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  • Greueltaten in Malawi gehen ungehindert weiter
    Erwachet! 1976 | 8. Juni
    • Greueltaten in Malawi gehen ungehindert weiter

      ENDE 1975 gingen schockierende Berichte um die Welt, in denen von Greueltaten die Rede war, die in dem ostafrikanischen Land Malawi in großem Maßstab an Christen — Zeugen Jehovas — verübt wurden. Von überall her trafen Äußerungen des Abscheus über die Unmenschlichkeit ein — über die Vergewaltigungen, die Prügelaktionen und die Folterungen, denen man Männer und Frauen aussetzte.

      Haben diese Greueltaten ein Ende gefunden? Haben die zuständigen Regierungsstellen Schritte dagegen unternommen, daß man einer kleinen religiösen Minderheit die Grundrechte vorenthält, die die Verfassung Malawis ihnen zusichert? Haben führende politische Vertreter des Landes die Brutalität als Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele verurteilt?

      Die Antwort lautet: Nein.

      Man beachte, was vierzehn Christen, Gliedern der Versammlung Kalilombe der Zeugen Jehovas, Mitte Januar 1976 zustieß. Die drei Männer und elf Frauen, die in der Nähe der Grenze nach Moçambique wohnen, wurden von Mitgliedern des Jugendbundes (einer Unterorganisation der in Malawi herrschenden „Congress Party“) festgenommen und hinter verschlossenen Türen einen halben Tag lang grausam geschlagen. Neun der Frauen mußten von der Polizei zur ärztlichen Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden; die übrigen Zeugen hielt man in Schutzhaft. Wie erging es ihnen? Zweien von ihnen — Josiya A. Chambala und Tennison Joyabe — hatten die Angehörigen des Jugendbundes Arme und Beine gebrochen. Auch die beiden anderen Frauen hatten zufolge der Schläge gebrochene Arme. Und was geschieht mit denen, die sie so grausam angegriffen haben? Sie laufen weiter als freie Menschen herum, und niemand verurteilt ihre Tat oder unternimmt etwas, um sie vor Gericht zu stellen.

      Noch schlimmer ist das, was zwei Christen aus dem Dorf Tembenu, Harry Kampango und Aizeki Zoyaya, erlebten. Ihr Dorfhäuptling und Vorsitzender der „Malawi Congress Party“, Chintengo, zeigte sie beim übergeordneten Parteibüro in Jenara an. Was hatten sie getan? Sie hatten keine Mitgliedskarten der herrschenden politischen Partei Malawis gekauft. Die beiden Christen wurden, während sie friedlich in ihrem Garten arbeiteten, festgenommen und im Parteibüro abgeliefert. Der Vorsitzende des Jugendbundes, Kachoka, band ihre Arme hinter dem Rücken zusammen und schloß sie in ein Badehaus ein. Drei Tage lang wurden sie schwer geprügelt und erhielten weder zu essen noch zu trinken. Dann, am 2. Januar 1976, tötete man diese beiden Zeugen durch Verstümmelung ihres Körpers, indem man ihre Geschlechtsorgane abschnitt. Die Leichen warf man in eine tiefe Grube.

      Bald erfuhr die Polizei von den Morden. Am 7. Januar kamen Beamte, um die Leichen zu holen, konnten sie aber nicht aus der Grube herausbekommen. Sie wiesen die Dorfbewohner an, die Grube aufzufüllen und die Körper auf diese Weise zu begraben. Am selben Tag kam Makhumula Nkhoma, der Minister für die Südregion des Landes, aus Zomba in das Dorf. Er äußerte kein Wort der Verurteilung über die Verfolgung der Zeugen Jehovas.

      Immerhin brachte man den Mörder Kachoka ins Gefängnis. Auf die Frage, wer die beiden Männer getötet habe, antwortete er: „Ich selbst habe sie umgebracht. Sie waren durch den Hunger geschwächt und hatten keine Kraft mehr; so machten sie mir keine Schwierigkeiten.“ Was hat man aber unternommen, um dafür zu sorgen, daß sich ähnliche Grausamkeiten nicht wiederholen? Was geschah mit denen, die Beihilfe zu diesen Morden geleistet hatten? In welcher Weise wurde diese Tat durch Presse oder Radio von seiten der Regierung oder der Partei öffentlich verurteilt? Auch hier dieselbe Antwort: Es geschah nichts.

      Wären das nur Ausnahmefälle, dann wäre die Lage noch nicht einmal so schlimm. Dies aber sind nur Beispiele eines großangelegten Feldzuges zur Vernichtung einer wehrlosen religiösen Minderheit, der nun schon seit über zehn Jahren geführt wird. Wem es schwerfällt, das zu glauben, der lese die folgenden Berichte.

  • Die Schreckensherrschaft wird weltweit bekanntgemacht
    Erwachet! 1976 | 8. Juni
    • Die Schreckensherrschaft wird weltweit bekanntgemacht

      IN DEN Zeitungen Malawis wird nichts von den Dingen erwähnt, die Jehovas Zeugen angetan werden. Man versucht zu verhindern, daß die Grausamkeiten ans Licht kommen. Der Grund dafür wird in den Worten Jesu Christi deutlich gezeigt:

      „Wer schlechte Dinge treibt, haßt das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht gerügt werden. Wer aber das tut, was wahr ist, kommt zum Licht, damit seine Werke als solche kundgemacht werden, die in Harmonie mit Gott gewirkt worden sind“ (Joh. 3:19-21).

      Doch obwohl man versucht, die Vorgänge in Malawi totzuschweigen, sind sie bekanntgeworden. In der Zeitung The Japan Times konnte man am 6. Januar 1976 lesen: „Reporter aus dem Westen werden in Malawi und in Moçambique nicht eingelassen und können deshalb die Berichte der Sekte über die Verfolgungen in jenen Ländern nicht bestätigen. Doch die in Südafrika eingehenden Berichte von Mißhandlungen der Zeugen sind zahlreich genug, um ihre Angaben glaubwürdig zu machen.“

      Schon zuvor, am 7. Dezember 1975, schrieb Colin Legum in der Londoner Zeitung The Observer: „Zur Zeit kommen Dutzende von Berichten über Grausamkeiten, die an Jehovas Zeugen verübt werden, aus Dörfern in Malawi; darin ist die Rede von grausamen Prügelaktionen, Vergewaltigungen und anderen sexuellen Mißhandlungen und von Foltern. ... Bis ins einzelne gehende Beweise für diese neue Schreckensherrschaft gründen sich auf Angaben, die die Watch Tower Society der Zeugen gesammelt hat, doch diese werden unabhängig davon durch Berichte aus den Dörfern bestätigt.“

      Außerhalb Malawis sind Stimmen laut geworden, die dem Entsetzen und der Mißbilligung über diese Vorgänge Ausdruck verleihen. In den USA beispielsweise stand in der Zeitung Public Employee Press (Ausgabe 16. Januar 1976) unter der Überschrift „Nazi-Taktiken in Zentralafrika“ folgendes über die Leiden der Zeugen Jehovas:

      „‚Ufulu, ufulu!‘ Dieser Ruf ertönte am 6. Juli 1964 in der Republik Malawi, einem Land in Zentralafrika, das man bis dahin Njassaland genannt hatte. Damit wurde die Geburt dieses Landes verkündet. Es war frei von der Herrschaft der Weißen. Übersetzt heißt das Wort ,Freiheit‘. Der neue Name des Landes [Malawi] bedeutet ,Flammende Wasser‘. Im Jahre 1975 herrschte tatsächlich eine Flamme im Land, ja, ein Feuer, das einer Minderheit von Staatsbürgern Malawis jeglichen Anschein von ufulu wieder weggenommen hat. Zu den Schrecken dieses Brandes gehören Vergewaltigungen, Foltern, unaussprechliche Entwürdigungen und Zerstörung von Eigentum — all dies verübt an gesetzestreuen Bürgern.“

      Ein Jahrzehnt des Schreckens

      Die Geschichte dieser Greueltaten, die an friedliebenden Christen verübt wurden, ist lang und abscheulich. Die erste Verfolgungswelle kam über Jehovas Zeugen in Malawi im Jahre 1964. Damals hatte sie dieselbe Ursache wie die Verfolgung heute. Jehovas Zeugen sind vertraut mit dem Wort Jesu, ‘sein Königreich sei nicht von dieser Welt’ und seine Nachfolger würden nicht von dieser Welt sein (Joh. 18:36; 15:19). Wegen ihres Gewissens und der Grundsätze der Bibel beteiligen sie sich darum — und das nicht nur in Malawi, sondern weltweit — nicht an der Politik und treten keiner politischen Partei bei. Aus diesem Grund — und allein aus diesem Grund — brannte man im Jahre 1964 über 1 081 ihrer Häuser und mehr als einhundert ihrer Königreichssäle (Zusammenkunftsstätten) ab oder zerstörte sie auf andere Weise.

      Im Jahre 1967 gab die in Malawi erscheinende Zeitung The Times bekannt, die Regierung habe Jehovas Zeugen verboten. Dies löste im ganzen Land eine neue Angriffswelle aus. Häuser und Königreichssäle wurden niedergebrannt, die Zeugen wurden verprügelt und ins Gefängnis geworfen. Tausende von Zeugen Jehovas flohen in die Nachbarländer Sambia und Moçambique, um dort Zuflucht zu suchen, bis die Angriffe sich gelegt hätten.

      Fünf Jahre später ging die „Malawi Congress Party“ bis zum Äußersten und verabschiedete offiziell eine Resolution, in der gefordert wurde, alle Zeugen sollten von ihren Arbeitsplätzen entlassen werden, sollten daran gehindert werden, ihre Tätigkeit in der Landwirtschaft und im Geschäftsleben fortzuführen, und man sollte sie mit Gewalt aus ihren Heimatdörfern vertreiben. Die Angriffe, die durch diese Resolution hervorgerufen wurden, nahmen in ihrer Roheit neue Ausmaße an. Junge Mädchen wurden mehrmals hintereinander vergewaltigt, Männer bis zur Bewußtlosigkeit geschlagen, und verschiedene Arten der Folterung wurden angewandt — alles, um Jehovas Zeugen zu zwingen, ihre religiöse Überzeugung aufzugeben, ihr Gewissen zu verletzen und Mitgliedskarten für die herrschende politische Partei zu kaufen. Nachdem die Häuser der Zeugen abgebrannt, ihre Ernten vernichtet, ihre Tiere gestohlen oder getötet waren, zogen sie in Scharen aus dem Lande. Schließlich hielten sich über 36 000 von ihnen (einschließlich der Kinder) in zehn verschiedenen Flüchtlingslagern im Nachbarland Moçambique auf.

      1975 wurden die meisten dieser Lager von der neuen Regierung in Moçambique geschlossen, wodurch Tausende von Zeugen gezwungen waren, zurück über die Grenze nach Malawi zu gehen. Über die grauenvollen Ereignisse, die sich zufolge der entarteten Angriffe nach ihrer Zwangsrücksiedlung abspielten, wurde in der Erwachet!-Ausgabe vom 8. Februar 1976 berichtet und darüber hinaus in Zeitungen, Zeitschriften und in Radio- und Fernsehsendungen überall auf der Erde. Der Liste von Greueltaten wurde ein neues Merkmal zugefügt: Außer den gewohnten Prügelaktionen, den Vergewaltigungen und Foltern wurden nun Lager eingerichtet, in die man die Zeugen zusammentrieb.

      Erinnerungen an Konzentrationslager werden wach

      In der dritten Dezemberwoche 1975 befanden sich mehr als 3 000 männliche Zeugen im Lager Dzaleka in der Nähe von Dowa (nördlich von Lilongwe). Alle waren angeklagt und zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Auch weibliche Zeugen Jehovas kamen in solche Lager. Aus den Informationen, die im Januar 1976 vorlagen, ging hervor, daß über 5 000 Christen, Männer und Frauen, in Malawi gefangengehalten wurden, und weitere wurden festgenommen. An einigen Orten hatten die Frauen ihre Kleinkinder bei sich. Das vielleicht Erschütterndste an den Berichten über diese Lager ist, daß eine ganze Anzahl kleiner Kinder wegen schlechter Ernährung und anderer Umstände gestorben ist.

      Einer der Zeugen schrieb aus dem Lager: „Die Gefangenen sind so viele, und es gibt nur 400 Teller. Deshalb müssen manche ihr heißes nshima [ein in Malawi übliches Gericht] in die eine Hand und das Gewürz in die andere Hand nehmen. Oft müssen die Brüder das heiße nshima vom Erdboden essen.“

      Getreu dem Beispiel der Nationalsozialisten setzen die Leiter dieser Lager die Zeugen bei Zwangsarbeiten ein. Es ist von Beamten die Rede, die zu den Zeugen gesagt haben: „Nach dem Willen der Regierung machen wir euch zu unseren Traktoren.“ Im Lager Dzaleka zeigte man den Zeugen einen Hügel und verlangte von ihnen, daß sie davon 30 Zentimeter mit der Hand abtragen. Zuerst gab man diesen Befehl den Frauen, in der Meinung, diese würden bald aufgeben und bereit sein, ihr Gewissen zu verletzen. Statt dessen führten sie die mühselige Arbeit aus und hielten an ihrer Überzeugung fest. Die Männer mußten starke Stämme zersägen und wegtragen. Sie wurden auch gezwungen, große Steinblöcke über Entfernungen von bis zu 4 Kilometern zu schleppen. Die Kranken ließ man einfach weiterarbeiten. Die Aufseher spotteten: „Euer Gott wird euch schon helfen.“

      Noch immer führen die Politiker die Verfolgung an

      Vertreter der Regierung Malawis haben sich nicht nur geweigert, Jehovas Zeugen Erleichterung zu verschaffen, sondern einige von ihnen stacheln immer noch zu fortgesetzten Angriffen an.

      In einem Landesteil Malawis sprach der Abgeordnete Katora Phiri in verschiedenen Orten zur Bevölkerung und rief die Leute auf, Jehovas Zeugen noch mehr zuzusetzen. Er forderte sie auf, die Zeugen aus der Gegend auszurotten. Das führte dazu, daß vier Versammlungen der Zeugen Jehovas in diesem Gebiet angegriffen wurden, wobei man die Männer verprügelte.

      Am 11. November 1975 setzte ein anderer Abgeordneter namens Muluzu im Dorf Chiendausiku drei Häuser von Zeugen Jehovas in Brand. Am 13. November veranlaßte Muluzu, unterstützt vom Häuptling des Dorfes, daß vier weitere der einfachen Häuser der Zeugen niedergebrannt wurden. Und am 15. November steckte man in den Dörfern Mdala und Mgochi noch zwei Häuser von Zeugen an.

      Auch die Polizei Malawis ist nicht frei von Schuld. Im Gebiet von Ncheu verprügelten Jugendliche der „Malawi Congress Party“ christliche Männer und Frauen an mehreren Orten und verletzten sie schwer; eine der Frauen war so schwer geschlagen worden, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Krankenhaus meldete diesen Fall der Polizei. Als man die Zeugin entließ, kam die Polizei, doch nicht, um sie zu bitten, die Täter bei der Verhaftung zu identifizieren, sondern um sie selbst festzunehmen! In der Polizeistation Shape Valley wurden Christinnen eine ganze Nacht lang mißbraucht, bevor man sie gefangensetzte.

      So unglaublich es erscheinen mag, die Regierung von Malawi hat es bisher nicht für angebracht gehalten, die brutalen Angriffe auf diese religiöse Minderheit, die sich jetzt zum wiederholten Mal ereignen, zu beenden. Immerhin ist es in einigen Gegenden des Landes etwas ruhiger geworden. Manche Dorfbeamten waren so anständig und mitfühlend, den Zeugen zu gestatten, unbelästigt in ihrem Heimatdorf zu wohnen und ihre Gärten zu bebauen. Diese Beamten legen Ehre für ihr Land ein; doch leider sind auch sie in der Minderzahl.

      Auf das Problem, daß offizielle Stellen untätig bleiben, wies ein Artikel in der Zeitung The Nigerian Chronicle vom 26. Dezember 1975 hin. Darin wurde auf die in Kenia erscheinende Zeitung Daily Nation Bezug genommen, in der stand, Afrika werde „immer berüchtigter dafür, daß unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden“. Darauf folgte als Erklärung: „Wenn in Amerika, Rußland oder Südafrika, in Indien und China Menschen verfolgt werden, werden die dafür Verantwortlichen einstimmig verdammt. Geschieht aber so etwas in afrikanischen Ländern, halten es noch nicht einmal offizielle Vertreter der Organisation für die Einheit Afrikas (OAU) für nötig, etwas dazu zu sagen.“

      Wieder einmal suchten Jehovas Zeugen aus Malawi Zuflucht außerhalb der Grenzen ihres Landes, weil die führenden Persönlichkeiten ihres Landes nichts unternahmen oder sogar selbst an der Verfolgung beteiligt waren. Zum Teil konnten sie Zutritt zum Flüchtlingslager Milange in Moçambique finden. Gemäß einer Nachricht vom Januar 1976 hielten sich zu diesem Zeitpunkt über 12 000 malawische Christen in dem Lager auf, zusammen mit über 10 000 ihrer Glaubensbrüder aus Moçambique, die ähnlichen Erprobungen ihres Glaubens ausgesetzt sind.

      Werden Jehovas Zeugen schließlich von ihrem Widerstand abzubringen sein, wenn diese grausame Schreckensherrschaft weiter anhält? Werden sie ihre Lauterkeit gegenüber Jehova Gott aufgeben? Oder werden die Führer Malawis schließlich ihre Christenverfolgung einstellen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der folgende Artikel.

  • Wann werden die Greueltaten ein Ende nehmen?
    Erwachet! 1976 | 8. Juni
    • Wann werden die Greueltaten ein Ende nehmen?

      GANZ gleich, ob die Berichte über die Zeugen Jehovas in Malawi aus den Flüchtlingslagern oder aus den Konzentrationslagern dort kommen, sie alle sprechen von unerschütterlichem Mut und Glauben. Selbst in den Gefangenenlagern finden regelmäßig biblische Gespräche und Zusammenkünfte statt, die der Aufrechterhaltung eines guten geistigen Zustandes dienen. Die Gefangenen finden Trost und Ermutigung in Worten wie diesen, die von dem Apostel Petrus stammen:

      „Geliebte, laßt euch das, was unter euch brennt und was euch als Prüfung widerfährt, nicht befremden, als ob euch etwas Befremdendes zustoße. Im Gegenteil, freut euch weiterhin, insofern ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid“ (1. Petr. 4:12, 13).

      Die Zeugen Jehovas in Malawi sind keine abartige „Splittergruppe“, die andere Maßstäbe oder Ansichten vertritt als die Zeugen Jehovas in der übrigen Welt. Wie alle Zeugen Jehovas bemühen sie sich, vorbildliche Steuerzahler und Staatsbürger zu sein. Sie anerkennen rückhaltlos die Anweisungen des Apostels Paulus in Römer 13:7: „Erstattet allen, was ihnen gebührt: dem, der die Steuer verlangt, die Steuer; dem, der den Tribut verlangt, den Tribut.“ Sie werden nicht deshalb angegriffen, weil sie derartigen Staatsbürgerpflichten in irgendeiner Weise nicht nachkämen. Auch geschieht es nicht deswegen, weil sie in irgendeiner Weise staatsfeindlich tätig wären. Wie Zeugen Jehovas überall auf Erden sind sie friedfertige und friedliebende Menschen. In einem Artikel mit der Überschrift „Jehovas Zeugen in Afrika“, den Ernie Regehr für The Christian Century verfaßte, wird gesagt, sie würden „überall als hart arbeitende und sittlich hochstehende Staatsbürger gelobt“.

      Das Gesetz Malawis wird in Wirklichkeit von denen übertreten, die diese Christen einzuschüchtern und zu zwingen suchen, Mitgliedskarten ihrer Partei zu kaufen. Diese Karte ist kein Ausweisdokument, das für alle Bürger vorgeschrieben wäre; sie hat mit der Besteuerung überhaupt nichts zu tun. Es ist ausdrücklich darauf vermerkt, daß dies eine Mitgliedskarte einer politischen Partei ist. Der Präsident Malawis auf Lebenszeit, Dr. H. Kamuzu Banda, gab schon am 6. Oktober 1969 öffentlich bekannt, niemand im Lande sollte gezwungen werden, eine Mitgliedskarte zu kaufen. Doch seine Worte haben es zu keiner Zeit vermocht, die Regierung zu veranlassen, daß jemand, der keine Karte kauft, gegen die Anwendung erpresserischer Methoden oder Gewaltmaßnahmen geschützt wird.

      Wie auch immer man über politische Neutralität denkt — sollten Menschen, die diese Haltung einnehmen, verfolgt, ins Gefängnis gebracht, verprügelt, zu Krüppeln gemacht oder sogar umgebracht werden? Genau das geschieht zur Zeit in Malawi. Was kann man tun, um seinem Entsetzen über diese ungerechtfertigte Christenverfolgung in Malawi Ausdruck zu verleihen? Man könnte seine Ansichten in einem Brief darlegen, den man an die Regierungsvertreter Malawis schickt. Ihre Namen und Adressen sind angegeben.

      Doch nicht nur die Weltöffentlichkeit hat diese Greueltaten zur Kenntnis genommen. Auch Jehova Gott, dem diese christlichen Zeugen dienen, hat davon Notiz genommen. Es ist deutlich geworden, daß er ihnen „die Kraft, die über das Normale hinausgeht“, gegeben hat, und sie haben ausgeharrt. Vor aller Welt erwerben sie sich einen bemerkenswerten Ruf der Lauterkeit und Treue (2. Kor. 4:7-9).

      Die Welt blickt auf Malawi. Was dort an brutalen Handlungen gegen friedliebende, gesetzestreue und anständige christliche Zeugen Jehovas getan wird, bleibt nicht im dunkeln und vor der Öffentlichkeit verborgen. Es ist weltweit bekanntgeworden. Was werden die Führer Malawis unternehmen, um den Greueltaten ein Ende zu machen? Menschen, die Freiheit und Gerechtigkeit lieben, warten mit Spannung darauf.

      [Kasten auf Seite 8]

      REGIERUNGSVERTRETER, AN DIE MAN SCHREIBEN KANN

      His Excellency the Life President of Malawi

      Ngwazi Dr. H. Kamuzu Banda

      Central Government Offices

      Private Bag 301

      Capital City

      LILONGWE 3

      Malawi, Central Africa

      The Honourable R. A. Banda, S.C., M.P.

      Minister of Justice and Attorney General and Minister of Local Government

      Private Bag 333

      LILONGWE

      Malawi, Central Africa

      The Honourable P. L. Makhumula Nkhoma, M.P.

      Minister of Health

      P.O. Box 351

      BLANTYRE

      Malawi, Central Africa

      The Honourable D. Kainja Nthara, M.P.

      Minister of Community Development and Social Welfare

      P.O. Box 5700

      LIMBE

      Malawi, Central Africa

      The Honourable R. T. C. Munyenyembe, M.P.

      Minister of Education

      Private Bag 328

      Capital City

      LILONGWE 3

      Malawi, Central Africa

      The Honourable N. P. W. Khonje, M.P.

      Speaker of the Parliament of Malawi

      P.O. Box 80

      ZOMBA

      Malawi, Central Africa

      The Honourable D. T. Matenje, M.P.

      Minister of Finance, Trade, Industry and Tourism

      P.O. Box 30049

      Capital City

      LILONGWE 3

      Malawi, Central Africa

      The Honourable R. B. Chidzanja Nkhoma, M.P.

      Minister of Organization of African Unity Affairs

      P.O. Box 211

      LILONGWE

      Malawi, Central Africa

      The Honourable A. A. Muwalo Nqumayo, M.P.

      Minister of State in the President’s Office

      P.O. Box 5250

      LIMBE

      Malawi, Central Africa

      Mr. Aleke K. Banda

      Deputy Chairman/Managing Director

      Press (Holdings) Limited

      P.O. Box 1227

      BLANTYRE

      Malawi, Central Africa

      Mr. Richard Katengeza

      P.O. Box 5144

      LIMBE

      Malawi, Central Africa

  • Die Kunst der Wettervorhersage
    Erwachet! 1976 | 8. Juni
    • Die Kunst der Wettervorhersage

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Honduras

      WETTERVORHERSAGEN hören wir wahrscheinlich jeden Tag. Fast alles, was wir tun, wird durch das Wetter beeinflußt. Man fragt sich, wie es möglich ist, etwas so Veränderliches wie das Wetter vorherzusagen.

      Wenn das Wetter vorhersagbar ist, warum haben dann die Meteorologen oft nicht recht mit ihrer Voraussage? Um die Aufgabe des Meteorologen richtig zu verstehen, müssen wir uns etwas näher damit befassen, was Wetter ist und wie es entsteht.

      Die Atmosphäre über der Erdoberfläche erstreckt sich Hunderte von Kilometern in den Weltraum. Doch wir kümmern uns nur um die unterste Schicht, etwa 10 bis 15 Kilometer, Troposphäre genannt. In dieser Schicht befinden sich etwa drei Viertel der gesamten Luft der Erde, und hier spielt sich unter Mitwirkung des Wasserdampfes fast das gesamte Wetter ab. Vor allem drei Eigenschaften der Atmosphäre sind am Wetter beteiligt: die Temperatur, der Druck und die Feuchtigkeit.

      Die Temperatur

      Die grundlegende Ursache für das Entstehen jeglichen Wetters ist die ungleiche Erwärmung der Atmosphäre durch die Sonnenstrahlen. Dazu kommt es, weil die Atmosphäre selbst durchlässig ist und sehr wenig Energie direkt aus dem Licht der Sonne aufnimmt. Die Sonnenstrahlen nehmen ihren Weg durch die Atmosphäre hindurch bis zur Erdoberfläche, die sie entweder reflektiert oder sie in sich aufnimmt, und dies unterschiedlich stark. Das Wasser reflektiert das Licht stärker, und das Land — besonders dunkler Erdboden — nimmt mehr Sonnenstrahlen in sich auf, absorbiert sie. Wenn eine Oberfläche einen großen Anteil der Sonnenstrahlen absorbiert, wird sie erwärmt. Reflektiert sie einen großen Anteil, bleibt sie kühler.

      Die Äquatorzonen erhalten mehr Wärme, weil dort die Sonnenstrahlen senkrecht einfallen. In den Polargebieten treffen sie schräg auf, so daß die Wärmeenergie eines gleich großen „Strahlenbündels“ über ein größeres Gebiet verstreut ist. Außerdem reflektieren

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