-
‘Gott wird alle eure Bedürfnisse völlig befriedigen’Der Wachtturm 1971 | 15. September
-
-
abgelehnt, und Mildred war immer bereit, mit mir zu gehen, wohin wir auch gesandt wurden.
Im Jahre 1924 schrieb sie: „In der heutigen Zeit ist jeder Augenblick kostbar, und ich versuche, jeden Augenblick für den Dienst meines Meisters auszunützen. Ich fühle mich sehr schwach und unfähig, die große Aufgabe, ein Gesandter meines Herrn zu sein, zu erfüllen. Ich weiß, daß seine Gnade genügt, und ich bin bereit, meine ganze Kraft und mein ganzes Sein in seinen Dienst zu stellen.“ Das tat sie bis zu ihrem Tod am 18. Juni 1968.
Ich habe in den vergangenen sechsunddreißig Jahren das Vorrecht gehabt, ein Vollzeitdiener zu sein, und ich stehe auch heute noch im Vollzeitdienst; außerdem ist mir die gesegnete Aufgabe übertragen worden, der leitende Prediger einer neuen Versammlung zu sein, zu der die Diener Gottes auf vier großen Inseln gehören, die in der Nähe von Charleston (Südkarolina) liegen.
Wenn ich auf die Jahre zurückblicke, die seit meiner Kindheit verflossen sind, und das großartige Wachstum des Volkes Jehovas betrachte, wird mir der Bibeltext noch viel verständlicher: „Mein Gott seinerseits wird alle eure Bedürfnisse nach dem Maße seines Reichtums in Herrlichkeit durch Christus Jesus völlig befriedigen.“ — Phil. 4:19.
-
-
Die Rolle der Hyksos in der ägyptischen GeschichteDer Wachtturm 1971 | 15. September
-
-
Die Rolle der Hyksos in der ägyptischen Geschichte
WIE die Historiker der Neuzeit nur über das berichten, was sie als wichtig erachten oder was ihren Zwecken am besten dient, so hielten es auch die Geschichtsschreiber des Altertums. Viele ihrer Berichte sind durch Vorurteile und persönliche Ansichten gefärbt. Nicht selten griffen sie zu groben Lügen, um ihr eigenes Volk zu verherrlichen. Aus diesen und anderen Gründen ist es sehr schwer, ein genaues Bild von Ereignissen zu entwerfen, die sich im Altertum abspielten. Darum sollte man äußerst vorsichtig sein, wenn man die Bibelberichte im Lichte der Angaben, die neuzeitliche Historiker über die Geschichte des Altertums machen, zu verstehen versucht.
Ein solcher Fall ist zum Beispiel die sogenannte „Hyksoszeit“. Es wird allgemein angenommen, die Hyksos seien ein fremdes Volk gewesen, das Ägypten unterworfen habe. Das erste Buch Mose berichtet, wie Joseph und später sein Vater Jakob mit seiner Familie nach Ägypten kamen. Nach einigen Gelehrten soll dies zur Zeit der Hyksos-Herrschaft gewesen sein. Sie gehen dabei hauptsächlich von der Annahme aus, daß ein fremder Herrscher Joseph, der kein Ägypter war, eher zum zweiten Herrscher im Reich gemacht hätte als ein einheimischer, ägyptischer Herrscher. (1. Mose 41:40) Es fragt sich nur, ob die Ansicht dieser Gelehrten mit dem Bibelbericht übereinstimmt.
Wenn Joseph in seine Stellung erhoben worden wäre, während Ägypten von einem fremden Volk beherrscht wurde, dann wären die Hofbeamten des Pharaos wahrscheinlich größtenteils Fremde gewesen. Die Bibel gibt dafür aber keine Anhaltspunkte. Im Gegenteil, sie zeigt, daß der Hofbeamte Potiphar ein Ägypter war (1. Mose 39:1) und daß Joseph selbst von einheimischen Ägyptern umgeben war, deren Vorurteil sorgfältig berücksichtigt wurde. (1. Mose 43:32) Es gibt also keinen stichhaltigen Grund dafür, den Bericht über Joseph mit einer Zeit der Fremdherrschaft verknüpfen zu wollen. Wir müssen daher andere Quellen zu Rate ziehen, wenn wir feststellen wollen, welche Rolle die Hyksos in der ägyptischen Geschichte gespielt haben.
-