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  • Auf dem Wege der Gunst bleiben

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  • Auf dem Wege der Gunst bleiben
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 15. 8. S. 503-509

Auf dem Wege der Gunst bleiben

1. (a) Welchem Zweck dient die Wiederkunft Christi im Gegensatz zum Zweck seiner ersten Gegenwart? (b) Wie tut er seine Gegenwart kund?

KEIN MENSCH kann Gott schauen und leben. Dem ist so, weil Gott Geist ist, den zu sehen weit über des Menschen natürliche Fähigkeit geht. Nachdem Jesus als Mensch gestorben war, wurde er als ein Geist im Ebenbilde Gottes zu Unsterblichkeit erhoben, so daß es für Menschen jetzt ebenfalls unmöglich ist, den verherrlichten Christus Jesus zu sehen. Er hat aber verheißen, zurückzukehren und sich der Menschenwelt zu offenbaren. Dies geschieht, nicht indem er im Fleische erscheint, da er dadurch unfähig würde, den Zweck seines Besuches zu erfüllen; sondern zuerst tut er seine Gegenwart der Menschheit durch die vielen offensichtlichen Umstände kund, die als Kennzeichen seiner Wiederkunft vorausgesagt waren. Doch werden nicht alle Menschen diesen Augenschein als ein Zeichen annehmen, daß Christus seine unsichtbare Stellung über die Erde eingenommen hat oder daß er tatsächlich mit Königreichsmacht ausgesandt ist, um seine Herrschaft anzutreten. Während durch seine erste Gegenwart sein Recht auf das Königreich bewiesen werden mußte, bezweckt seine Wiederkunft, dieses Königreich in voller Macht und Herrlichkeit aufzurichten und alle Menschen und Nationen, ja Satan selbst, dieser gerechten Herrschaft zu unterwerfen. Alle, die sich weigern, diesen königlichen Vertreter der Oberhoheit Jehovas anzunehmen, indem sie seine Herrschaft auf Grund des von Gott vorausgesagten und kundgetanen Zeichens anerkennen, müssen deshalb gezwungen werden, seine Gegenwart auf Grund der Offenbarung der feurigen Vollstreckung des Gerichts wider sie anzuerkennen.

2. Warum war der Beginn der Gegenwart Jesu im Jahre 1914 nicht durch eine „Offenbarung“ gekennzeichnet?

2 Jehova hat keine Freude an der Hinrichtung der Bösen. (Hes. 18:23) Das ist der Grund, warum Christus, als er im Jahre 1914 wiederkehrte, sich nicht „in flammendem Feuer“ offenbarte, um gebührende Strafe über jene zu bringen, die Gott nicht kennen. Nachdem der Krieg im Himmel seinen Zweck erfüllt hatte und Satan mit all seinen Dämonen ausgetrieben und auf die Erde hinabgeworfen war, hielt Christus Jesus in dieser ersten Ausübung der Königreichsmacht inne. (Off. 12:7-9) Indem er das Zeichen seiner Wiederkunft und des Endes des Systems der Dinge Satans gab, erklärte Jesus: „Wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet; aber wegen der Auserwählten werden jene Tage verkürzt werden.“ (Matth. 24:22, NW) So machte er vorübergehend dem heißen Krieg gegen Satan ein Ende, damit er einen anderen Vorsatz Gottes erfüllen könne. (Off. 7:1-3) Es ist eine Zeit des Gerichts, eine Zeit, da jenen Gunst erwiesen wird, die Gott anerkennt.

EINE ZEIT DER ENTSCHEIDUNG

3. (a) Welches Bild hat Jesus gegeben, um anzuzeigen, daß sein Kundwerden seiner Offenbarung vorausgehen muß? (b) Was wird damit angezeigt, daß einige „mitgenommen“ werden?

3 Nachdem Jesus Noah und Lot als Beispiele angeführt hatte, um die Art seiner Gegenwart und Offenbarung kundzutun, führte er augenfällige Tatsachen an, um zu zeigen, daß sein Kundwerden der Vollziehung des Strafurteils vorausgehen müsse. Er sprach: „Dann werden zwei Männer auf dem Felde sein: einer wird mitgenommen und der andere verlassen werden; zwei Frauen werden an der Handmühle mahlen: die eine wird mitgenommen und die andere verlassen werden. Bleibet also wachsam, denn ihr wißt nicht, an welchem Tage euer Meister kommt.“ (Matth. 24:40-42; Luk. 17:34, 35, NW) Das hier im Griechischen für den Ausdruck „mitgenommen“ gebrauchte Wort wird auch verwendet, wenn von Joseph gesagt wird, er habe seine Frau heimgenommen, ebenso, wenn von Jesus gesagt wird, er habe Petrus, Jakobus und Johannes auf den Berg der Umgestaltung mitgenommen. Jesus gebrauchte das Wort, als er sprach: „Ich komme wieder und werde euch heimnehmen zu mir, damit da, wo ich bin, auch ihr seid.“ (Joh. 14:3; Matth. 1:20, 24; 17:1, NW) Jene, die „mitgenommen“ werden, empfangen somit eine günstige Stellung vor dem Herrn und werden auf den Weg der Rettung gebracht. Dies entspricht der Tatsache, daß Noah am Tage der Flut in die Arche genommen wurde und daß Lot bei der Hand gefaßt und aus der Stadt hinausgeführt wurde, und dies geht daher dem Gerichtsvollzuge voraus.

4. (a) Wann und wie wurde die erste Gegenwart Christi kund? (b) In welche Stellung der Gunst wurden die Anerkannten aufgenommen?

4 Dieser Zustand wird ferner veranschaulicht durch das günstig lautende Urteil, das Jesus während der Tage seiner ersten Gegenwart fällte. Während seiner dreieinhalb Jahre des Predigens heilte Jesus die Kranken nicht nur körperlich, sondern öffnete auch den Weg zu geistiger Genesung. Als somit Jesus unerwartet am 10. Nisan des Jahres 33 in Jerusalem einritt, um sich als König darzustellen, da fand eine Scheidung unter dem Volke statt. Die Volksmengen, die sich für ihn bereitgemacht hatten, indem sie auf ihn hörten, hießen ihn als König willkommen. Anderseits bekundeten die Oberpriester, die seine Werke abgelehnt hatten, jetzt ihre Einstellung, indem sie sich weigerten, ihn anzuerkennen und ihn mit dem heiligen Öl zu salben, nach der Art, wie Könige in Israel angenommen wurden. Zu Pfingsten, kurz nach Jesu Tod und Auferstehung, wurde diese Scheidung noch deutlicher, als Christus seine Gunst denen bekundete, die ihm folgten, indem er Gottes wirksame Kraft auf sie ausgoß. Zu dieser Zeit wurden sie mit der Verwaltung des Dienstes Gottes betraut und mit seinem Geiste gesalbt, um die gute Botschaft von der Auferstehung Jesu zu predigen, die das Zeichen der ersten Gegenwart des verheißenen Messias war. Sie als „Verwalter heiliger Geheimnisse Gottes“ bezeichnend, bespricht Paulus diese Scheidung mit den Worten: „Richtet nichts vor der fälligen Zeit, bis der Herr kommt, der sowohl die verborgenen Dinge der Finsternis ans Licht bringen als auch die Ratschläge der Herzen kundmachen wird, und dann wird einem jeden sein Lob zukommen von Gott.“ (1. Kor. 4:1-5, NW) Während Paulus dem Kommen Christi als Richter zum geistigen Tempel entgegenblickte, das im Jahre 1918 erfolgte, wird er als Beispiel hierfür an jenes plötzliche Erscheinen Christi in Jehovas buchstäblichem Tempel in Jerusalem vom 10. Nisan des Jahres 33 n. Chr. gedacht haben.

5. In welcher Weise wurden die Religionsführer „verlassen“?

5 In jenem Gericht über Israel machte Jesus den Herzenszustand jener Religionsführer kund, welche Dienststellungen im Tempel bekleideten, und verwarf sie völlig, indem er sie ihrer eigenen Herzenshärte überließ. Dies geht aus den Worten Jesu an die fleischliche Nation Israel hervor, als er Jehovas offiziellen Scheidungserlaß wider sie aussprach. „Siehe! euer Haus wird euch überlassen.“ Es scheint, daß Jesus hier den Tempel zu Jerusalem meinte, denn später sagte er seinen Jüngern über den Tempel: „Keinesfalls wird hier Stein auf Stein gelassen werden, der nicht niedergerissen wird.“ (Matth. 23:38; 24:2, NW) Jehova entzog seine Gegenwart von da an dem Hause der Anbetung Israels, geradeso wie er das Haus der Anbetung der Christenheit verlassen hat.

6. Wie kann mit Sicherheit gesagt werden, daß jene, die mitgenommen werden, nicht buchstäblich von der Erde entrückt werden?

6 Einige religiöse Bibelausleger haben aus Jesu Worten über die Mitgenommenen und die Verlassenen geschlossen, daß zur Zeit, da er wiederkehre, er plötzlich durch eine „Entrückung“ eine Anzahl von der Erde wegnehme, die er gebilligt habe, während andere zurückgelassen und durch Feuer vernichtet werden. Dies ist eine private Auslegung und eine Verdrehung der Schrift. So wie sich Jesu Worte an seine Jünger im Kleinen erfüllten, wurden die Jünger von den übrigen in Israel nur durch ihre Gunststellung und Beziehung zu Jehova getrennt. Andrerseits wurde den Religionsführern und jenen, die diesen folgen wollten, die Gunst Gottes entzogen, doch konnten sie noch fast vierzig Jahre lang dableiben, um mit anzuhören, wie die Auferstehung Christi in der ganzen Nation gepredigt wurde. So ging Israels Zeit der Entscheidung bis zum Jahre 70 weiter, während jene, die „mitgenommen“ worden waren, weiterhin bei denen anwesend blieben, die „verlassen“ worden waren. Dieses Schattenbild im Kleinen findet eine Parallele zur Zeit des zweiten Kundwerdens und der Offenbarung Christi.

7. Auf welche Weise erwies der Herr den Treuen seine Gunst beim Kundwerden der zweiten Gegenwart Christi, und was widerfuhr den als untreu Erfundenen?

7 Im Jahre 1918 erschien der Herr plötzlich im geistigen Tempel zum Gericht. Um jene Zeit erwies er den treuen Überwindern, die im Todesschlafe lagen, seine Gunst, indem er sie zur Unsterblichkeit auferweckte. Die auf Erden als treu Vorgefundenen wurden vom Herrn in den Tempeldienst mitgenommen und mit den Interessen des Königreiches Gottes betraut. (Luk. 12:42-44; 1. Thess. 4:16, 17) Seither sind sie, besonders vom Jahre 1919 an, freudig vorangegangen und haben die Gegenwart des Königs ausgerufen und überall auf der ganzen bewohnten Erde die gute Botschaft seines aufgerichteten Königreiches verkündigt, indem sie auf das Zeichen der zweiten Gegenwart Christi hinwiesen, das Zeichen des Menschensohnes. Gleichzeitig wurden jene, die sich als träge Sklaven erwiesen und nicht auf das Vorrücken des Zeichens der Gegenwart Christi achteten, ihren eigenen bösen Vorstellungen überlassen. Zusammen mit der Klasse gesetzloser religiöser Führer, den als „Heuchler“ Bezeichneten, die ihrem stillschweigend anerkannten Bunde, Tempeldienst zu tun, nie treu gewesen waren, wurden sie hinausgetan. Dort wartet ihrer das vollendete Ende, wenn Christus geoffenbart werden wird. — Matth. 24:48-51; Luk. 12:45, 46.

DAS GLEICHGEWICHT BEWAHREN

8. Durch welche Tätigkeit hat Christus sich weiterhin kundgemacht?

8 Christus bekundete nicht nur im Jahre 1919 denen seine Gunst, die ihn ernstlich suchten, sondern hat sich seither auch jenen kundgetan, die seine Gegenwart durch deren Predigttätigkeit erkennen. Diese zunehmende Tätigkeit der ‚Mitgenommenen‘ ist trotz strenger Verfolgung von seiten derer, die der Vernichtung überlassen worden sind, vor sich gegangen. Die Treuen fassen indes Mut, in der Erkenntnis, daß gerade ihr Predigtwerk ein Teil des Zeichens und ihre Unerschrockenheit ein Beweis der drohenden Vernichtung der Gegner ist. (Phil. 1:27, 28) Hingegen erkennen sie, daß es von jetzt an bis zur Zeit der Offenbarung Jesu Christi noch viele Fallgruben gibt. Sie wissen, daß während der Vollendung dieses Systems der Dinge Jehovas treue Zeugen jeden Tag aufgefordert werden, Entscheidungen zu treffen, die auf ihre Stellung beim Herrn einen Einfluß haben könnten. Sie erinnern sich, daß der größte Teil der Christlichen Griechischen Schriften, welche die Christen zur Treue ermahnen, zu einer Zeit geschrieben wurde, da sie ihrer während der Vollendung des jüdischen Systems der Dinge und vor dem Höhepunkt des Gerichts besonders bedurften. Ebenso heute: Jene, die mitgenommen werden und ihren Sinn zur Tätigkeit gegürtet haben, fahren fort, die Warnung des Petrus zu beherzigen und ‚völliges Gleichgewicht zu bewahren‘.

9. Welcher schriftgemäße Rat ergeht an jene, die sich auf dem Wege der Gunst befinden?

9 Die Redensart „Einmal gerettet, für immer gerettet“ steht mit der biblischen Lehre nicht im Einklang. Jesus hat die Warnung erteilt: „Kein Mensch, der seine Hand an einen Pflug gelegt hat und nach dem blickt, was dahinten liegt, ist tauglich für das Königreich Gottes.“ (Luk. 9:62, NW) Dann hat er ferner den Rat gegeben: „An jenem Tage gehe die Person, die auf dem Hausdache ist, aber ihre bewegliche Habe im Hause hat, nicht hinab, um sie aufzuheben, und die Person, die draußen auf dem Felde ist, kehre ebenfalls nicht um nach dem, was hinter ihr ist. Denket an Lots Weib!“ (Luk. 17:31, 32, NW) Aus diesem Grunde müssen jene, die mitgenommen worden sind, ‚weiterhin gerade Bahn machen für ihre Füße‘ und sich allein von Gottes Wort leiten lassen. (Heb. 12:13; Spr. 3:5, 6) Der Beginn der Kompromisse ist der Beginn des Abfalls. Somit müssen und werden sie es ablehnen, sich beiseiteziehen zu lassen durch irgendwelche plausibel tönende menschliche Vernunftschlüsse. (Kol. 2:8) Jesus sagte: „Sehet euch vor, daß euch niemand irreführe; denn viele werden kommen auf Grund meines Namens und sagen: ‚Ich bin der Christus‘ und werden viele irreführen.“ (Matth. 24:4, 5, NW) Jene, die heute in der Stellung der Gunst sind, fahren sorgsam und gebetsvoll fort, Gottes Wort zu studieren, so wie es durch den „treuen und verständigen Sklaven“ geoffenbart worden ist, indem sie erkennen, daß sie als einzelne nur ein Teil der Organisation sind, mit der Jehova handelt und die er gemäß seinem eigenen Willen triumphierend dem Sieg entgegenführt.

10. Welche Warnung werden jene annehmen, die das richtige Gleichgewicht haben?

10 Das Gleichgewicht zu bewahren, bedeutet, eine klare Sicht von der Theokratie und der Beziehung zu ihr zu bewahren. Eine unausgeglichene Person ist sprunghaft, unbeständig, unzuverlässig. Wer der heimtückischen Ungerechtigkeit der Welt zum Opfer fällt, mag beginnen, seine Entscheidungen gemäß den „anerkannten“ Maßstäben der Alten-Welt-Gesellschaft zu treffen und seine Handlungsweise diesen entsprechend auszurichten. Ein solcher Lauf ist gefährlich und führt zu vielen schmerzlichen Erfahrungen. (1. Tim. 6:10) Man sollte sich immer daran erinnern, daß manch erfahrener Reisender seinen Weg vollständig verloren hat, wenn er einem besonders ungebahnten, beschwerlichen Nebenwege folgte. Und jene, die Jehova und seine Neue-Welt-Gesellschaft aufrichtig und von ganzem Herzen lieben, wünschen nicht im Ernst mit jenen teilzuhaben, die dem Zorn Jesu Christi bei seiner Offenbarung überlassen werden.

11. (a) Wieso wird jemandes Gleichgewicht gestört, wenn er Untergeordnetes zur Hauptsache macht? (b) Wie zeigt sich dies im Fall der Rassenfrage?

11 Ferner werden Personen, die das richtige Gleichgewicht bewahren, sich nicht durch eine untergeordnete Sache auf die Seite ziehen und diese die Triebkraft in ihrem Leben werden lassen. Zum Beispiel wollten zur Zeit der Urchristen manche die Frage der Beschneidung zu einem Hauptpunkte machen und ließen es so geschehen, daß das Predigtwerk unterbrochen wurde. Die Frage wurde nicht erledigt, noch ließ die Schwierigkeit nach, bis die leitende Körperschaft die notwendigen Maßnahmen traf. (Apg. 15:1-29) Heute wird in vielen Ländern der Welt die Rassenfrage zu einem Hauptproblem im Königreichswerk. Die Glieder des „treuen und verständigen Sklaven“ erkennen jedoch, daß die endgültige Regelung solcher Probleme nicht ihr Auftrag ist. Ihr Auftrag, wie er deutlich dargelegt worden ist, besteht darin, zu predigen und die Aufmerksamkeit auf das bestehende Zeichen von der nahenden Offenbarung Christi und dem Vollzug seines Gerichts zu lenken. Sie lehnen es ab, ein Teil der zankenden Parteien und religiösen Abspaltungen zu werden, deren in Harmagedon die Auslöschung wartet. Sie wissen, daß innerhalb der Dienstorganisation Jehovas weder Spaltung noch Klassenauszeichnung besteht, auch wenn es nötig oder dienlich sein mag, an gewissen Orten dem Gesetz des Cäsars zu folgen, indem man die Zusammenkünfte getrennt hält. Wir wissen indes, daß unser Zusammenkommen in erster Linie dem Zwecke des Studiums dient, wobei es unser Hauptziel bleibt, das Zeugnis im Felde zu geben. Jene also, die die Dinge mit reinem Auge betrachten, werden das vollständige Gleichgewicht bewahren, indem sie einen Lauf einschlagen oder den Rechtsmethoden folgen, die am praktischsten sind, um den Vorurteilen der Bewohner ihres Gebietes entgegenzutreten. Warum nicht unseren Mitmenschen den einzigen Weg zu wirklicher Freiheit zeigen, deren wir uns bereits erfreuen? Warum eine Sachlage, die schon gespannt ist, zur Streitfrage machen und die Zeugnisprobleme noch vergrößern? Liebe zu unserem Nächsten ist eines der gerechten Erfordernisse Jehovas. Jene, die vollständiges Gleichgewicht bewahren, werden sich vergewissern, daß ihre Liebe weder dem eigenen Ich gegenüber zum Ausdruck kommt noch im Erhöhen irgendeiner besonderen Gruppe in den Augen der Menschen, sondern indem die „anderen Schafe“ richtigerweise zur Liebe Gottes hingeleitet werden, wo sie wahre Hilfe und wahren Beistand finden.

12. In welchem richtigen Lichte sollte die Offenbarung Jesu Christi betrachtet werden?

12 Nur die Unbarmherzigen erwarten Harmagedon ausschließlich als die Zeit der Rache Gottes und der Vollziehung seines Gerichts an den Bösen. Paulus sagt: „Daher bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du auch seist, wenn du richtest; denn worin du einen anderen richtest, verurteilst du dich selbst, insofern als du, der du richtest, dasselbe verübst. Nun wissen wir, daß das Gericht Gottes der Wahrheit gemäß gegen jene ergeht, die solches verüben. Meinst du aber dies, o Mensch, daß du, der du jene richtest, die solches verüben, und doch verübst du dasselbe, dem Gericht Gottes entrinnen werdest? Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte und Nachsicht und Langmut, weil du nicht weißt, daß Gottes freundliche Art dich zur Reue zu führen sucht? Aber nach deiner Härte und deinem unbußfertigen Herzen häufst du dir selbst Zorn auf am Tage des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes.“ (Röm. 2:1-5, NW) Jene heute, die zum Kritisieren und Fehlersuchen geneigt sind, gefährden ihre Stellung beim Herrn und mögen seine Barmherzigkeit und Langmut bis zum äußersten auf die Probe stellen. Deshalb hat Petrus uns ermahnt: „Setzet eure Hoffnung auf die unverdiente Güte, die euch dargereicht werden soll bei der Offenbarung Jesu Christi.“ (1. Pet. 1:13, NW) Da Jehova diesen Tag des wider Satan geäußerten Zorns in Barmherzigkeit abgekürzt hat, indem er eine Zeit einräumt, da die Menschen in die Sicherheit fliehen können, beeilen sich jene, die Liebe zu Gott und ihren Nächsten haben, vollen Nutzen daraus zu ziehen und ihren eigenen Sinn zu festigen in der genauen Erkenntnis des Wortes Gottes und emsig die gute Botschaft allen anderen, die hören wollen, zu verkündigen.

DEN TAG ERWARTEN

13. Wie betont Petrus die Wichtigkeit, emsig beschäftigt zu bleiben?

13 Petrus erklärt dies in seinem zweiten Briefe weiter und hebt wiederum die Wichtigkeit hervor, emsig beschäftigt zu bleiben. Indem er uns daran erinnert, daß viele Spötter kommen werden, die behaupten, Gott habe vergessen, in welchem Zustand sich der Mensch befindet, sagt er: „Jehova ist nicht langsam hinsichtlich seiner Verheißung, wie es etliche für Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht wünscht, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern wünscht, daß alle zur Reue gelangen. Jehovas Tag jedoch wird kommen wie ein Dieb, an welchem die Himmel vergehen werden mit zischendem Geräusch, die Elemente aber werden in Gluthitze aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr enthüllt werden. Da alle diese Dinge so aufgelöst werden, was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Taten des Benehmens und in Handlungen der Gottergebenheit, indem ihr erwartet und fest im Sinn behaltet die Gegenwart des Tages Jehovas!“ — 2. Pet. 3:9-12, NW.

14. Auf welche verschiedene Weise wird der Beginn der zweiten Gegenwart und des Kundwerdens Christi bezeichnet?

14 Wenn Petrus sagt, der Tag komme wie ein Dieb, so gibt dies zu einer anderen Frage Anlaß. Einige, die in der Schrift nicht bewandert sind, weisen auf dies als auf ein Beispiel der Ungereimtheit der Bibel hin. „Wie“, so sagen sie, „könnt ihr die Erklärungen, er komme in Macht und großer Herrlichkeit und zudem wie ein Dieb in der Nacht, miteinander vereinbaren?“ Wie in unserer Betrachtung schon erklärt, ist die Antwort natürlich einfach. Diese Spötter haben verfehlt, zu erkennen, daß die Gegenwart Christi von verschiedenen Seiten aus betrachtet werden soll, um so zu sehen, was durch jede Phase seines Kommens bewirkt wird. Während der Beginn seiner Gegenwart, als er in Macht und Herrlichkeit kam, weltweit ausgerufen wurde, war die nächste Phase seiner Gegenwart, nämlich sein Erscheinen oder Kundwerden im Tempel zum Gericht, so unerwartet wie ein Dieb in der Nacht. Selbst jene, die ihn suchten, wurden dieser Tätigkeit erst gewahr, nachdem sie begonnen hatte. — Mal. 3:1, 2; Matth. 25:1-13.

15. (a) Inwiefern ist die Offenbarung Jesu Christi wie ein Dieb? (b) Wieso ist sie in dieser Hinsicht von seinem Kundwerden verschieden?

15 Der oben von Petrus erwähnte Tag Jehovas ist der Tag zur Kundgabe des Zornes Gottes bei der Offenbarung Jesu Christi. Hier wird wiederum von der Zeit gesprochen, die wie ein Dieb komme. Wie werden denn auch die Bösen erkennen, daß er gegenwärtig ist? Der Beginn dieses „Tages“ ist das, was unerwartet kommt und sie ereilt, während sie unvorbereitet in ihrem Laufe beharren; doch während er andauert, wird immer mehr allen offenbar werden, daß das Ende dieses Systems der Dinge herbeigekommen ist. (Hes. 7:6-9; Luk. 21:34-36) Anders aber als in der Zeit des Kundwerdens Christi im Jahre 1918 werden jene, die ihn jetzt suchen, nicht im Schlummer überrascht. Dies geht mit Bestimmtheit aus den Worten des Paulus hervor: „Ihr selbst wißt sehr wohl, daß Jehovas Tag genauso kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wann immer sie sagen: ‚Friede und Sicherheit!‘, dann wird plötzliche Vernichtung augenblicklich über ihnen sein gleichwie die Wehen der Bedrängnis über einer Schwangeren, und sie werden keineswegs entfliehen. Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, so daß dieser Tag euch überfalle wie Diebe, denn ihr alle seid Söhne des Lichtes und Söhne des Tages.“ (1. Thess. 5:2-5, NW) Da sie im Lichte sind, können sie nun genau unterscheiden zwischen dem Beginn der Gegenwart, dem Kundwerden und der Offenbarung Christi. Dadurch ‚handhaben sie das Wort der Wahrheit recht‘.

16. Wie wird der Beginn der Offenbarung Jesu Christi erkannt?

16 Wie sollen wir wissen, wann die Zeit der Offenbarung Jesu Christi gekommen ist und begonnen hat? Beachten wir das Zeichen, das Paulus den Thessalonichern in seinem Briefe gegeben hat, aus dem im vorangegangenen Abschnitt zitiert worden ist. Wenn sie sagen: „Friede und Sicherheit!“, ist die Zeit gekommen. Und wie wird dies sein? Die Verfolgung derer, die mitgenommen werden in die Gunst Gottes, wird bestimmt weitergehen und von seiten jener noch zunehmen, die sich selbst — ohne Gottes Gegenwart — überlassen werden. (Off. 12:17; 13:7) Diese Verlassenen werden auf Satans Anstiften hin alle ihre Kräfte mustern zum Endkrieg, in dem alles aufgeboten wird gegen Jehovas inthronisierten König, und sie werden danach trachten, die neue Nation des geistigen Israels, die Christus als einen Teil der neuen Welt aufbaut, wegzufegen. Möglicherweise werden sie es so erscheinen lassen, als ob sie ihr Ziel erreicht hätten, so daß sie rufen „Friede und Sicherheit!“ Dann wird es geschehen, daß sich Christus den Nationen in all der Majestät und Macht seiner großen unsichtbaren Gegenwart offenbart. — Hes. 38:18, 19, 21-23.

17, 18. Wo beginnt der Gerichtsvollzug, und wer allein wird Befreiung finden?

17 „Dies ziehet in Betracht, daß es von seiten Gottes gerecht ist, denen Drangsal zu vergelten, die euch Drangsal bereiten, euch aber, die ihr Drangsal erleidet, Erquickung zusammen mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer, wenn er gebührende Strafe bringt über jene, die Gott nicht kennen, und jene, die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen. Eben diese werden die Strafe ewiger Vernichtung zahlen, hinweg vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke.“ (2. Thess. 1:6-9, NW) Die Axt fällt zuerst an die Wurzeln der abtrünnigen Christenheit (Jer. 25:34, 35; Luk. 3:9), und wenn die gedungenen Hirten fliehen, um Deckung zu suchen, werden nur noch jene Christen da sein, deren Glaube im Feuer erprobt worden ist, und sie werden weiterhin das über das Heidentum und Satans ganze übrige Organisation kommende Gericht ankündigen.

18 Mut denn, ihr treuen Sklaven Jehovas! „Laßt uns nicht weiterschlafen wie die übrigen, sondern laßt uns wach und bei Sinnen bleiben.“ (1. Thess. 5:6, NW) Der Weg zur Bewahrung der begünstigten Stellung ist uns klar vorgezeichnet, und das Siegesfest ist gewiß. So dränget voran im vorrückenden Licht des Kundwerdens der Gegenwart Christi, bis er völlig geoffenbart ist und die endgültige, vollständige Befreiung herbeigeführt sein wird!

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