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Erwachet! 1981
g81 22. 3. S. 16-19

Gibt es heute noch echte Liebe?

„WAS soll ich nur machen!“ sagte schluchzend die an multiple Sklerose leidende und schon zehn Jahre an den Rollstuhl gefesselte Frau. Diebe hatten bei ihr eingebrochen und alles mitgenommen, was sie finden konnten — 282 US-Dollar, vier Pfund Hühnerfleisch, Milch und die Kleider ihres zehnjährigen Sohnes, die sie ihm für das neue Schuljahr bereitgelegt hatte. Der Behinderten standen nur noch 25 Cent zur Verfügung, um für sich und ihr Kind Nahrung und Kleidung zu kaufen.

Diese Frau ist nicht allein mit ihrer Erfahrung. Millionen in der ganzen Welt erleben Ähnliches, was zeigt, wie Hilflose und Arme die Beute Ruchloser werden. Vielleicht berührt es dich schmerzlich, wenn du Berichte über solche Tragödien liest. Die heutige Welt ist durch und durch egoistisch und habgierig. Immer wieder berichtet die Presse über Gewalttaten und Terrorakte. Manch einer hat das Gefühl, die echte Liebe sei vollends ausgestorben.

Wer jedoch einem der Kongresse beiwohnte, die Jehovas Zeugen im vergangenen Jahr in vielen Ländern durchführten, konnte feststellen, daß die echte Liebe noch nicht ausgestorben ist. In Japan zum Beispiel befanden sich unter den mehr als 100 000 Kongreßdelegierten sehr viele Behinderte. Es war ergreifend zu sehen, mit welcher Liebe sie betreut wurden.

Ein ganzer Block des Versammlungsareals war für die Behinderten reserviert. Dutzende von Rollstühlen wurden hereingeschoben. Wenn die anderen Zuhörer zur Cafeteria gingen, brachten Freiwillige diesen Behinderten die Mahlzeit und halfen ihnen auch liebevoll beim Essen. (Siehe Bild.) Ein Mann, der so behindert war, daß er mit der einen noch unversehrten Hand kaum essen konnte, wurde von einem Glaubensbruder umsorgt. Dieser stellte neben dem Behinderten speziell für ihn ein kleines Tischchen auf. Diese Fürsorge bewegte viele, die es beobachteten, tief.

Doch solche Güte konnte man nicht nur auf den Kongressen „Göttliche Liebe“ in Japan beobachten. Drei Multiple-Sklerose-Patienten in Florence (Oregon, USA) dachten, sie könnten den Kongreß unmöglich besuchen, denn sie konnten auswärts nicht übernachten, sondern nur in dem Pflegeheim, in dem sie wohnten. Glaubensbrüder holten sie jedoch jeden Morgen im Heim ab und brachten sie am Abend wieder zurück — eine Strecke von über 270 Kilometern. Sie betreuten diese Patienten auch während aller vier Kongreßtage.

Aber die Liebe, die bei diesen Kongressen (bis zur Abfassung dieses Artikels hatten bereits in 39 Ländern Kongresse stattgefunden, und sie waren von 2 290 855 Personen besucht worden) zum Ausdruck kam, beschränkte sich nicht auf die Behinderten.

Liebe im Familienkreis fördern

In vielen Familien herrscht sehr wenig Liebe. Deshalb erklärte ein Soziologenteam: „Nur im Krieg oder bei Krawallen werden noch mehr Gewalttaten verübt als in den amerikanischen Familien.“ Auf den Kongressen wurden die Familien ermahnt, eine opferbereite Liebe zu entwickeln. „Eine glückliche Ehe“, sagte ein Redner, „ist die Vereinigung zweier Menschen, die gern vergeben.“

Eine aufmerksame Kongreßdelegierte in Japan war für diesen Rat besonders dankbar. Kurz zuvor hatte sie die Scheidung eingereicht, weil sie ihrem Mann mißtraute, ja in Wirklichkeit mißtraute sie jedem. Sie war labil geworden und hatte begonnen, zu trinken und ein unsittliches Leben zu führen. Schließlich beabsichtigte sie sogar, Selbstmord zu begehen. Ein Studium der Bibel mit Jehovas Zeugen half ihr jedoch, von alldem loszukommen und wieder in ein gutes Verhältnis zu ihrem Mann zu gelangen. Sie befand sich unter den 25 389 Personen, die auf all den Kongressen, die bis zur Abfassung des Artikels in der ganzen Welt stattgefunden hatten, getauft wurden.

„Ich bin zwar erst 16 Jahre alt, doch ich habe jede Art von Unmoral, die es gibt, kennengelernt.“ Mit diesen Worten begann Tammy, die auf einem der Kongresse in den Vereinigten Staaten getauft wurde, ihren Bericht. „Immer, wenn mein Vater zu Hause war, begehrte ich auf.“ Sie lief von zu Hause weg und führte ein „wildes Leben“ mit ihren „Freunden“, dennoch schloß sie sich von Zeit zu Zeit jugendlichen Zeugen Jehovas an. „Ich erinnere mich, daß ich immer, wenn ich mit den Zeugen zusammengewesen war, ein gutes Gefühl hatte. Das sowie die Liebe und die Unterstützung der Zeugen bewirkte, daß ich schließlich ebenfalls ein Mitglied der Familie Jehovas wurde“, schloß Tammy. Sie machte die Erfahrung, daß in ihrer Familie die echte Liebe jetzt wächst und gedeiht.

Als eine alleinstehende Mutter erfuhr, daß auf dem Kongreß auch ein Vortrag über die Probleme der alleinstehenden Mütter gehalten werde, konnte sie ihn kaum erwarten. Wenige Wochen vor dem Kongreß hatte sie einen schweren Unfall. Das Auto hatte Totalschaden. Janet und ihre drei Kinder erlitten dabei Schnittwunden und Prellungen, und Janet dachte deprimiert, nun habe sie keinen Zugwagen für ihren Wohnwagen, in dem sie während des Kongresses hatte übernachten wollen.

Bald darauf bot ihr ein Zeuge einen Kleinbus zum Gebrauch an. Ein anderer reparierte den demolierten Wohnwagen, und sogar auf der Fahrt, als sich am Wohnwagen ein Rad löste, half ihr ein Zeuge, ihn wieder flottzubekommen. Als Janet unter den Zuhörern saß, fast zu Tränen gerührt durch die Liebe, die ihr erwiesen worden war, stimmte sie dem Redner von Herzen zu, als er sagte: „Freut euch, ihr alleinstehenden Mütter, daß ihr zur geistigen Familie Gottes gehört und von vielen Brüdern und Schwestern geliebt und unterstützt werdet!“

Liebevolle Brüder

War Janet die einzige, der Liebe erwiesen wurde? Folgendes Beispiel zeigt, daß ihr Fall kein Einzelfall war: 2 400 Zeugen aus Ungarn und Polen erhielten die Genehmigung, den Kongreß in Wien zu besuchen. Aber wo sollten sie wohnen, und wovon sollten sie leben, denn es stand ihnen nur ganz wenig ausländisches Geld zur Verfügung?

Viele Zeugen Jehovas aus Wien holten die Besucher an der Grenze ab. Sie nahmen sie für die vier Kongreßtage oder noch länger bei sich auf, beköstigten sie, fuhren sie zum Kongreßgelände und wieder heim und taten noch vieles mehr für sie. Da es in Wien nur 31 Versammlungen gibt, war es keine Kleinigkeit, so viele Besucher unterzubringen, doch die Hilfsbereitschaft war großartig. Einige österreichische Zeugen fuhren mit dem Auto Hunderte von Kilometern und unternahmen zahllose Fahrten für ihre Glaubensbrüder. Viele nahmen 10 bis 15 dieser Besucher auf. Ein Zeuge, der in der Nähe des Kongreßgeländes wohnte, beherbergte schließlich 40 Gäste.

Der Kongreß wurde durch einen unvergeßlichen Höhepunkt gekrönt. Die Besucher, die ja kein Deutsch verstanden, hatten ihre Zusammenkünfte nicht in dem Stadion, in dem sich die österreichischen Kongreßdelegierten versammelten. Aber am letzten Tag nach Programmschluß kamen auch sie in das Stadion, um mit ihnen das Schlußlied zu singen. Diese Menschen waren sich noch wenige Tage zuvor völlig fremd gewesen — nur im Glauben waren sie miteinander verwandt. Als sie sangen: „Hab Dank, Herr Jehova, für Brüder, so treu“, rollten den meisten Tränen über die Wangen. Doch ohne sich ihrer Tränen zu schämen, sangen sie mit leuchtenden Augen das Lied zu Ende. Ein Zeuge aus Polen sagte zu einem Delegierten aus den Vereinigten Staaten, wobei er mit den Tränen kämpfte: „Ich könnte vor Freude jubeln, weil ich hiersein darf.“ Als er von der Liebe der österreichischen Zeugen zu sprechen begann und davon, wie dankbar er ihnen sei, schossen ihm die Tränen in die Augen. Er wandte sich schnell ab und murmelte eine Entschuldigung. Am Ende wollte niemand nach Hause gehen. Viele winkten und klatschten. Es war ein ergreifender Ausdruck brüderlicher Liebe zwischen Angehörigen verschiedener Völker.

Die Einigkeit unter den Zeugen ist vielen aufgefallen. In Italien sagte beispielsweise ein Außenstehender zu mehreren Zeugen: „Wir hätten Frieden, wenn alle Menschen so wären wie Jehovas Zeugen.“ Die Menschen sehen, daß bei ihnen echte Liebe herrscht. Das ist bezeichnend, denn hatte Jesus nicht gesagt: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.“ (Joh. 13:34, 35)?

Liebe statt Terrorismus

„Ist die Welt wahnsinnig geworden?“ lautete vor noch nicht allzu langer Zeit eine Schlagzeile der in San Antonio (Texas, USA) erscheinenden Zeitung Express-News. In dem Artikel wurde darauf hingewiesen, daß sich der Terrorismus „in einem alarmierenden Maß ausbreitet“ und daß er „zu einer Geißel für die Welt“ wird. Der Leser erinnert sich höchstwahrscheinlich selbst an die jüngsten Anschläge von Terroristen. Solange sich solche Personen nicht ändern, besteht wenig Aussicht auf Besserung. Kann sich ein Terrorist jedoch ändern?

In einem Gefängnis in Madrid (Spanien) sitzt ein Gefangener wegen terroristischer Umtriebe und bewaffneter Raubüberfälle eine Freiheitsstrafe von insgesamt fast 500 Jahren ab. Nach zehnjähriger Haft begann er mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. In seinem Verhalten trat eine bemerkenswerte Änderung ein. Die Gefängnisleitung staunte darüber und erlaubte ihm dann, den Kongreß „Göttliche Liebe“ alle vier Tage zu besuchen. Von seinem ersten Kongreß völlig überwältigt, sagte er: „Es ist zu schön, um wahr zu sein. Ich kann mit Worten nicht beschreiben, was ich empfinde!“ Echte Liebe war die Ursache, warum er sich so geändert hatte.

„Er wuchs inmitten von Gewalttätigkeiten auf und wurde in einem Militärlager ausgebildet, um Morde auf Bestellung auszuführen.“ So begann in der italienischen Zeitung Giornale di Bergamo die Geschichte eines anderen Mannes, der auf einem der Kongresse getauft wurde. In dem Artikel hieß es, daß der junge Mann „seinem kriminellen Leben den Rücken gekehrt habe und ein Zeuge Jehovas geworden“ sei. Sein gewalttätiges Wesen war einer „ruhigen Heiterkeit“ gewichen, die andere beeindruckte.

Wäre es nicht wunderbar, wenn sich die Menschen auf der ganzen Welt so ändern würden? Wir könnten dann viel ruhiger leben. Aber nicht jeder ist bereit, sich zu ändern. Wie die Prophezeiungen der Bibel zeigen, wird deshalb die gerechte Regierung des Königreiches Gottes bald alle Bedrücker „zermalmen“ und diejenigen, die jetzt gemäß der Bibel leben, „von Gewalttat“ befreien. Dann wird die ganze Erde bis zu ‘ihren Enden’ von friedliebenden Menschen bewohnt werden (Ps. 72:1-14).

Wahre Nächstenliebe

Jehovas Zeugen wenden viele Stunden dafür auf, anderen Menschen zu helfen, diese begeisternde Hoffnung kennenzulernen. Selbst während des Kongresses wurde Zeit dafür reserviert, die Leute in ihrer Wohnung aufzusuchen, um ihnen diese Botschaft der Liebe und der Hoffnung zu übermitteln. Unter den Tausenden, die in Japan an dieser Predigttätigkeit teilnahmen, befanden sich zwei christliche Zeuginnen, die unter anderem eine Firma aufsuchten. Sie wurden von dem Chef freundlich empfangen, und er nahm auch Schriften entgegen. Eine der beiden Zeuginnen bemerkte, daß er einen Ehering trug (in Japan nicht allgemein üblich), und erkundigte sich nach seiner Frau.

„Sie ist vor vier Jahren gestorben“, entgegnete der Mann traurig. Als ihm eine der beiden Frauen aus der Bibel vorlas, daß es „eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird“, staunte er, und Tränen traten ihm in die Augen (Apg. 24:15). Am darauffolgenden Sonntag besuchte der Mann, der nach biblischer Erkenntnis förmlich hungerte, den Kongreß. Wie dankbar war er, daß diese Frauen, getrieben von Liebe, ihn besucht hatten!

Wie entwickelt man echte Liebe?

Sozusagen jeder stimmt zu, wenn gesagt wird, daß es in der Welt an Liebe fehlt. Aber wie entwickelt man Liebe? „Wer nicht liebt, hat Gott nicht kennengelernt, weil Gott Liebe ist“ (1. Joh. 4:8). Man kann Gott nur kennenlernen, indem man sich mit seinem Wort, der Bibel, beschäftigt und sich eine genaue Erkenntnis darüber erwirbt. Man sieht dann, welch ein liebevoller Gott der Schöpfer ist, und fühlt sich zu ihm hingezogen. Wer für das, was er lernt, dankbar ist, empfindet den Wunsch, Gott nachzuahmen und ebenfalls Liebe zu üben. Das ist das Geheimnis der Liebe, die bei diesen Kongressen so deutlich zum Ausdruck kam.

Möchtest du dich nicht mit Jehovas Zeugen in Verbindung setzen und ihr Angebot, mit dir unentgeltlich die Bibel zu studieren, um Gott besser kennenzulernen, annehmen? Dann wird auch dein Leben bezeugen, daß es in der heutigen Welt noch echte Liebe gibt.

[Bild auf Seite 16]

Ein Beweis echter Liebe: Glaubensbruder hilft behindertem Kongreßteilnehmer in Japan beim Einnehmen des Essens.

[Bild auf Seite 17]

Obschon kein Vater da ist, wachsen diese Kinder zu liebevollen Menschen heran.

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