Licht verbreiten im dunklen Njassaland
NJASSALAND ist — falls du es nicht mehr wissen solltest — ein britisches Protektorat im südlichen Ostafrika. Es ist ungefähr doppelt so groß wie Niedersachsen oder um etwa 10 % größer als Portugal. Wie in ungefähr 160 Ländern wird auch hier das Gebot aus Matthäus 24:14 befolgt und die gute Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich verkündigt. Die beiden von der Watch Tower Society hergestellten Filme sind ein besonders wirkungsvolles Mittel, um das Licht unter den Einwohnern dieses Landes, von denen viele ungebildet sind, leuchten zu lassen.
Diese Filme sind sogar in die entlegenen Gebiete im Busch geschafft und auf Schulplätzen und dem Gelände von Gebäuden der Landes- und Ortsbehörden vorgeführt worden. Der Begleittext wird in den verschiedenen Eingeborenensprachen, wie Yao, Lomwe, Tumbuka und Citonga sowie in Cinyanja, der dortigen Hauptsprache, vorgelesen. Bis heute haben in ungefähr 18 Monaten insgesamt über 130 000 Personen diese Filme gesehen; das bedeutet, daß mindestens jeder zwanzigste Einwohner von Njassaland sie gesehen hat.
Um mit den Filmen in die Buschregion zu gelangen, benutzen wir einen Lieferwagen, in dem die ganze Ausrüstung Platz hat. Oft müssen Bäume gefällt, Brücken gebaut, schmale Pfade zu zweieinhalb Meter breiten Straßen erweitert, sumpfiges Gelände befahrbar gemacht und die Geräte mehrmals ab- und wieder aufgeladen werden. Manchmal nimmt es fünf Stunden in Anspruch, um fünfzehn Kilometer zurückzulegen, ja einmal wurden sogar fünf Stunden für zehn Meter benötigt! Als in einem Fall eine Anzahl Hindernisse überwunden wurden, die die meisten Häuptlinge als unüberwindbar ansahen, sah sich einer von ihnen gezwungen, anzuerkennen, daß dieses Werk Jehovas Werk sein muß, und seither sind Jehovas Zeugen in seinem Dorfe stets willkommen!
Die Zeugen Jehovas tun diese Arbeit natürlich gern, denn sie sind darauf bedacht, möglichst vielen Menschen Gelegenheit zu geben, die schönen Filme zu sehen. Aber oft legen auch die Dorfbewohner, die keine Zeugen sind, dieselbe Bereitwilligkeit an den Tag, um die Vorführung der Filme in ihrem Dorf zu ermöglichen. So waren sie in einem Falle bereit, einen fast anderthalb Kilometer langen Weg anzulegen, damit der Film samt Zubehör in ihr Dorf geschafft werden konnte. Dabei ist zu bemerken, daß sie bei solchen Vorbereitungsarbeiten stets der Gefahr ausgesetzt sind, von wilden Tieren angegriffen zu werden. In Njassaland wimmelt es nämlich von Löwen, Leoparden, Elefanten und Nashörnern, von den unzähligen Schlangen gar nicht zu reden. Man muß also sehr auf der Hut sein, sonst könnte es einem passieren, daß man die Vorführung des Filmes nicht erlebt!
Eine weitere Gefahr für die Filmvorführung, die nicht übersehen werden darf, sind die „Wölfe im Schafspelz“. Da war zum Beispiel ein Europäer. Er war mit einer in der Nähe gelegenen Missionsstation der Niederländischen Reformierten Kirche verbunden und setzte alle Hebel in Bewegung, um beim Dorfhäuptling gegen die Zeugen Jehovas Stimmung zu machen — doch umsonst. Der Häuptling erklärte mit Nachdruck, Jehovas Zeugen seien die einzigen, die eine Religion lehrten, welche sich ausschließlich auf die Bibel stütze, und er habe in dem Film „Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit“ das, was sie ihm gesagt hätten, bestätigt gefunden. Er betrachtete den Film als ein wunderbares Mittel und erklärte, die Zeugen sollten ihn weiterhin so oft wie möglich zeigen.
Ein anderer junger Häuptling, der vorzüglich Englisch spricht und den Wachtturm abonniert hat, konnte kaum Worte finden, um seiner Wertschätzung für den Film Ausdruck zu geben. Nach der Vorführung hielt er eine kurze Dankrede und empfahl seinen Leuten, das Beispiel christlicher Liebe, das sie im Film gesehen hätten, nachzuahmen. Er sorgte auch dafür, daß der Film noch anderswo vorgeführt werden konnte, und lud die reisenden Sonderbeauftragten der Gesellschaft, den Bezirks- und Kreisdiener, sowie seine ihm unterstellten Häuptlinge zum Tee ein, und bei dieser Gelegenheit stellten er und seine Untergebenen viele Fragen, die zu ihrer Befriedigung beantwortet werden konnten.
Dieser Stammeshäuptling wohnte auch dem öffentlichen Vortrag bei, der anläßlich der Kreisversammlung der Zeugen gehalten wurde. Er schlug während des Vortrages unablässig in seiner Bibel nach und klatschte von Zeit zu Zeit begeistert Beifall. Im Anschluß an diesen Vortrag wandte er sich wieder an seine Leute und dankte den Zeugen für das gute Werk, das sie durchführen. Auch trug er zu den Unkosten der Filmvorführung bei. Und als der Bezirksdiener bei ihm noch einen Abschiedsbesuch machte, stellte es sich heraus, daß er sich das Bibelstudienhilfsmittel Was hat die Religion der Menschheit gebracht? und das Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1957 (in Englisch) beschafft hatte.
Auf diese Weise dringt das Licht des Wortes Gottes auch in diesem schönen Land mit seinen majestätischen Bergen, den reißenden Bächen und gemächlich fließenden Strömen und seinem großen See, von dem es den Namen hat, mit Hilfe des Filmes bis in die entlegensten Gebiete, und viele aufrichtiggesinnte Menschen — gebildete und ungebildete — freuen sich über das, was sie zu sehen und zu hören bekommen!