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  • Missionare und „Missionare“
    Der Wachtturm 1953 | 15. Juli
    • Jehova hat die Sprachen bestimmt gründlich verwirrt! Es ist nicht leicht, eine dieser östlichen Sprachen zu erlernen; sie sind so verschieden, und es scheinen so viele Ausnahmen von den Regeln zu bestehen, die wir zu lernen haben. Doch scheinen die Leute zu denken, daß wir es ganz gut machen, denn oft fragen sie uns, wie viele Jahre wir schon in Thailand gewesen seien. Wir hoffen, bald in Thai Ansprachen zu halten. Ist dies nicht ermutigend?

      Nicht nur die östlichen Sprachen, sondern auch die östlichen Religionen bieten große Probleme. Es braucht viel Anstrengung und Zeit, um einen Buddhisten von der biblischen Wahrheit zu überzeugen. Bei Beginn eines Bibelstudiums muß zuerst eine Menge erklärt werden zum Beweis, daß Gott wirklich existiert; und dann wissen sie überhaupt nichts von Adam und Eva, von Noah und der Flut, von Abraham und Mose, noch von sonst einer biblischen Person und biblischen Ereignissen, und so heißt es ganz von Grund auf anfangen.

      Es gibt auch noch andere Missionare hier; sie nennen sich die Missionary Alliance und kommen aus Amerika. Wenn sie auch schon viele Jahre hier gewesen sind, ist doch nur wenig Fortschritt zu verzeichnen. Ihre Bibelschule in Englisch an Sonntagen lockt einige an, die Englisch lernen wollen, und dann haben sie auch eine Sonntagsschule für Kinder. Sie verwenden viel Zeit auf Tennis und „Badminton“ [eine Art Federballspiel]. Die Leute haben den Unterschied zwischen diesen und den Wachtturm-Missionaren bereits erkannt und lassen oft Bemerkungen darüber fallen, wie beschäftigt wir immer seien, daß wir nicht Tennis und „Badminton“ spielten, und wie viele Leute wir biblisch unterrichteten. Sie fragen uns auch, warum wir nicht Diener und Autos hätten wie die anderen Missionare. Die anderen Missionare, denen es nicht paßt, daß wir hier sind, haben uns gesagt, dies sei ihr Gebiet, und haben gefragt, warum wir hierher kämen, da sie doch zuerst hier gewesen seien.

      Nächsten Monat hoffen wir, uns zu einer Versammlung der Zeugen Jehovas nach Bangkok zu begeben, das etwa 290 km von hier entfernt liegt. Dies wird ein neues Erlebnis für uns sein, da sich das ganze Programm in Thai abwickeln wird. Welche Freude, mit anderen Missionaren zusammenzukommen, da wir in unserer Gruppe hier nur unser fünf sind!“

      Ja, es gibt Missionare und „Missionare“. „Missionare“, deren Hauptinteresse darin besteht, sich selbst zu weiden, und Missionare, deren Hauptsorge darin besteht, die Herde der mit Schafen vergleichbaren Menschen guten Willens zu weiden. — Hes. 34:2.

  • Wahre Anbetung in Njassaland und Südrhodesien
    Der Wachtturm 1953 | 15. Juli
    • Wahre Anbetung in Njassaland und Südrhodesien

      Fortsetzung des Berichts des Präsidenten der Watch Tower Society, N. H. Knorr, über seine Reise durch Afrika

      NACHDEM wir Johannesburg verlassen hatten, machten wir als nächstes in Blantyre halt, in der führenden Handelsstadt von Njassaland. Zufolge der vielen neugepflasterten Straßen und neuen Gebäude hat sich die Gesamtansicht von Blantyre seit unserem letzten Besuch vor fünf Jahren wesentlich verändert. Indes bleiben die Probleme dieselben, was das Vorandrängen mit der Königreichsbotschaft betrifft. Europäische Brüder werden benötigt, um den Afrikanern behilflich zu sein, ein klareres Verständnis der Schrift und auch ihrer organisatorischen Tätigkeit zu erhalten, und daher hat die Gesellschaft nun seit einigen Jahren versucht, weitere europäische Brüder dorthin zu senden. Doch wiewohl dies bis heute nicht gestattet worden ist, ist das Werk gut vorangegangen, und die Zahl der Zeugen ist von 4 918 auf 11 244 angestiegen.

      Am 18. Dezember fingen die Versammlungen in Njassaland an. Bruder Henschel diente den in Limbe versammelten Brüdern, etwas außerhalb von Blantyre, während ich in Begleitung von Bruder McLuckie, dem Zweigdiener, nach Lilongwe flog, wo eine weitere Versammlung stattfand.

      Für die Zusammenkunft in Lilongwe hatten die Brüder ein großes Schutzdach, etwa 90 m lang und 27 m breit, errichtet, das als Giebeldach vor der Sonne und auch etwas vor dem Regen Schutz bot. Es waren 2500 Personen anwesend, und sie hatten viel Freude. Manche waren weit hergekommen, einige sogar von der nordrhodesischen Grenze her. Sie benahmen sich ordnungsgemäß und waren aufmerksam. Jehovas Zeugen in Njassaland sind friedliebend und verursachen keine Störungen. Sie befassen sich in keiner Weise mit Politik, sondern setzen ihre Hoffnung auf Gottes Königreich.

      Während ich vor den Brüdern in Lilongwe zwei Ansprachen hielt, sprach Bruder Henschel in Limbe, in einem lieblichen Hain von Mangobäumen zu einer Zuhörerschaft von über 4000 Personen. Nur über dem Podium, das etwa zweieinhalb Meter über dem Boden auf Bambuspfosten ruhte, war hier ein Schutzdach errichtet. Die Zeugen hatten sich in einem Oval versammelt und saßen auf dem Boden. Es muß erwähnt werden, daß der Gesang an beiden Orten ganz entzückend war.

      Nachdem ich zur Versammlung in Lilongwe gesprochen hatte, mußte ich zurückeilen zum öffentlichen Vortrag nach Limbe, der um 17 Uhr beginnen sollte. Meine Rückreise wurde durch einen Sturm etwas verzögert, aber das Wetter in Limbe war den ganzen Tag vorzüglich gewesen, und nun waren 5000 auf offenem Felde versammelt, um den öffentlichen Vortrag zu hören. Später am Abend hielt ich dieselbe Ansprache in der Stadthalle zum Nutzen der Europäer, von denen 35 anwesend waren. Bei beiden Veranstaltungen bekundeten die Leute tiefes Interesse an dem, was über die dringende Notwendigkeit gesagt wurde, daß die Menschen jetzt Gottes Weg betrachten.

      Am folgenden Tag diente ich den Brüdern in Limbe, während Bruder Henschel nach Lilongwe flog und dort vor 3000 Personen den öffentlichen Vortrag hielt. So hörten gegen 8000 die öffentlichen Vorträge in Njassaland. Während der Zusammenkunft wurden die Brüder ermuntert, im Werke voranzudrängen, und solche, die noch Analphabeten waren, wurden angespornt, lesen und schreiben zu lernen. Obwohl es auch unter den Brüdern Personen gibt, die nicht lesen und schreiben können, ist ihre Zahl doch verhältnismäßig geringer als die Landesdurchschnittszahl der Analphabeten.

      In Njassaland hatte ich Gelegenheit, zu Regierungsbeamten in Zomba über vermehrte Aufsicht durch Europäer zu sprechen und sie zu bitten, einigen Missionaren das Betreten des Landes zu gestatten. Was der Ausgang sein wird, ist schwierig zu sagen, doch ungeachtet dessen, was die Regierung tut, wird sie keinen Erfolg haben, wenn es ihr Ziel sein sollte, zu verhindern, daß die Wahrheit das Volk erreicht, noch kann sie den Eifer der Zeugen Jehovas dämpfen. In fünf Jahren hat sich die Zahl der Zeugen mehr als verdoppelt, und wir können eine gleiche Zunahme für die nächsten fünf Jahre erwarten.

      Um Blantyre überhaupt zu erreichen, mußten wir ein kleines Flugzeug mieten, und wir gebrauchten dasselbe, um nach Salisbury, Südrhodesien, unserer nächsten Station, zurückzukehren. Das Flugzeug war ein zweimotoriger Doppeldecker, mit Segeltuch überzogen. Der Pilot, der noch nie zuvor in Njassaland gewesen war, kannte die Lage all der Berge nicht, und angesichts der tiefhängenden Wolken entschloß er sich, dem sich windenden Wege zu folgen. Es war, wie wenn man 160 km in der Stunde in einem Auto gefahren und dabei allen Kurven gefolgt wäre.

      Das Land stieg an, aber die Wolken hoben sich nicht. Wir sahen, wie mehrere Kilometer vor uns die Wolken den Erdboden berührten. Nachdem wir eine Weile die Wipfel der Bäume gestreift hatten, während oben die Wolken das Flugzeug streiften, gab es schließlich nichts anderes, als in den Flughafen zurückzukehren. Es war ein wilder Flug von einer halben Stunde. Eine Stunde später, um 9.30 Uhr, hatten Sonne und Wind die Wolken in die Höhe getrieben, und so starteten wir wieder. Wir schlugen nun einen anderen Weg ein, und indem wir zwischen zwei Wolkenschichten flogen, konnten wir nach Südrhodesien gelangen.

      SÜDRHODESISCHE VERSAMMLUNGEN

      Als wir in Salisbury eintrafen, war der Kongreß schon im Gange. Besonders beglückt waren wir, 163 Europäer anwesend zu finden. Als wir fünf Jahre zuvor in Salisbury zusammengekommen waren, hatten sich nur acht Europäer vorgefunden. Bis vor kurzem war es ziemlich schwierig gewesen, das Interesse der Europäer für das Werk der Zeugen Jehovas zu gewinnen. Doch selbst im schönen Land von Südrhodesien gibt es Sorgen, die gute Herzen beunruhigen, und sie beginnen, nach einer Hoffnung auszublicken.

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