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Alkoholismus — Fakten und MärchenErwachet! 1982 | 8. Dezember
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durch den Besuch christlicher Zusammenkünfte. Aber inwiefern kann das eine Hilfe sein?
Nun, ein Studium des Wortes Gottes kann dem Alkoholiker helfen, seine Denkweise zu ändern (Römer 12:1, 2). Seine Schuldgefühle und Gewissensbisse werden gelindert, da er Jehova als einen barmherzigen, verzeihenden Gott kennenlernt (2. Mose 34:6, 7). Außerdem zeigen ihm die biblischen Grundsätze, wie er sein Familienleben verbessern kann, ein Arbeiter sein kann, der seinem Arbeitgeber Freude bereitet, und wie er Gedanken und Handlungen meiden kann, die unnötige Angst und Sorge hervorrufen (Epheser 5:22-33; Sprüche 10:4; 13:4; Matthäus 6:25-34).
Während er ein vertrauensvolles Verhältnis zu Jehova Gott entwickelt, lernt er, im Gebet seine Sorgen und Bürden Jehova anzuvertrauen. Mit der Hilfe liebevoller christlicher Freunde lernt er, seine Gefühle und Bedürfnisse klar zum Ausdruck zu bringen, und erkennt allmählich, daß er anderen ohne Furcht näherkommen kann. Solche mitmenschlichen Beziehungen vermitteln dem Alkoholiker die Sicherheit und das Selbstwertgefühl, die er so dringend braucht (Psalm 55:22; 65:2; Sprüche 17:17; 18:24).
Bist du oder sind andere besorgt über deine Trinkgewohnheiten? Haben deine Trinkgewohnheiten zu Problemen in einem oder in mehreren Bereichen deines Lebens geführt? Dann tue etwas dagegen! Warum solltest du an etwas festhalten, was dir so viele Schmerzen und Schwierigkeiten bereiten kann? Wenn du die Fakten (nicht Märchen) kennenlernst und in Übereinstimmung damit handelst, ist es möglich, vom Alkoholismus frei zu werden und ein glückliches, produktives Leben zu führen.
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Frei werden vom AlkoholismusErwachet! 1982 | 8. Dezember
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Frei werden vom Alkoholismus
Seine Geschichte
DIE Zahlen auf der Wählscheibe schienen miteinander zu verschmelzen, als ich verzweifelt versuchte, meine eigene Nummer zu wählen. Die fünf Tabletten, die ich vorher genommen hatte, erreichten jetzt ihre stärkste Wirkung. Während ich mich am Fernsprecher festhielt, um nicht umzufallen, hörte ich die Stimme meiner Mutter: „Hallo. Wer ist dort?“
„Ich bin’s“, nuschelte ich mit der letzten Konzentration, die ich aufbringen konnte. „Ich komme heute abend nicht nach Hause; ich übernachte bei einem Freund.“ Jedes Wort war ein Kampf. Meine Zunge fühlte sich an, als wöge sie 50 Pfund.
„O nein!“ stieß Mama hervor. „Du hast wieder Tabletten genommen! Du hast einen Vollrausch!“
Ich hängte den Hörer ein und taumelte zu meinem Auto. Ich wollte nicht bei einem Freund übernachten. Statt dessen setzte ich mich ins Auto, um zum Strand zu fahren. Auf der Fahrt merkte ich auf einmal, daß ich auf der falschen Straßenseite war — auf einer Hauptverkehrsstraße. Nachdem ich nur um ein Haar einem Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr entkommen war, konnte ich gerade noch über den Mittelstreifen und in eine Straße fahren, die zum Strand führte. Ich parkte das Auto und schlief bis zum nächsten Tag.
Das ist lediglich e i n Vorfall, der zeigt, daß mich der Alkoholismus beinahe das Leben gekostet hätte. „Aber was haben Tabletten mit Alkoholismus zu tun?“ magst du fragen. Nun, damals erkannte ich die Verbindung auch noch nicht. Aber ich sollte sie noch herausfinden — durch bittere Erfahrung.
Zuerst möchte ich dir etwas von der Vorgeschichte erzählen: Schon als Teenager nahm ich Tabletten. Ich begann, indem ich Beruhigungsmittel stibitzte — meine Mutter hatte immer jede Menge davon. Einige Jahre später machte mich ein Arbeitskollege mit Secobarbital, einem sehr starken Sedativum, bekannt. Jetzt brauchte ich weniger Tabletten, um dieselbe Wirkung zu erzielen.
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