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Der Zweck der UmgestaltungDer Wachtturm 1974 | 15. August
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— vorhergesagt worden. Alles deutete auf Christus hin. Der Apostel Paulus sagte: „Folglich ist das ,Gesetz‘ unser Erzieher geworden, der zu Christus führt“ (Gal. 3:24; Röm. 10:4). Und bezüglich der anderen Propheten erklärte ein Engel später dem Apostel Johannes: „Das Zeugnisgeben für Jesus ist das, was zum Prophezeien inspiriert“ (Offb. 19:10).
Wie Moses ist Christus auch ein Führer und Befreier. Er ist der Mittler des neuen Bundes, so, wie Moses der Mittler des Gesetzesbundes war (Gal. 3:19; Hebr. 9:15). Jehova hatte Moses gesagt: „Einen Propheten gleich dir werde ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erwecken; und ich werde in der Tat meine Worte in seinen Mund legen, und er wird bestimmt alles zu ihnen reden, was ich ihm gebieten werde. Und es soll geschehen, der Mann, der auf meine Worte nicht hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich selbst Rechenschaft fordern“ (5. Mose 18:18, 19; Apg. 3:22, 23, 26).
Christus würde ein ähnliches Werk wie Elia durchführen. Der Prophet Maleachi hatte die Verheißung Jehovas aufgezeichnet: „Siehe! Ich sende euch Elia, den Propheten, vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas.“ Elia hatte viel zur Wiederherstellung der reinen Anbetung beigetragen (1. Kö. 18:25-29, 40). Johannes der Täufer tat dies in bezug auf Israel (Luk. 1:17; Matth. 17:12, 13). Doch zur Zeit der Umgestaltung war dieser Johannes tot. Daß Elia in der Vision erschien, deutete daher darauf hin, daß Christus ein größeres Werk zur dauerhaften Wiederherstellung der reinen Anbetung durchführen würde. Das mußte „vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas“ geschehen, des „Tages“, an dem Gott das Urteil an denen, die die falsche Anbetung pflegen, und an dem gegenwärtigen bösen System der Dinge vollstrecken wird (Mal. 4:5, 6).
Die Vision war so echt, daß Petrus, offensichtlich von Staunen und Dankbarkeit ergriffen, begann, sich am Geschehen zu beteiligen. Als er sah, daß sich die beiden in der Vision erschienenen Männer „von ihm [Jesus] trennten“, wünschte er anscheinend, daß sie blieben, und sprach daher davon, Zelte zu errichten, „ohne daß er wußte, was er sagte“.
Das Geschehen war jedoch eine Vision, und Moses und Elia waren nur in der Vision zu sehen (Matth. 17:9). Moses war tot und befand sich immer noch im Grab (5. Mose 34:5, 6; vergleiche Apostelgeschichte 2:29). Elia war zwar auf einem feurigen Wagen in die Luft getragen worden, doch nicht zu Gott in den Himmel. Er war in ein anderes Gebiet auf der Erde befördert oder versetzt worden und hatte eine andere Aufgabe erhalten. Tatsächlich war Elia Jahre danach noch am Leben gewesen und hatte einen prophetischen Brief an Joram, den König von Juda, geschrieben (2. Chron. 21:12). Später starb Elia wie alle anderen Menschen. Weder er noch Moses wurden vor Christus, der „der Erstgeborene von den Toten“ ist, zu ewigem Leben auferweckt. Als Jesus auf der Erde war, sagte er selbst: „Kein Mensch [ist] in den Himmel hinaufgestiegen“ (Offb. 1:5; Joh. 3:13).
Während Petrus noch sprach, bildete sich eine Wolke und überschattete sie. Dies war ein Symbol der unsichtbaren Gegenwart Jehovas (2. Mose 16:10; 1. Kö. 8:10). Dann bezeugte Jehova selbst — übrigens ist dies eine der drei Gelegenheiten, bei denen Jehovas eigene Stimme gehört wurde —, daß Jesus der Messias war, indem er sagte: „Dieser ist mein Sohn, der auserwählte. Hört auf ihn!“ (Luk. 9:35).
„DAS PROPHETISCHE WORT UM SO FESTER“
Die drei Apostel erhielten bei dieser Gelegenheit einen zwingenden und scheueinflößenden Beweis dafür, daß Jesus der Messias war. Nun konnten sie mit voller Überzeugung und mit Nachdruck davon Zeugnis ablegen. Sie hatten tatsächlich ‘den Tod nicht geschmeckt’, bevor sie diese aufregende Demonstration der künftigen Gegenwart Christi in königlicher Herrlichkeit sahen. Mehr als dreißig Jahre später schrieb der Apostel Petrus:
„Nein, nicht dadurch, daß wir kunstvoll ersonnenen unwahren Geschichten folgten, machten wir euch mit der Macht und Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus bekannt, sondern dadurch, daß wir Augenzeugen seiner herrlichen Größe wurden. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als ihm von der großartigen Herrlichkeit Worte wie diese überbracht wurden: ,Dieser ist mein Sohn, mein geliebter, an dem ich selbst Wohlgefallen gefunden habe.‘ Ja, diese Worte hörten wir vom Himmel her, als wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren. Demzufolge haben wir das prophetische Wort um so fester; und ihr tut wohl, ihm Aufmerksamkeit zu schenken als einer Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und ein Tagesstern aufgeht, in eurem Herzen“ (2. Petr. 1:16-19).
Ungefähr sechsundsechzig Jahre nach der Umgestaltungsvision hatte der Apostel Johannes diese Szene immer noch lebendig im Sinn, als er schrieb: „Das Wort [wurde] Fleisch und weilte unter uns; und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie einem einziggezeugten Sohn vom Vater her gehört; und er war voll unverdienter Güte und Wahrheit“ (Joh. 1:14).
Heute ist der „Tagesstern“, von dem Petrus sprach, aufgegangen. Jesus Christus ist am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914 u. Z., in königlicher Herrlichkeit inthronisiert worden! Wenn wir ‘in unserem Herzen der Prophezeiung Aufmerksamkeit geschenkt haben’, haben wir eine noch stärkere Bestätigung für das prophetische Wort als die Apostel. Christus hat das erfüllt, was prophetisch über ihn im Gesetz und in den Propheten geschrieben stand. Wie Moses führt er nun sein Volk, und allen, die ihn anerkennen und seiner Führung folgen, steht Leben auf einer gerechten, paradiesischen Erde in Aussicht. Nimmst du das, was das prophetische Wort und die zuverlässigen Augenzeugen seiner Herrlichkeit zu sagen haben, ernst? Erkennst du, daß Jesus Christus unsichtbar in Königsmacht gegenwärtig ist? Wenn ja, so genießt du jetzt große Gunst, und du hast eine wunderbare Aussicht auf das, was noch vor dir liegt.
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Stolz ist gefährlichDer Wachtturm 1974 | 15. August
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Stolz ist gefährlich
FÜHLST du dich zu Menschen hingezogen, die immer recht haben wollen? Stößt es dich nicht vielmehr ab, wenn sich jemand beständig seiner Fähigkeiten oder Leistungen, seines Reichtums oder seiner Stellung rühmt? Stört es dich nicht, wenn einige Leute schnell dabei sind, auf Fehler anderer hinzuweisen, ihre eigenen Fehler jedoch nicht anerkennen wollen, ja sogar beleidigt sind, wenn man sie darauf aufmerksam macht?
Ja, solche Äußerungen des Stolzes wirken abstoßend und bereiten Verdruß. Es steht außer Frage, daß sich ein stolzes Verhalten nachteilig auf andere auswirkt und eher niederreißt als erbaut. Stolz kann Mißfallen erregen und dadurch das gute Verhältnis zu Mitmenschen zerstören.
Was ist überhaupt Stolz? Stolz ist ein übermäßiges Selbstbewußtsein, eine unvernünftige Überbewertung seiner Talente, seiner Weisheit, seiner Schönheit, seines Reichtums oder seines Ranges. Nach außen hin zeigt sich Stolz gewöhnlich in einem überheblichen, eingebildeten, wichtigtuerischen Benehmen.
Da Stolz eine unter unvollkommenen Menschen übliche Schwäche ist, tun wir gut daran, seiner Herr zu werden und dadurch seine nachteiligen Auswirkungen zu vermeiden. Wir müssen uns dessen bewußt werden bzw. im Sinn behalten, daß es für Stolz keine vernünftige Grundlage gibt. Alle Menschen sind, ungeachtet ihrer Rasse, Nationalität und Bildung, ihrer Fähigkeiten, Leistungen und wirtschaftlichen Verhältnisse, Sünder und
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