-
Wir beobachten die WeltErwachet! 1980 | 22. August
-
-
Krebsbekämpfung im Dilemma?
◆ Beim deutschen Krebskongreß in München standen naturwissenschaftliche Methoden der Krebsbekämpfung im Mittelpunkt. „Die Frage des Kommentators: ,Machen wir uns etwas vor?‘ wurde in der letzten Hauptsitzung des Kongresses zwar nicht ausdrücklich bejaht, doch die Erfolgsbilanz der Referenten zum Thema, was denn nun neu sei in der Onkologie, blieb überaus bescheiden“, notiert die Süddeutsche Zeitung. Zum Beispiel mußte für den Bereich der zellwachstumshemmenden Mittel zugegeben werden, daß die Chemotherapie immer noch recht konventionell ist und daß nicht tumorspezifisch behandelt wird. „Die Folge: Schwerwiegende Nebenwirkungen, zum Teil sogar massive Organzerstörungen“, schreibt die Zeitung weiter. Es sei gewiß, „daß durch Chemotherapie die Lebensqualität des Krebskranken erheblich gemindert wird“. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, erscheine es auch fraglich, „ob die zytostatische Behandlung das Leben verlängern kann. Allenfalls bilden sich die Geschwülste für einen Zeitraum von einigen Wochen oder Monaten wieder zurück.“ Die herkömmliche Krebsbekämpfung habe mit ihrem naturwissenschaftlich-technischen Zweckoptimismus Hoffnungen geweckt, die sie nur zum Teil erfüllen könne.
Schnelle Züge
◆ Frankreich baut eine Gleisstrecke zwischen Paris und Lyon für Züge mit 425 km/h, die damit eine der schnellsten Eisenbahnstrecken der Welt sein wird. Seit sechs Jahren testen die Franzosen elektrisch betriebene Züge mit Geschwindigkeiten von 310 km/h. Selbst die Kurven auf der neuen Strecke erlauben den Zügen Geschwindigkeiten von 260 km/h. Man plant, die Arbeiten an der Strecke bis 1983 zum Abschluß zu bringen, obgleich 70 Prozent der Anlage bereits 1981 freigegeben werden sollen. Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, dann werden die Fahrgäste von Paris nach Lyon mit durchschnittlich 212 km/h „jagen“ und dafür nur zwei Stunden brauchen. Heute werden für diese Strecke drei Stunden und vierzig Minuten benötigt.
Das erste deutsche Versuchsfahrzeug der Eisenbahn für Geschwindigkeiten über 300 km/h fährt auch schon in der Bundesrepublik Deutschland. Wie das Bundesbahn-Zentralamt in Minden mitteilte, sollen nach Abschluß der ersten sicherheitstechnischen Untersuchungen weitere Prototypen der elektrisch betriebenen Schienenfahrzeuge auf der von der Bundesbahn geplanten Versuchsstrecke bei Rheine im Emsland mit mehr als 300 km/h gefahren werden.
Führerscheinprüfung: Ein Drittel fiel durch
◆ Jeder dritte Deutsche fiel im letzten Jahr bei der Führerscheinprüfung durch. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes haben sich 1979 rund 2,6 Millionen Kandidaten um eine Fahrerlaubnis beworben, die meisten davon um eine sogenannte Ersterteilung. Insgesamt erhielten im letzten Jahr 1,36 Millionen Bürger zum ersten Mal einen Führerschein. 14 000 Personen mußten sich einer Überprüfung ihrer theoretischen Kenntnisse unterziehen, weil sich in der Verkehrssünderkartei in Flensburg zu viele Punkte angesammelt hatten, darunter waren allerdings nur 600 Frauen. Fast 60 Prozent der „Verkehrssünder“ scheiterten dabei, und auch bei den angebotenen Wiederholungsprüfungen sah das Ergebnis nicht besser aus.
Oft springen die Großeltern ein
◆ Nur 47 Prozent der alleinstehenden Mütter können sich ausschließlich um ihre Kinder selbst kümmern; bei den ledigen Müttern sind es nur 40 Prozent. Aus einer Untersuchung des Deutschen Jugendinstituts in München geht weiter hervor, daß fast jedes dritte Kind in der Bundesrepublik Deutschland unter drei Jahren wegen der Berufstätigkeit seiner Mutter von anderen Personen betreut wird. In erster Linie springen allerdings — in etwa 46 Prozent der Fälle — die Großeltern ein, und so können die Kinder trotzdem in der gewohnten familiären Umgebung bleiben. Nur 27 Prozent der Kinder kommen in Tagespflegestellen, Kinderheime, Krippen oder Dauerpflegestellen. Nach Ansicht des Forscherteams des Deutschen Jugendinstituts soll eine Betreuung der Kleinkinder durch andere Bezugspersonen nicht zu Schädigungen oder Verhaltensstörungen führen, sondern in mancher Hinsicht für die Kinder sogar förderlich sein, wobei der Zeitpunkt der Trennung von der Mutter entscheidend sei. Am ungünstigsten reagiere ein etwa einjähriges Kind auf einen plötzlichen Wechsel der Betreuungsperson.
Die wilde Tomate tötet Insekten
◆ Chemiker der Universität von North Carolina (USA) haben in den Blättern der wilden Tomate (Lycopersicon hirsutum) das starke Insektengift 2-Tridecanon entdeckt. Die „Giftimprägnierung“ erwies sich als so stark, daß Läuse und Würmer schon nach bloßer Berührung mit solchen Blättern starben. Die „moderne“ Tomate (Lycopersicon esculentum) hat jedoch dieses „eingebaute“ Schädlingsbekämpfungsmittel bei ihrer Umwandlung in eine Kulturpflanze fast ganz verloren. Doch noch immer besagt eine Regel der Gärtner, daß Tomatenpflanzen im Garten Fliegen und Ameisen vertreiben.
Kleiderfarbe und Sommerhitze
◆ Die meisten Menschen glauben, daß im Sommer nur helle Kleidung kühl hält. Aber warum sind dann die Roben der Beduinen von der Sinaihalbinsel traditionsgemäß schwarz? Einige Wissenschaftler der Universität von Tel Aviv und der Harvarduniversität wollten der Sache auf den Grund gehen. Wie die britische Zeitschrift Nature berichtet, stellten sie fest, daß die Oberfläche einer schwarzen Robe tatsächlich 6 °C wärmer war als die der weißen. Trotzdem nahm die Haut der Testperson in beiden Roben dieselbe Wärme auf, und die körpereigene Wärme war identisch. Die Forscher vermuten, daß der Wärmeaustausch durch Konvektion in der Luftschicht unter der schwarzen Robe größer ist. Die erwärmte Luft zwischen menschlicher Haut und Robe könnte sich dabei wie die Luft in einem Kamin verhalten, die nach oben steigt und somit nach außen gelangt. Dieser Vorgang vermittelt möglicherweise das Gefühl, daß die dunkle Robe mehr kühlt als eine hellfarbene.
Newtons Krankheit
◆ Isaac Newton (1643—1722), genialer Entdecker, Mathematiker und Begründer der mathematischen Naturwissenschaften und der modernen Naturphilosophie, litt an einer Krankheit, über deren Ursache man sich bisher nicht im klaren gewesen ist. Von 1692 an hatte Newton einige Jahre lang unter Verfolgungswahn, Depressionen, schwerer Schlaflosigkeit und Gedächtnisverlust gelitten. Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern sind unabhängig voneinander zu dem Ergebnis gekommen, daß Newtons Zusammenbruch die Folge der ständigen Vergiftung mit Schwermetallen bei seinen physikalischen, chemischen und alchemistischen Forschungen im Labor gewesen ist. Newton hatte nicht nur mit bloßen Händen mit Metallen wie Blei, Arsen, Antimon und Quecksilber hantiert, sie in offenen Kesseln und über Kerzenflammen erhitzt und dabei Metalldämpfe eingeatmet, sondern auch die Produkte seiner Versuche auf ihren Geschmack geprüft. Ein Beweis, der die Richtigkeit der angenommenen Metallvergiftung bestätigt, lieferten spurenanalytische Untersuchungen der von Generation zu Generation als kostbarer Familienbesitz vererbten „Locken“ Newtons. Sie enthielten ungewöhnlich hohe Konzentrationen an Blei, Antimon und Quecksilber.
Autotunnel zwischen Afrika und Asien
◆ Die Kontinente Asien und Afrika werden durch einen Autotunnel miteinander verbunden. Im Mai dieses Jahres beobachtete der ägyptische Staatspräsident Anwar el-Sadat den Grabungsdurchbruch für den 1,64 km langen Tunnel unter dem Suezkanal, der voraussichtlich 1981 seiner Bestimmung übergeben werden kann. Der 17 km nördlich von Suez gelegene Ahmad-Hamdi-Tunnel wird die erste feste Verbindung zwischen dem Nildelta und der Sinaihalbinsel darstellen, die durch den Suezkanal getrennt sind. Eine Brücke über dem Kanal existiert bisher noch nicht.
Dem Weltkirchenrat gedankt
◆ Der Ministerpräsident der neuen Republik Simbabwe, Robert Mugabe, hat dem Weltkirchenrat für dessen Unterstützung im Kampf um die Unabhängigkeit des Landes gedankt. Mugabe hatte in Salisbury eine Delegation des Rates zu einem Gespräch über die künftige Entwicklung Simbabwes empfangen. Dabei wurde auch die Bedeutung unterstrichen, die die Kirchen in einem unabhängigen Simbabwe haben werden. Als neuer Präsident des Landes wurde der Methodistenpfarrer Canaan Banana vereidigt.
-
-
Steht das Ende der Welt bevor?Erwachet! 1980 | 22. August
-
-
Steht das Ende der Welt bevor?
Vor langer Zeit inspirierte Gott seine Propheten, Ereignisse aufzuzeichnen, die noch weit in der Zukunft lagen. Heute gehen ihre Prophezeiungen in Erfüllung, was zeigt, daß das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge kurz bevorsteht. Was kommt dann? Viele Leute möchten das gerne wissen.
Lesen Sie die überraschenden Antworten in dem Buch Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten? Sie erhalten dieses 192 Seiten starke Taschenbuch für 1,50 DM.
Senden Sie mir bitte das Buch Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten? Ich lege 1,50 DM (20 lfrs) in Briefmarken bei.
-