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Die Prophezeiung über ihn, dem alle Völker gehorchen werdenDer Wachtturm 1962 | 15. August
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vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. Juda ist ein junger Löwe; vom Raube, mein Sohn, bist du emporgestiegen. Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will ihn aufreizen? Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen. Er bindet an den Weinstock sein Eselsfüllen und an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er wäscht im Weine sein Kleid und im Blute der Trauben sein Gewand; die Augen sind trübe von Wein, und weiß die Zähne von Milch. — 1. Mose 49:8-12.
56. Was bedeutet der Name Juda, und wie wandte Jakob seine Bedeutung auf Juda an, wobei er gleichzeitig einen Unterschied zwischen seinen Brüdern und seinen Feinden zeigte?
56 Lea lobte oder pries Jehova bei der Geburt ihres vierten Sohnes und nannte ihn deshalb Juda, das heißt „Gepriesen, [Gegenstand des] Preises“. (1. Mose 29:35) Jakob ließ diesen Namen gelten und wandte auf seinem Sterbebett seine Bedeutung auf Juda selbst an. Seine elf Brüder sollten ihn preisen wegen seiner Eigenschaften und wegen der Dienste, die er der Nation leisten würde. Seine Feinde dagegen würden ihn nicht preisen, zum mindesten nicht freiwillig, denn seine Hand sollte auf ihrem Nacken sein. Im Kriege würde er den Sieg davontragen und seine Feinde in die Flucht jagen oder unterwerfen.
57, 58. (a) In welchem Sinne sollten sich Judas Brüder vor ihm niederbeugen, und warum? (b) Wie erwies sich Juda als der führende Stamm in Israel?
57 Wie sollten ihn seine Brüder preisen? Nicht nur mit Worten, sondern auch durch ihr Verhalten zu ihm. Seine elf Brüder waren alle Söhne seines Vaters, aber nur fünf außer ihm waren Söhne Leas, seiner Mutter. Nicht vor Ruben, dem Erstgeborenen, sondern vor ihm, Juda, sollten sich seine Brüder niederbeugen. Das bedeutete, daß seine Brüder ihn als den Höheren, ihren Herrscher, anerkennen würden. Damals beugten sich er und seine Brüder vor Joseph nieder, dem Erstminister des Pharao von Ägypten, wo sie zu jener Zeit wohnten. Doch wenn es um interne Angelegenheiten der zwölf Stämme Israels ginge, sollten sich seine Brüder — auch Joseph — vor ihm niederbeugen. Selbstverständlich galten diese Worte dem ganzen Stamm Juda und sagten voraus, daß der Herrscher, vor dem sich die Nation niederbeugen würde, aus seinen Reihen käme.
58 In 1. Chronika 5:2 wird dies schön dargelegt: „Denn Juda hatte die Oberhand unter seinen Brüdern, und der Fürst [Führer, NW] kommt aus ihm; aber das Erstgeburtsrecht wurde dem Joseph zuteil.“ Als daher Jehova Gott die zwölf Stämme Israels aus Ägypten befreit hatte, wo sie nach dem Tode Josephs zu Sklaven gemacht worden waren, zog ihnen auf ihrer Wanderung durch die Wüste und in das Verheißene Land der Stamm Juda voran. (4. Mose 2:3; 10:12-14) Von den zwölf Kundschaftern, die in das Verheißene Land vorausgeschickt worden waren, um es zu besichtigen und dann Bericht zu erstatten, war Kaleb aus dem Stamme Juda einer von den beiden treuen Kundschaftern, die am Leben blieben und in das Verheißene Land zurückkehrten. Kaleb war auch an der Eroberung des Gebietes beteiligt, das dem Stamm Juda zugeteilt wurde. (4. Mose 13:6, 30; 14:6-10, 38; Jos. 15:13-20; 14:6-14) Als das eroberte Land durch das Los verteilt wurde, erhielt Juda die erste Zuteilung. (Jos. 15:1) Bei der Eroberung des Landes sollte auf Anordnung Jehovas der Stamm Juda die Führung übernehmen. (Richt. 1:1-8) Zu der Zeit war Salma, der Ururgroßvater Davids, der Fürst des Stammes Juda. (1. Chron. 2:10, 11; Ruth 4:20-22; Matth. 1:5, 6) Judas Gebiet im Verheißenen Land erstreckte sich von der Westküste des Toten Meeres westwärts bis zum Mittelmeer.
59. Wann war der Stamm Juda noch wie ein junger Löwe?
59 Der Stamm Juda war somit wie ein Löwe unter den Tieren des Waldes. (Micha 5:7) Der Patriarch Jakob konnte mit Recht sagen: „Juda ist ein junger Löwe.“ Aus dem Stamm Juda ging das beständige Königs- oder Herrschergeschlecht der Nation Israel hervor. David wurde das Haupt dieses Königsgeschlechts, denn Jehova Gott schloß mit ihm einen Bund, nach dem sein Königtum und sein Haus ewig bestehen sollten. Als König Saul aus dem Stamm Benjamin über ganz Israel regierte und David, der den Riesen Goliath getötet hatte, ein Führer in König Sauls Heer wurde, war der Stamm Juda noch wie ein junger Löwe. Doch wegen Sauls bewußtem Ungehorsam entriß Gott seinem Geschlecht das Königtum über Israel, und im Jahre 1070 v. Chr., nach dem Tod des Königs Isboseth, des Sohnes Sauls, salbten die zwölf Stämme Israels David aus dem Stamm Juda zum König.
60, 61. (a) Wie lebte David dem Namen seines Stammes gemäß, und welche Verbindung bestand zwischen ihm und Jesus? (b) Wo wird die Betrachtung über Jakobs Prophezeiung fortgesetzt?
60 Somit erfüllte sich Jakobs Prophezeiung, daß die Brüder Judas ihn preisen und sich vor ihm niederbeugen würden, im großen Maßstab. (2. Sam. 4:5 bis 5:5) David, den der Stamm Juda als nationalen Führer hervorgebracht hatte, verhielt sich im großen ganzen so, daß er es verdiente, gepriesen zu werden. Er wurde ein prophetisches Vorbild des kommenden Königs, dem nach der Prophezeiung Jakobs alle Völker gehorchen werden. Ja er wurde der berühmte Vorfahr dieses vorhergesagten Herrschers, Jesu Christi, und von ihm ererbte Jesus Christus das Recht auf die Herrschaft über Israel. — Luk. 1:26-33.
61 Die Betrachtung der Prophezeiung Jakobs über den, dem alle Völker gehorchen werden, wird in dem Artikel „Die Mitherrscher des ‚Löwen aus dem Stamme Juda‘“ der in der nächsten Ausgabe erscheint, fortgesetzt.
(Siehe „Der Wachtturm“ vom 1. September 1962.)
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Jehovas Segen macht reichDer Wachtturm 1962 | 15. August
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Jehovas Segen macht reich
Von Maude Yuille erzählt
DER Weise schrieb: „Der Segen Jehovas, er macht reich, und keinen Kummer fügt er neben ihm hinzu.“ (Spr. 10:22, Fußnote) Ich möchte jetzt erzählen, wie mir meine eigenen Erfahrungen die Richtigkeit dieser Worte gezeigt haben.
An dem Tage, an dem ich geboren wurde, lieferte uns der Bäckerssohn Alston Yuille Brot. Doch vergingen über zwanzig Jahre, bis wir uns kennenlernten. Er war Ingenieur auf einem Regierungsamt in Mobile, Alabama, und ich war Hochschullehrerin. Sein Bruder hatte von einem „Kolporteur“ drei Bücher der Schriftstudien gekauft und sie seiner Mutter gegeben. Sie gab sie Alston. Als er die Bücher las, wurde er so beunruhigt, daß er sie weglegte. Er konnte sie jedoch nicht vergessen. Schließlich nahm er ein Notizbuch zur Hand und las, weil er wegen seines Mißtrauens nicht einmal eine Konkordanz zu Hilfe nehmen wollte, die Bibel von 1. Mose bis zur Offenbarung durch und notierte jede Bezugnahme auf das Leben nach dem Tode. Als er die Bibel zu Ende gelesen hatte, war er überzeugt, daß die Hölle das Grab ist. Nachdem ich ihn kennengelernt hatte, konnte er mir viele Glaubensfragen beantworten.
Bereits als Kind war ich sehr religiös. Ich glaubte wirklich, daß es einen Gott gibt, und ich wollte ihn besser kennenlernen. Darum schloß ich mich mit zwölf Jahren der Baptistenkirche an. Ich kam aber im Verständnis der Bibel nicht weiter. Als ich meine Freunde vom Baptistenseminar über verschiedene Dinge fragte, schalten sie mich wegen mangelnden Glaubens. Die Evangelisationsgottesdienste,
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