden Bänden herausgekommen war. Diese Bibel ist nur in Englisch erhältlich und kann daher von den Zeugen Jehovas, die die übrigen 157 Sprachen sprechen, in denen wir heute die Botschaft in 181 Ländern predigen und lehren, nicht verwandt werden.

26 Wir benötigen also nicht eine eigene Bibelübersetzung, um die herrliche Botschaft — durch die wir uns als Zeugen Jehovas von allen Sekten der Christenheit unterscheiden —, nämlich die gute Botschaft von dem aufgerichteten Königreich Jehovas Gottes und seines Christus, zu predigen und zu lehren. Wir können es anhand der Bibeln tun, die in den verschiedenen Sprachen vorhanden sind.

27. (a) Worauf kommt es denn heute an, wenn nicht darauf, welche Bibelübersetzungen verwandt werden? (b) Was sollten die vereinten Verkündiger deshalb mit dem „Wort des Lebens“ tun?

27 Es geht heute nicht in erster Linie darum, welche Bibelübersetzung verwandt wird, sondern darum, daß man anhand der Bibel die wahre Königreichsbotschaft lehrt. Setzt daher euer Werk fort, ihr vereinten Verkündiger des „Wortes des Lebens“! Haltet unerschütterlich daran fest, aber teilt es auch mit anderen in dieser sterbenden Welt! Das „Wort des Lebens“ ist für die ganze Welt, für alle Nationen. „Seid fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volke!“ sagt Jehova Gott selbst. (5. Mose 32:43; Röm. 15:10, NW) So erfreut denn jene, die aus allen Nationen kommen und nach Leben trachten, indem ihr ihnen vereint das herrliche „Wort des Lebens“ verkündigt!

[Fußnote]

a Siehe Die Zeit ist herbeigekommen, von C. T. Russell (1900), S. 310.

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