Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w65 15. 9. S. 552-557
  • Jehovas voranschreitende Organisation

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Jehovas voranschreitende Organisation
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1965
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • DIE HIMMLISCHE ORGANISATION SCHREITET VORAN
  • DIE IRDISCHE ORGANISATION
  • JEHOVAS HEUTIGE ORGANISATION
  • Als Teil der Organisation Gottes in Sicherheit bleiben
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
  • Preise Jehova mit seinem Volke
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1973
  • Gott leitet sein Volk liebevoll dem Leben entgegen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1967
  • Wir brauchen Jehovas Organisation
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1963
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1965
w65 15. 9. S. 552-557

Jehovas voranschreitende Organisation

„Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe.“ — Spr. 4:18.

1. Woraus bestand Gottes erste Organisation?

LANGE vor der Erschaffung des stofflichen Himmels und der stofflichen Erde schuf Jehova Gott eine mächtige himmlische Organisation von Geschöpfen, die mit keiner uns bekannten Lebensform zu vergleichen sind. Sie sind der Abglanz ihres Schöpfers, da sie in seiner Gestalt sind. Sein Wort sagt uns: „Gott ist ein GEIST.“ (Joh. 4:24) Über diese himmlischen Geschöpfe sagt es, Gott mache „seine Engel zu Geistern“. (Ps. 104:4, Fußnote) Da sie in seiner Gestalt sind, können sie sich da aufhalten, wo er ist.

2. Warum können wir Geistgeschöpfe nicht sehen, und wieso wissen wir trotzdem, daß es sie gibt?

2 Als Geister sind diese Geschöpfe aus einer Substanz, die sich von allen Substanzen, die es unseres Wissens im stofflichen Universum gibt, unterscheidet. Darum können wir sie auch nicht sehen. Die verschiedenen Arten von Strahlung im Universum, die wir mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen oder mit technischen Hilfsmitteln nachweisen können, geben uns über ihr Vorhandensein keinen Aufschluß. Die Eigenschaften der Materie, die es uns ermöglichen würden, diese Geschöpfe zu sehen, fehlen ihnen. Sie sind eine höhere Lebensform, die uns völlig fremd ist. Obwohl wir diese Geistgeschöpfe nicht sehen können, wissen wir doch, daß es sie gibt, weil sie schon öfters Menschen begegnet sind. Ihr Schöpfer berichtet uns in seinem Wort über sie und über solche Begegnungen.

3. Wie reagierten die Geistgeschöpfe auf die Erschaffung der Erde?

3 In seinem Gespräch mit Hiob über die Erschaffung der Erde sprach Jehova Gott von der Freude, die seine Geistgeschöpfe hatten, als er im Anfang die Erde schuf. Er sagte: „Wo warst du, als ich die Erde gründete? ... als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten?“ (Hiob 38:4, 7) Diese herrlichen Geistgeschöpfe, die sozusagen am Morgen der Schöpfungsepoche erschaffen wurden, glichen Morgensternen. Sie waren die ersten lebenden Gebilde, die Gott ins Dasein brachte. Als sie sahen, daß sich ihr Schöpfer darauf vorbereitete, weitere lebendige Geschöpfe hervorzubringen, jubelten sie.

4, 5. (a) Wie war es möglich, daß Menschen Geistgeschöpfe sehen konnten? (b) Wieso wissen wir, daß es eine himmlische Organisation gibt und welche Aufgabe die Cherubim haben?

4 Durch Materialisationen und Visionen bewirkte Gott in der Vergangenheit, daß treue Männer solche Geistgeschöpfe sehen konnten, und veranlaßte diese Männer, das, was sie sahen, niederzuschreiben. Zu diesen Männern gehörten auch Daniel und Johannes. Unter Inspiration sah Daniel in einer Vision die unzähligen Geistgeschöpfe, die Jehova erschaffen hatte. Er sah sie um ihren Schöpfer versammelt, bereit, ihm zu dienen. Da Jehova ein Gott der Ordnung ist, sind diese himmlischen Geschöpfe organisiert. Gott hat sie zu einer mächtigen Organisation zusammengeschlossen, die eifrig bemüht ist, seinen Willen zu tun. Daniel berichtet uns über das, was er sah, folgendes: „Tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm.“ (Dan. 7:10) Johannes, ein Apostel Jesu Christi, hatte von den himmlischen Heerscharen eine ähnliche Vision. Er berichtet: „Ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron und die lebenden Geschöpfe und die älteren Personen, und ihre Zahl war Myriaden mal Myriaden und Tausende mal Tausende.“ (Offb. 5:11) Diese Visionen lassen uns erkennen, daß Gottes Geistgeschöpfe seine himmlische Organisation bilden.

5 Daniel und Johannes sahen in ihren Visionen die Geistgeschöpfe um den Thron Jehovas, des Schöpfers, versammelt. Das zeigt, daß diese Geistgeschöpfe Diener Gottes sind, die ihm geschlossen zur Verfügung stehen. Einige sind im Begriff, ihm zu dienen, was zeigt, daß sie ihre Arbeit nach einer bestimmten Ordnung verrichten. Aus Gottes Wort erfahren wir, daß Jehova diese Geschöpfe in verschiedene verantwortliche Stellungen eingesetzt hat. Einige, die Cherubim, bilden eine besondere Bedeckung seines Thrones. Sie treten bei jeder Aufgabe, die sie zu erfüllen haben, für seine Majestät und Oberhoheit ein. Die erste Erwähnung von Cherubim in der Bibel finden wir in 1. Mose 3:24, wo gesagt wird, daß am Eingang zum Garten Eden Cherubim aufgestellt wurden, die für Jehovas Oberhoheit eintraten, indem sie dafür sorgten, daß die ungehorsamen Menschen nicht mehr in den Garten zurückkehren konnten.

6. (a) Wer sind die Seraphim? (b) Wie groß ist das in symbolischer Sprache beschriebene Engelheer?

6 Eine andere Gruppe von Geistgeschöpfen wird Seraphim genannt. Sie sind beauftragt, Jehovas Organisation vor Unreinheit zu schützen und Gottes Herrlichkeit zu verkünden. Sie werden in Verbindung mit einer Vision erwähnt, die der Prophet Jesaja hatte und über die er in seinem Buch (Jes. 6:1-3) berichtet. Myriaden andere Geistgeschöpfe werden als Boten gebraucht oder verrichten andere Dienste. Von dieser großen Menge himmlischer Geschöpfe wird in der Offenbarung gesagt, sie bilde ein mächtiges Heer, das Gott in der bevorstehenden Schlacht von Harmagedon gebraucht, um seine Feinde zu vernichten. Diese Engelstreitkräfte zählen nach der Beschreibung in Offenbarung 9:16 zwei Myriaden mal Myriaden, das heißt 200 Millionen. Das ist eine ansehnliche Organisation.

DIE HIMMLISCHE ORGANISATION SCHREITET VORAN

7, 8. Wie ist Gottes himmlische Organisation vorangeschritten? Führe ein Beispiel für ihren Fortschritt an.

7 Gottes himmlische Organisation ist nie stehengeblieben. Sie ist von Anfang an ständig zu neuen Kenntnissen über Jehovas Vorhaben fortgeschritten und mit immer größeren Dienstvorrechten betraut worden. Obwohl die vielen himmlischen Geschöpfe vollkommen sind, stattete Gott sie ebensowenig wie das erste Menschenpaar schon bei ihrer Erschaffung mit allen Kenntnissen aus. Sie können ständig hinzulernen.

8 Während Gott das Weltgeschehen seinen Fortgang nehmen ließ, konnten die Engel sein Vorhaben immer besser verstehen. Als zum Beispiel die in 1. Mose 3:15 erwähnte Verheißung gemacht wurde, wußten sie nicht, wer der verheißene Same sein würde. Erst Jahrhunderte später erfuhren sie, wer dieser Verheißene ist. Das lassen folgende Worte des Apostels Petrus erkennen: „Jenen [den Propheten] wurde es geoffenbart, daß sie nicht sich selbst, sondern euch mit den Dingen dienten, welche euch nun durch jene angekündigt worden sind, die euch die gute Botschaft mit dem vom Himmel her gesandten heiligen Geist verkündet haben. Gerade in diese Dinge begehren Engel hineinzuschauen.“ (1. Petr. 1:12) Zu wissen, wer der verheißene Same ist, war für sie ein Fortschritt in ihren Kenntnissen.

9. In welchem Sinne befinden sich die Geister, die ungehorsam waren, in „Gruben dichter Finsternis“?

9 Die Geistgeschöpfe, die in den Tagen Noahs von Gottes himmlischer Organisation abfielen und zu Dämonen wurden, hörten auf, mit dieser Organisation voranzuschreiten. Sie haben nicht mehr das erleuchtende Verständnis, das die treuen Geistgeschöpfe haben. Sie sind, was die Wahrheiten anbelangt, die Jehova seiner himmlischen Organisation seither geoffenbart hat, in Finsternis. Ja, sie haben wahrscheinlich sogar Rückschritte gemacht, indem sie die Wahrheiten, die sie bereits erkannt hatten, wieder aufgaben. Die Bibel sagt von ihnen, sie seien in „Gruben dichter Finsternis“. (2. Petr. 2:4) Sie haben keine Aussicht, aus diesen „Gruben“ herauszukommen. Während sie in der Finsternis bleiben, schreitet Gottes himmlische Organisation weiter voran.

DIE IRDISCHE ORGANISATION

10. Was gründete Gott, als er den Menschen schuf?

10 In Verbindung mit dem ersten Menschenpaar gründete Gott eine irdische Organisation, die sich zufolge der Vermehrung der Menschen mit der Zeit über die ganze Erde erstreckt hätte. Wie seine himmlische Organisation sollte auch seine irdische Organisation ihn anbeten und seinen Interessen dienen. Dieses Vorhaben Gottes ist nicht vereitelt worden, obwohl das erste Menschenpaar und auch die meisten ihrer Nachkommen Gott nicht gehorchten.

11. (a) Durch wen ist Gottes irdische Organisation stets vertreten worden? (b) Was zeigt, daß sie in den Tagen Noahs voranschritt, und was mußten ihre Glieder damals tun?

11 Jehovas irdische Organisation wurde zu allen Zeiten durch Menschen vertreten, die ihre Lauterkeit und ihre Treue zu Gott bewiesen. Ganz gleich, wo sie lebten, vertraten sie seine irdische Organisation. Mitunter war diese Gruppe treuer Diener Gottes sehr klein, bestand vielleicht aus höchstens ein bis acht Personen, wie in den Tagen Abels, Henochs und Noahs. Obwohl unmittelbar vor der Flut der Tage Noahs nur acht Personen durch diese Organisation miteinander verbunden waren, schritt sie voran. Sie schritt in ihrer Erkenntnis über das Vorhaben Jehovas fort, als sie über die Flut und die Bewahrung von Menschen und Tieren unterrichtet wurde. Ihre Glieder erhielten eine Arbeit aufgetragen, die sie noch nie verrichtet hatten. Sie sollten eine Arche bauen, in der sie und die Geschöpfe, die sie mit hineinnehmen sollten, am Leben erhalten würden. Alle, die zu dieser Organisation gehörten, schritten mit ihr voran und beteiligten sich an der neuen Arbeit. Niemand murrte über die Umstellung, und niemand weigerte sich mitzumachen. Diese Organisation wurde sogar im voraus davon unterrichtet, wann die Flut beginnen würde und wie lange die Wasser herniederströmen würden. Von diesen acht Menschen mußte jeder einzelne eng mit der Organisation verbunden bleiben und mit ihr voranschreiten, um mit ihr in der Arche bewahrt zu werden.

12. Wer bildete Gottes irdische Organisation zu Moses Zeiten, und wie schritt sie voran?

12 Als Jehova später mit dem Volk Israel, das er aus der ägyptischen Sklaverei befreit hatte, einen Bund schloß, wurde seine irdische Organisation eine Nation. Er war ihr König. Da er sie während ihres Aufenthalts in der Wüste durch Moses belehrte, schritt sie in ihren Kenntnissen weiter voran. Als es galt, die Form der Gottesanbetung zu ändern, nahm sie diese Änderungen vor und schritt auch in dieser Hinsicht voran. Der Bau der Stiftshütte, die Einsetzung von Priestern, die alle aus dem gleichen Haus stammen sollten, und die Einführung von Tieropfern — all das führte zu einer Änderung ihrer Form der Gottesanbetung, die sie in Ägypten gepflegt hatte. Später, als Gott Jerusalem als den Ort erwählte, an dem sein Altar stehen sollte, und noch später, als Salomos Tempel dort gebaut wurde, gab es noch weitere Änderungen.

13. Welche schwierige Änderung mußten die Juden im ersten Jahrhundert vornehmen, um mit Gottes voranschreitender Organisation Schritt zu halten?

13 Im ersten Jahrhundert kam Johannes der Täufer und verkündete die Botschaft, das Königreich der Himmel sei herbeigekommen. Das kündigte den Beginn von etwas an, was in Gottes irdischer Organisation eine große Änderung bewirken sollte. Jesus Christus legte durch seine Predigttätigkeit und sein Loskaufsopfer den Grund zu dieser Änderung. Der Schritt von dem unter dem mosaischen Gesetz stehenden jüdischen System der Dinge zu einem unter einem neuen Bund stehenden neuen System der Dinge war ein Wechsel, den die meisten Juden nicht vornehmen wollten. Sie blieben deshalb hinter Gottes voranschreitender Organisation, die nun in die christliche Ära eintrat, zurück.

14, 15. (a) Was bedeutete Pfingsten für Gottes Organisation? (b) Zu welchen neuen Dingen schritt die Organisation damals voran, und welche Änderung vorzunehmen fiel den Juden besonders schwer?

14 Zu Pfingsten des Jahres 33 unserer Zeitrechnung zeigte es sich unmißverständlich, daß Gottes irdische Organisation christlich war und nichts mehr mit dem alten jüdischen System der Dinge zu tun hatte. Sie hatte das unter dem mosaischen Gesetz stehende System der Dinge hinter sich gelassen. Das Opfer Christi hatte den Zweck, dem das mosaische Gesetz gedient hatte, erfüllt und dadurch dieser alten Vorkehrung ein Ende gemacht. Bis dahin hatte das Gesetz die Israeliten zu Christus geführt. Paulus, ein Apostel Jesu Christi, sagte hierüber: „Folglich ist das Gesetz unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten. Jetzt aber, da der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter einem Erzieher.“ (Gal. 3:24, 25) Die Organisation war zu etwas Neuem und Besserem vorangeschritten, das Jehova für sie bereitet hatte.

15 Die 120 Jünger Jesu Christi, die am Tage des Pfingstfestes in einem Obersaal versammelt waren, schritten an jenem Tag mit der Organisation Jehovas zu einer neuen Ordnung der Dinge voran, die auch mit neuen Hoffnungen und einer neuen Vorkehrung zur Vergebung der Sünden verbunden war. Da sie bereit waren, eine Organisation von christlichen Predigern zu werden, die Gottes Vorhaben verkündigten und seine Wahrheiten lehrten, wie Christus es getan hatte, schritten sie zu größeren Dienstvorrechten voran. Zufolge ihrer eifrigen Predigttätigkeit schlossen sich der irdischen Organisation Gottes Tausende von Menschen an. Als sich die von Palästina ausgehende Verkündigung des Christentums auch über andere Länder auszubreiten begann, wuchs die Zahl der Nichtjuden, die sich der Organisation anschlossen, gewaltig. Diese Menschen nahmen die neuen Wahrheiten, die Jehova durch seine Organisation geoffenbart hatte, begeistert an. Sie, die nicht zur Organisation Gottes gehört hatten, solange diese unter dem mosaischen Gesetz gestanden hatte, wurden nun unter der christlichen Ordnung in sie aufgenommen. Ihre Aufnahme verlangte von den Judenchristen eine große Umstellung ihrer Denkweise, denn unter dem mosaischen Gesetz oder dem alten Bund sonderten sich die Juden von den Heiden ab; sie aßen nicht einmal mit ihnen. — Apg. 10:28.

16. Wodurch wurden die Christen auf ihre Liebe zu Gott geprüft? Führe ein Beispiel an.

16 Die neuen Wahrheiten und die neuen Richtlinien, die Jehova durch die Apostel offenbarte, waren für die Glieder der Organisation gewissermaßen Prüfsteine. War ihre Liebe zu Jehova groß genug, daß sie bereit waren, ihre Denkweise entsprechend zu ändern und diese neuen Kenntnisse anzunehmen? Einige hatten diese Liebe nicht und fielen deshalb von der Organisation ab. Jene dagegen, die Gott wirklich liebten, änderten ihre Denkweise und machten Fortschritte. Vielen Judenchristen wurde die Beschneidung zu einer Prüfung, die sie veranlaßte, die Christen in Antiochien zu beunruhigen. Eine Versammlung der leitenden Körperschaft in Jerusalem bereinigte die Angelegenheit, indem sie erklärte, die Beschneidung sei kein christliches Erfordernis. Das war für die Judenchristen eine bedeutende Änderung gegenüber ihrer früheren Ansicht, denn unter dem alten jüdischen System der Dinge waren sie gelehrt worden, die Beschneidung als etwas sehr Wichtiges zu betrachten. Diese Änderung ließ erkennen, daß die Organisation Gottes wieder einen Schritt vorangekommen war. Alle, die bereit waren, ihre Denkweise entsprechend zu ändern, schritten weiter voran, zu noch hellerem Licht. — Apg. 15:1, 2, 28, 29.

JEHOVAS HEUTIGE ORGANISATION

17. (a) Warum ist Gottes heutige Organisation für das durch die weltlichen Regierungen verübte Unrecht nicht mitverantwortlich? (b) Welche guten Früchte hat sie unter anderem hervorgebracht?

17 Jehova hat heute, im 20. Jahrhundert, genauso eine irdische Organisation wie im ersten Jahrhundert. Sie kann an ihren Früchten erkannt werden. Im Gegensatz zu den vielen Religionsorganisationen, die ein Teil der von Gott entfremdeten Welt sind und vorgeben, seine Organisation zu sein, hat sie sich nicht mit den politischen Regierungen der Welt verbündet. Sie ist daher für die unchristlichen Handlungen dieser Regierungen nicht mitverantwortlich. Sie gehorcht den Worten Jesu und hält sich von der Welt getrennt. Das ermöglicht es ihr, gute Früchte zur Ehre des Namens Jehovas hervorzubringen. Das tut sie auf verschiedene Weise. Unzählige Menschen haben durch sie schon gelernt, ihr Vertrauen auf Gottes Königreich zu setzen. Sie sind durch sie veranlaßt worden, ihre Lebensweise zu ändern und sie nach den gerechten Grundsätzen des Wortes Gottes auszurichten. Sie werden von ihr zu christlichen Predigern geschult und ermuntert, Jesus nachzuahmen, der die gute Botschaft von Gottes Königreich verkündete. Jehovas heutige Organisation schätzt sich ebenso glücklich, den Namen Jehovas zu tragen, wie seine Organisation zu Moses’ Zeiten.

18. Wie erfüllen sich die Worte aus Sprüche 4:18 an Gottes Organisation?

18 In den vergangenen Jahren des 20. Jahrhunderts ist Jehovas Organisation in ihren Kenntnissen weiter vorangeschritten. Sie hat das Wort Gottes und ihre Pflichten gegenüber Gott immer besser verstehen gelernt. Wie in der Vergangenheit erfüllen sich auch heute an ihr die Worte nach Sprüche 4:18: „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe.“ Sie schreitet zu immer größerer Klarheit voran. Alle, die mit ihr um die Jahrhundertwende verbunden waren und es heute noch sind, waren Zeugen dieser Fortschritte.

19, 20. Führe Beispiele an, die zeigen, wie Gottes Organisation auch heute voranschreitet.

19 Wenn wir auf die vergangenen Jahre zurückblicken, können wir deutlich sehen, wie Gottes Organisation in der heutigen Zeit im Verständnis Fortschritte gemacht hat. Sie lernte zum Beispiel, daß die zweite Gegenwart Christi im Geist erfolgen sollte, nicht im Fleisch, wie viele angebliche Christen glauben. Seine Herrschaft sollte eine himmlische Herrschaft sein. Das war für Gottes Volk, das Christi Gegenwart gegen Ende des 19. Jahrhunderts sehnsüchtig erwartete, eine neue Offenbarung von großer Bedeutung. Die Wahrheit, daß im Jahre 1914 die „Zeiten der Nationen“, die im Jahre 607 vor unserer Zeitrechnung begonnen hatten, zu Ende seien und damit für die Nationen die „Zeit des Endes“ und somit auch Christi Gegenwart begonnen habe, war eine neue Erkenntnis, über die sich die Glieder des Volkes Gottes freuen konnten. Sie mußten aber ihre früheren Ansichten ändern. Weitere Fortschritte ließen sie erkennen, daß beide, Jehova und sein Feind, Satan, eine unsichtbare Organisation haben. Jehovas himmlische Organisation wird mit einem Weib, das „das Jerusalem droben“ genannt wird, verglichen. (Gal. 4:26) Auch Satan hat eine himmlische und eine irdische Organisation, die sich aber der Gerechtigkeit widersetzen. Heute gehören diese Dinge zu den grundlegenden Kenntnissen des Volkes Gottes, aber vor einigen Jahren waren es neue Begriffe, die eine Änderung der Ansichten erforderten, und es gab manche, denen es schwerfiel, sich umzustellen.

20 Im Jahre 1938 erschien im Wachtturm ein Artikel über das Thema Organisation, der zeigte, daß Gottes Organisation theokratisch sein sollte. Sie sollte von Gott durch den „treuen und verständigen Sklaven“, den vereinten Überrest seiner gesalbten Königreichserben, geleitet werden. (Matth. 24:45-47) Bis dahin waren die Versammlungen seines Volkes demokratisch organisiert gewesen, und die Versammlungen wählten die Brüder, die eine leitende Stellung innehatten, selber. Von den „Wahlältesten“ die sich dadurch herausbildeten, waren viele von sich eingenommen und hochmütig und gaben Anlaß zu Unzufriedenheit und Uneinigkeit. Sie ließen die Worte Jesu außer acht: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden.“ (Matth. 23:12) Durch die im Jahre 1938 erfolgte Wiederherstellung der theokratischen Ordnung, die in der Christenorganisation des ersten Jahrhunderts bestanden hatte, wurden die „Wahlältesten“ der Versammlungen aus ihren erhöhten Stellungen entfernt und dadurch gleichsam erniedrigt. Nachdem das Wahlsystem in den Versammlungen abgeschafft war, begann sich die Organisation größeren Friedens, größerer Harmonie, Einheit und Leistungsfähigkeit zu erfreuen.

21. Wie reagierten einige Personen auf die Abschaffung des „Wahlältesten“-Systems?

21 Die Abschaffung des „Wahlältesten“-Systems war eine bedeutende Änderung in der Wirksamkeit der Organisation Gottes im 20. Jahrhundert. Sie war für viele Glieder der Organisation eine schwere Prüfung. Viele machten daraus eine große Streitfrage und führten deswegen heftige Auseinandersetzungen herbei. Sie weigerten sich, mit der Organisation weiter voranzuschreiten, und wandten sich von ihr ab. Die meisten waren mit der Änderung jedoch einverstanden und schritten weiter voran zu hellerem Licht und zu größeren Dienstvorrechten. Jene, die der Organisation den Rücken kehrten, hörten nicht nur auf, Fortschritte zu machen, sondern büßten sogar viele Kenntnisse ein, die sie erworben hatten, während sie mit ihr verbunden waren.

22. (a) Wie werden heute die Diener in der Organisation ernannt? (b) Ist diese Änderung zum Nutzen der Organisation gewesen?

22 Heute setzt Jehova die Aufseher und Dienstamtgehilfen in seiner irdischen Organisation durch die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ ein. Seitdem seine irdische Organisation theokratisch vorgeht, herrscht in ihr Einheit, und sie erzielt im Dienste Jehovas weit bessere Ergebnisse als in den Tagen der „Wahlältesten“. Gott inspiriert niemanden bei der Wahl von Dienern in der Versammlung, wie er Samuel inspirierte, als er Saul zum König von Israel wählte. Da er aber auf den verantwortlichen Christen, die die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ bilden, seinen heiligen Geist ruhen läßt, kann gesagt werden, daß ihre Dienerernennungen von ihm kommen. Wie in der Organisation des ersten Jahrhunderts ernennt die leitende Körperschaft der irdischen Organisation Gottes, die die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ vertritt, deshalb auch heute alle Diener. Das war ein bedeutender Wechsel, den die ständig voranschreitende Organisation Gottes vornahm. Alle, die mit ihr voranschritten, als im Jahre 1938 diese theokratische Ordnung eingeführt wurde, haben seither erkannt, daß sich dieser Wechsel sehr segensreich auswirkte. Ihm ist die erstaunliche Ausdehnung der Organisation weitgehend zuzuschreiben. Für viele war diese Änderung jedoch nicht leicht.

23. (a) Warum ist es nicht leicht, Änderungen anzunehmen, und warum sind sie notwendig? (b) Warum ist es unweise, sich Änderungen zu widersetzen?

23 Die Abschaffung des „Wahlältesten“-Systems ist ein Beispiel dafür, wie sehr sich manche Menschen über Änderungen aufregen können. Seitdem Gottes voranschreitende Organisation auf der Erde besteht, hat es in ihr Menschen gegeben, die sich Änderungen widersetzt und sich an die alten Methoden und Ansichten geklammert haben. Änderungen sind jedoch notwendig, weil Gott sein Volk sein Wort und sein Vorhaben nach und nach verstehen läßt. Damit man in der Erkenntnis der Wahrheit wachsen kann, muß man auf Fortschritt bedacht sein, man darf nicht stillstehen wollen. Man mag vielleicht im Augenblick die Notwendigkeit für eine Änderung nicht erkennen, doch im Laufe der Zeit wird man sehen, daß diese Änderung zum Nutzen der Organisation ist. Statt sich also zu widersetzen, wenn ein biblischer Gedanke anders verstanden wird oder wenn die Richtlinien oder der Aufbau der Organisation geändert werden, ist es besser, sich umzustellen in dem Gedanken, daß jede Änderung, die die Organisation Gottes vornimmt, zum Nutzen ihrer Glieder ist. Sich dem Fortschritt zu widersetzen heißt sich Jehovas Geist zu widersetzen, der auf die Organisation einwirkt und sie veranlaßt voranzuschreiten. Paulus sagte von Personen, die sich wie die „Wahlältesten“ dem heiligen Geist damals widersetzten: „So wie nun Jannes und Jambres dem Moses widerstanden, so widerstehen auch diese weiterhin der Wahrheit.“ — 2. Tim. 3:8.

24. Wessen Führung und Leitung benötigen alle Glieder der Organisation Gottes, und warum?

24 Alle Glieder der Organisation Jehovas benötigen Gottes Führung und Leitung auf dem Weg, der zur Erfüllung seines Vorhabens führt. „Ich weiß, o Herr [Jehova], daß es nicht in des Menschen Gewalt steht, seinen Weg zu bestimmen, nicht bei dem Wandersmann, seinen Schritt zu lenken.“ (Jer. 10:23, ZB) Wir benötigen Gottes Wort und Gottes Organisation. Wenn wir mit seiner ständig zu neuen Kenntnissen fortschreitenden Organisation eng verbunden bleiben und mit ihr vorangehen, werden wir noch leben, wenn sie in eine neue Ära eintritt und sich dann immer weiter ausdehnt, bis schließlich die ganze Erde von Menschen bevölkert ist, die den großen Herrscher des Universums lieben und ihm gehorchen.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen