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‘Einen harten Kampf für den Glauben führen’Der Wachtturm 1982 | 15. November
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‘Einen harten Kampf für den Glauben führen’
„Geliebte, ... ich [fand] es für notwendig, euch zu schreiben, um euch zu ermahnen, einen harten Kampf für den Glauben zu führen, der ein für allemal den Heiligen überliefert worden ist“ (Judas 3).
1. Welches sind einige der Mittel, die Satan in seinem vergeblichen Bemühen anwendet, das wahre Christentum zu vernichten?
JEHOVAS Diener müssen standhaft für den wahren Glauben kämpfen. Ihr Widersacher, der Teufel, versucht mit Hilfe offener Verfolgung und raffinierter „listiger Anschläge“, das kostbare Verhältnis zu zerstören, in das sie durch Jesus Christus zu Jehova Gott gelangt sind (Epheser 6:11, Zürcher Bibel; 1. Petrus 5:8). In dem vergeblichen Bemühen, das wahre Christentum zu vernichten, hat Satan manchmal versucht, es zu untergraben. Zu diesem Zweck hat er folgende Mittel angewandt: 1. falsche Lehren, 2. Zügellosigkeit, 3. Unglauben, 4. Mißachtung der von Gott verliehenen Autorität, 5. Murren und Sichbeklagen und 6. das Bewundern von Persönlichkeiten um selbstsüchtiger Vorteile willen.
2. Welche Einzelheiten werden hier über den Judasbrief erwähnt?
2 Jehova hat genau das beschafft, was nötig ist, um seine Diener zu schützen und den Erzbetrüger erfolgreich zu bekämpfen (Jesaja 59:1). Eine dieser Hilfen ist der von Gott inspirierte Judasbrief. Wahrscheinlich schrieb ihn der Jünger Judas in Palästina vor dem Jahre 66 u. Z., denn er erwähnt weder den Kriegszug des Cestius Gallus gegen Jerusalem in jenem Jahr noch den Sieg, den die Römer unter Titus im Jahre 70 u. Z. über die Stadt errangen.a
3. Inwiefern kann der inspirierte Judasbrief heute von großem Wert sein?
3 Obwohl der Judasbrief schon vor Jahrhunderten geschrieben wurde, ist er für uns heute von großem Wert. Die durch Gottes Geist ernannten christlichen Aufseher können und sollten ihn als Grundlage für das Raterteilen gebrauchen. Wenn wir den Brief gebetsvoll und demütig studieren, kann er uns auch persönlich helfen. Das ist besonders dann der Fall, wenn wir uns von falschen Lehren oder von der Verlockung zur Unsittlichkeit bedroht fühlen, wenn wir feststellen, daß unser Glaube nachläßt, oder wenn wir in unserem Herzen eine wachsende Neigung entdecken, die von Gott verliehene Autorität zu mißachten, zu murren oder uns zu beklagen oder gewissen Personen um selbstsüchtiger Vorteile willen zu schmeicheln. Während wir diesen inspirierten Brief Vers für Vers betrachten, werden wir schnell bemerken, wie wir den darin enthaltenen immer gültigen Rat auf uns persönlich und in der Versammlung anwenden können.
Bitte um mehr Barmherzigkeit, Frieden und Liebe
4. Wie bezeichnete sich Judas, und was bedeutet das?
4 Judas leitete seinen Brief wie folgt ein:
„Judas, ein Sklave Jesu Christi, aber ein Bruder des Jakobus, an die Berufenen, die in Verbindung mit Gott, dem Vater, geliebt und für Jesus Christus bewahrt werden“ (Judas 1).
Als ein „Sklave Jesu Christi“ befand sich Judas nicht in einer entwürdigenden Knechtschaft. Die „Sklaverei“, in der er sich befand, beruhte vielmehr darauf, daß Jesu Nachfolger durch sein kostbares Blut mit der Aussicht auf ewiges Leben für einen angenehmen Dienst erkauft worden sind. Sie sind durch die Liebe Jesu gefangengenommen worden und haben sich ihm bereitwillig ergeben (Matthäus 11:29, 30; vergleiche Epheser 5:21-33). Judas sagte, er sei ein „Sklave“ Christi, „aber ein Bruder des Jakobus“. Offensichtlich handelte es sich um den Jakobus, der eine der geistigen „Säulen“ der Versammlung Jerusalem und „der Bruder des Herrn“ war (Galater 2:9; 1:19; vergleiche Apostelgeschichte 12:17; 15:13-21). Daraus folgt, daß Judas ein leiblicher Halbbruder Jesu war. Doch er war demütig und wollte sich nicht dadurch hervortun, daß er seine verwandtschaftlichen Beziehungen zu dem Sohn Gottes herausstellte (Markus 6:3).
5. (a) Wer waren die „Berufenen“? (b) Wie wurden die „Berufenen“ ‘für Christus bewahrt’? (c) Für wen außer den „Berufenen“ ist der Judasbrief ein Ansporn?
5 Der Judasbrief war zur allgemeinen Verbreitung bestimmt. Er war „an die Berufenen“ gerichtet, das heißt an alle, die Gott für das herrliche himmlische Königreich seines Sohnes berufen hatte (Johannes 6:44; vergleiche Apostelgeschichte 16:14). Jehova liebte diese „Berufenen“, und es gefiel ihm, ihnen das Königreich zu geben, sofern sie persönlich in einem geistig annehmbaren Zustand blieben (Lukas 12:32; Römer 8:38, 39; vergleiche Jesaja 52:11). Sie wurden in dem Sinne „für Jesus Christus bewahrt“, daß Jehova Gott sie beschützte, da sie in Gemeinschaft mit seinem Sohn, ja Glieder seines Leibes waren. Blieben sie treu, so würden sie mit Jesus in seinem Königreich vereint werden (Epheser 4:15, 16; 2. Timotheus 1:12; 1. Petrus 1:3-5). Doch die im Judasbrief enthaltenen vortrefflichen Ermahnungen sind nicht auf die „Berufenen“ beschränkt. Sie können auch für die „große Volksmenge“ anderer Loyalgesinnter, die heute zusammen mit den geistigen „Brüdern“ Christi als Sklaven für das Königreich dienen, ein großer Ansporn sein (Matthäus 24:14; 25:34-40; Offenbarung 7:4, 9, 15).
6. Auf welche Weise hatte Gott den Mitanbetern des Judas Barmherzigkeit erwiesen?
6 Als nächstes sprach Judas folgenden von Herzen kommenden Wunsch aus:
„Barmherzigkeit und Friede und Liebe mögen euch gemehrt werden“ (Judas 2).
Die Christen, an die der Judasbrief gerichtet war, waren in den Genuß der Barmherzigkeit, des Friedens und der Liebe Gottes gekommen, als sie gläubig geworden waren, sich Jehova hingegeben und durch Jesus Christus die Vergebung ihrer Sünden empfangen hatten. Gottes Barmherzigkeit kam durch die Loskaufsvorkehrung zum Ausdruck, die er durch Jesus getroffen hatte (Titus 3:4-7). Ein weiterer Beweis der Barmherzigkeit Gottes bestand darin, daß sie nicht mehr dem mosaischen Gesetz, unbiblischen Überlieferungen, einem gottentehrenden Wandel und dergleichen versklavt waren (Römer 7:4; Galater 5:13; 1. Petrus 1:18, 19; vergleiche Offenbarung 18:1-5). Ferner war es Barmherzigkeit von seiten Jehovas, daß er sie für Jesus Christus bewahrte, damit sie als dessen Sklaven dienen könnten, indem sie zum Beispiel die „gute Botschaft“ verkündigten (Markus 13:10). Judas wünschte seinen Mitanbetern gebetsvoll, daß sie Gottes Barmherzigkeit in vermehrtem Maße verspüren würden.
7. Warum und auf welche Weise verspüren Christen Frieden?
7 Judas betete auch darum, daß seine Glaubensbrüder vermehrten Frieden verspüren mögen. Da sich Jehovas Zeugen heute Gott rückhaltlos hingegeben haben, haben sie ein vertrautes Verhältnis zu ihm. Sie haben daher Frieden mit Jehova, und sie haben auch den ‘Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft’, einen Herzensfrieden, den Ungläubige nicht verstehen können (Philipper 4:6, 7; Kolosser 1:19, 20). Außerdem bringen sie den Frieden, eine Frucht des Geistes Gottes, als Eigenschaft hervor und sind imstande, „dem Frieden“ mit ihren Mitmenschen ‘nachzujagen’ (Galater 5:22, 23; Hebräer 12:14). Darüber hinaus haben treue Christen weder Angst vor der Zukunft noch vor dem Tod; sie bewahren die Ruhe, denn sie wissen, daß Jehova mit ihnen ist und all seine Werke zum Guten derer mitwirken läßt, die ihn lieben (Matthäus 10:28; Römer 8:28).
8. Wie hat Jehova seine Liebe uns gegenüber zum Ausdruck gebracht?
8 Jehovas große Liebe kam dadurch zum Ausdruck, daß er seinen Sohn gab, „damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3:16). Während wir noch Sünder waren und kein persönliches Verhältnis zu Jehova hatten, erwies er uns diese Liebe (Römer 5:8). Doch wir müssen uns aufgrund unseres Glaubens an das Loskaufsopfer Christi bemühen, in Gottes Liebe zu bleiben. Judas betete auch darum, daß die Liebe gegenüber den Empfängern seines Briefes gemehrt werde.
9. Weshalb benötigten die Glaubensbrüder des Judas in vermehrtem Maße Barmherzigkeit, Frieden und Liebe?
9 Judas betete deshalb darum, daß die Barmherzigkeit, der Friede und die Liebe Gottes gegenüber seinen geliebten Glaubensbrüdern gemehrt würden, weil ihr geistiges Wohl gefährdet war. Daher benötigten sie Gottes Barmherzigkeit, seinen Frieden und seine Liebe in größerem Maße als je zuvor.
‘Einen harten Kampf führen’
10. Worüber wollte Judas ursprünglich schreiben?
10 Als nächstes hob Judas den Ernst der Lage hervor, indem er schrieb:
„Geliebte, obwohl ich alle Anstrengungen machte, euch über unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, fand ich es für notwendig, euch zu schreiben, um euch zu ermahnen, einen harten Kampf für den Glauben zu führen, der ein für allemal den Heiligen überliefert worden ist“ (Judas 3).
Dadurch, daß Judas die wohlwollende Anrede „Geliebte“ gebrauchte, versicherte er seinen Mitanbetern, daß er Zuneigung zu ihnen hatte, obwohl er ihnen eine ernste Botschaft übermittelte (Johannes 13:35; vergleiche Römer 1:7; 3. Johannes 1, 2). Er hatte ursprünglich vorgehabt, über die gemeinsame Rettung der zum himmlischen Königreich „Berufenen“ zu schreiben (Galater 3:26-29). Das bezog sich auf die kostbare Hoffnung auf Rettung, die die Christen in den Tagen des Judas „gemäß einem gemeinsamen Glauben“ besaßen (Titus 1:4).
11. Worin bestand der ‘den Heiligen überlieferte Glaube’?
11 Der ‘den Heiligen überlieferte Glaube’ war die Summe der einzelnen Glaubenslehren über Jehova Gott und sein Königreich, die den Christen durch Jesus und seine inspirierten Jünger überliefert worden waren. Offenbar war er in dem Sinne „ein für allemal“ überliefert worden, daß ihn die gesalbten Nachfolger Jesu, die „Heiligen“, vor 1 900 Jahren als die einzige gute Botschaft empfangen hatten. Er bleibt „der Glaube“, an dem auch Jehovas Zeugen heute festhalten müssen, da es keine andere gute Botschaft der Rettung gibt, an die zu glauben es sich lohnen würde (Galater 1:6-8). Ein wesentlicher Bestandteil dieser guten Botschaft ist, daß Jesus Christus für die ganze Menschheit starb. Deshalb ist sie für die heute lebende „große Volksmenge“ der „anderen Schafe“ von lebenswichtigem Interesse (Johannes 10:16; 1. Johannes 2:1, 2; Offenbarung 7:9).
12. Weshalb ermahnte Judas seine Glaubensbrüder, „einen harten Kampf für den Glauben zu führen“?
12 In den Tagen des Judas gab es falsche Lehrer, die sich zum Christentum bekannten, aber versuchten, dem Volk Gottes eine gefälschte gute Botschaft aufzudrängen. Ihre Lehren stellten eine Bedrohung für den Glauben und die Rettung dar (Matthäus 24:13; 2. Korinther 11:3, 4). Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und getrieben vom heiligen Geist und von Liebe, fand Judas es für notwendig, seinen Glaubensbrüdern zu schreiben und sie zu ermahnen, „einen harten Kampf für den Glauben zu führen“.
13. Was müssen Jehovas Zeugen heute tun, wenn sie nicht getäuscht werden und ihrer Rettung nicht verlustig gehen wollen?
13 Wenn wir als heutige christliche Zeugen Jehovas Gott treu bleiben und nicht getäuscht werden und unserer Rettung nicht verlustig gehen wollen, müssen auch wir gegen jede verfälschte gute Botschaft ‘einen harten Kampf führen’ und jedem Versuch, der Lehre des geläuterten, inspirierten Wortes Jehovas etwas hinzuzufügen oder etwas davon wegzunehmen, ernsthaft widerstehen und ihn bekämpfen (5. Mose 4:2; Sprüche 30:5, 6; Offenbarung 22:18, 19). Wir müssen jede neue oder fremde Lehre im Lichte des gesamten Wortes Gottes beurteilen und an dem Glauben, der zur Rettung führt, entschlossen festhalten (Hebräer 1:1, 2; 2:3, 4).
14, 15. (a) Wie erklärte Judas den Grund dafür, daß er über ein anderes Thema schrieb, als er ursprünglich vorhatte? (b) Weshalb gelingt es den falschen Lehrern nicht, die gesamte Christenversammlung vom Glauben abzubringen oder zu beflecken?
14 Dann erklärte Judas, was ihn bewogen hatte, über ein anderes Thema zu schreiben, als er ursprünglich vorhatte:
„Ich habe Grund dazu, denn es haben sich gewisse Leute eingeschlichen, die durch die Schriften vor langem für dieses Gericht bestimmt worden sind, gottlose Menschen, welche die unverdiente Güte unseres Gottes zu einer Entschuldigung für Zügellosigkeit verkehren und sich gegenüber unserem alleinigen Gebieter und Herrn, Jesus Christus, als falsch erweisen“ (Judas 4).
Die Männer, die sich unter wahre Christen „eingeschlichen“ hatten, lehrten auf heimtückische Weise Falschheit. (Vergleiche Galater 2:4; 1. Johannes 2:19.) Jesus hatte eine feindliche Bewegung vorhergesagt, die zum Ziel hätte, Jehovas Volk zu verderben. Er hatte erklärt, daß der Teufel „Unkraut“, falsche Christen, unter den „Weizen“, die wahren Nachfolger Christi, säen würde (Matthäus 13:24-30, 36-43). Auch einige der Apostel hatten vor einem Abfall gewarnt. Zum Beispiel hatte Petrus ausdrücklich „falsche Lehrer“ erwähnt (2. Petrus 2:1; Apostelgeschichte 20:29, 30; 2. Thessalonicher 2:3).
15 Diesen bösen Menschen würde es jedoch nicht gelingen, die gesamte Christenversammlung vom Glauben abzubringen oder zu beflecken. Schon „vor langem“, ja sogar vor der Prophetentätigkeit des treuen Henoch, waren diese Menschen für das Strafgericht Gottes bestimmt worden (1. Mose 3:15; 5:21-24; Judas 14, 15). Worin „dieses Gericht“ besteht, wird in den darauffolgenden Versen des Judasbriefes erklärt.
16. Inwiefern machten sich die „gottlosen Menschen“ schuldig, die „unverdiente Güte unseres Gottes zu einer Entschuldigung für Zügellosigkeit [zu] verkehren“, und was war an ihrem Denken verkehrt?
16 Die falschen Lehrer waren „gottlose Menschen“ oder „Frevler“ (Rießler, Storr). Sie sahen Jehovas gereinigtes Volk mit unkeuschen Motiven und unreinen Augen an. Diese Frevler vertraten die irrige Ansicht, daß Gott, da er ehemaligen Hurern, Götzendienern, Ehebrechern usw. vergeben habe, so barmherzig sei, daß er auch Personen vergeben würde, die willentlich zu einer sündigen Handlungsweise zurückkehren würden. Sie meinten, sie könnten Gottes Sittengesetze ungestraft übertreten, dann der Form nach Reue bekunden und ein Teil des Volkes Gottes bleiben, bis sie sich das nächste Mal der Sünde hingeben und „unbefestigte Seelen“ zur Unsittlichkeit ‘verlocken’ würden (2. Petrus 2:14). Diese „gottlosen Menschen“ machten sich somit schuldig, „die unverdiente Güte unseres Gottes zu einer Entschuldigung für Zügellosigkeit [zu] verkehren“. Sie verstanden oder erkannten nicht, daß Gott Gläubige barmherzig im Blute Christi von ihren Sünden reinigte, damit sie fortan der Gerechtigkeit nachstrebten (Römer 6:11-23; 1. Korinther 6:9-11).
17. Wie könnten sich einige ‘gegenüber ihrem alleinigen Gebieter und Herrn als falsch erweisen’, und was wartet auf sie?
17 Würde jemand von uns Zeugen Jehovas gottlosen Personen nachgeben und ein Sklave der Sünde werden, um selbstsüchtige fleischliche Begierden zu befriedigen, so würde er sich gegenüber demjenigen, der uns mit seinem kostbaren Blut erkauft hat, „als falsch erweisen“. Er würde Jesus Christus, seinen Gebieter und Herrn, verleugnen (1. Korinther 7:22, 23). Da auf Personen, die so etwas tun, die Vernichtung wartet, müssen wir ihnen unbedingt widerstehen.
Eindringlicher Rat für unsere Tage
18, 19. (a) Welchen sündigen Lauf haben einige angebliche Christen eingeschlagen? (b) Wodurch sind einige andere beeinflußt worden? (c) Welcher inspirierte Rat sollte treuen Christen helfen, besser ausgerüstet zu werden, „einen harten Kampf für den Glauben zu führen“?
18 In der heutigen Zeit haben gewisse Personen, die sich mit der Versammlung der Zeugen Jehovas verbunden haben, versucht, falsche Lehren und Zügellosigkeit einzuführen. Diese skrupellosen Personen mißachten Jehovas gerechte Maßstäbe und sind für loyale Christen eine echte Gefahr.
19 Leider können hart arbeitende, gerechtgesinnte Nachfolger Jesu Christi durch falsche Lehren und Zügellosigkeit beeinflußt werden. Doch der eindringliche Rat des Judas wird die Treuen stärken, damit sie diesen satanischen Bemühungen, ihr Verhältnis zu Jehova Gott zu zerstören, nicht erliegen. Mögen wir, während wir unsere Betrachtung des inspirierten Judasbriefes fortsetzen, besser ausgerüstet werden, „einen harten Kampf für den Glauben zu führen“!
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Beachte die ‘warnenden Beispiele’!Der Wachtturm 1982 | 15. November
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Beachte die ‘warnenden Beispiele’!
1, 2. Welche Art von Belehrung enthält der Judasbrief?
JEHOVA ist ein Gott, der die Menschen warnt (2. Könige 17:12-15; Hesekiel 3:17-21). Sein Volk weiß, daß er nicht möchte, daß jemand umkommt, weil er einen Weg eingeschlagen hat, der in die Vernichtung führt (Hesekiel 18:23, 32). Und bestimmt sind Jehovas Zeugen dankbar, daß ihr himmlischer Vater diejenigen, die ihn lieben, warnt, leitet und rettet.
2 Der inspirierte Judasbrief enthält sowohl Warnungen als auch Anleitung. Im vorangegangenen Artikel haben wir erfahren, weshalb Judas seine Glaubensbrüder aufforderte, „einen harten Kampf für den Glauben zu führen“. Nun wollen wir gebetsvoll seine warnenden Beispiele aus alter Zeit betrachten (Römer 15:4).
Hüte dich vor Unglauben
3. Woran wollte Judas seine Glaubensbrüder „erinnern“?
3 Zunächst sprach Judas eine Warnung aus, die mit dem Glauben zusammenhängt:
„Ich möchte euch daran erinnern, auch wenn ihr alle Dinge schon ein für allemal wißt, daß Jehova, obwohl er ein Volk aus dem Land Ägypten rettete, hernach die vernichtete, die keinen Glauben bekundeten“ (Judas 5).
Wenn Christen nicht erfolgreich „einen harten Kampf für den Glauben ... führen“, können sie Jehovas Gunst verlieren. Um das zu verhindern, wollte Judas gefährdete Glaubensbrüder an Dinge „erinnern“, die sie einmal gelernt hatten und die zeigten, wie Gott in der Vergangenheit mit Treulosen verfuhr.
4. Wie und warum „rettete“ Jehova die versklavten Israeliten?
4 In Vers 5 wies Judas zuerst darauf hin, daß Jehova Gott die versklavten Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft „rettete“ oder befreite. Gott tat dies, nachdem sie gehorsam das erste Passah gefeiert hatten. Er bewirkte diese wunderbare Befreiung aus Ägypten, weil sein bis dahin versklavtes Volk im Glauben handelte (2. Mose 12:1-14, 31).
5. (a) Was ist das symbolische Ägypten, und auf welcher Grundlage rettet Jehova Menschen daraus? (b) Was müssen Jehovas ergebene Zeugen tun, um an der endgültigen Rettung teilzuhaben?
5 Auf ähnliche Weise rettet Jehova Menschen aus dem symbolischen Ägypten, der ihm entfremdeten Menschenwelt (Offenbarung 11:8). Er tut das, weil sie ihn im Glauben als den Gott ihrer Rettung anerkennen und Jesus Christus als das gegenbildliche Passahlamm, durch dessen Blut sie aus der Welt losgekauft werden (1. Korinther 5:7). Um aber an der endgültigen Rettung teilzuhaben, sei es im Himmel oder auf der Erde, muß ein Zeuge Jehovas treu bleiben; er darf nie abtrünnig werden und nie in diese böse Welt und ihre sündige Knechtschaft zurückkehren, ebenso wie die befreiten Israeliten nicht nach Ägypten zurückkehren durften (5. Mose 17:16; Matthäus 24:13). Ein unerschütterlicher Glaube ist lebenswichtig, denn obwohl Jehova sein Volk aus Ägypten „rettete“, ‘vernichtete er hernach die, die keinen Glauben bekundeten’ und sich daher nach Ägypten oder dem ägyptischen Lebensstil zurücksehnten. (Vergleiche 1. Korinther 10:1-12; 2. Mose 32:4-6; 4. Mose 25:1-18; 21:4-9; 14:35-38.) Bestimmt müssen daher Jehovas ergebene Zeugen heute ebenfalls ihren Glauben bewahren, wenn sie an der endgültigen Rettung teilhaben wollen (Hebräer 3:12, 13).
Die schrecklichen Folgen der Unmoral
6. (a) Welches war die „ursprüngliche Stellung“ der Engel, und was ist ihre „eigene rechte Wohnstätte“? (b) Was für eine Sünde begingen gewisse Engel? (c) Welche Ähnlichkeit besteht zwischen der sündigen Handlungsweise der rebellischen Engel und der Handlungsweise der von Judas erwähnten „gottlosen Menschen“?
6 Judas führte dann ein zweites warnendes Beispiel an und schrieb:
„Und die Engel, die ihre ursprüngliche Stellung nicht bewahrten, sondern ihre eigene rechte Wohnstätte verließen, hat er mit ewigwährenden Fesseln unter dichter Finsternis für das Gericht des großen Tages aufbehalten“ (Judas 6).
Die Engel sind als Geistgeschöpfe erschaffen worden und haben die Aussicht auf ewiges Leben im Himmel (Psalm 103:20; 104:4; Hebräer 1:7). Das war ihr Anfang, ihre „ursprüngliche Stellung“. „Ihre eigene rechte Wohnstätte“, der für sie bestimmte Platz, sind die unsichtbaren Himmel. Doch gewisse Engel handelten vermessen und verließen ihre rechte himmlische Wohnstätte. Der Apostel Petrus schrieb, daß sie „sündigten“, und führte unmittelbar darauf die Ereignisse der Tage Noahs an (2. Petrus 2:4, 5). Das lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Zeit vor der Sintflut, als sich die „Söhne [die aus dem 5. Jahrhundert stammende Alexandrinische Handschrift der Septuaginta sagt „Engel“] des wahren Gottes“, die offenbar einen menschlichen Körper angenommen hatten, gegen Gottes Willen gut aussehende Mädchen zur Frau nahmen (1. Mose 6:1, 2). Da der Beischlaf mit Frauen für Geistgeschöpfe etwas Unnatürliches war, sündigten diese Engel, indem sie einer für sie völlig falschen Begierde nachgaben (Jakobus 1:13-15). In ähnlicher Weise hatten die „gottlosen Menschen“, von denen Judas sprach, den Wunsch, mit Personen vom anderen Geschlecht unsittliche Beziehungen zu haben.
7, 8. (a) Was widerfuhr den ungehorsamen Engeln? (b) Was müssen wir daher tun, um in einem Zustand der Rettung zu bleiben?
7 Was den ungehorsamen Engeln widerfuhr, diente Christen in den Tagen des Judas und dient auch Jehovas Zeugen der Neuzeit als ein warnendes Beispiel. Diese Engel konnten zwar in der Sintflut dem Tod entrinnen, indem sie ihren menschlichen Körper wieder aufgaben, doch es wurde ihnen verwehrt, in ihre „ursprüngliche Stellung“ zurückzukehren und als heilige Geistgeschöpfe an dem Licht des Rates und der Gunst Gottes teilzuhaben. Statt dessen werden sie mit „ewigwährenden Fesseln“ — d. h. durch Gottes Macht, ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken — für das göttliche „Gericht des großen Tages“ zu ihrer Vernichtung aufbehalten. Es gibt keine Anzeichen dafür, daß sie in der Zwischenzeit einen menschlichen Körper annehmen können. Sie dürfen Jehova nicht mehr dienen; sie bleiben in geistiger Finsternis, im sogenannten Tartarus (2. Petrus 2:4).
8 Wenn schon ungehorsame Engel nicht dagegen gefeit sind, so tief zu fallen, daß sie die Vernichtung verdienen, müssen Jehovas Zeugen heute erkennen, daß sie nur dann in einem Zustand der Rettung bleiben können, wenn sie „einen harten Kampf für den Glauben ... führen“. Wir müssen daher allen Menschen widerstehen, die über die von Gott gesetzten Grenzen hinausgehen und das Fleisch beflecken wollen.
9, 10. (a) Welcher Sünden machten sich die Bewohner Sodoms und der umliegenden Städte in sittlicher Hinsicht schuldig? (b) Inwiefern sind uns Sodom, Gomorra und die umliegenden Städte ein warnendes Beispiel?
9 Darauf führte Judas ein drittes Beispiel an und schrieb:
„Ebenso werden Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, nachdem sie in gleicher Weise wie die vorhergehenden über die Maßen Hurerei begangen hatten und dem Fleisch zu unnatürlichem Gebrauch nachgegangen waren, uns dadurch als ein warnendes Beispiel hingestellt, daß sie die richterliche Strafe ewigen Feuers erleiden“ (Judas 7).
„Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte“ schlossen wahrscheinlich Adma und Zebojim und vielleicht noch andere Ortschaften des Bezirks ein. Wegen der Schlechtigkeit ihrer Einwohner vernichtete Jehova alle diese Städte mit Ausnahme von Zoar, wohin der „gerechte Lot“ und seine Töchter flohen, durch einen vom Himmel fallenden Schwefel- und Feuerregen (2. Petrus 2:6-10; 1. Mose 14:2; 19:18-29; 5. Mose 29:22, 23). Durch das Wort „ebenso“ brachte Judas offenbar das, was jenen Städten widerfuhr, mit dem in Verbindung, was sich im Fall der ungehorsamen Engel ereignet hatte, die etwas für Geistgeschöpfe Unnatürliches getan hatten, indem sie sich Töchter der Menschen zur Frau nahmen. An dieser Stelle heißt es in der Pattloch-Bibel, daß „Sodoma und Gomorra und die umliegenden Städte ... auf ähnliche Weise wie sie [die Engel] Unzucht trieben und unnatürlicher Wollust nachgingen“. Ihre Bewohner begingen nicht nur Unzucht mit Frauen, sondern befriedigten ihre Wollust auch mit Männern und vielleicht sogar mit Tieren. (Vergleiche 3. Mose 18:22-25.) Eine Rotte von Männern und Knaben in Sodom gierte nach sexuellen Beziehungen mit den Gästen Lots, die sie für Männer hielt, doch ihre Absicht wurde vereitelt, als die beiden Engel, die bei Lot waren, sie mit Blindheit schlugen und danach Lot aus der verurteilten Stadt retteten (1. Mose 19:1-17).
10 Sodom, Gomorra und die umliegenden Städte waren dadurch ein warnendes Beispiel, „daß sie die [von Jehova Gott verhängte] richterliche Strafe ewigen Feuers“, ewige Vernichtung, erlitten. Die verkohlten Ruinen, zumindest von Sodom, Gomorra, Adma und Zebojim, liegen, wie vermutet wird, unter den Wassern des südlichen Teils des Salzmeeres (Toten Meeres) oder in jener Region. Somit brennen sie und ihre Bewohner nicht mehr. Offenbar wurden die Städte selbst und nicht alle ihre Bewohner für ewig vernichtet, denn es scheint, daß mindestens einige der einstigen Einwohner auferweckt werden (Matthäus 10:15; 11:24; Offenbarung 20:12, 13). Aber was jenen entarteten Städten widerfuhr, ist eine dramatische Warnung vor einem unmoralischen Wandel, eine Warnung, die Jehovas Zeugen heute beachten sollten.
Mißachte nicht die von Gott verliehene Autorität
11. Welche Ähnlichkeit bestand zwischen den „gottlosen Menschen“, die sich in Gottes Volk eingeschlichen hatten, und den entarteten Bewohnern Sodoms und der umliegenden Städte?
11 Judas nahm als nächstes auf die „gottlosen Menschen“ Bezug und sagte:
„In gleicher Weise beflecken dessenungeachtet diese Menschen, die sich Träumen hingeben, das Fleisch und mißachten die Herrschaft und reden lästernd über Herrliche“ (Judas 8).
„In gleicher Weise“, wie die entarteten Bewohner Sodoms und der umliegenden Städte ihr Fleisch durch zügellose und unnatürliche sexuelle Beziehungen befleckt hatten, befleckten die übelgesinnten Menschen, die sich in Gottes Volk einschlichen, den Leib. Sie mißachteten den apostolischen Rat: „Flieht vor der Hurerei“ (1. Korinther 6:18-20).
12. (a) Inwiefern ‘gaben sich’ die gottlosen Eindringlinge ‘Träumen hin’? (b) Was haben reuelose unmoralische Personen zu erwarten?
12 Diese Eindringlinge ‘gaben sich auch Träumen hin’, möglicherweise weil sie versuchten, ihre Ansichten durch vorgetäuschte prophetische Träume zu stützen. (Vergleiche 2. Petrus 2:1; 5. Mose 13:1-5.) Vielleicht gehörten zu ihren Träumen sexuelle Phantasien; der Ausdruck kann aber auch bedeuten, daß ihre Lehren ein reiner „Wahn“ (Schlatter) waren. Jedenfalls suchten diese „gottlosen Menschen“ nach Gelegenheiten zu sexueller Unmoral und glaubten, sie könnten mit ihrem unreinen Wandel ungestraft davonkommen. Möge sich niemand unter Jehovas Zeugen der heutigen Zeit zu einem solchen Irrtum verleiten lassen! Der höchste Richter wird unzweifelhaft sein Urteil an reuelosen unmoralischen Personen vollstrecken (1. Mose 18:25).
13. Welche Einstellung hatten die unmoralischen Träumer gegenüber der von Gott verliehenen Autorität?
13 Diese unmoralischen Träumer ‘mißachteten auch die Herrschaft und redeten lästerlich über Herrliche’. Sie verachteten arrogant die von Gott verliehene Autorität (Sprüche 21:4; 2. Petrus 2:10). Wie die ungehorsamen Engel hatten diese Menschen einen rebellischen Geist und verdienten ein ungünstiges Urteil, weil sie in Wirklichkeit keine Achtung vor dem Souverän des Universums und seinem geliebten Sohn hatten.
14. Wer waren die „Herrlichen“?
14 Diese gottlosen Personen redeten außerdem lästerlich über „Herrliche“ (wörtlich: „Herrlichkeiten“), offenbar über Personen, denen Jehova Gott und Jesus Christus eine bestimmte Herrlichkeit verliehen hatten (Johannes 17:22; 1. Petrus 4:12-14). Da diese Herrlichkeit oder Ehre von Gott kam, sollten die begünstigten Personen auf der Erde, die sie empfangen hatten, natürlich nicht direkt geehrt werden. Jedoch sollten alle Zeugen Jehovas diese „Herrlichkeit“ respektieren und — hauptsächlich aus Achtung vor Jehova Gott — entsprechend darüber reden (1. Samuel 2:30).
15. (a) Wie redeten die das Fleisch befleckenden Träumer über „Herrliche“? (b) Was sollten wir tun, wenn wir die Neigung haben, die von Gott verliehene Autorität zu mißachten?
15 Bestimmt war denjenigen gesalbten Nachfolgern Christi, die treu als ernannte christliche Aufseher dienten, Herrlichkeit oder Ehre verliehen worden. Ihre Mitzeugen sollten mit ihnen zusammenarbeiten und sie im Dienste Gottes unterstützen. Wir wollen nicht so sein wie die das Fleisch befleckenden Träumer der Tage des Judas, die Jehovas Herrschaft verachteten und die von ihm verliehenen Herrlichkeiten nicht respektierten, sondern lästerlich über diejenigen redeten, denen solche Herrlichkeiten verliehen worden waren. (Vergleiche 3. Johannes 9, 10.) Wenn wir daher die Neigung haben, die von Gott verliehene Autorität zu mißachten, sollten wir Jehova darum bitten, uns zu helfen, unseren Standpunkt zu berichtigen.
Das ausgezeichnete Beispiel Michaels
16. Welcher Gegensatz bestand zwischen dem Erzengel Michael und den respektlosen Träumern?
16 Zu unserem Nutzen führte Judas ein ausgezeichnetes Beispiel an, indem er erklärte:
„Als aber der Erzengel Michael mit dem Teufel uneins wurde und sich mit ihm wegen des Leibes Mose auseinandersetzte, wagte er nicht, über ihn in lästernden Worten ein Gericht zu bringen, sondern sprach: ,Jehova schelte dich‘“ (Judas 9).
Welch ein Gegensatz bestand doch zwischen den respektlosen Träumern und dem Erzengel Michael, der unser Herr Jesus Christus wurde! (Vergleiche Sprüche 8:22-31; Johannes 6:62; Philipper 2:5-11; 1. Thessalonicher 4:15, 16.) Dadurch, daß die gottlosen Träumer über Gottes Diener lästerlich redeten, nahmen sie sich Freiheiten heraus, die sich nicht einmal Jehovas Sohn leistete, als er mit Satan um den Leib des hebräischen Propheten Moses stritt. Es gibt keinen früheren Bibelbericht über diesen Streit. Aber auf eine uns unbekannte Weise empfing Judas diese Information und zeichnete sie zu unserem Nutzen auf.
17. (a) Was tat Michael in dem Streit um den Leib Mose nicht, und warum nicht? (b) Inwiefern gab Michael dem Volk Jehovas ein Beispiel dafür, wie man die von Gott verliehene Autorität achten sollte?
17 Möglicherweise wollte der Teufel den Leichnam Mose haben, um einen religiösen Kult einzuführen und Jehovas Volk zu verderben. Doch Michael ließ sich nicht dazu hinreißen, in lästerlichen Worten über den Teufel ein Urteil zu fällen. Michael ‘wagte es nicht’, weil er eine angemessene Gottesfurcht hatte. Auch wollte er Jehova nicht vorauseilen, der eine bestimmte Zeit festgesetzt hat, um mit Satan abzurechnen (Offenbarung 12:7-9; 20:1-3, 7-10). Statt dessen bekundete Gottes geliebter Sohn Achtung vor dem höchsten Richter und gestand ihm das Recht zu, den Teufel zu schelten. Daher sagte Michael zu Satan: „Jehova schelte dich.“ Obwohl Michael keine groben Worte gebrauchte, wandte er doch seine Macht an, indem er den Leib Mose in seiner Gewalt behielt, und Jehova begrub den Propheten in einem nicht bezeichneten Grab (5. Mose 34:1-6). Gewiß gab Gottes Sohn durch seine Handlungsweise dem Volk Jehovas ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie man die von Gott verliehene Autorität achten sollte. Mögen wir sein Beispiel nachahmen!
18. Weshalb kann man sagen, daß die auf die Befleckung des Fleisches ausgehenden Personen den Geist nicht hatten?
18 Im Gegensatz dazu sagte Judas als nächstes:
„Doch diese Menschen reden lästerlich über alles, was sie in Wirklichkeit nicht kennen; aber alles, was sie von Natur wie die vernunftlosen Tiere verstehen, darin fahren sie fort, sich zu verderben“ (Judas 10).
Obwohl diese auf die Befleckung des Fleisches ausgehenden Personen so tief unter Michael standen, der nicht bereit war, Satan mit lästerlichen Worten zu verurteilen, redeten sie nicht nur über „Herrliche“ lästerlich, sondern auch ‘über alles [alle geistigen Dinge], was sie in Wirklichkeit nicht kannten’ und verstanden. Da sie ‘den Geist nicht hatten’ (Judas 19), konnten sie geistige Dinge nicht verstehen (1. Korinther 2:6-16). Jehovas Gedanken, Wege, Methoden und Taten waren diesen „gottlosen Menschen“ fremd.
19. Inwiefern waren die „gottlosen Menschen“ wie „vernunftlose Tiere“?
19 Aus Achtung vor Jehova Gott redeten weder der Erzengel Michael noch die anderen gerechten Engel lästerlich über Personen, denen Gott eine gewisse Herrlichkeit verliehen hatte. Aber die „gottlosen Menschen“ taten es, weil sie sich animalischen Leidenschaften völlig hingegeben hatten. Sie verstanden keine geistigen Dinge, sondern nur das, was an ihre fleischlichen Leidenschaften appellierte. Und so suchten sie wie Tiere, die nur auf das Fleisch bedacht sind, die Befriedigung des gefallenen Fleisches. Diese Menschen ‘verdarben sich’ in ihren fleischlichen Sünden, indem sie darauf aus waren, ihre niedrigen sinnlichen Begierden zu befriedigen. Auf diese Weise zeigten sie, daß sie nicht besser waren als ‘vernunftlose Tiere, die von Natur dazu geboren sind, eingefangen und vernichtet zu werden’, ohne die Hoffnung auf eine Auferstehung zu haben (2. Petrus 2:9-13).
20. Wie sollten loyale Zeugen Jehovas angesichts der bisher betrachteten Worte des Judas handeln?
20 Wie wichtig ist es daher, daß Jehovas Zeugen heute falschen Lehrern, Menschen, die auf die Befleckung des Fleisches aus sind, und Personen, die die von Gott verliehene Autorität mißachten, entschieden widerstehen! Doch wenn wir aufgrund des bisher besprochenen Rates aus dem Judasbrief erkannt haben, daß an unserer Einstellung oder unserer Handlungsweise etwas nicht in Ordnung ist, sollten wir dies schleunigst berichtigen und gebetsvoll die Hilfe unseres himmlischen Vaters suchen. Und mögen wir für immer geistigen Nutzen daraus ziehen, daß wir die in der Bibel enthaltenen ‘warnenden Beispiele’ beachten!
(Die Betrachtung des Judasbriefes wird in der nächsten Ausgabe des Wachtturms abgeschlossen.)
Kannst du dich an folgende Gedanken erinnern?
□ Wie zeigen uns die Erfahrungen der Israeliten, daß wir unseren Glauben bewahren müssen, um gerettet zu werden?
□ Inwiefern sind die ungehorsamen Engel für uns ein warnendes Beispiel?
□ Wovor werden Christen durch das gewarnt, was Sodom, Gomorra und den umliegenden Städten widerfuhr?
□ Weshalb dürfen wir die von Gott verliehene Autorität nicht mißachten?
□ Wie bekundete der Erzengel Michael auf beispielhafte Weise Achtung vor der von Gott verliehenen Autorität, und wie sollten wir daher handeln?
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