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29. Teil: Internationale Kongresse (1951)Der Wachtturm 1956 | 15. Mai
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konnten, Privatzimmer zu beziehen, wurden sechs große Zelte, die mit Stroh versehen waren, die Schlafstätten für 3600 Kongreßbesucher. Die einheimischen Zeugen waren besonders emsig im Bekanntmachen des öffentlichen Vortrages vom Sonntag, dem dann 10 775 Personen beiwohnten. Dies war die größte Versammlung, die die Gesellschaft in diesem Lande je veranstaltet hatteb. Alle, die anläßlich dieses Kongresses miteinander Gemeinschaft gepflegt hatten, verließen ihn mit Herzen, die für diese wackeren Neue-Welt-Brüder Hollands voll Liebe schlugen.
Während der dreitägigen internationalen Hauptversammlung, die in Deutschland, in Frankfurt am Main, vom 24. bis 26. August 1951 stattfand, war es, als ob man im Walde lebte. Das große Sportstadion und die Radrennbahn ganz in der Nähe als weitere Versammlungsstätte wurden für diesen bisher größten aller deutschen Kongresse gemietet. Viel Vorbereitung war nötig geworden, um für diesen Riesenkongreß gerüstet zu sein, und 4901 freiwillige Kongreßmitarbeiter halfen mit, ihn zu einem mächtigen Erfolg zu machen. Anschließend an das Hauptstadion im großen Waldpark wurde eine mächtige Zeltstadt errichtet mit Straßen, die biblische Namen trugen. Mehrere dieser Zelte wurden für die verschiedenen Abteilungen benutzt; auch eine Cafeteria gab es. Eine Eisenbahnlokomotive lieferte den Dampf für eine einzigartige Küche, die es ermöglichte, 30 000 Personen in der Stunde zu speisen. In dieser Zeltstadt sollten aber vor allem die 27 000 Kongreßbesucher, die es sich nicht leisten konnten, Unterkunft in Hotels oder Privatwohnungen in Frankfurt selbst zu bezahlen, untergebracht werden. Ein gut geleitetes Orchester von 150 Musikern sorgte für die Unterhaltung der Kongreßbesucher und leitete sie im Gesang.
Das Programm war dem des Kongresses in London ähnlich. Die deutsche Ausgabe des Buches „Ausgerüstet für jedes gute Werk“ wurde freigegeben. Getauft wurden 2373 Personen. Die Zeitungs- und Rundfunkpublizität war ausgezeichnet. Am Sonntag erreichte der Kongreß seinen Höhepunkt, als 47 432 Personen den öffentlichen Vortrag N. H. Knorrs anhörten. Dann, am Schlusse der Veranstaltungen, folgte ein unvergeßliches spontanes Abschiedslied, worin die Menge der Anwesenden Bruder Knorr und seine Mitzeugen, die aus 24 Ländern hergekommen waren, Gott anbefahl. Viele deutsche Brüder, denen die Gelegenheit versagt gewesen war, in andere Länder zu reisen, schätzten die Gemeinschaft mit all den Hunderten ihrer ausländischen Gäste während dieser gesegneten Kongreßtage besondersc.
Da die Tätigkeit der Zeugen in Ostdeutschland von den Kommunisten seit August 1950 verboten war, war es vielen nicht möglich, zur Hauptversammlung nach Frankfurt zu kommen. Aus diesem Grunde wurde eine besondere Tagung auf den folgenden Dienstag im Westsektor Berlins anberaumt, wo eine Zusammenfassung aller Hauptansprachen und sonstiger interessanter Dinge von mehreren Rednern des Frankfurter Kongresses vorgetragen wurde. Diese Veranstaltung fand in der „Waldbühne“, einem lieblichen Freiluft-Amphitheater, statt, und 13 563 wohnten dem herzergreifenden vierstündigen Anlaß bei. Es wurde geschätzt, daß etwa 8000 Personen aus der kommunistischen Ostzone hergekommen waren. Während die Brüder Knorr und Frost und weitere zu ihnen sprachen, nahmen sie begierig jedes Wort in sich auf und spendeten spontan Beifall, als über Freiheit und gegen die Anwendung diktatorischer Methoden gegenüber Jehovas Zeugen gesprochen wurde.
Unvergeßlich bleibt auch der Augenblick, da diese Menge auseinanderging und zum Abschied Lieder inniger Gemeinschaft sang. Mit frohen, zufriedenen Gesichtern und nach kurzem Austausch von Grüßen mit ihren westdeutschen Zeugenfreunden schritten die Brüder aus der Ostzone, jung und alt, entschlossen zu den U-Bahn-Zügen zurück, um sich ins Zentrum Berlins zu begeben, wo alle unter Vorsichtsmaßnahmen ihre Rückkehr in den Sowjetsektor der Stadt antreten mußten. Viele hatten ihr Leben aufs Spiel gesetzt und fast all ihr Erspartes dazu verwendet, diesen eintägigen Kongreß besuchen zu können, aber dies war der Mühe wert gewesen. Nun kehrten sie in ihre Heimatgebiete zurück, um Gott in prüfungsreicher Zeit zu dienen, den Tag nicht kennend, da möglicherweise auch sie zu den vielen der schon eingesperrten Mitverbundenen in Gefängnisse und Konzentrationslager eingeschlossen würden. Es wäre so viel leichter für sie gewesen, in der Freiheit des Westsektors zu bleiben! Aber gerade durch ihre Rückkehr bekundeten sie echten Mut und Ergebenheit den theokratischen Pflichten gegenüberd.
Der Kongreßfeldzug vom Jahre 1951 nahm in Nord- und Mitteleuropa seinen Fortgang. In Kopenhagen, Dänemark, zählte man beim öffentlichen Vortrag 6912 Anwesende. Für den Doppelkongreß in Vaasa und Helsinki, Finnland, belief sich die Höchstzahl der Anwesenden auf 5750e. Stockholm, Schweden, war die nächste Kongreßstadt, und 6211 waren anwesend. In Lillehammer, Norwegen, erschienen 2391 Personen zum öffentlichen Vortragf. Der größte Kongreß, der von den Zeugen Jehovas je in Österreich abgehalten wurde, fand in Wien statt; man zählte 4467 Anwesendeg.
Die Reihe dieser Kongresse vom Jahre 1951 fand ihr Ende mit dem amerikanischen, der vom 12. bis 14. Oktober im Griffith-Stadion, Washington (D. C.), abgehalten wurde und eine Höchstbesucherzahl von 57 500 aufwies.
Welch stärkende Veranstaltungen diese 1951er Kongresse doch waren, was Ansporn zu theokratischer Gemeinschaft sowie Erkenntnis und Ausdehnung betrafh! Die Zahlen der beim öffentlichen Vortrag Anwesenden zeigen ferner, welch wichtige Rolle diese Kongresse in der weltweiten Einsammlung der anderen Schafe Jehovas doch spielen. Hier haben wir einen Beweis von der unwiderstehlichen theokratischen Ausdehnung unter geistig aufgeweckten Menschen!
Während des ganzen Jahres 1952 hielten Jehovas Zeugen ihre normalen Kreis- und Bezirksversammlungen ab, die ebenfalls ihr Teil dazu beitrugen, noch mehr Glieder des Volkes Jehovas von Satans babylonischer Welt wegzuziehen und sie zusammenzubringen. Für 1952 war kein Weltkongreß geplant, und jeder machte Pläne für den lange angekündigten internationalen Kongreß, der im Jahre 1953 in der Stadt New York stattfinden sollte. Dieser sollte sozusagen eine Wiederholung des berühmten 1950er Kongresses im Yankee-Stadion werden, doch diesmal in weit größerem Umfang.
(Fortsetzung folgt)
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Der Ursprung des LebensDer Wachtturm 1956 | 15. Mai
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Der Ursprung des Lebens
„Keine hinreichende Erklärung, abgesehen von jener, die auf eine schöpferische Tätigkeit hinweist, ist über den Ursprung des Lebens auf Erden abgegeben worden.“ — Dr. A. Rendle Short, Modern Discovery and the Bible [Neuzeitliche Entdeckungen und die Bibel, engl.], Seite 229, Ausgabe 1943.
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