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Hält dich das Fernsehen vom Lesen ab?Erwachet! 1982 | 22. November
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das Grauen eines schrecklichen Vorfalls „verlangsamt“ oder abschwächt. Aber was steckt hinter der Bedeutung? Welche Wurzeln hat der Baum, der die Nuß hervorbrachte?
Wir finden „Katalysator“ inmitten einer ganzen Familie von Wörtern. Direkt darunter befindet sich im Wörterbuch das Wort „Katalyse“. Manche Wörterbücher verraten uns unter anderem, daß es durch die Verschmelzung der beiden griechischen Wurzelwörter kata (herab) und lyein (lockern) entstanden ist.
Die Wurzelwörter eines Wortes auszugraben dient in mehrfacher Hinsicht unserer Bildung. Es hilft uns, Wörter im Gedächtnis zu behalten. Das Verstehen von Wörtern, die wir bereits kennen, wird vertieft. Auf einmal eröffnen sich uns ganz neue Wortfamilien. Sprachexperten sagen, daß das Erfassen der Wurzelbedeutung der größte Lohn für den Gebrauch des Wörterbuches ist.
Vor und nach „Katalysator“ finden wir Spalten von Wörtern, die alle mit dem griechischen kata (herab) beginnen. Im folgenden werden einige aufgeführt:
„Katachrese“ [kata, herab oder gegen, chresthai, gebrauchen]: der „Gegengebrauch“ oder Mißbrauch eines Wortes — etwas, wovor wir uns hüten wollen.
„Kataklysmus“ [kata, herab, klyzein, waschen]: eine Überschwemmung.
„Katastrophe“ [kata, herab, strephein, umwenden]: Ruin, Unheil, Unglück ... Schon durch ein einfaches Wurzelwort tut sich uns eine ganze Welt von Wörtern auf.
Hier beginnt der Wortschatz. Zusätzliche Bedeutungen ergeben sich durch das Hinzufügen von Vorsilben und Nachsilben. Probieren wir einmal aus, was mit dem Wortstamm „form“ geschieht, wenn wir eine Vorsilbe wie „kon“ oder „Re“ hinzufügen oder wenn wir eine Nachsilbe, wie zum Beispiel „bar“ oder „los“, anhängen.
Allein die Einführung auf den ersten Seiten eines guten Wörterbuches zu studieren ist eine sehr gute Schulung. Ob du noch zur Schule gehst oder nicht, du kannst an Lesefertigkeit gewinnen, indem du, wie oben beschrieben, vollen Gebrauch von Wörterbüchern machst.
Was ist lesenswert?
Inmitten des Wirrwarrs von Schundliteratur an Zeitschriftenständen und in Buchhandlungen gibt es immer etwas Wertvolles, was man aussuchen und lesen kann. Aber nach welchen sicheren Richtlinien kann man guten Lesestoff finden? Eine der besten Richtlinien für die Auswahl von Lesestoff oder jegliche andere Form der Kommunikation wurde vor fast zweitausend Jahren aufgezeichnet: „Was irgend wahr, ... von ernsthaftem Interesse, ... gerecht, ... keusch, ... liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge erwägt weiterhin“ (Die Bibel, Philipper 4:8).
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Wertlose GötterErwachet! 1982 | 22. November
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Wertlose Götter
In einem Kommentar unter der Überschrift „Marx, Mao und ich“ schrieb der Leitartikelschreiber von Le Journal de Genève: „Die Götter sind launisch und entsprechen nicht immer den Hoffnungen, die man in sie setzt. Die Menschen des Altertums, die das wohl erkannten, wählten sich aus ihrem Pantheon einen anderen Gott, sobald der bisherige ihre Opfer ablehnte. ... Viele unserer Zeitgenossen beteten Marx an, aber sie wurden nicht besonders dafür belohnt. ... Manche wandten sich Mao zu, aber seine Bilder wurden plötzlich von den Wänden gerissen. ... In ihrer Hilflosigkeit haben sich die Gläubigen dem Ichkult zugewandt, einem ebenfalls sehr strengen Gott mit anspruchsvollen Riten.“
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