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Ein der Ehre Jehovas geweihter SiegDer Wachtturm 1950 | 1. September
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götzendienerischen Zwecken her. Zur Ehre Jehovas hatte er das Königtum für sich ausgeschlagen und statt dessen die Aufmerksamkeit auf das Ephod als Vertreter Gottes gelenkt. Das Volk aber betete zu Unrecht das Ephod an statt das, was es darstellte, was in ähnlicher Weise mit einer bronzenen Schlange geschah, die Mose rechterweise gemacht hatte, die aber später vergöttert wurde. (4. Mose 21:9; 2. Kön. 18:4) Das Ephod diente nicht dem Zweck, wozu es gemacht worden war, und erwies sich selbst „für Gideon und sein Haus als eine Gefahr“; doch heisst es in der Aufzeichnung nicht, dass Gideon es angebetet habe. (Richt. 8:27, Moffatt) Gideon starb unter der Billigung Gottes; während seines Lebens wurde kein Baalskult mehr getrieben in Israel. — Richt. 8:33; Heb. 11:32.
36. Welcher allgemeine Grundsatz zeigt sich aus dem Handeln Gideons? und wie wenden Jehovas Zeugen heute diesen Grundsatz an?
36 Der allgemeine Grundsatz, der veranschaulicht wird, ist, dass irgendwelche Früchte aus Theokratischen Siegen der Ehre Jehovas dienen sollten und nicht der Erhöhung irgendeiner Person oder Organisation. Die Israeliten zogen den Midianitern ihre feinen Kleider und Geschmeide ab. Gleicherweise entblösst die Wahrheit, die wider religiöse, politische, kommerzielle oder militärische Weltführer verkündigt wird, diese ihrer Behauptung, sie seien die „obrigkeitlichen Gewalten“, in die sie sich hüllen, und bringt sie aus ihrer erhöhten Stellung, entzieht ihnen den Nimbus und die Bewunderung, deren sie sich einst erfreuten, und sie verlieren die schmeichlerischen Titel, wodurch sie einst glänzen und leuchten konnten. Mit irgendwelchen Schätzen des Dienstes, deren sie sich erfreut haben mögen, ist es aus, denn sie haben ihr Amt dazu gebraucht, sich selbst zur Schau zu stellen. Solche Dinge, welche die Aufmerksamkeit auf sich lenken, werden nicht den wahrheitskündenden Zeugen zugewiesen, sondern werden zusammengetan und zur Ehre Jehovas verwendet. Wenn Menschen guten Willens die Wahrheit kennenlernen, berauben sie solch früher Geehrte ihrer unrichtigen Titel und ihres Schmuckes, zollen Jehova alles Lob und geben Gott und Christus alle Ehrentitel wie „Vater“ und „Obrigkeitliche Gewalten“. — Hiob 32:21, 22; Ps. 150:6; Jes. 42:8; Matth. 23:9.
37. Welch anschauliche Lektion ist in den ehemaligen Geschehnissen enthalten? und was sollten Christen heute daraus erkennen?
37 Die anschauliche Lektion in den ehemaligen Geschehnissen, die dem prophetischen Teil des Dramas folgten, geht dahin, dass mit den Früchten eines Sieges niemals Abgötterei getrieben werden darf. Eine Zunahme oder ein Zuwachs in der Zahl der Verkündiger, die aus der Arbeit des Predigens des Evangeliums erspriesst, sollte niemals Menschen oder einer sichtbaren Organisation gutgeschrieben werden, noch sollte sich ein Geschöpf auf Grund vieler geleisteter Arbeit rühmen; all dies ist Jehova Gott und Christus Jesus zuzuschreiben und sollte zur Rechtfertigung des Namens Jehovas ihnen geweiht sein. Um dies zu veranschaulichen: ein Landwirt sät Samen und bewässert und pflegt ihn; bewirkt indes er, dass der Same aufsprosst, wächst und schliesslich Frucht trägt? Gebührt nicht die Ehre für das Wachstum dem Schöpfer? Keiner sollte so aufgeblasen sein, dass er zu Geschöpfen aufblickt, als ob diesen eine Zunahme in der Organisation zuzuschreiben wäre; das hat der Apostel Paulus durch folgendes Bild gezeigt: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben. Also ist weder, der da pflanzt, etwas, noch der da begiesst, sondern Gott, der das Wachstum gibt.“ (1. Kor. 3:6, 7) Evangeliumsdiener mögen den Samen der Wahrheit pflanzen und begiessen, indem sie Nachbesuche machen und Heimbibelstudien abhalten, doch ist es Gott, der Neue einsammelt, um der sichtbaren Organisation von Predigern Wachstum und Zunahme zu geben.
38. Woran sollte man sich in bezug auf weltliche Organisationen erinnern? doch weshalb wird Jehovas gegenwärtige sichtbare Organisation nie auf diese Weise verstrickt?
38 Hinsichtlich Organisationen muss man sich im allgemeinen an folgendes erinnern: Wenn solche jung und im Wachsen sind und ihren Weg nach aufwärts durchkämpfen, ist der Eifer stark und evangelisierend; doch wenn sie an ihrem Platz angelangt sind und stark und reich und respektiert werden, verlieren sie oft ihre männliche Kraft, werden schlaff, fett, träge, weisen mit Stolz auf ihre Zahl hin und stellen ihre Direktiven über Gottes Befehle. Das ist mit den Organisationen der grossen und gedeihenden orthodoxen Kirchen der Christenheit geschehen. Man dient der Organisation, und diese wird angebetet statt des Einen, den zu vertreten sie behauptet, Jehova Gott. Durch diese Schlinge jedoch wird Jehovas gereinigtes Volk heute nicht mehr gefangen; das Anwachsen der sichtbaren Organisation erfüllt es nicht mit Hochmut, der dem Sturz vorausgeht, sondern erinnert es vielmehr daran, dass Jehova das Werk leitet und segnet, und dass seine rechte Zeit zur Einsammlung der Früchte des Predigens des Evangeliums gekommen ist. — Spr. 16:18.
39. Wie sind Organisationen, die suchen oder behaupten, Gott zu dienen, in früheren Zeiten verstrickt worden?
39 Indes ist es gut, wenn sich alle erinnern, welche Schlinge sichtbare Organisationen sein können. Dachten nicht einige Israeliten zu hoch von einer sichtbaren Einrichtung, als sie darüber klagten, dass der neue Tempel, der nach der babylonischen Gefangenschaft erbaut wurde, nicht der Herrlichkeit des salomonischen Tempels entsprach? (Hagg. 2:3) Zur Zeit Jesu und danach waren gewisse Juden überaus stolz auf den sichtbaren Tempel und schrieben ihm zuviel zu; sie wurden kraftvoll daran erinnert, dass Gott nicht in Tempeln wohnt, die mit Menschenhänden gemacht sind. (Matth. 23:18-22; 24:1, 2; Apg. 7:48; 17:24) Die frühe christliche Organisation entstand als Frucht des Evangeliumsdienstes Christi Jesu, wurde aber abtrünnig, weltlich, mächtig, und nur ein Überrest blieb Gott treu. (Apg. 20:29; 2. Pet. 2:1) Bestimmt ist die römisch-katholische Kirche, die aus dieser Abtrünnigkeit hervorging, verstrickt worden, indem sie mit ihrer Zahl, ihrem Reichtum und ihrer Macht prahlte und sich selbst und ihre Traditionen und Lehren und geistlichen Führer anbetete, statt Jehova Gott. Auch im Jahre 1918, als Christus als Richter zum Tempel kam, wurde eine grosse Zahl derer, die für das Königtum bereitstanden, weggefegt, und dies zur Hauptsache, weil sie der Organisation der Elia-Periode mit ihren Bräuchen und ihrem Personal anbetende Verehrung zollten und daran, trotz dem zunehmenden Lichte, hartnäckig festhielten, was Gott missfiel. Sie wurden verstrickt und vom Dienste Jehovas verworfen. — Sach. 13:8, 9; Matth. 24:48-51.
40. Wieviel nahm der gesalbte Überrest an Zahl zu in Übereinstimmung mit der Zunahme der Schar Gideons bis zur Zeit des Angriffs auf Midian?
40 Die sichtbare Organisation jedoch, die jetzt wächst und gedeiht, ist von diesen verstrickenden Bräuchen, wie Verehrung von Geschöpfen, gereinigt und geläutert worden. Die Zunahme wird Jehova Gott zugeschrieben; sie kommt nicht durch Menschenmacht noch durch -kraft, sondern durch seinen Geist. (Sach. 4:6) Im ehemaligen Drama begann Gideon sein Werk allein, wirkte dann mit zehn Genossen zusammen, um den Altar Baals niederzuwerfen, und als ihm Tausende zuströmten, wurden sie bis auf die dreihundert ausgesiebt, die wider Midian verwendet wurden; so wuchs seine Streitmacht von einem bis auf elf und dann bis zu dreihundert und einem an. (Richt. 6:11, 27; 7:7) In ähnlicher Weise mehrten sich die Glieder des gesalbten Überrests an Zahl von der Zeit an, da das Tempelgericht begann, bis der erste Posaunenschall die Weltherrscher als „obrigkeitliche Gewalten“ zu entthronen begann. Im Jahre 1918 gab es im Durchschnitt 3868 Verkündiger im Monat; im Jahre 1928 23 988.
41. Was für Zunahmen zeigten sich, als die neuzeitliche Flucht an Wucht zunahm, und weshalb diese Zunahme?
41 Nachdem das Auseinandersprengen der neuzeitlichen Midianiter so richtig im Gange war und während der 1930er Jahre schlossen sich die „andern Schafe“ im Kampfe an, was die Verkündigerzahl im Jahre 1938 auf 47 143 brachte. In stets wachsender Zahl kamen sie während der nächsten zehn Jahre herbei, bis im Jahre 1948 230 532 regelmässig Bericht über den Dienst erstatteten. Im Jahre 1949 stieg die Zahl auf 279 421 an, mit einer Höchstzahl für einen einzigen Monat von 317 877. Für all diese Wohlfahrt danken Jehovas Zeugen Gott und geben dafür keinen sichtbaren Werkzeugen die Ehre. Jehova Gott sagte diesen reichen Zuwachs voraus, der aus allen Nationen kommen sollte gleich Herden, gleich Wolken von Tauben, die den Himmel verdunkeln durch ihre Menge. In Jehovas Organisationseinrichtung kommen sie, und die Tore stehen offen, um sie zu empfangen; weder bei Tag noch bei Nacht werden sie geschlossen. Und weshalb nun dieses stets zunehmende Tempo im Einsammeln? Ist es irgendeinem glänzenden Menschensinn in der sichtbaren Organisation zuzuschreiben? oder wirksam angewandten Methoden oder Verfahrungsweisen? Nein; die „andern Schafe“ des Herrn strömen jetzt in Menge herbei, weil es Gottes Zeit ist, ihr Kommen zu beschleunigen! „Der Kleinste wird zu einem Tausend, der Geringste zu einem starken Volke; ich, Jehova, werde das zu seiner Zeit eilends ausrichten.“ — Jes. 60:1-22, Schlachter.
42. Wem wird die Zunahme geweiht? und wie werden Neue zum Dienste tauglich gemacht?
42 Während die sichtbare Organisation zunimmt, wird die neue Stärke ihrer Anzahl der Ehre Jehovas geweiht. Man hält sie nicht danieder als eine Klasse von Laien, die eine Klasse von Geistlichen unterstützen und tragen müsste. Es gibt weder Klassenunterschiede noch Parteilichkeiten noch ein Ansehen der Person in der sichtbaren Organisation; alle stehen unter Gott und Christus. (Matth. 23:8; Apg. 10:34) Gleich dem gesalbten Überrest vor ihnen studieren die hereinkommenden „andern Schafe“ Gottes Wort privat und in Gruppen, um ihren Sinn von Befleckungen durch die falsche Religion zu säubern. Sie beherzigen den Rat der Bibel und heissen Unterweisung aus der sichtbaren Organisation willkommen. Während sie dann ihre Plätze in den Reihen der Felddienstverkündiger einnehmen und Schulter an Schulter mit dem gesalbten Überrest marschieren, schöpfen sie Trost aus den Worten: „Gepriesen sei Jehova, mein Fels, der meine Hände unterweist zum Kampf, meine Finger zum Kriege: Meine Güte und meine Burg, meine hohe Feste und mein Erretter; mein Schild und der, auf den ich traue.“ — Ps. 144:1, 2.
43. Was werden alle Diener Jehovas auf Erden jetzt sagen und tun? und was wird ihr Schlachtruf bekanntmachen?
43 So von oben belehrt, können alle Diener Jehovas auf Erden sagen: „Weisheit ist besser als Kraft“, „Weisheit ist besser als Kriegswaffen“. Ohne fleischliche Waffen werden sie die religionisierte alte Welt einkreisen, die sich in Finsternis befindet und solches liebt. (Joh. 3:19-21) Sie werden das Fackellicht der Wahrheit leuchten lassen, werden ihre Stimme gleich einer Posaune erheben, werden das Lob Gottes ausrufen und mutig das „Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist“, schwingen. (Eph. 6:17) Ihr Platz ist nicht bei den 22 000 Erschreckten, die heimzogen, nicht bei den 9700 Gierigen und Lässigen, die dem Kampf gleichgültig gegenüberstanden. Ihr Platz ist bei den dreihundert treuen Kämpfern und den Verstärkungstruppen, die sich ihnen im Verfolgen des ausreissenden Feindes anschlossen. Und während sie im Kriegszuge weiterdrängen, macht ihr Schlachtruf jene bekannt, denen der Sieg gewidmet ist: „Für Jehova und für den grösseren Gideon, Christus Jesus!“
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Von Niederländisch-Westindien zum BethelDer Wachtturm 1950 | 1. September
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Von Niederländisch-Westindien zum Bethel
AM Mittwochmorgen, 18. Januar, verliessen N. H. Knorr, Präsident der Watch Tower Bible & Tract Society, und sein Reisegefährte, R. E. Morgan, Caracas, Venezuela, um sich nach der Insel Aruba in Niederländisch-Westindien zu begeben. In etwas mehr als einer Stunde war das Royal Dutch DC-4-Flugzeug über der Insel, die aus der Höhe ganz überblickt werden konnte. Nicht lange danach, und schon waren die Eintritts- und Zollformalitäten erledigt, und die Besucher sowie die Geschwister, die zur Begrüssung hergekommen waren, fuhren im Auto ins Missionarheim von San Nicolas. Aruba ist eine interessante kleine Insel: ordentlich, sauber, windig und warm. Sein Flächeninhalt von etwa 170 Quadratkilometer ist ziemlich gut mit Holländisch und Englisch sprechenden Leuten bevölkert. Von besonderem Interesse sind die Merkmale des „divi-divi“-Baumes, dessen Zweige sich horizontal vom Stamm alle in einer Richtung ausstrecken. Dies ist dem Umstand zuzuschreiben, dass der Wind beständig von derselben Richtung her bläst. Natürliche Wasserquellen gibt es auf der Insel nicht; alles Frischwasser ist destilliertes Meerwasser. Die Ölraffinerie ist die Grundlage des Wirtschaftslebens; dasselbe ist auch von der nahen Schwesterinsel Curaçao zu sagen. Venezuela ist ein grosser Ölproduzent, und viel von seinem „schwarzen Gold“ wird mit dem
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