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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
w81 15. 4. S. 3-8

Warum wird ein Gott der Liebe Rache üben?

„Gott [ist] Liebe“ (1. Joh. 4:8).

1. Was wird uns helfen, einen scheinbaren Widerspruch in unserem Thema zu klären?

RACHE? Von einem Gott der Liebe? Wie ist das möglich? Ist der Gedanke, daß ein Gott der Liebe Rache üben wird, nicht ein Widerspruch in sich selbst? Es scheint so. Betrachten wir aber die von Liebe zeugenden Eigenschaften, die der Schöpfer offenbart, so werden wir besser verstehen, wie seine Rache mit diesen Eigenschaften zu vereinbaren ist.

2. Warum können wir sagen, Gottes Liebe sei unübertrefflich, und welches sind einige seiner liebevollen Vorkehrungen, für die wir dankbar sein sollten? (Ps. 136:1-6).

2 Wenn wir von Gottes Liebe sprechen, können wir sagen, daß sie unübertrefflich ist, das heißt von höchstem Ausmaß. Und er hat sie uns Menschen auf so vielfältige Weise erwiesen. Denken wir zum Beispiel an die Erde, unsere Wohnstätte. Die Bibel sagt, daß sie Gottes ‘Gabe an die Menschensöhne’ ist (Ps. 115:16). Und welch wundervolle Gabe ist sie doch! Überlegen wir einmal, wie liebevoll Gott die Erde für uns zubereitete. Er setzte sie in eine Position im Weltall, daß sie von der Sonne genau die richtige Menge Wärme und Licht erhält, und bekleidete sie mit einem lieblichen grünen Teppich und einer großen Vielfalt herrlicher bunter Blumen. Aus Liebe erschuf Gott auf unserer Erde eine Vielfalt von Landtieren, Vögeln und Fischen und sorgte für einen Überfluß an Getreide und anderen Nahrungsmitteln (Ps. 104:1, 13-15).

3. Inwiefern brachte Gott Liebe zum Ausdruck, als er uns Menschen erschuf?

3 Gottes Liebe zu uns kommt jedoch nicht nur durch all das zum Ausdruck, was er für uns erschaffen hat. Sie kommt auch durch die Art und Weise zum Ausdruck, wie er uns erschaffen hat, nämlich so, daß wir uns an seinen Schöpfungswerken erfreuen können. Der Psalmist drückt dies treffend mit den Worten aus: „O Jehova ... Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin“ (Ps. 139:1, 14). In seiner Großzügigkeit und Liebe gab uns Gott Augen, mit denen wir die Schönheiten unserer Umgebung erblicken können. Er gab uns Ohren, mit denen wir uns an den Klängen der Musik und an der menschlichen Stimme erfreuen können. Er gab uns eine Nase, damit wir das Aroma der Speisen und den Duft der Blumen wahrnehmen können. Und das Großartigste von allem ist das menschliche Gehirn, mit dessen Hilfe wir denken, uns erinnern und unsere Körperfunktionen koordinieren können. Wir müssen tatsächlich staunen, wie gut Gott unseren Körper ausgestattet hat. Wahrlich, „Gott [ist] Liebe“ (1. Joh. 4:8).

Gottes Liebe — die einzige Rettung

4. Wie kam Gottes Liebe im Edenparadies zum Ausdruck?

4 Als Gott Adam, den ersten Menschen, erschuf, setzte er ihn in das herrliche Edenparadies. Wie sehr muß sich Adam über die vielen liebevollen Vorkehrungen Gottes gefreut haben, die er um sich herum sah! Später erschuf Gott Eva und brachte sie zu Adam. Wie wunderbar für Eva, an ihrem ersten Lebenstag mit einem Mann vereint zu werden, der ihr Haupt war und der sie lieben und leiten würde! Gemeinsam konnten sie sich darauf freuen, den Willen Gottes auszuführen, der darin bestand, die Erde zu verschönern und zu bevölkern und liebevoll über die Tierwelt zu herrschen. Welch eine großartige Zukunft hatte Gott ihnen in Aussicht gestellt!

5. (a) Wie erwiesen sich unsere Ureltern der Liebe Gottes als unwürdig? (b) Auf welche Weise erwies jedoch Gott ihren Nachkommen Liebe?

5 Doch bedauerlicherweise sollte diese Zukunft nicht Wirklichkeit werden, wenigstens nicht für sie. Ein rebellisches Geistgeschöpf sagte sich von Gottes Liebe los und machte sich zu Satan, dem Teufel. Dieser Teufel überredete Eva und durch sie Adam, ihre eigenen Wege zu gehen. Auf diese Weise handelten sie selbstsüchtig und unabhängig von ihrem Schöpfer. Aber dadurch zeigten sie, daß sie der Liebe ihres Schöpfers völlig unwürdig waren. Gott sprach daher über diese willentlichen Sünder das Todesurteil aus. Doch aus Liebe zur Menschheit ließ er die beiden lange genug leben, damit sie Kinder hervorbringen konnten, sonst wären wir heute nicht am Leben. Außerdem schuf der liebevolle Gott die Grundlage für eine Hoffnung, obwohl das Menschengeschlecht nun von seinen Ureltern die Sünde und den Tod ererbte (1. Mose 3:16-23; Röm. 8:20, 21).

6. Welche Äußerungen Gottes im Garten Eden zeigten seine Liebe, und inwiefern?

6 Wie? Schon zu Beginn der Rebellion machte Gott bekannt, daß er einen „Samen“ erwecken werde, das heißt einen Nachkommen. Diesen würde er aus seiner loyalen himmlischen Organisation aussenden, um allen Schaden wiedergutzumachen, den der Teufel und Adam und Eva verursacht hatten. Damals, im Garten Eden, erklärte der liebevolle Gott aber auch, daß er an Satan Rache üben werde und ebenso an anderen, die sich von der Liebe Gottes lossagen und damit zu einem Teil des „Samens“ Satans machen würden (1. Mose 3:15; Offb. 12:9).

EIN GOTT DER LIEBE UND DER RACHE

7. Welchen Grund haben wir gemäß 5. Mose 32:43, freudig zu sein?

7 So gab der Gott der Liebe zu erkennen, daß er auch ein Gott der Rache ist. Doch es ist richtig, daß er an seinen Feinden Rache nehmen wird. Wieso? Weil dadurch allen Menschen, die Gott lieben, der Weg geebnet wird, froh und glücklich zu werden. Wir können uns heute gewiß freuen, daß uns Gott die Möglichkeit gibt, ewiges Leben zu erlangen. Beachten wir, daß Gott Moses zu den Worten inspirierte: „Seid fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volke, denn er wird rächen das Blut seiner Knechte“ (5. Mose 32:43).

8, 9. (a) Was hat sich Gott in seiner Liebe zu tun vorgenommen? (b) Durch welche wunderbare Gabe brachte Gott seine Liebe zum Ausdruck?

8 Ja, unser liebevoller Gott hat vor, die Rechtmäßigkeit seiner Herrschaft zu verteidigen und diejenigen, die ihn lieben, von ihren Feinden zu befreien. Ja, er wird uns sogar von dem großen Feind, dem Tod, befreien, den wir von unseren Ureltern ererbt haben (Röm. 5:12). Aber wie wird er dies tun? Wie die Bibel uns berichtet, hat er die Voraussetzung dadurch geschaffen, daß er seinen Sohn gegeben hat: „Gott [ist] Liebe ... Dadurch wurde die Liebe Gottes in unserem Fall kundgemacht, daß Gott seinen einziggezeugten Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn Leben erlangen könnten. Die Liebe besteht in dieser Hinsicht nicht darin, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und seinen Sohn als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat“ (1. Joh. 4:8-10; 1. Kor. 15:25, 26).

9 Gott gab also seinen Sohn Jesus Christus, um uns vom Tod zu befreien, dem wir aufgrund der von Adam ererbten Sünde unterworfen sind. Ja, wie die Bibel in 1. Timotheus 2:6 sagt, hat sich Christus „als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben“, die Glauben an ihn ausüben. Er konnte daher im Hinblick auf seine schafähnlichen Nachfolger sagen: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Fülle haben könnten“, ja ewiges Leben (Joh. 10:10).

10. (a) Warum ist der „Gott der Liebe“ auch ein „Gott der Rache“? (b) Warum ist es heute so wichtig, daß wir Gott kennen und ihm gehorchen?

10 Aber die Bibel sagt uns wiederholt, daß der „Gott der Liebe“ auch ein „Gott der Rache“ ist. Warum? Weil Gottes Liebe das Böse nicht für immer dulden kann (Nah. 1:2; 5. Mose 32:35, 41). Deshalb spricht der Apostel Paulus in einem seiner Briefe von der „Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in flammendem Feuer, wenn er an denen Rache übt, die Gott nicht kennen, und an denen, die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen“ (2. Thess. 1:6-9). Wie wichtig ist es daher, daß wir Gott kennenlernen! In der verdrehten Welt so vieler verschiedener Religionen ist es, wie die Bibel sagt, wichtig, ‘den wahren Gott zu suchen und ihn wirklich zu finden’ (Apg. 17:27).

RACHE MIT LIEBE AUFWIEGEN

11, 12. (a) Welche Situation entwickelte sich zu Beginn der Menschheitsgeschichte, und was zu tun, sah sich Gott deswegen gezwungen? (b) Inwiefern standen Gottes Rache und seine Liebe damals in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander?

11 Kehren wir nun zum Beginn der Menschheitsgeschichte zurück. Das wird uns helfen, das Verhältnis zwischen Gottes Liebe und seiner Rache besser zu verstehen. Gott hatte in seiner Liebe den Nachkommen Adams erlaubt, sich zu vermehren, doch abtrünnige Menschen erwiderten diese Liebe nicht. Daher sandte Jehova nach etwa 500 Jahren seinen Propheten Henoch, der Gottes Gericht an den bösen Menschen wegen ihrer gottlosen Taten und der schockierenden Dinge, die sie gegen Gott sprachen, verkündigen sollte (Jud. 14, 15). Weitere tausend Jahre vergingen, und die Welt erreichte einen Höhepunkt der Gewalttat und Unmoral. In Gottes Wort heißt es daher: „Die Erde wurde verderbt vor den Augen des wahren Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt. So sah Gott die Erde, und siehe! sie war verderbt“ (1. Mose 6:11, 12).

12 Was würde Gott nun tun? Würde er Rache üben? Jawohl! Aber selbst dadurch brachte er seine Liebe zum Ausdruck. Wieso? Damals lebte auf der Erde eine Familie, die Gott ergeben war und seinen Willen tat. Es war die Familie Noahs, eines ‘Predigers der Gerechtigkeit’. In seiner Liebe ließ Jehova Noah eine Arche „zur Rettung seiner Hausgemeinschaft“ bauen. Dann kam die Sintflut, durch die Noahs verderbte Zeitgenossen ausgerottet wurden (2. Petr. 2:5; Hebr. 11:7). Die ganze Erde wurde von der verheerenden Gewalttätigkeit und Unsittlichkeit gereinigt, so daß sie sich wieder als eine Stätte zur Vermehrung des Menschengeschlechts eignete (1. Mose 6:9, 22; 7:21-23; 8:15-17).

13. War der Vollzug des Gerichts an Sodom und Gomorra von seiten Jehovas etwas Liebloses? Begründe deine Antwort.

13 Doch die von Adam ererbten sündigen Neigungen blieben bestehen, und bald wiesen gottlose Menschen wieder schlechte Wesenszüge auf (Ps. 51:5). Nehmen wir nur die Bewohner von Sodom und Gomorra, die in einer Gegend wohnten, die einst „wie der Garten Jehovas“ war. Die Bibel berichtet uns: „Die Männer von Sodom waren schlecht und waren arge Sünder gegen Jehova.“ Sie waren homosexuell und gebrauchten Gewalt, um ihre Begierden zu befriedigen (1. Mose 13:10, 13; 19:4-11). Jehova, der liebevolle Gott, beschloß, diese Städte zu zerstören. Auf diese Weise wurden der gerechte Abraham und sein Neffe Lot nicht länger von diesen üblen Mitmenschen bedrängt. Jehova, „der Richter der ganzen Erde“, tat gemäß den Worten in 1. Mose 18:25, ‘was recht war’. Er rettete Lot und seine beiden Töchter, brachte aber eine feurige Vernichtung über Sodom und Gomorra, wodurch er den ganzen Bezirk reinigte (Luk. 17:29; Jud. 7).

14, 15. (a) Waren die Kanaaniter unschuldig? (b) Übte Gott zu Recht Rache an ihnen?

14 Jahre später tat Jehova wieder, ‘was recht war’, diesmal gegenüber seinem Volk Israel. Wie? Indem er dafür sorgte, daß die Kanaaniter aus dem Verheißenen Land vertrieben wurden (5. Mose 18:9-12). „Aber war das nicht eine Ungerechtigkeit gegenüber jenen unschuldigen Kanaanitern?“ mögen einige fragen. Die Kanaaniter unschuldig? Das waren sie keineswegs. Die Kanaaniter waren abscheuliche Menschen geworden, denn sie trieben Blutschande und Ehebruch, opferten kleine Kinder und begingen Homosexualität und Sodomie. Bei der Anbetung ihrer falschen Götter brachten sie zum Beispiel ihre Kinder als Opfer dar, indem sie sie lebendig ins Feuer warfen. Es gab bei ihnen auch weibliche und männliche Tempelprostituierte.a Daher gab Jehova seinem Volk folgende Anweisung: „Macht euch nicht unrein durch irgendwelche dieser Dinge, denn durch alle diese Dinge haben sich die Nationen, die ich vor euch her wegsende, unrein gemacht. Demzufolge ist das Land unrein, und ich werde für sein Vergehen Strafe darüber bringen, und das Land wird seine Bewohner ausspeien“ (3. Mose 18:1-25).

15 Wiederum aus Liebe zu seinem eigenen Volk gebot Jehova den Israeliten, diese Übeltäter auszurotten. Ihr schmutziger Lebenswandel gefährdete Gottes Volk. Wie die Bibel sagt, waren sie „für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“. Gottes Rache kam also zu Recht über sie (Ps. 106:34-40; 5. Mose 18:12).

16. Wie brachte Gott gegenüber den Israeliten Liebe und Geduld zum Ausdruck?

16 Wie verfuhr Gott andererseits mit seinem Volk, den Israeliten? Er brachte ihnen gegenüber eine überaus zärtliche Liebe zum Ausdruck. Moses beschrieb dies mit den schönen Worten in 5. Mose 32:11, 12: „So, wie ein Adler sein Nest aufstört, über seinen flüggen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie auf seinen Schwingen trägt, hat Jehova allein ihn ständig geführt, und da war kein fremdländischer Gott mit ihm.“ Doch leider nahmen die Israeliten später auch fremdländische Götter in ihre Anbetung auf. Deshalb war Gott, der erklärt hatte, er werde an ihren Feinden Rache nehmen, gezwungen, an seinem eigenen Volk Rache zu üben. Doch wie geduldig war Jehova gegenüber den Israeliten! Neunhundert Jahre lang ertrug er ihre Abtrünnigkeit. Während dieser Zeit streckte er ihnen in barmherziger Weise seine Hand entgegen. „Ich habe kein Gefallen am Tode des Bösen“, sagte Jehova Gott, „sondern daran, daß ein Böser von seinem Wege umkehrt und tatsächlich am Leben bleibt. Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen, denn warum solltet ihr sterben, o Haus Israel?“ (Hes. 33:11).

17. (a) Wovor warnte Gott die Israeliten? (b) Wie wurde die Rache, die Gott an den Israeliten übte, durch seine Liebe gemildert?

17 Immer wieder warnte Gott die Israeliten vor den Konsequenzen ihres Götzendienstes, ihrer Unmoral und ihres Blutvergießens. Aber schließlich war Jehova gezwungen, Rache an seinem Volk zu üben, indem er zuließ, daß König Nebukadnezar von Babylon die Stadt Jerusalem und ihren Tempel zerstörte. Die Überlebenden wurden nach Babylon weggeführt. Doch 70 Jahre später bewirkte Gott den Sturz Babylons, so daß ein dankbarer Überrest der Israeliten in sein Land zurückkehren und die reine Anbetung dort wiederaufnehmen konnte (2. Kö. 24:3, 4; 2. Chron. 36:12-21; Esra 1:1-3; Hebr. 12:6).

JESUS SPRICHT VON LIEBE UND RACHE

18. Was sagte Jesus über (a) Gottes Liebe und (b) seine Rache?

18 Was hatte jedoch Jesus Christus über Gottes Liebe und seine Rache zu sagen? Er fand herzliche Worte über die Liebe seines Vaters, indem er sagte: „So sehr hat Gott die [Menschen-]Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16). Zögerte er aber, von Gottes Rache zu sprechen? Nein, keineswegs! Denn die Bibel sagte, daß Jesus wie sein Vater ‘Gerechtigkeit liebte und Gesetzlosigkeit haßte’. Jesus haßte besonders die Gesetzlosigkeit und Blutschuld der religiösen Führer (Hebr. 1:9; Ps. 11:5, 7). Jesus nahm nie ein Blatt vor den Mund, wenn er mit den jüdischen Geistlichen oder über sie sprach. Dreimal nannte er sie in seiner Bergpredigt „Heuchler“ (Matth. 6:2, 5, 16). Er sagte zu ihnen: „Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel“ und brachte sie so mit dem ‘Samen der Schlange’ in Verbindung (Joh. 8:44; 1. Mose 3:15). Dann, drei Tage vor seiner Ermordung, prangerte Jesus jene religiösen Führer der Juden öffentlich an, indem er sagte: „Schlangen, Otternbrut, wie solltet ihr dem Gericht der Gehenna entfliehen?“ (Matth. 23:13 bis 33).

19. (a) Inwiefern waren Jesu Einstellung und seine Warnungsbotschaft sehr liebevoll? (b) Doch wie handelte Jehova richtigerweise?

19 Bedeutete das, daß Jesus lieblos war? Keineswegs, denn obwohl er wußte, daß diese Juden im Begriff waren, ihre Blutschuld zu vergrößern, indem sie ihn töten würden, sagte er gemäß Matthäus, Kapitel 23 weiter: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind — wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel versammelt! Ihr aber habt nicht gewollt. Seht! Euer Haus wird euch verödet überlassen“ (Matth. 23:37, 38; Apg. 3:13-15). Siebenunddreißig Jahre später plünderten die Römer die Stadt Jerusalem und zerstörten ihren Tempel. Bei diesem Unheil verloren 1 100 000 ihrer rebellischen Einwohner und Besucher das Leben. Damals erst wurde die volle Tragweite der prophetischen Worte Jesu klar. Ja, Jehova hatte Rache geübt!

20. Welche interessanten Merkmale, die mit Liebe und Rache in Verbindung stehen, sind in Jesaja 61:1, 2 zu finden?

20 Jahrhunderte zuvor hatte Jesaja, einer der Propheten, die gemäß der Überlieferung im alten Jerusalem ermordet worden waren, folgende Worte gesprochen: „Der Geist des Herrn Jehova ist auf mir, darum, daß Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen gute Botschaft kundzutun ...; um auszurufen das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas und den Tag der Rache seitens unseres Gottes; um zu trösten alle Trauernden“ (Jes. 61:1, 2).

21. (a) Weshalb mag Jesus Jesaja 61:1, 2 nur teilweise zitiert haben? (b) Welche Frage entsteht bezüglich Jesaja 2:2-5?

21 Jesus las diese Prophezeiung Jesajas zu Beginn seines irdischen Dienstes auszugsweise vor und wandte sie auf sich, den Hauptgesalbten Jehovas, an (Luk. 4:18-21). Er brach jedoch seine Vorlesung kurz vor der Stelle ab, an der der Tag der Rache Gottes erwähnt wird. Warum? Offenbar sollte erst „im Schlußteil der Tage“, von dem in Jesaja, Kapitel 2 die Rede ist, besonderer Nachdruck auf die Verkündigung des Tages der Rache Gottes gelegt werden. Leben wir heute in dieser Zeit?

[Fußnote]

a Siehe auch das Buch Aid to Bible Understanding, herausgegeben von der Watch Tower Society, Seite 76, 145 und 287 unter den Stichwörtern „Anath“, „Ashtoreth“ und „Canaan, Canaanite“.

[Kasten auf Seite 3]

„Wie viele sind deiner Werke, o Jehova! Sie alle hast du in Weisheit gemacht. Die Erde ist voll deiner Erzeugnisse. ... Segne Jehova, o meine Seele. Preiset Jah!“ (Ps. 104:24, 35).

[Kasten auf Seite 4]

DIE GRÖSSTE GABE DER LIEBE GOTTES

Seine tiefe Liebe zur leidenden Menschheit bewog Gott dazu, das Kostbarste, was er hatte, zu opfern — seinen vertrautesten Gefährten, seinen „Werkmeister“ bei der Schöpfung, denjenigen, „den er Tag für Tag besonders liebhatte“. Er war bereit, seinen erstgeborenen himmlischen Sohn auf die Erde herabzusenden, wo er all die Schmähungen, Demütigungen und Grausamkeiten erdulden mußte, die der Teufel und seine Unterstützer über ihn brachten. Der Sohn bewies, daß er als vollkommener Mensch auch unter schwersten Prüfungen, ja bis zum Tode für Gottes Souveränität eintreten konnte. Außerdem gab er dadurch auch „seine Seele als ein Lösegeld“ für viele sündige Menschen, die an ihn glaubten (Spr. 8:30; Matth. 20:28). Jesus konnte daher hinsichtlich seiner schafähnlichen Nachfolger — sowohl der Glieder der „kleinen Herde“ als auch seiner „anderen Schafe“ — sagen: „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden keinesfalls je vernichtet werden.“ Die meisten werden dieses Leben durch eine Auferstehung von den Toten erlangen (Luk. 12:32; Joh. 10:16, 28; 5:28, 29). Welch eine unverdiente Güte gegenüber der hilflosen Menschheit! Würden wir diese liebevolle Vorkehrung verschmähen, so würden wir wirklich Gottes Zorn und seine Rache verdienen.

[Kasten auf Seite 5]

UNSER LEBEN HÄNGT DAVON AB!

Die meisten Menschen werden in eine Religion hineingeboren. Bedeutet das aber, daß sie den wahren Gott anbeten? Ist nicht bei vielen die Religion eher eine Sache des Zufalls? Doch unser Leben hängt davon ab, daß wir ‘Gott kennen und der guten Botschaft über den Herrn Jesus gehorchen’, den er gesandt hat, um uns von Sünde und Tod loszukaufen (2. Thess. 1:8; Mark. 10:45). Ganz offensichtlich kennt die Welt Gott nicht. Die Bibel sagt deutlich, daß es nur ‘e i n e n Gott und Vater aller’ gibt (Eph. 4:6). Die Menschheit ist jedoch geteilt, denn sie betet eine Vielzahl von Göttern an. Da sind die Buddhas, die Ahnengötter des Schintoismus und des Konfuzianismus, der Allah der Moslems, auch Brahma, Wischnu und Schiwa — die Dreieinigkeit der Hindus — und die aus Vater, Sohn und „Heiligem Geist“ bestehende Dreieinigkeit der Christenheit. Viele Menschen vergöttern sogar prominente Persönlichkeiten, seien sie tot oder lebendig, wie zum Beispiel Schlagerstars, Sportgrößen und Revolutionsführer.

[Kasten auf Seite 6]

ARCHÄOLOGISCHE FUNDE IN KANAAN:

„Die Anbetung der Kanaaniter bestand in unsittlicher Ausschweifung, die als religiöser Ritus galt, der in der Gegenwart ihrer Götter vollzogen wurde, und in der Ermordung ihrer erstgeborenen Kinder, die den gleichen Göttern als Opfer dargebracht wurden. Es scheint, daß das Land Kanaan größtenteils eine Art Sodom und Gomorra auf nationaler Ebene war. ... Hatte eine Zivilisation, die sich durch eine solch abscheuliche Schmutzigkeit und Brutalität auszeichnete, noch irgendein Anrecht darauf weiterzuexistieren? ... Archäologen, die in den Ruinen kanaanitischer Städte graben, wundern sich, daß Gott diese Städte nicht schon eher vernichtet hat“ („Halley’s Bible Handbook“, H. H. Halley, S. 161).

[Kasten auf Seite 7]

JEHOVAS HERVORRAGENDE EIGENSCHAFT DER BARMHERZIGKEIT

Sogar als Jehova das rebellische Volk Israel streng züchtigte, war er immer noch bereit, ihm Barmherzigkeit zu erweisen, denn er sagte durch seinen Propheten Jeremia: „Nicht auf unabsehbare Zeit wird Jehova weiterhin verstoßen. Denn obwohl er Kummer verursacht hat, wird er auch gewißlich Barmherzigkeit erweisen nach der Fülle seiner liebenden Güte. Denn nicht aus seinem eigenen Herzen hat er niedergedrückt, noch betrübt er die Menschensöhne“ (Klag. 3:31-33).

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