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  • „Dein Wille geschehe auf Erden“ (6. Teil)
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1959
w59 15. 3. S. 184-188

„Dein Wille geschehe auf Erden“ (6. Teil)

Das Thema des Buches „Dein Wille geschehe auf Erden“, das wir in dieser Artikelserie studieren, ist dem Gebet entnommen, das der Herr Jesus Christus an seinen himmlischen Vater richtete, der auch der himmlische Vater seiner treuen Jünger ist. Der Wille des himmlischen Vaters, nämlich Jehovas Gottes soll, gemäß dem Gebet, das Christen zu beten angewiesen wurden, auf Erden wie im Himmel geschehen. Wir befinden uns nun mitten im 2. Kapitel dieses Buches, das betitelt ist „Warum er auf Erden geschehen muß.“ Ein triftiger Grund hierfür liegt darin, daß Jehova Gott die Erde erschaffen hat, damit sie dem Menschen und den ihm unterworfenen Tieren für immer als Wohnstätte diene. Nach Gottes Vorhaben soll die ganze Erde ein Paradies werden, so wie es der ursprüngliche Garten oder das Paradies in Eden war. Wenn Gott, nachdem dieses Vorhaben völlig verwirklicht worden ist, indem die ganze, dann vollkommene Menschheit den Willen des himmlischen Vaters tut, die Bewohner des Paradieses an einen anderen Ort verpflanzen würde, würde Gottes Vorhaben ja zunichte werden.

26. Wie ist der Mensch mit der Erde, dem Wasser und der Luft verfahren, und welches göttliche Vorhaben muß verwirklicht werden, damit die Erschaffung des Menschen gerechtfertigt werde?

26 Heute, nachdem beinahe sechstausend Jahre der Menschheitsgeschichte verflossen sind, verderben die Menschen im allgemeinen die Erdoberfläche durch Kriege und Raubbau. Sie verunreinigen ihre Atmosphäre und verschmutzen ihre Gewässer, ja verseuchen sie durch Radioaktivität. Sie füllen die Erde mit unvollkommenen Kindern — ehelichen und unehelichen —, die den Willen Gottes ebensowenig tun wie ihre Eltern. Gottes Wille ist noch nie von allen Menschen auf der ganzen Erde getan worden, wie dies Gottes Vorhaben gemäß den Worten war, die Gott zum Menschen in Eden sprach. Folglich muß dieses göttliche Vorhaben noch verwirklicht werden, damit Gottes Erschaffung des ersten Menschen gerechtfertigt wird. Gott muß noch dadurch rehabilitiert werden, daß sein Wille auf Erden so geschieht, wie er im Himmel geschieht. Jesus betete darum, daß Gott auf diese Weise gerechtfertigt werden möge.

27. Durch wen läßt Gott sein Vorhaben nicht vereiteln, um welche Befreiung lehrte Jesus uns beten, und wodurch wird diese Befreiung herbeigeführt?

27 Gott hat sein Vorhaben diesbezüglich nicht geändert, auch nicht, nachdem sein Sohn Jesus Christus auf die Erde gekommen war. Er sagt über sein ausdrückliches Vorhaben: „Ich, Jehova, ich verändere mich nicht; und ihr, Kinder Jakobs, ihr werdet nicht vernichtet werden.“ (Mal. 3:6) Er wird nicht genötigt sein, die ganze Menschheit vom Erdboden zu vertilgen oder die Erde zu vernichten. Er wird sein Vorhaben nicht unverwirklicht lassen und sich nicht geschlagen geben. Er wird nicht zulassen, daß sein Vorhaben durch einen Widersacher, einen Satan, oder durch einen Lügner und Verleumder, einen Teufel, vereitelt werden wird. Jesus lehrte uns, darum zu beten, daß wir von diesem Bösen befreit werden mögen. Er beendete das für uns gültige Mustergebet mit den Worten: „Und bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem Bösen [dem, der böse ist].“ (Matth. 6:13, NW) Gott, der Allmächtige, wird auch diesen Teil des Gebets seines Sohnes erhören, und das bedeutet, daß der böse „Herrscher dieser Welt“, „der Gott dieses Systems der Dinge“, abtreten muß. Solange der „Böse“, Satan der Teufel, existiert, kann Gottes Wille unmöglich auf Erden so geschehen, wie er im Himmel geschieht. Somit müssen Satan, der Teufel, und seine unsichtbaren Dämonen sowie seine sichtbaren, menschlichen Werkzeuge verschwinden. Wir können für die Zukunft mit Sicherheit ein ewigdauerndes irdisches Paradies erwarten, das von Menschen bevölkert sein wird, die Gottes Willen in vollkommener Weise tun. Das wird durch das Königreich des himmlischen Vaters herbeigeführt werden, für dessen Kommen Jesus seine Jünger beten lehrte. — Off. 20:1-3.

28, 29. Was sagte daher Jesus, als er am Pfahl hing, zu dem mitfühlenden Übeltäter, und welche Vision gab er später Johannes auf Patmos, die zeigte, daß sich Gottes Vorhaben nicht geändert hatte?

28 Aus diesem Grunde sprach Jesus zu dem mitfühlenden Übeltäter, der an einem Pfahl neben ihm hing und vor seinem Tode zu ihm sagte: „Erinnere dich meiner, wann du in deiner Königreichsherrschaft kommst“, die Worte: „Wahrlich, ich sage dir heute: Mit mir wirst du im Paradiese sein.“a Danach wurde Jesus am dritten Tage von den Toten auferweckt, nicht aber der mitfühlende Übeltäter. Vierzig Tage später fuhr Jesus Christus vor den Augen seiner treuen Apostel vom Ölberg, östlich von Jerusalem, auf und verschwand im Himmel, um zu seinem Vater, dem König der Ewigkeit, zurückzukehren. Das geschah im Frühjahr 33 (n. Chr.). Viele Jahre später, ungefähr im Jahre 96, erklärte Jesus dem Apostel Johannes, der sich auf der Insel Patmos befand, vom Himmel her, daß das Vorhaben des himmlischen Vaters hinsichtlich des irdischen Paradieses unter Gottes Königreich unverändert geblieben sei. Jesus gab Johannes eine prophetische Vision darüber, wie das Königreich Gottes auf glorreiche Weise für die Erde kommen werde. Dann sagte Johannes:

29 „Gleichzeitig hörte ich eine laute Stimme vom Throne her sagen: ‚Siehe! das Zelt Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.‘ Und der auf dem Throne saß, sprach: ‚Siehe! ich mache alle Dinge neu.‘ Auch sagte er: ‚Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.‘“ — Off. 21:3-5, NW.

30. Wieso ist es nicht befremdend, daß Gott bei den Menschen wohnen soll, und wie wird es sich bewahrheiten, daß jener Übeltäter mit Jesus im Paradiese sein wird?

30 Gemäß dieser Vision von Dingen, „die in Kürze geschehen sollen“, wird das Zelt Gottes bei den Menschen sein. Gott wird in Vertretung bei den Menschen auf Erden wohnen, nicht die Menschen bei Gott im Himmel. Das ist nicht befremdend. Jehova Gott wohnte schon vor Jahrtausenden in Vertretung bei den alten Israeliten durch das heilige Zelt der Anbetung, das der Prophet Mose errichtete, als sie sich auf ihrem Wege von Ägypten nach Palästina auf der Sinaihalbinsel gelagert hatten. (2. Sam. 7:5-7) Da dieses symbolische „Zelt Gottes“ herabkommen wird, um in der neuen Welt bei den Menschen zu sein, wird Jesus Christus als Gottes Hoherpriester in Vertretung auf der Erde sein. Unsere Erde soll dann zu einem Paradies der Wonne gemacht werden, in dem es weder Tränen noch Tod, noch Trauer, weder Geschrei noch Schmerz mehr geben wird, weil alles Frühere, das mit Sünde und Tod in Verbindung stand, vergangen ist und Gott auf seinem Throne für die Menschen auf Erden alles neu machen wird. Somit wird es sich bewahrheiten, daß der mitfühlende Übeltäter, wenn er aus seinem jahrhunderte­langen Todesschlaf zum Leben auf der Erde auferweckt wird, mit Jesus im Paradiese sein wird.

31. Weshalb entspringt diese Hoffnung auf ein irdisches Paradies nicht einer materialistischen Anschauung, und welche Hoffnung hat Gott den Menschen von Abel an bis zu dem sterbenden Übeltäter am Pfahl gegeben?

31 Diese Hoffnung auf die Wiederherstellung des Paradieses auf der ganzen Erde ist nicht eine materialistische Hoffnung, durch die die Menschen von den himmlischen Freuden abgelenkt werden sollen, die nach der Ansicht vieler religiöser Führer der Christenheit für die Anhänger ihrer Religionssysteme bestimmt wären. Diese Hoffnung beruht ebensowenig auf einer materialistischen Lebensauffassung, wie der Gehorsam, den Adam Gott eine Zeitlang in Eden entgegenbrachte, um in dem ersten Paradies am Leben zu bleiben, auf einer selbstsüchtigen, materialistischen Anschauung beruhte. „‚Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele.‘ Der erste Mensch stammt von der Erde und wurde aus Staub gemacht.“ (1. Kor. 15:45, 47, NW) Die Hoffnung, die Adam von Gott verliehen wurde, konnte nur eine irdische sein, und es muß dieselbe Hoffnung gewesen sein, die alle heiligen Männer Gottes hatten, vom ersten Märtyrer Abel an bis zu Johannes dem Täufer, ja bis hinab zu dem mitfühlenden Übeltäter, der an der Seite Jesu starb. — Heb. 11:3-40.

32, 33. Weshalb steht dies nicht im Widerspruch mit der himmlischen Hoffnung, die Gott in die Herzen der Nachfolger Jesu Christi legt?

32 Diese Gedanken stehen nicht im Widerspruch mit der himmlischen Hoffnung, die Gott in die Herzen der Nachfolger Jesu Christi legt. Diese macht Gott durch seinen heiligen Geist oder seine wirksame Kraft zu seinen geistigen Kindern; er bringt sie also auf einen neuen Lebensweg, der sie zum Leben im Himmel führt. Von diesen verhältnismäßig wenigen Christen, die durch die vierundzwanzig „Ältesten“ in der Vision des Johannes dargestellt wurden, wird gesagt, daß sie von Gott durch seinen lebengebenden Geist gezeugt oder hervorgebracht werden. Deshalb gehört ihre Liebe den Dingen, die droben sind, und sie halten ihren Sinn auf diese Dinge gerichtet. Sie hoffen, in der Totenauferstehung, so wie Jesus Christus, zu vollem geistigen Leben im Himmel geboren, also verwandelt oder tatsächlich umgewandelt zu werden. — 1. Kor. 15:42-54.

33 Daß nur diese 144 000 Treuen der wahren Christenversammlung eine himmlische Hoffnung haben, bedeutet nicht, daß es für die übrigen Menschen keine Hoffnung gäbe. Für sie gibt es gemäß Gottes unabänderlichem, liebendem Vorhaben die hellschimmernde Hoffnung auf ein irdisches Paradies, in dem Gottes Wille auf Erden geschehen wird wie im Himmel. Die himmlische Hoffnung wird für die treuen Glieder der Versammlung Christi, die die Welt besiegen, Wirklichkeit werden, bevor sich die irdische Hoffnung der treuen Menschen der vorchristlichen Zeiten und der heute lebenden treuen Menschen, die Jehova Gott gegenüber guten Willens sind, verwirklicht haben wird. Die Verwirklichung der himmlischen Hoffnung der Christenversammlung gereicht auch zur Verwirklichung der irdischen Hoffnung der übrigen gläubigen Menschen.

34. Weshalb bedeutet die Tatsache, daß Gottes Wille auf Erden geschehen wird, mehr als nur ein endloses glückliches Leben für gerechte Menschen, und warum sollten wir uns nun freuen?

34 Aus allen diesen Gründen muß Gottes väterlicher Wille auf Erden geschehen wie im Himmel. Das bedeutet mehr als nur ein endloses glückliches Leben für die gerechten Menschen in ihrer paradiesischen Heimat. Es zeigt auch, daß Gott heilig ist, daß er seinen Namen hochhält, daß er seinen vollkommenen Willen unweigerlich durchführt und seinem Worte treu bleibt. Es ist ferner ein Beweis seiner unüberwindlichen Macht und Fähigkeit, die in seinem Königreich, das heißt in seiner himmlischen Regierung, welche durch seinen Sohn Jesus Christus ausgeübt wird, zum Ausdruck kommt. Die Rettung und Erhaltung des Menschengeschlechts auf der Erde unter Gottes Königreich ist somit sichergestellt. Freuen wir uns daher! Gottes Königreich, dem alle Macht innewohnt, wird die vollständige Herrschaft über die irdische Heimat des Menschen führen, ungeachtet der langen Zeit, in der allen Feinden der Menschheit unter Satan, dem Teufel, gestattet war, Störungen zu verursachen und Widerstand zu leisten. Die heutigen Geschehnisse werden so gelenkt, daß sich die göttlichen Prophezeiungen erfüllen. Das werden wir noch sehen, wenn wir weiterlesen.

KAPITEL 3

EIN HEILIGTUM NOTWENDIG

1. Weshalb sind Gebäude, die in den Augen der Menschen als Heiligtümer galten, von Entweihung, Plünderung oder Zerstörung nicht verschont geblieben, und welche Fragen entstehen auf Grund dieser Tatsache?

ALL die Jahrtausende hindurch empfanden es die Menschen als notwendig, die Götter ihrer Religionen in Heiligtümern, an heiligen Stätten oder in heiligen Gebäuden zu verehren. Doch diese mochten in den Augen der Menschen noch so heilig sein, sie blieben trotzdem nicht vor Entweihung, Plünderung oder Zerstörung verschont. Eroberer drangen in sie ein und raubten ihre Schätze; Verehrer von Rivalen-Göttern entweihten sie in ihrer Verachtung; in Kriegen wurden sie durch Feuer und Bomben zerstört; Erdbeben erschütterten ihre Fundamente und bewirkten, daß ihre Mauern und Säulen krachend einstürzten. In Baalbek, das in dem Tal zwischen dem Libanon und dem Antilibanon liegt, stehen heute noch die gewaltigen Ruinen des größten Jupitertempels des Altertums, dessen Zerstörung im Jahre 1759 durch ein siebenundzwanzig Tage dauerndes Erdbeben ihren Höhepunkt fand. Die prächtigen Tempelgebäude Jehovas, die einst den Gipfel des Berges Morija in Jerusalem krönten, stehen nicht mehr. Sie wurden durch die Hände der Heiden zerstört, und jahrelang benutzten fromme Juden angeblich die äußere Westmauer des alten Tempelgebietes als Klagemauer. Keine dieser heiligen oder geweihten Stätten schien bleibenden Bestand zu haben. Warum nicht? Gibt es denn kein wirkliches Heiligtum?

2. Durch wen wurde, gemäß den Worten Jeremias, der Tempel Jehovas entweiht, und wann wird Gottes Fußschemel als etwas Heiliges betrachtet werden?

2 In den Tagen des Propheten Jeremia wurde der Tempel in Jerusalem sogar von denen selbst entweiht, die dort ihre religiösen Handlungen verrichteten. Jeremia machte die heuchlerischen Anbeter in folgenden Worten auf Gottes Zorn darüber aufmerksam: „Ist denn dieses Haus, welches nach meinem Namen genannt ist, eine Räuberhöhle geworden in euren Augen? Ich selbst, siehe, ich habe es gesehen, spricht Jehova.“ (Jer. 7:11) Um falsche Ansichten über sein Heiligtum richtigzustellen, inspirierte Gott seinen Propheten Jesaja zu folgendem Ausspruch: „So hat Jehova gesprochen: ‚Die Himmel sind mein Thron und die Erde ist mein Fußschemel. Wo ist denn das Haus, das ihr mir bauen könntet, und wo ist denn der Ort, der eine Ruhestätte für mich wäre?‘“ (Jes. 66:1; Apg. 7:48-50, NW) Im Vergleich zu den Himmeln, in denen Jehova als universeller König der Ewigkeit auf seinem Throne sitzt, ist die Erde sein Fußschemel. Diese Stätte seiner Füße sollte heilig sein. Man wird sie als etwas Heiliges betrachten, wenn sein Wille gänzlich auf Erden geschieht wie im Himmel.

3. Wieso war der Garten Eden tatsächlich ein Heiligtum, und um welchen Zustand zu veranschaulichen, wird das Glück, in Heiligkeit darin zu leben, als Veranschaulichung gebraucht?

3 Zu Beginn des Daseins des Menschen wurde dieser irdische Fußschemel Gottes, Jehovas, nicht durch sündige Geschöpfe verunreinigt. Der Garten oder das Paradies, das der Schöpfer in Eden gepflanzt hatte, war ein Teil seines Fußschemels. Es war eine besondere heilige Stätte, weil Jehova Gott dort mit dem Menschen sprach und „zur Tageszeit der Brise“ gleichsam „im Garten wandelte“. (1. Mose 2:15-17; 3:8, NW) Da er den Garten gepflanzt hatte und dieser an Schönheit unübertrefflich war, war er der „Garten Jehovas“, nämlich „Eden, der Garten Gottes“. (1. Mose 13:10; Hes. 28:13) Er wurde dadurch in der Tat zu einem Heiligtum, zu einer geheiligten, geweihten Stätte, in die Sündhaftes weder eindringen noch darin bleiben durfte. Diese Heiligkeit machte ihn für das erste Menschenpaar, für Adam und Eva, zu der Stätte eines frohen, glücklichen Lebens. Es war ihre Wonne, im Gehorsam gegenüber dem Willen ihres Gottes und himmlischen Vaters in Heiligkeit zu leben. Das wird als Beispiel für das Glück der geistlichen Kinder Jehovas gebraucht, in das sie eintreten, wenn Gott ihren irdischen Zustand in einen Zustand von unvergleichlicher geistiger Wohlfahrt verwandelt. Er sagte diese Verwandlung, die er für seine geistliche Organisation bewirkt, prophetisch mit folgenden Worten voraus: „Er wird bestimmt all ihre Trümmerstätten trösten, und er wird ihre Wüste wie Eden und ihre Steppe wie den Garten Jehovas machen. Jubel und Frohlocken werden in ihr gefunden werden, Danksagung und die Stimme des Gesangs.“ — Jes. 51:3, NW.

4. Welche weiteren Söhne Gottes existierten damals außer dem vollkommenen Adam, und durch wen suchte die Sünde in das Edenheiligtum einzudringen?

4 Es dauerte jedoch nicht lange, bis die Sünde in dieses Edenheiligtum einzudringen und sich einzunisten suchte. Wie konnte so etwas in Gottes heiligem Universum überhaupt aufkommen? Indem ein Sohn Gottes selbstsüchtigen Wünschen erlag, die er in seiner Untreue in sein Herz eindringen ließ und dort nährte. Tatsächlich geht die Abstammungslinie der heute lebenden Menschheitsfamilie über Noah auf ‚den Sohn des Enos, den Sohn Seths, den Sohn Adams, den Sohn Gottes‘ zurück. (Luk. 3:38, NW) Adam war ein irdischer Sohn Gottes, weil Gott sein Schöpfer und Lebengeber war. Aber es gab damals noch andere Söhne Gottes, die nicht im Fleische auf Erden lebten, sondern im Himmel weilten, und diese waren Augenzeugen der Erschaffung unserer Erde und des ersten Menschen gewesen. Jehova selbst sagte dies, als er Hiob fragte: „Wo warst du, als ich die Erde gründete? Tue es kund, wenn du Einsicht besitzest! In was wurden ihre Grundfesten eingesenkt? oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten?“ (Hiob 38:1, 4, 6, 7) Ein solcher Geistsohn Gottes, der sich selbst verführte, ging in Gottes heiligem Universum im Sündigen voran, und so wurde die Sünde dann sehr schnell in Gottes Heiligtum in Eden auf der Erde eingeführt.

5. Welchen Herrscher verglich Hesekiel mit jenem ersten Sünder, und wie ließ sich dieser Sünder selbst in die Sünde hineinziehen?

5 Viel später in der Menschheitsgeschichte schlug ein König im Nahen Osten, nämlich der Herrscher der Hafenstadt Tyrus am Mittelmeer, einen ähnlichen Lauf ein wie der untreue Geistsohn Gottes. Deshalb verglich Gott diesen König mit dem ersten Sünder und inspirierte seinen Propheten Hesekiel dazu, zu dem symbolischen König von Tyrus zu sagen: „Der du das Bild der Vollendung warst, voll von Weisheit und vollkommen an Schönheit, du warst in Eden, dem Garten Gottes … Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tage an, da du geschaffen worden, bis Unrecht an dir gefunden wurde. Durch die Größe deines Handels wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt, und du sündigtest; und ich habe dich entweiht vom Berge Gottes hinweg … Dein Herz hat sich erhoben ob deiner Schönheit, du hast deine Weisheit zunichte gemacht wegen deines Glanzes … Durch die Menge deiner Missetaten, in der Unrechtlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht.“ (Hes. 28:12-18) Dieser Geistsohn hatte Interesse an dem wirklichen Eden, der ersten Heimat des Menschen, dem Paradiese. Er besaß die Gabe der Willensfreiheit, betätigte aber seinen Willen in selbstsüchtiger Richtung, als er in Eden Gelegenheiten wahrzunehmen begann, die der Selbstsucht dienen konnten. Daß er diese selbstischen Möglichkeiten ins Auge faßte, wurde ihm zu einer Prüfung. Gott konnte dafür nicht verantwortlich gemacht werden. „Wenn in der Prüfung, sage niemand: ‚Ich werde von Gott versucht.‘ Nein, denn Gott kann nicht von üblen Dingen versucht werden, noch versucht er selbst jemand. Sondern jeder wird versucht, indem er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, bringt den Tod hervor.“ — Jak. 1:13-15, NW.

6. Was machte er aus sich, und wie entweihte er Gottes Edenheiligtum?

6 Da sich dieser Geistsohn Gottes entschloß, Gott gegenüber unrecht zu handeln und somit zu sündigen, und da er Schritte unternahm, um seine selbstsüchtigen Wünsche, durch die er sich locken ließ, zu befriedigen, verwandelte er sich aus einem Sohne Gottes in einen Verleugner Gottes, seines Vaters, aus einem Mitarbeiter Gottes in einen Gegner Gottes und aus einem wahrheitsliebenden Lobpreiser Gottes in einen Lügner und Verleumder Gottes. Er machte sich selbst zu Satan, dem Teufel, den Gott nicht mehr als seinen Sohn anerkennen konnte. Das tat er, indem er aus Adam und Eva, den vollkommenen, gerechten, sündlosen Kindern Gottes, schlechte Menschen zu machen suchte, also Menschen, wie er sie nun hervorbringen konnte, solche, die gegen ihren Schöpfer sündigen. Aus diesem Grunde schreibt Johannes: „Wer Sünde pflegt, stammt vom Teufel, denn der Teufel hat von Anbeginn gesündigt. Zu diesem Zweck wurde der Sohn Gottes kundgemacht, nämlich um die Werke des Teufels niederzureißen … Die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels werden durch folgendes offenbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, stammt nicht aus Gott, noch jener, der seinen Bruder nicht liebt … wir sollten einander lieben; nicht wie [Adams Sohn] Kain, der aus dem Bösen stammte und seinen Bruder [Abel] hinmordete. Und weswegen mordete er ihn hin? Weil seine eigenen Werke böse waren, die seines Bruders aber waren gerecht.“ (1. Joh. 3:8-12, NW) Dadurch, daß Satan die Sünde einführte, entweihte er Gottes Edenheiligtum.

(Fortsetzung folgt)

[Fußnote]

a Luk. 23:42, 43, Übersetzung von L. Reinhardt (1910). Siehe auch The Gospels from Aramaic (1933) von Lamsa; The Modern New Testament (1940) und die Randbemerkung in The Holy Bible from Ancient Eastern Manuscripts (1957) und Gospel Light (1939), S. 303, 304; ferner Rotherhams The Emphasised Bible und die Neue-Welt-Übersetzung (engl.).

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