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Toleranz führt zu Einheit und MehrungDer Wachtturm 1952 | 1. Dezember
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Leben zuerst das Königreich suchen und uns in unserer Predigttätigkeit auf das Thema des Königreiches konzentrieren, vermeiden wir es, auf Nebenwege zu gelangen in Verbindung mit solch unbedeutenden Dingen wie das Essen von Fleisch oder Gemüse und das Trinken von Kaffee, Tee oder alkoholischen Getränken oder das Pflegen diskutierbarer persönlicher Gewohnheiten.
„Wir aber, die stark sind, sollten die Schwachheiten derer tragen, die nicht stark sind, und nicht uns selbst gefallen. Ein jeder von uns gefalle seinem Nächsten im Guten, zu seiner Erbauung.“ (Röm. 15:1, 2, NW) Intoleranz ist die faule Frucht der falschen Anbetung. Christliche Toleranz ist die edle Frucht wahrer Anbetung, die zu Einheit und Mehrung führt.
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Der Name Jehovas ein starker TurmDer Wachtturm 1952 | 1. Dezember
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Der Name Jehovas ein starker Turm
„Der Name Jehovas ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit.“ — Spr. 18:10.
1. Warum müssen wir eine genaue Erkenntnis des Namens Jehovas haben, und wie sprach der König David von Jehova?
SICHERHEIT, Schutz und Friede sind durch eine genaue Erkenntnis des Namens Jehovas möglich. Dies ist eine der grossen Wahrheiten der Schrift und ist dermassen wichtig, dass unser Leben davon abhängt. Jahrtausende hindurch hat Jehovas Volk Vertrauen gehabt zu seinem Namen, und es ist nun nötig, dass die heutige Generation ihn erkenne. David war jemand, der aus der Sicherheit, die Jehova, der Name Gottes, bot, den vollsten Nutzen zog; und in einem der von ihm verfassten Lieder drückt er diese Wahrheit auf bestimmte Weise aus. Er schrieb: „Jehova ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter. Gott ist mein Fels, auf ihn werde ich trauen, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste [mein hoher Turm, AS] und meine Zuflucht … Ich werde Jehova anrufen, der zu loben ist.“ (2. Sam. 22:1-4) In den nachfolgenden Versen drückt er sich voll jubelnder Dankbarkeit in manch kraftvollen Sprachbildern aus, die extrem tönen mögen und doch nur schwach all das zum Ausdruck bringen, was Jehova getan hat und für die tun wird, die ihr Vertrauen in ihn setzen.
2. Brauchen wir heute einen „starken Turm“, und weshalb? Was zu wissen ist für uns vor allem nötig?
2 In alten Zeiten wurde zur Verteidigung und Sicherheit ein starker Turm gebaut. Heute bedürfen wir keines starken Turms aus Backstein, Naturstein oder Zement, denn unsere Feinde bekämpfen uns nicht mit Pfeil und Bogen noch mit Granaten oder andern Explosivstoffen. Unser Kampf ist weit verschieden davon, und dennoch bedürfen wir der Sicherheit. „Obwohl wir im Fleische wandeln, kämpfen wir nicht gemäss dem, was wir im Fleische sind. Denn die Waffen unseres Kriegszuges sind nicht fleischlich, sondern mächtig von Gott zum Überwinden von starken Verschanzungen.“ Unsere Verteidigung besteht nicht aus materiellen Dingen, und unsere Feinde sind nicht in erster Linie Fleisch und Blut. „Übrigens, erwerbet weiterhin Kraft im Herrn und in der Macht seiner Stärke. Ziehet an die vollständige Waffenrüstung Gottes, damit ihr wider die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermöget; denn wir haben einen Kampf, nicht wider Blut und Fleisch, sondern wider die Herrschaften, wider die Autoritäten, wider die Weltherrscher dieser Finsternis, wider die bösen Geist-Mächte in den himmlischen Örtern.“ (2. Kor. 10:3, 4; Eph. 6:10-12, NW) Während die Treuen der alten Zeit Steintürme besassen, welche grosse Sicherheit boten, setzten sie ihr wahres Vertrauen doch in den Namen Gottes, und gleichwie sie ihr Vertrauen in diesen setzten, tun wir es heute. Wie können wir denn ‚in diesen Turm hineinlaufen und in Sicherheit sein‘? Wir müssen zuerst wissen, was der „Name“ bedeutet.
DER NAME
3. Erkläre einige der Bedeutungen des Namens. Helfen uns diese Definitionen? Wie?
3 Jehova ist der Name, welchen sich der Schöpfer selbst gegeben hat und welcher Persönlichkeit anzeigt. Es gibt nur e i n e n Jehova. Nie lesen wir von ‚dem Jehova Israels‘ oder dem ‚lebendigen Jehova‘, denn Jehova lebt. Der Name gestattet keine Begrenzungen. Die ausgezeichnetsten Eigenschaften des Namens sind selbstseiend, unwandelbar und ewig. Er offenbarte sich dem Mose. „Da sprach Gott zu Mose: ICH BIN, DER ICH BIN … Jehova, der Gott eurer Väter … Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht.“ (2. Mose 3:14, 15) Der Name „ICH BIN“ kommt vom selben hebräischen Wurzelwort wie Jehova. Andere Wiedergaben des vollen Ausdruckes sind: „Ich bin, weil ich bin“; „Ich bin, der ich bin“; „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Jedes lebende Geschöpf, sei es sichtbar oder unsichtbar, ist oder existiert kraft einer von Jehova getroffenen Vorkehrung, aber ‚Er ist, weil er ist‘. Niemand anders ist in diesem Sinne. Diese Definitionen weisen deutlich auf den Gedanken des unabhängigen Daseins hin, eines Willens und Handelns, die keiner andern Gewalt unterworfen sind. Er ist immerdar und ist stets derselbe, hört nie zu sein auf, kann sich nicht verändern und ist ewig.
4. Wie befähigt uns das Verständnis seines Namens, Vertrauen in ihn zu haben?
4 Der Name ist weit verschieden von den Namen der heidnischen Götter, denn sie beruhen ausschliesslich auf vermeintlichen vergangenen Tatsachen und nicht auf der Zukunft, während der Name Jehova vergangene Taten, gegenwärtige Werke und das künftige Vorhaben bezeugt. Unser Gott Jehova ist gerade das, was er ist und durch sich selbst bestimmt, und die Offenbarung seiner Werke wird nicht durch irgend etwas ausser ihm bestimmt. Er besitzt absolute Freiheit und absolute Unabhängigkeit und absolute Unveränderlichkeit. Seine eigenen Worte und Taten sind unbedingt in Übereinstimmung mit ihm selbst. Dies schliesst unveränderliche Treue ein. „Jehova, dein Gott, ist Gott, der treue Gott, der den Bund und die Güte … denen bewahrt, die ihn lieben.“ (5. Mose 7:9) „Denn ich, Jehova, ich verändere mich nicht.“ (Mal. 3:6; ferner Jes. 44:6) Es kann von Jehova nicht gesagt werden, er sei gewesen oder werde erst, denn er hat nie begonnen und kann nicht zu sein beginnen. Stets ist er ein unleugbarer Ist. Als die Schöpfung begann, war er schon da. Jehova offenbart sich durch seine Taten und Befehle; sein Name ist eine Offenbarung, ein Denkmal, ein Pfand. Er ist der seiend Werdende: „Seiend werde ich, was immer mir gefällt.“ — Einführung zur Emphasised Bible von Rotherham.
5. Wird Jehova immer existieren, und wie wissen wir dies?
5 Jehova sagte zu Mose: „Sehet nun, dass ich, ich bin, der da ist, und kein Gott neben mir! Ich töte, und ich mache lebendig, ich zerschlage, und ich heile; und niemand ist, der aus meiner Hand errettet! Denn ich erhebe zum Himmel meine Hand und spreche: Ich lebe ewiglich!“ (5. Mose 32:39, 40) Von Abraham steht geschrieben: „Und Abraham pflanzte eine Tamariske zu Beerseba und rief daselbst den Namen Jehovas, des ewigen Gottes, an.“ (1. Mose 21:33) Dies ist einer der frühen Texte in der Schrift, in denen eine Eigenschaft Gottes erwähnt wird, und sie weist sogleich auf ewige Dauer hin. Er, der immerdar lebt, dessen Dasein fort und fort weiterläuft aber nie abläuft und von unbegrenzter, unaufhörlicher, unermesslicher Dauer ist. Formen und Erscheinungen erschaffener Dinge mögen wechseln, aber die Ratschläge und Vorsätze Jehovas bleiben und wechseln nie, können nicht vereitelt werden.
6. Was offenbart die Tatsache, dass Jehova E i n e r ist? Wie berührt uns dies?
6 Jehova ist Einer. Es steht geschrieben: „Nun weiss ich, dass Jehova grösser ist als alle Götter.“ „Siehe, Jehovas, deines Gottes, sind die Himmel und die Himmel der Himmel, die Erde und alles, was in ihr ist.“ „Höre, Israel: Jehova, unser Gott, ist nur ein Jehova!“ (2. Mose 18:11 und 5. Mose 10:14; 6:4) Er ist der einzige, absolute, unabhängig Ewige. Daher lautet der Befehl: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“ (5. Mose 6:5) Jehova ist Einer, und alle andern Götter sind nichts. Wir können den grossen Höchsten, Jehova, nur erkennen, indem wir sein heiliges Wort lesen und verstehen, und dann werden wir sehen, wie er seine Universalität und Herrlichkeit in Heiligkeit erklärt. Nichts Erschaffenes ist heilig in sich selbst, denn natürliche Reinheit oder Unreinheit ist nicht identisch mit Heiligkeit oder Unheiligkeit. Die Heiligkeit des Geschöpfes bezieht sich auf das Tun des Willens Gottes, da es der Zustand ist, in welchem das Geschöpf durch göttliche Vorkehrung an Jehova gebunden ist. Jene daher, welche dazu gelangen, Jehova zu erkennen und mit Ihm, dem Heiligen, verbunden zu sein, müssen sich unverzüglich selbst reinigen, denn alle Bundesvorschriften beruhen auf dem Grundsatz: „Ihr sollt heilig sein, weil ich heilig bin.“ Aus diesem Grunde gibt Paulus auch die Ermahnung: „Da wir nun diese Verheissungen haben, Geliebte, wollen wir uns selbst reinigen von jeder Befleckung von Fleisch und Geist, indem wir die Heiligkeit vervollkommnen in Gottesfurcht.“ — 3. Mose 11:44; 2. Kor. 7:1; 1. Pet. 1:16, NW.
7. Was zeigt uns die Tatsache an, dass Jehova „der Fels“ ist? Wie stärkt uns dies?
7 Er ist der Fels: „Den Namen Jehovas will ich ausrufen: Gebet Majestät unserem Gott! Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er!“ „Sei mir ein Fels der Zuflucht, ein befestigtes Haus, um mich zu retten! Denn mein Fels und meine Burg bist du.“ „Nur er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Feste [Turm, AS]; ich werde nicht viel wanken.“ „Sie dringen ein auf die Seele des Gerechten, und unschuldiges Blut verurteilen sie. Doch Jehova ist meine hohe Feste [Turm, AS], und mein Gott der Fels meiner Zuflucht.“ Er ist die unsichtbare Grundlage des Vertrauens, ist vollkommen an Untadeligkeit, weil er der Wahrhaftige und Gerechte ist. „Deine Gerechtigkeit ist gleich Bergen Gottes, deine Gerichte sind eine grosse Tiefe, Jehova.“ Jehova und sein König, Christus Jesus, tun stets das, was recht ist und völlig seinen Vorsätzen und Handlungen entspricht. Abraham sagte: „Fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?“ Jehova ist der grosse Fels der Ewigkeit. — 5. Mose 32:3, 4; Ps. 31:2, 3; 36:6; 62:2; 94:21, 22; 1. Mose 18:25.
8. Erkläre die fünf hier erwähnten Titel.
8 Wir müssen Jehova auch durch seinen Titel Gott erkennen, was den Schöpfer des Himmels und der Erde, aller guten Dinge, und den Geber des Lebens für die Gehorsamen bedeutet. Da er der Allmächtige ist, ist seine Macht unbegrenzt, und niemand kann sich wider ihn behaupten. Er offenbart sich als der Höchste und zeigt klar, dass er über allen ist, der grosse Höchste, die allerhöchste Macht. Ferner wird erkannt, dass er als „Herr der Heerscharen“ den Befehl über alle himmlischen Streitkräfte innehat, und diese werden zur Vernichtung der Bösen im grössten Krieg aller Zeiten gebraucht werden. Als Vater offenbart er sich als der Quell des Lebens und als der gütige Fürsorger für alle, die ewiglich leben werden.
9. Was tat und sagte Jehova als Antwort auf die Bitte Moses, seine Herrlichkeit zu schauen? Erwähne einige der erwähnten Eigenschaften. Wie hilft uns dies?
9 Mose bat Jehova, ihn seine Herrlichkeit schauen zu lassen, und als Antwort sagte Gott: „Ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen und werde den Namen Jehovas vor dir ausrufen.“ Dann tat Gott folgendes, wie geschrieben steht: „Und Jehova stieg in der Wolke hernieder, und er stand daselbst bei ihm und rief den Namen Jehovas aus … Jehova, Jehova, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und gross an Güte und Wahrheit, der Güte bewahrt auf Tausende hin, der Ungerechtigkeit, Übertretung und Sünde vergibt — aber keineswegs hält er für schuldlos den Schuldigen —, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, am dritten und am vierten Gliede.“ (2. Mose 33:19; 34:5-7) So sind denn manche wunderbare Bedeutungen mit dem Namen Jehova verbunden: selbstseiend, mächtig, barmherzig, gütig über alles Erfassen hinaus, langmütig, stark, freigebig, wahr, bewahrend und vergebend, gerecht, ein Rechtfertiger und anderes mehr. Dies ist Jehova, er, zu dem wir in jeder Zeit der Not wegen aller Umstände und Verhältnisse gehen und auf den wir volles Vertrauen setzen und bei dem wir Sicherheit erwarten dürfen — diesen Jehova müssen wir kennen, fürchten und anbeten!
WIE DER NAME SICHERHEIT BIETET
10. Wie wissen wir, dass Paulus und der Herr Jesus Vertrauen in den Namen des Vaters hatten? Erkläre es.
10 Der vorausgehende Aufschluss hat deutlich gezeigt, dass Jehova fähig ist, alle seine Vorsätze auszuführen. Anerkenne dies als Tatsache und mache zuversichtlich Fortschritte, indem du dieselbe Überzeugung hast wie Paulus, der sagte: „Er, der euch ruft, ist treu, er wird es auch tun.“ „Aber der Herr ist treu, und er wird euch fest machen und euch vor dem Bösen bewahren.“ „Lasst uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festhalten, denn treu ist er, der die Verheissung gegeben hat.“ (1. Thess. 5:24; 2. Thess. 3:3; Heb. 10:23, NW) Er wird jene nie im Stich lassen, die ihr Vertrauen in ihn setzen. „Gepriesen sei Jehova! denn wunderbar hat er seine Güte an mir erwiesen in einer festen Stadt. Liebet Jehova, ihr seine Frommen [Heiligen, Al] alle! Die Treuen behütet Jehova … Seid stark, und euer Herz fasse Mut, alle, die ihr auf Jehova harret!“ (Ps. 31:21, 23, 24) Unser Anführer vertraute allezeit vollständig auf Jehova. Er kannte den Namen des Vaters, und von seinem grossen Verhör vor Pilatus wird folgendes berichtet: „Pilatus sagte zu ihm: ‚Redest du nicht mit mir? Weisst du nicht, dass ich Autorität habe, dich freizulassen, und Autorität habe, dich an den Pfahl zu bringen?‘ Jesus antwortete ihm: ‚Du hättest gar keine Autorität über mich, wenn sie dir nicht von oben gewährt worden wäre.‘“ Das Vertrauen war auch vollständig, als er zu Petrus im Garten Gethsemane sagte: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort, denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen. Oder denkst du, dass ich nicht meinen Vater bitten könnte, mir in diesem Augenblick mehr als zwölf Legionen Engel zu senden?“ Selbst seine Peiniger und grausamen Mörder bezeugten sein Vertrauen, denn als er am Stamme hing, sprachen sie viel Lästerliches, zum Beispiel: „Er hat sein Vertrauen in Gott gesetzt; Er rette ihn jetzt, wenn Er ihn begehrt; denn er sagte: ‚Ich bin Gottes Sohn.‘“ (Joh. 19:10, 11; Matth. 26:52, 53; 27:43, NW) Es war prophezeit worden, dass er dieses Vertrauen hätte. „Befehle dich Jehova an! er befreie ihn, er errette ihn, da er Lust an ihm hat!“ (Ps. 22:8, AS) Jesus Christus hatte dieses Vertrauen, da er den Namen seines Vaters kannte, und man beachte das wunderbare Ergebnis: „Gemäss der Wirksamkeit der Kraft seiner Stärke, mit welcher er gewirkt hat im Falle des Christus, als er ihn aus den Toten auferweckte und ihn setzte zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern, hoch über jede Regierung und Autorität und Macht und Herrschaft und über jeden genannten Namen, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem kommenden.“ — Eph. 1:19-21, NW.
11. Werden wir, weil wir auf den Namen Jehovas bauen, verschont von Verfolgung oder körperlichem Schaden? Was war das Zeugnis des Paulus, und wie fand er Sicherheit?
11 Wie also wirkt sich die schützende Eigenschaft des Namens aus in Anbetracht des Umstandes, dass die treuen Diener Jehovas so viel Verfolgung und physische Leiden zu erdulden hatten? Paulus sagte: „Wir sind auf jegliche Weise bedrängt, aber nicht bewegungslos eingeengt; wir sind ratlos, aber nicht unbedingt ohne Ausweg; wir sind verfolgt, aber nicht im Stiche gelassen; wir sind niedergeworfen, aber nicht vernichtet. Allezeit erdulden wir überall an unserm Leibe die Jesus zuteil gewordene todbringende Behandlung, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe geoffenbart werde.“ „In jeder Weise empfehlen wir uns als Gottes Diener, durch das Ausharren in vielem, durch Drangsale, in Nöten, durch Schwierigkeiten, unter Schlägen, in Gefängnissen.“ (2. Kor. 4:8-10; 2. Kor. 6:4, 5, NW) Aber Paulus war in Sicherheit. Er führte einen geraden, treuen Wandel gegenüber Jehova und dem Herrn Jesus und allen Menschen und hatte auch einen lebendigen Glauben an Jehovas Verheissungen. Er war treu und zuverlässig in dem ihm anvertrauten Dienstamt und hatte grosse Liebe zum Herrn und zu den Brüdern. Er war geduldig unter Leiden und mildgesinnt trotz Kränkungen und Provokationen. Er bewahrte einen festen Stand wider die Streitkräfte der Organisation des Teufels, der unsichtbaren und sichtbaren.
12. Erkläre die Sicherheit des Paulus, und warum war er zuversichtlich?
12 Treffend sagte er daher: „Ich habe den rechten Kampf gekämpft, ich bin die Laufbahn bis zum letzten Ende gelaufen, ich habe den Glauben gehalten. Fortan ist mir die Krone der Gerechtigkeit aufbewahrt, die der Herr, der gerechte Richter, mir als Lohn an jenem Tage geben wird.“ (2. Tim. 4:7, 8, NW) Er erhielt Gottes Anerkennung und fühlte sich vollständig in Sicherheit. „Gerade um dieser Ursache willen erleide ich auch diese Dinge; aber ich schäme mich nicht. Denn ich kenne den, dem ich geglaubt habe, und ich hege die Zuversicht, dass er das zu behüten vermag, was ich ihm in Verwahrung gegeben habe bis zu jenem Tage.“ (2. Tim. 1:12, NW) Paulus wurde nicht von einer Verletzung des Fleisches verschont, aber er baute auf Gott, dem er alles anbefohlen hatte, „weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben, der ein Retter aller Arten von Menschen ist, besonders der treuen“. (1. Tim. 4:10, NW) „Ich fahre fort, euer in meinen Gebeten zu erwähnen, damit der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung, um ihn genau zu erkennen, damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisset, welches die Hoffnung ist, zu der er euch berufen hat, und welches der Reichtum der Herrlichkeit ist, den er als Erbe für die Heiligen aufbehält.“ (Eph. 1:16-18, NW) Er wusste, dass alle, die Vertrauen hatten und treu waren, errettet würden, um diese grossen Verheissungen zu ererben. Paulus wusste, wofür der Name stand, und er konnte in allen seinen Erfahrungen Zuversicht üben.
13. Was widerfuhr den Israeliten von seiten der Amalekiter, was sie lehrte, Vertrauen in den Namen Jehovas zu haben?
13 Bisweilen geschieht es im Einklang mit Gottes Willen, dass seine Diener vor körperlichem Schaden beschützt werden, und bisweilen lässt er solches zu; doch zu allen Zeiten wird sein Name ein „starker Turm“ sein, wenn wir all das verstehen, wofür der Name steht, und wir können uns zu unserer Sicherheit dahin begeben. Wenn wir Vertrauen haben, werden die schliesslichen Ergebnisse immer recht sein. Mose kannte den Namen Jehovas und nahm zu seiner Verteidigung bei ihm Zuflucht. Kaum waren die grossen Mengen Israels den Heeren Pharaos durch ein Wunder entronnen, als die Amalekiter sie angriffen, ohne dazu provoziert worden zu sein. Dies taten sie auf die verräterischste und heimtückischste Art, indem sie den Nachtrab überfielen, um die Schwachen, Ermatteten und Erschöpften zu schlagen. (5. Mose 25:17, 18) Damals entschied Mose, dass wider Amalek gekämpft werden solle, und Josua führte das Heer an, während Mose, Aaron und Hur sich auf den Gipfel eines Hügels begaben. Dort erhob Mose, der grosse Mittler, seine Hand mit einem Stabe, wodurch er klar anzeigte, dass er sich für den Sieg auf Jehova verliess. Solange Mose seine Hände emporhielt, hatte Israel die Oberhand, doch wenn seine Hände niedersanken, hatte Amalek die Oberhand. Daher gab man ihm den richtigen Beistand, damit seine Hände droben blieben, bis die Sonne unterging, und um jene Zeit hatte Josua den Sieg gewonnen. Dann sprach „Jehova zu Mose: Schreibe dieses zum Gedächtnis in ein Buch, und lege [es] in die Ohren Josuas … Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen: Jehova, mein Panier! [Jahwe-Nissi, Fussn.]“, also: „Jehova ist mein Banner.“ (2. Mose 17:14-16) Jehova war es, der für Israel gekämpft hatte, und der Ruhm gebührte ihm. Es wurde keine Säule für Josua errichtet, sondern ein Altar für Jehova, denn Er war Israels Verteidigung und starker Turm gewesen. Mose kannte die Barmherzigkeit und liebende Güte des Ewigen.
14. Zeige, wie der Kampf zwischen David und Goliath deutlich die Sicherheit dartut, die in dem Namen zu finden ist.
14 Da ist auch die ergreifende Begegnung Davids mit Goliath. Die Philister hatten die Israeliten und ihren Gott Jehova herausgefordert und veranlasst, dass ihr Riese Goliath vierzig Tage lang auf den Plan trat und darauf wartete, dass die furchtsamen Israeliten seine prahlerische Herausforderung annähmen. David trat auf den Schauplatz und sah sogleich, wie dieser unbeschnittene Philister den Heeren des lebendigen Gottes trotzte. Er nahm die Herausforderung an, und während sie sich zum Kampf auf Leben und Tod trafen, verfluchte Goliath den David bei seinem Gott und sagte: „Bin ich ein Hund, dass du mit Stöcken zu mir kommst?“ Hier schleuderte dieser grosse, bis zu den Zähnen bewaffnete Fleischkoloss dem jungen David Drohungen entgegen, welche genügt hätten, dem Herzen irgendeines Menschen Schrecken einzujagen. Aber David zog mutig in den Kampf, furchtlos und in der vollen Zuversicht, dass er den Sieg gewinne. Niemals zweifelnd oder zögernd, erwidert er diesem schwerfälligen Wüterich: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspiess; ich aber komme zu dir im Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt [herausgefordert, AS] hast. An diesem Tage wird Jehova dich in meine Hand überliefern, und ich werde dich erschlagen und dein Haupt von dir wegnehmen … denn Jehovas ist der Streit, und er wird euch in unsere Hand geben!“ (1. Sam. 17:43-47) David setzte sein ganzes Vertrauen in den Namen Jehovas, indem er sich in bezug auf Erfolg völlig auf ihn verliess. Für die Zuschauenden mochte es scheinen, als ob sich David in den Schlund der Vernichtung hineinstürze, aber David wusste, auf wen er vertraute, und dass Jehova das sein werde, was sein Name versprach. Er vertraute auf den „starken Turm“ und war in Sicherheit. Da stand David (ohne Schwert oder Schild oder Waffenträger) vor dem riesigen Kriegshelden und allen Heeren der Philister; doch im Namen Jehovas war er in voller Sicherheit. „Ich komme zu dir im Namen Jehovas“ — das war seine Verteidigung, und der allmächtige Gott eines Vorhabens liess ihn nicht im Stiche.
15. Welche Erfahrung machte Josaphat mit Ahab, was uns die Notwendigkeit lehrt, sorgfältig zu sein, um zuerst Jehovas Willen kennenzulernen?
15 Ein weiterer Diener, der auf den Namen Jehovas vertraute, war Josaphat. „Sein Herz gewann Mut auf den Wegen Jehovas.“ (2. Chron. 17:6) Nie zog er ohne Jehovas Gutheissung wider den Feind. Bei einer Gelegenheit ersuchte Ahab, der König von Israel, Josaphat, sich ihm in der Schlacht wider die Syrer anzuschliessen, in einem Kriegszug, der schon drei Jahre gedauert hatte. Ahabs Tochter war mit Josaphats Sohn vermählt, und so bestanden Familienbande, und der König von Juda tat sich im Geiste mit Ahab zusammen, sagte aber: „Erkundige dich zuerst, ich bitte dich, nach dem Wort Jehovas.“ (AS) Somit brachte Ahab 400 seiner eigenen Propheten herbei, und sie sagten dem König, hinzugehen und zu kämpfen, denn Sieg würde sein Teil sein. Aber Josaphat war nicht befriedigt. „Ist hier kein Prophet Jehovas mehr, dass wir durch ihn fragen?“ Ahab erwiderte: „Es ist noch ein Mann da, um durch ihn Jehova zu befragen; aber ich hasse ihn, denn er weissagt nichts Gutes über mich, sondern immer nur Böses … Micha, der Sohn Jimlas.“ Micha wurde hergebracht, wahrscheinlich aus dem Gefängnis, um seine Botschaft auszurichten, und er tat es furchtlos, trotz den Drohungen durch des Königs Boten. „So wahr Jehova lebt, was mein Gott mir sagen wird, das werde ich reden!“ Es war günstig für Josaphat, lautete aber wider Ahab. (2. Kön. 8:18; 2. Chron. 18:1-34) Die da vorangehen, indem sie auf den Namen Jehovas vertrauen, müssen wissen, dass sie seinen Willen und nicht den ihrigen tun, wie dies bei Josaphat der Fall war. Er kannte seinen Namen. Er ist allweise und hält sein Versprechen.
16. Wie tat Jehova seinen Schutz Josaphat und Juda wider die Heere der Moabiter, Ammoniter und derer vom Gebirge Seir kund?
16 Später wird Josaphat belagert durch die vereinten Kräfte der Moabiter, Ammoniter und derer vom Gebirge Seir, einer gewaltigen Menge. Was tut der gute König? Unverzüglich flieht er in den „starken Turm“, zu Jehova. „Da fürchtete sich Josaphat, und er richtete sein Angesicht darauf, Jehova zu suchen; und er rief ein Fasten aus über ganz Juda.“ (2. Chron. 20:1-4) Man beachte das Gebet, das er zum Preise Jehovas darbringt; in seiner Zusammensetzung und seinen Ausdrücken ist es eines der beachtenswertesten, die in den Hebräischen Schriften vorkommen. Jehova wird als der Höchste anerkannt, der unwiderstehliche Macht über jedes Geschöpf im Himmel und auf Erden ausübt, als Souverän des Universums. Da die Israeliten sich in einem Bundesverhältnis mit Jehova befanden, sollten sie sich in Gefahren zu ihm hin begeben. Josaphat appelliert an seine Gerechtigkeit und stützt sich völlig darauf, indem er sogar zeigt, dass es ihnen nicht erlaubt war, in das Land ihrer Feinde einzufallen, und dass diese nun Juda angegriffen haben, und schliesslich sagt er: „Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern auf dich sind unsere Augen gerichtet.“ (2. Chron. 20:12) Von sich aus hatten sie keine Kraft, und daher verliessen sie sich gänzlich auf Jehova. Dieser König kannte den Namen Jehovas und wusste, dass er ein starker Turm war, worin er Sicherheit fand. Jehova vernichtete die organisierten Streitkräfte der Moabiter, Ammoniter und derer vom Gebirge Seir mit e i n e m Streich, indem er bewirkte, dass diese bösen Gegner des Volkes Gottes sich gegenseitig umbrachten. Josaphat, ein Diener Gottes, suchte Schutz beim Namen Jehovas und fand Sicherheit.
17, 18. (a) Bedeutet Treue gegen Gott, dass die Feinde nie angreifen werden, und was zeigt die Aufzeichnung? (b) Wie wurde über das in den Namen Jehovas gesetzte Vertrauen und die Zuversicht berichtet?
17 Ferner sei an die Zeit erinnert, als der arrogante assyrische Monarch den Beschluss gefasst hatte, Jerusalem zu zerstören. Hiskia war König. Die Aufzeichnung lautet: „Er tat, was gut und recht und wahr war vor Jehova, seinem Gott. Und in allem Werke, das er anfing im Dienste des Hauses Gottes und in dem Gesetz und in dem Gebot, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit ganzem Herzen, und es gelang ihm. Nach diesen Dingen und dieser Treue kam Sanherib, der König von Assyrien; und er drang in Juda ein und lagerte sich wider die festen Städte, und er gedachte, sie für sich zu erobern.“ (2. Chron. 31:20, 21; 32:1) Hiskia bereitete sich aufs bestmögliche vor, um diesem schrecklichen Feinde standzuhalten, aber sein Vertrauen setzte er in den Namen Jehovas. Er sprach zu den Obersten: „Seid stark und mutig! fürchtet euch nicht und erschrecket nicht vor dem König von Assyrien und vor all der Menge, die mit ihm ist; denn mit uns sind mehr als mit ihm. Mit ihm ist ein Arm des Fleisches; aber mit uns ist Jehova, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Streite zu führen!“ (2. Chron. 32:7, 8) Gläubiges, zuversichtliches Vertrauen hatte Hiskia über den Feind erhoben. Der Assyrer trotzte Jehova mit den Worten: „Und dass Hiskia euch nicht auf Jehova vertröste, indem er spricht: Jehova wird uns gewisslich erretten.“ — 2. Kön. 18:30.
18 Durch seinen Obersten verglich der assyrische Monarch Jehova mit den Göttern der Nationen, die er besiegt hatte, und sandte einen arroganten Brief an Hiskia, worin er ruchlose Lüge und Lästerung gebrauchte. Als der Brief eintraf, begab sich Hiskia in das Haus Jehovas hinauf, breitete ihn vor dem Herrn aus und betete: „Jehova, unser Gott, rette uns doch von seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde wissen, dass du, Jehova, allein Gott bist!“ (2. Kön. 19:19) Jehova erwies sich als ein Bollwerk und als ein starker Turm, indem er sein Volk beschützte, 185 000 Soldaten der Assyrer vernichtete und den grossen Sanherib in sein eigenes Land, zu seinem Untergang zurücktrieb. So bewahrt „Jehova alle, die ihn lieben, und alle Gesetzlosen vertilgt er“. — Ps. 145:20.
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Eine starke Zuflucht heuteDer Wachtturm 1952 | 1. Dezember
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Eine starke Zuflucht heute
1, 2. Weshalb müssen wir heute dasselbe Vertrauen in den Namen Jehovas haben wie seine Diener in vergangenen Zeiten? Welchen Verhältnissen werden wir wahrscheinlich begegnen?
DIE eindrucksvollen und vielsagenden Erfahrungen, die uns im vorangegangenen Artikel zur Kenntnis gebracht worden sind, zeigen deutlich, wie treue Diener Gottes in vergangenen Zeiten beim Namen Jehovas als einem „starken Turm“ Zuflucht nahmen. Genau dasselbe tun wir heute. Derselbe Jehova, in den sie Vertrauen setzten, ist es, dem wir glauben und auf den wir heute bauen. Wir müssen ein starkes Vertrauen haben in Jehova, sowohl persönlich als gemeinsam; und ob es nun Einzelpersonen, lokale Gruppen oder internationale Organisationen seien, die uns zu schaden suchen, wird uns doch der einzuschlagende Lauf deutlich bezeichnet.
2 In diesen letzten Tagen bedrohen lautmäulige Raufbolde und Prahler Jehovas Volk mit körperlichen Verletzungen, und wir wissen, dass wir ihren Angriffen aus uns selbst nicht gewachsen sind. In Treue zur Wahrheit und im Gehorsam gegen die Gebote des Herrn mag ein gewisser Lauf eingeschlagen werden müssen, doch weil wir es tun, droht uns Übles. Oder es mag sein, dass jemandes Stellung in der geschäftlichen Welt wegen seiner Verbindung mit dem Volke des Herrn in Gefahr gerät. Oder vielleicht sind die Zustände daheim wegen des Betreffenden Treue zur Wahrheit sehr kritisch geworden, und er wird mit roher Gewalt bedroht und erleidet andere Arten von Widerstand, sofern er den rechten Lauf nicht aufgibt. Oder vielleicht hat sich eine Pöbelrotte gebildet, um die treuen Zeugen zu schlagen oder sie aus der Stadt zu verjagen, und es gibt keinen Weg des Entrinnens. Was würden wir unter solchen Verhältnissen tun?
3. Was müssen wir in Zeiten der Not tun, um bei seinem Namen Zuflucht zu finden?
3 Vor allem denke daran, wer du bist, dass du ein Kind Gottes bist, ein treuer Nachfolger Christi, dass diese Dinge nicht über dich kämen, wenn du nicht dein Bestes getan hättest, um Jehova zu dienen. Solches ist nicht wegen eigener Torheit oder eigenem Unrechttun über dich gekommen. Denke auch daran, dass dein Gott der allmächtige Schöpfer des Universums, der Höchste ist, und dass sein Sohn der König der neuen Welt ist und nun auf dem Throne sitzt, ferner dass Jehova viele Verheissungen ergehen liess, wonach er für seine Treuen sorgt, und wenn es nötig ist, sollte er angerufen werden, damit er uns zu Hilfe komme. Er wird sein Wort halten. Du wirst es in gewissen Verhältnissen schwierig finden, diesen Punkt betreffend sogleich überzeugt zu sein, doch vertraue auf ihn, und es wird sich bewahrheiten. In deinem Vertrauen musst du völlig zuversichtlich sein, nicht nur hoffen, dass Gott etwas tun kann, dir zu helfen, sondern absolut sicher sein, dass er es tun wird. Und wie können wir so sicher sein? Ganz einfach, weil er es verheissen hat. Sein Name bedeutet so viel. Er bedeutet alles und genügt für alle unsere Bedürfnisse. Können wir uns daran erinnern? Sind wir dessen sicher? Können wir darauf bauen?
4. Wie ermuntern wir uns selbst in Jehova, und weshalb ist dies nötig?
4 Ermutige dich selbst in seinem Namen, indem du dir in den Sinn rufst, was er bedeutet und was damit verbunden ist. Es ist sehr nötig, dass wir uns selbst ermuntern und stärken. Von König David steht geschrieben: „David war in grosser Bedrängnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen … Aber David stärkte sich in Jehova, seinem Gott.“ (1. Sam. 30:6) Er wird sich in den Sinn gerufen haben, dass er Jehova gebeten hatte, ob er gehen und die Philister schlagen solle, und dass ihm gesagt worden war, hinzugehen. Nun hatten die Amalekiter ihren Überfall gemacht und viel Schaden angerichtet, und daher stärkte er sich selbst. (Siehe Psalm 42:6-8.) Wir müssen dasselbe tun. Es ist so nötig, uns den Lauf in Erinnerung zu rufen, den wir eingeschlagen haben, wie wir ihn nach bestem Vermögen prüften, um sicher zu sein, dass er im Einklang sei mit Gottes Willen; und nachdem wir uns dessen versichert haben, stehen wir fest. Habe dann Vertrauen und Zuversicht und zweifle nicht, erkenne völlig, dass du dich auf den Namen Jehovas wie auf einen starken Turm verlassen kannst, und in diesem sind wir in Sicherheit.
5. Erwähne einige der Verheissungen, die Jehova gegeben hat und auf die wir bauen müssen. Warum muss unser Vertrauen völlig sein?
5 Denke daran, wie der Name für den Ewigen steht, für Ihn, der tut, was immer ihm gefällt, den Allmächtigen, Allweisen, immerdar liebenden höchsten Souverän. Dieser Gott ist unser Gott, unser Beschützer zu allen Zeiten. Sein Auge schläft nie, sein Ohr ist stets offen, und er kann niemals der Unwachsamkeit bezichtigt werden. Denke an einige seiner Verheissungen, wie: „Wer im Schirm des Höchsten sitzt, wird bleiben im Schatten des Allmächtigen. Ich sage von Jehova: Meine Zuflucht und meine Burg; mein Gott, auf ihn will ich vertrauen. Weil du Jehova, meine Zuflucht, den Höchsten, gesetzt hast zu deiner Wohnung, so wird dir kein Unglück widerfahren … Er wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten, ich werde bei ihm sein in der Bedrängnis; ich werde ihn befreien und ihn verherrlichen.“ (Ps. 91:1, 2, 9, 10, 15) Diese wahren, von Jehova gegebenen Verheissungen sollen die Glieder seines Volkes in allen Lagen äusserster Not, des Druckes, der Schwierigkeiten, der Angriffe und Gefahren ermutigen. So können sie mit Zuversicht ihr Vertrauen in ihn setzen. Der Name ist eine unsichtbare Burg, und indem wir uns vollständig auf das verlassen, was der Name bedeutet, versetzen wir uns selbst in den starken Turm. Unser Vertrauen muss aber völlig sein. Seine Barmherzigkeit und Treue wird unser Teil sein, sofern wir sie beanspruchen.
6. Führe einige der Schrifttexte an, die Widerstand von seiten der Nationen gegen Gottes Volk anzeigen. Wie hat sich dies in einem gewissen Masse erfüllt?
6 Wir begegnen nationalem und internationalem Widerstand, denn diese Welt hasst Jehova und sein Volk. Dies wird in den Psalmen beschrieben: „Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Es treten auf die Könige der Erde, und die Fürsten ratschlagen miteinander wider Jehova und wider seinen Gesalbten: ‚Lasset uns zerreissen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile!‘“ „Vergiss nicht die Stimme deiner Widersacher! das Getöse derer, die sich wider dich erheben, steigt auf beständig.“ „Denn siehe, deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. Wider dein Volk machen sie listige Anschläge und beraten sich wider deine Geborgenen. Sie sprechen: Kommet und lasset uns sie vertilgen, dass sie keine Nation mehr seien, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel!“ (Ps. 2:1-3; 74:23; 83:2-4) Die Feinde Jehovas haben mehr als einmal versucht, Gottes Volk zu vertilgen, und ein Versuch, der unlängst, in den Jahren 1917-1918 unternommen wurde, misslang, denn Jehova hörte den Schrei der auf ihn Trauenden und errettete sie aus der Todesgrube. Als ferner im Jahre 1933 die sadistischen, dämonisierten Prahler durch die berüchtigte, abscheuliche Naziorganisation die Reihen des Volkes Jehovas sprengten, taten sie ihr Äusserstes, es zu vernichten. Dieser Versuch misslang elendiglich, denn die sich in Jehovas Organisation befanden, bauten auf den Namen, und jene Feinde wurden vertilgt. Dann wiederum im Jahre 1939 und während des Zweiten Weltkrieges suchten die Feinde des Königreiches Gottes sie durch unmenschliche Verfolgungen, Gefängnisstrafen, Verbote, Marterungen und Tötungen zu vertilgen. Wiederum misslang es ihnen, die heilige Nation zu vertilgen, die strikt an der Wahrheit festhielt. Diese Nation hatte den Namen und dessen Bedeutung erkannt und darauf gebaut.
7. Was ist damit verbunden, wenn wir Jehovas Vorhaben zu unserem Vorhaben machen?
7 Einige von Jehovas Volk erlitten bittere Leiden, und einige wurden von ihren Feinden zu Tode gebracht, aber das Vorhaben Jehovas ist nicht verhindert worden, und das Geschick der Treuen ist sichergestellt — ebenso sicher wie dasjenige Abrahams, Davids, Daniels und vieler anderer. Sie alle starben im Glauben und hatten seinen Namen gekannt. Wir alle müssen gleich wie jene verstehen, dass unsere Interessen sich dem Vorhaben Jehovas vollständig unterordnen müssen. Solange dieses Vorhaben gedeiht, sind wir glücklich, ob wir nun leben oder sterben, denn unser ewiges Leben ist uns zugesichert, wenn wir treu sind. Es ist keine Verheissung ergangen, dass wir niemals, unter keinen Umständen verfolgt oder geistig oder physisch verletzt würden. In der Tat haben alle Treuen vor dieser Zeit gelitten, und die Warnung des Paulus lautet: „In der Tat, alle, die mit Gottergebenheit in Gemeinschaft mit Christus Jesus leben wollen, werden auch verfolgt werden.“ (2. Tim. 3:12, NW) Es ist uns aber entschieden Schutz verheissen, wenn wir Jehova von ganzem Herzen trauen.
8. Bekundet Jehova seine Macht heute zugunsten seines Volkes? Was zu folgern veranlasst dies unsere Feinde?
8 Nun, am Ende dieses gegenwärtigen üblen Systems der Dinge, wird Jehova ein wunderbares Werk vollbringen, denn er wird seine Wundermacht zugunsten seiner Treuen offenbaren. Dankbarkeit wird sie überwältigen, wenn sie Zeugen sind von seiner Macht, die er in Tätigkeit setzt, um sie zu verteidigen und die Gegner zu vernichten. Schrecken wird die Aussenstehenden erfassen, wenn sie Jehovas furchtbare Taten sehen werden. Heute sind wir der Schmähung und allen Arten von Verletzungen ausgesetzt, und daher müssen Gehorsam und Treue geübt werden. In der Tat dienen wir den Feinden leicht als Zielscheibe. Unsere Feinde sagen: „Sie können sich nicht selbst verteidigen. Ihr Gott vermag sie nicht zu retten. Wenn er es könnte, warum hat er es nicht schon getan?“ Wohl stimmt es, dass Jehova in der Gegenwart unsere Schlachten nicht aggressiv schlägt, und bisweilen scheint es, als ob wir den Angriffen des Feindes ohne viel Schutz ausgesetzt wären, nur gerade genug, um die Arbeit zu tun; und von Zeit zu Zeit erhalten wir einen gewissen Beweis von seiner Macht zu unsern Gunsten.
9. Wird Jehova aufstehen und für sein Volk kämpfen? Wann, und was wird dann geschehen?
9 Jehova hat aber verheissen, dass es nicht immer so bleibe, denn das Blatt wird sich wenden. Dann werden unsere vielen Feinde die Zielscheibe des Missfallens Jehovas sein. Heute lässt Jehova sie vieles tun, was uns verletzt, doch wenn er sich aufmacht zum Kampfe, wird ihre gehässige Verfolgung plötzlich zum Stillstand kommen, und ihre Leichname werden den Erdboden bedecken. Wie ohnmächtig wird dann die mächtige Organisation Satans sein, denn ein Hauch Jehovas — und sie verschwindet! Wir müssen nur warten, bis Jehova wirklich für uns streitet, und dann werden wir in jeder Hinsicht vollständige und absolute Sicherheit finden. Jehova wird sein Volk vor allem physischen Schaden schützen, um darzutun, dass sein Wort wahr ist. Die vielen Erfahrungen, die Jehovas Macht über sein Volk und die Vernichtung der Feinde desselben zeigen, werden dann in grösserem Umfang denn je ihre Erfüllung finden. Es wird keine Frage sein, wer unser Gott ist, denn sie werden es durch das, was sie sehen und erfahren, wissen. Er ist Jehova und wird tun, was ihm gefällt. „Darum harret auf mich, spricht Jehova, auf den Tag, da ich mich aufmache zur Beute! Denn mein Rechtsspruch ist, die Nationen zu versammeln, die Königreiche zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugiessen, die ganze Glut meines Zornes; denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden.“ „Und Jehova wird ausziehen und wider jene Nationen streiten, wie an dem Tage, da er streitet [stritt], an dem Tage der Schlacht. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird eine grosse Verwirrung von Jehova unter ihnen entstehen.“ — Zeph. 3:8; Sach. 14:3, 13.
JEHOVAS FEINDE HASSEN
10. Erkläre den Unterschied zwischen der Liebe zu unsern Feinden und dem Hass den Feinden Gottes gegenüber.
10 Der Herr Jesus sagte: „Fahret fort, eure Feinde zu lieben.“ (Matth. 5:44, NW) Und er sagte ferner: „Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung wider den Geist wird nicht vergeben werden. Zum Beispiel: wer irgendein Wort wider den Sohn des Menschen redet, dem wird vergeben werden; doch wer irgend wider den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder im gegenwärtigen System der Dinge noch im zukünftigen.“ (Matth. 12:31, 32, NW) Die Menschen mögen uns verdammen, und es mag ihnen dennoch Vergebung zuteil werden. Wir lieben sie nicht wegen der verletzenden Taten gegen uns, doch dürfen wir deswegen keinen Hass gegen sie hegen. Vielmehr lautet das Gebot, für solche Personen zu beten. Die Sachlage ist aber ganz anders, wenn Widersacher in einen Zustand der Gegnerschaft gegen Gott und den Geist gelangen, so dass selbst ungeachtet der Tatsachenbeweise von Jehovas Werk und Macht sie diese entstellen und Gott der Bosheit bezichtigen. Solch überaus niedrige Gesinnung ist lediglich ein Kennzeichen, dass sie auf der Seite Satans, des grossen Gegners, stehen, dessen Ende die Vernichtung ist. Satan ist unser und auch Gottes Feind. Der Herr Jesus hat uns nicht aufgefordert, die zu lieben, die Gott hassen. Seine eigene Verhaltungsweise dient uns als Wegleitung. Als er vom Teufel versucht wurde, sagte er: ‚Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten.‘ Wiederum sprach er: „Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand nicht fest in der Wahrheit, weil Wahrheit nicht in ihm ist … er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ Gott hat Feindschaft gesetzt zwischen dem Samen des Weibes und dem Samen der Schlange, und Feindschaft bedeutet Feindseligkeit oder Hass. Wir können daher diese Welt, Satan oder seinen Samen nicht lieben. — Luk. 4:8; Joh. 8:44, NW; 1. Mose 3:15; Jak. 4:4; 1. Joh. 2:15-17.
11. Was bedeutet es, Gottes Feinde zu hassen, und was bedeutet es nicht?
11 Die da Gott und sein Volk hassen, sollen ebenfalls gehasst werden, doch bedeutet dies nicht, dass wir irgendeine Gelegenheit benutzen, um sie in einem Geiste der Bosheit oder der Gehässigkeit physisch zu schädigen, denn sowohl Bosheit wie Gehässigkeit gehören zur Seite des Teufels, nicht aber reiner Hass. Wir müssen im wahrsten Sinne hassen, was bedeutet: mit äusserstem und aktivem Abscheu etwas als widerlich, abstossend und schmutzig ansehen, es verabscheuen. Bestimmt taugt keiner, der Gott hasst, zum Leben auf seiner schönen Erde. Die Erde wird befreit werden von den Bösen, und wir werden keinen Finger rühren müssen, um ihnen körperlichen Schaden zuzufügen, denn Gott wird dies besorgen, doch müssen wir über diese Feinde die richtige Ansicht haben. Sein Name bedeutet Vergeltung an den Feinden.
12. Wie sollen wir gemäss dem Worte Gottes jene behandeln, die Jehova hassen? Was wird unser Entschluss und unsere Haltung sein?
12 Was tut ihr mit irgend etwas Ekligem, Widerlichem, das ihr verabscheut und verachtet? Die Antwort ist einfach. Ihr läuft davon weg oder entfernt es aus eurer Gegenwart. Ihr wollt gar nichts damit zu tun haben. Dies muss genau unsere Haltung denen gegenüber sein, die Jehova hassen. Prophetisch steht geschrieben: „Möchtest du, o Gott, den Gesetzlosen töten! und ihr Blutmenschen, weichet von mir! Sie, die dich nennen zum Verbrechen, die zu Eitlem schwören [die deinen Namen missbrauchen, ZB], deine Feinde. Hasse ich nicht, Jehova, die dich hassen, und verabscheue ich nicht, die wider dich aufstehen? Mit vollkommenem Hasse hasse ich sie.“ (Ps. 139:19-22) Blutdürstige Menschen sind Blutvergiesser und sind daher strafschuldig. Wir halten ihr Benehmen für vollständig verabscheuungswürdig. Denkt an die furchtbare Behandlung, die sie unsern Brüdern in Deutschland, Griechenland und Polen während des Zweiten Weltkrieges und seither zufolge der wilden, tierischen Scheusslichkeit der totalitären Organisation zuteil werden liessen, wodurch Tausende durch jene blutdürstigen Geschöpfe getötet wurden! Wir haben einen vollkommenen Abscheu vor ihren Beweggründen, ihrem Widerstand gegen Jehova und sein Volk, ihrer Verruchtheit und ihren götzendienerischen bösen Zielen. Mit ihnen haben wir weder irgendwelchen Anteil noch gemeinsame Interessen, noch haben wir Zuneigung zu ihnen.
13. Zeige, wie sich der Text in Psalm 74:10, 11 heute erfüllt. Dürfen wir erwarten, dass Gott dieses Gebet erhöre?
13 Jehovas Feinde werden an ihrer scharfen Abneigung gegen sein Volk und das Werk, das dieses tut, erkannt, denn sie möchten es niederreissen und alle Zeugen Jehovas ins Gefängnis oder in Konzentrationslager bringen, wenn ihnen dies möglich wäre. Nicht weil sie irgend etwas gegen die Zeugen persönlich hätten, sondern ihres Werkes wegen. Sie veröffentlichen lästerliche Lügen und schmähen den heiligen Namen Jehovas. Hassen wir nicht die, welche Gott hassen? Wir können diese hasserfüllten Feinde nicht lieben, denn sie taugen nur zur Vernichtung. Wir sprechen das Gebet des Psalmisten: „Bis wann, o Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort? Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? Hervor aus deinem Busen, mache ein Ende.“ (Ps. 74:10, 11) Wir beten eindringlich und schreien dieses Gebet hinaus, damit Jehova nicht länger zögere, und rufen zu ihm, dass sein Zorn geoffenbart werden möchte. Zeige deinen Arm und lass die Feinde ihn sehen und gebrauche ihn zu ihrem Schaden und zu ihrer Vernichtung! Bestimmt ist die Zeit jetzt reif und die Gesetzlosigkeit der Feinde Jehovas ist voll geworden. Bestimmt sagen wir alle: „O Jehova, halte mit deiner Bestrafung der Gesetzlosen nicht zurück. Ziehe deine Hand heraus und gebrauche sie, damit die Feinde deinen Namen erkennen! Betätige wiederum deine Macht, denn mit einem Streich deines Armes werden die Feinde verschwinden!“
14. Wie helfen uns andere Äusserungen in den Psalmen hinsichtlich Jehovas Feinden heute, die rechte Ansicht zu erhalten?
14 Die Glieder des Volkes Jehovas äussern noch andere prophetische Worte als ihre eigenen Gedanken: „Wache auf, mir entgegen, und sieh! Ja, du, Jehova, Gott der Heerscharen, Gott Israels, erwache, um heimzusuchen alle Nationen! sei keinem gnädig von den treulos Frevelnden! Am Abend kehren sie zurück, heulen wie Hunde.“ Hier werden Jehovas Feinde wie räudige, von Flöhen geplagte Aashunde angesehen. „Lass sie umherirren durch deine Macht, und stürze sie nieder … so lass sie gefangen werden in ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie aussprechen! Mache ein Ende im Grimm, mache ein Ende, dass sie nicht mehr seien und erkennen, dass Gott in Jakob herrscht bis an die Enden der Erde.“ (Ps. 59:4-6, 11-13) Dies sind die wahren Gefühle, Wünsche und Gebete der Gerechten heute. Sind es die deinigen? Du kannst sicher sein, dass sie es in dem Masse sein werden, als du den Namen Jehovas kennst und liebst. Wenn du ihn nicht kennst, dann wirst du offenbar unbesorgt sein über das, was ihm widerfährt. Doch wenn du Jehova liebst, wirst du sehr daran interessiert sein, was mit seinem heiligen Namen und mit denen geschieht, die ihn in den Kot, den Schlamm und den Schmutz dieses entarteten, abscheulichen alten Systems der Dinge hineinziehen wollen.
15, 16. Warum beten wir so, wie wir in Psalm 83 dazu angewiesen werden? Und welche Worte des Trostes und der Zuversicht gab Paulus?
15 Die Jehova wahrhaft lieben, halten den ruhmvollen Namen hoch und suchen alle schmutzigen Flecken, womit Menschen ihn beschmiert haben, davon zu entfernen, und Jehova liebt sie wegen dieses kostbaren Dienstes. Er kann seinen eigenen Namen erhöhen und wird es binnen ganz kurzem tun, doch zu dieser Zeit hat er an denen Gefallen, die ihre Liebe zu ihm auf diese Weise dartun. Seinen Namen zu lieben bedeutet, ihn zu schätzen, zu behüten, zu verteidigen und dafür zu kämpfen. Solche werden von Jehova geehrt. Wie tief empfinden wir es, wenn sein heiliger Name angegriffen wird! Wie verachten wir die Täter der Gesetzlosigkeit und jene, die Gottes Organisation niederreissen möchten. So beten wir denn: „Tue ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bache Kison; die vertilgt wurden zu En-Dor, die dem Erdboden zum Dünger wurden! … Mache sie gleich einem Staubwirbel, gleich Stoppeln vor dem Winde! Wie Feuer den Wald verbrennt, und wie eine Flamme die Berge entzündet, also verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwinde schrecke sie hinweg! Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, Jehova, suchen! Lass sie beschämt und hinweggeschreckt werden für immer und mit Scham bedeckt werden und umkommen und erkennen, dass du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde!“ — Ps. 83:9-18.
16 Jene bösen Geschöpfe, die Jehova schmähen und verunehren, die die reine und wahre Religion lästern, die die treuen Anbeter zu vernichten trachten, die in Gottes heilige Stadt Zion einbrechen und versuchen, des Herrn Kinder in Schrecken zu versetzen, brutal zu misshandeln und zu töten, und die in jeder Hinsicht die wirklichen Feinde Jehovas sind, taugen ohne Zweifel nur zum Fang und Verderben. Dieses Hinrichtungswerk jedoch besorgt Jehova, denn er bestimmt, wer die Unverbesserlichen sind. Solche bestimmen jetzt sicherlich ihr eigenes Geschick, und dann kommt die Zeit, da die Sünde und der Sünder nicht mehr voneinander getrennt werden können noch werden. Der Apostel Paulus sagte: „Dies zieht in Betracht, dass es von seiten Gottes gerecht ist, denen Drangsal zu vergelten, die euch Drangsal bereiten, euch aber, die ihr Drangsal erleidet, Erquickung zusammen mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer, wenn er gebührende Strafe bringt über jene, die Gott nicht kennen, und jene, die der guten Botschaft über unsern Herrn Jesus nicht gehorchen. Eben diese werden die Strafe ewiger Vernichtung zahlen, hinweg vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke.“ — 2. Thess. 1:6-9, NW.
17. Vor was in uns selbst müssen wir uns hüten?
17 In unserem heiligen Eifer für den Namen Jehovas müssen wir stets selbst auf der Wacht sein, damit auch wir in unserer Anbetung Jehovas rein seien und dasselbe Gefühl im Herzen haben wie der Psalmist, als er betete: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Wege!“ „Ich aber will singen von deiner Stärke, und des Morgens jubelnd preisen deine Güte; denn du bist mir eine hohe Feste [Turm, AS] gewesen und eine Zuflucht am Tage meiner Bedrängnis. Dir, meine Stärke, will ich Psalmen [Lob] singen; denn Gott ist meine hohe Feste [mein hoher Turm, AS], der Gott meiner Güte.“ (Ps. 59:16, 17; 139:23, 24) Stets laufen wir in unsern starken Turm, denn wir wissen, der Name Jehovas bedeutet, dass er barmherzig, gnädig, langsam zum Zorn und reich an liebender Güte ist.
SINGEN UND VERTRAUEN
18. Warum müssen wir singen? Was ist das Lied? Und welche Rolle spielt Moab in dem Bilde?
18 Während wir Vertrauen bewahren, müssen wir singen. Wovon sollen wir singen? Das prophetische Wort liefert die Antwort und Anweisung. „An jenem Tage wird dieses Lied im Lande Juda gesungen werden: Wir haben eine starke Stadt; Rettung setzt er zu Mauern und Bollwerken. Machet auf die Tore, dass die gerechte Nation einziehe, die Glauben bewahrt. Du wirst den in vollkommenem Frieden bewahren, dessen Sinn auf dich gerichtet ist, weil er auf dich vertraut. Vertrauet auf Jehova ewiglich; denn in Jehova, ja in Jehova, ist ein ewiger Fels.“ (Jes. 26:1-4, AS) Der Begleittext dieser Schriftstelle wird kurz betrachtet. Kapitel 25 bezieht sich auf die Moabiter, die nahen Nachbarn Judas und Nachkommen der ältesten Tochter Lots. Sie waren gleich von der Zeit an, da sie sich weigerten, das Volk Israel mit dem Nötigen zu versehen, als es ins Verheissene Land zog, Gegner der Israeliten gewesen. Die Moabiter dingten Bileam, Israel zu fluchen. (Siehe auch 4. Mose 22; 23; 24; 25:1-5 und 5. Mose 23:3.) Sie schauten sehr auf Jehovas Volk herab und brüsteten sich mit ihrer eigenen „erhabenen Stadt“, deren Gegenstück heute die reiche, erhabene Stadt, die mächtige Religionsorganisation ist, welche die ganze Organisation Satans vertritt. Die neuzeitlichen Moabiter sind die angeblichen Christen, deren Worte und Taten so weit entfernt sind vom Christentum und von der lauteren Anbetung Jehovas, wie die Moabiter von der wahren Anbetung und dem Bunde Jehovas entfernt waren. Jehova hatte die Moabiter vor der von ihm beschlossenen Strafe für ihre Gesetzlosigkeit und ihren Widerstand gewarnt.
19. Wer sind die heutigen Moabiter, und was ist ihre Einstellung gegen Jehovas Volk?
19 Die neuzeitlichen Moabiter sind Jehovas Zeugen mit einem Hass begegnet, der nicht aus Gerechtigkeit geboren ist, sondern vom Teufel herkommt und aller Gerechtigkeit zuwider ist. Ihr Hass für Gottes wahres Volk nimmt zu, während sie den ganz klaren Beweis der Gunst Jehovas uns gegenüber und der offensichtlichen Ungunst sehen, in der sie sich selbst befinden. Sie machen alle Anstrengungen, die Menschen guten Willens daran zu hindern, in die neue Welt einzugehen. An materiellen Dingen sind sie reicher als Jehovas Zeugen, und dabei haben sie grossen Stolz und sind arrogant. Sie sind auf der einen Seite des grossen „Toten Meeres“, und wir sind auf der andern Seite. Die Kluft ist festgelegt und ist so unabänderlich wie Jehovas Gericht, und dies erinnert uns stark an die grosse Kluft, die zwischen der Klasse des „reichen Mannes“ und der Klasse des „Lazarus“ in dem in Lukas 16:19-31 (NW) erwähnten Bilde besteht: „Und ausser all diesem ist zwischen uns und euch eine grosse Kluft festgelegt, so dass die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können.“
20. Wie tief werden sie erniedrigt werden, wenn Jehova ihren Stolz bricht?
20 Die neuzeitlichen Moabiter werden niedergeworfen werden, denn Jehova ist vollständig fertig mit ihnen. Höret nur einen Teil der Strafandrohung: „Denn die Hand Jehovas wird ruhen auf diesem Berge; und Moab wird unter ihm zertreten werden, wie Stroh zertreten wird in einer Mistlache. Und er wird seine Hände darin ausbreiten, wie der Schwimmer sie ausbreitet, um zu schwimmen; und er [aber Jehova, AS] wird seinen Hochmut niederzwingen samt den Ränken seiner Hände.“ Eines ist sicher, dass man nicht mehr viel Stolz haben kann, wenn man in einen Misthaufen hineingedrückt wird, denn dies zeigt die äusserste Verachtung an, die Jehova für das neuzeitliche Moab hat, indem er veranlasst, dass es sich im Schlamm der Schande wälzt. „Denn du hast aus einer Stadt einen Steinhaufen gemacht, die feste Stadt zu einem Trümmerhaufen, den Palast der Fremden, dass er keine Stadt mehr sei: er wird in Ewigkeit nicht aufgebaut werden.“ „Denn er hat Hochwohnende niedergebeugt, die hochragende [erhabene, van Ess] Stadt; er hat sie niedergestürzt, zu Boden gestürzt, hat sie niedergestreckt bis in den Staub. Es zertritt sie der Fuss, die Füsse der Elenden, die Tritte der Armen.“ — Jes. 25:10, 11, 2; 26:5, 6.
21. Warum haben die Moabiter keinen Schutz am Tage des Gerichts? Wie ermutigt uns dies zu unserem Gesang?
21 Welch gewaltiger Wechsel wird eintreten, wenn dies geschieht! Das Blatt wird sich gewendet haben! Herabgestürzt von ihrer Höhe, wo sie als die Grossen, Reichen, Einflussreichen dieser Welt wohnen, werden die Hocherhabenen zu dem denkbar niedrigsten Platz, der so tief und degradiert ist, dass er nur verglichen werden kann mit dem Zertretenwerden durch die Tritte der Elenden, wie Stroh auf einem Misthaufen zertreten wird. Die erhabenen Blicke der Christenheit, ihre prahlerischen Worte, ihre ruhmredige Zunge, ihre überlegene Haltung gegen Gottes heiliges Wort, ihr Vertrauen auf Götzen und Menschen und Reichtümer, die zu dieser Welt gehören, werden ihr keine Sicherheit bieten vor Jehovas Sturm und wütendem Winde. Sie haben keinen Schutz und sind in Schande. Zu dieser Zeit wird ‚dieses Lied gesungen werden‘. Dies, nämlich dieses Lied zu singen, ist ein Befehl von Jehova, dem gehorcht werden muss. Es lautet: „Wir haben eine starke Stadt; Rettung setzt er zu Mauern und zum Bollwerk. Machet auf die Tore, dass einziehe ein gerechtes Volk, welches Treue bewahrt!“ (Jes. 26:1, 2) Dies ist das Thema, und das Lied kann noch völliger verstanden werden, wenn man manche der andern prophetischen Äusserungen, wie zum Beispiel Jesaja 12, Jesaja 4:2-6, Psalm 145, 146 und 150, betrachtet. Legt euer ganzes Herz in dieses Lied hinein! Singet laut: „Gross ist Jehova und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge. Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zion, an der Nordseite, die Stadt des grossen Königs.“ (Ps. 48:1, 2) Gottes Organisation ist überaus schön und wunderbar, und das Königreich des Herrn Jesus Christus ist die Hoffnung aller Völker. — Ps. 48:12, 13.
22. Was bietet Jehovas „starke Stadt“ der „Gefangenen“-Klasse, und wie weithin muss dieses Lied gesungen und gehört werden?
22 Die Verteidigungsmassnahmen der Christenheit sind von keinem Wert, aber Jehovas Zeugen haben eine „starke Stadt“, und dies ist etwas, wovon sie singen können. Es gibt Millionen Menschen, die sich einen sicheren Ort wünschen, also der Sicherheit bedürfen. Lasst sie wissen, dass wir eine „starke Stadt“ haben! „Deine Mauern wirst du Heil [Rettung, AS] nennen, und deine Tore Ruhm.“ (Jes. 60:18) Nur Gottes Königreich bietet diesen Schutz und diese Rettung, denn innerhalb der Stadt ist man in Sicherheit. Jene, die Rettung begehren, müssen sich zur Organisation Gottes hinbegeben, Eingang darin erlangen und für immer dort bleiben. Es ist eine wirkliche Zufluchtsstadt. Die Volksmengen müssen durch die Tore hereinkommen. So singet laut, klar und harmonisch, damit alle wissen können, dass es eine starke Stadt gibt, die Rettung bietet. Es ist unsere Stadt. Sie gehört Jehova. Nach allen Ländern muss das Lied ergehen: „Darum gebet Jehova Ehre im Osten, auf den Inseln des Meeres dem Namen Jehovas, des Gottes Israels! Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: ‚Herrlichkeit dem Gerechten!‘“ (Jes. 24:15, 16) Dieses Lied wird nie aufhören, sondern wird fortdauern, bis jeder Lebende es singt. Alles, was Odem hat, preise Jehova!
DAS TOR, DIE NATION UND DER VORSATZ
23. Wann ist Zion aufgebaut? Welche Nation zieht ein, wann Gott die Tore öffnet, und wer folgt nach?
23 „Öffnet die Tore, damit einziehe eine gerechte Nation, welche Treue bewahrt! Einen aufrechterhaltenen Vorsatz wirst du behüten, sagend: Es gelinge! Es gelinge! denn auf dich zu vertrauen, ist er geleitet worden. Vertrauet auf Yahweh in alle Zukunft hinein — denn in Yah Yahweh ist ein Fels der Ewigkeiten!“ (Ro) Die Tore müssen aufgeschlossen werden, damit die Nation einziehen kann. Der treue gesalbte Überrest wartete im Jahre 1919 auf den Eingang in die neuerrichtete Stadt Zion: „Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen; … ja, die bestimmte Zeit ist gekommen … Denn Jehova hat Zion aufgebaut; er ist erschienen in seiner Herrlichkeit.“ (Ps. 102:13-16, AS) Die Überrestglieder beteten: „Hart hat mich Jah gezüchtigt, aber dem Tode hat er mich nicht übergeben. Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit: ich will durch sie eingehen, Jah will ich preisen [danken, Me]. Dies ist das Tor Jehovas: Die Gerechten werden durch dasselbe eingehen.“ (Ps. 118:18-20) Als Ergebnis empfing Zion viele weitere Kinder. Es ist genau wie vorausgesagt. „Ehe sie Wehen hatte, hat sie geboren; ehe Schmerzen sie ankamen, wurde sie von einem Knaben entbunden. Wer hat solches gehört, wer hat dergleichen gesehen? Kann ein Land an einem Tage zur Welt gebracht, oder eine Nation mit einem Male geboren werden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren.“ (Jes. 66:7, 8) Der König wird durch die Mutterorganisation Zion im Jahre 1914 hervorgebracht als der neue Herrscher, und nach grossen Prüfungen und Drangsalen (1917-1918) bringt Zion die übrigen ihrer königlichen Kinder, den Überrest der Königreichsklasse, hervor. Seither sind ausserdem Hunderttausende von Menschen guten Willens in Verbindung gebracht worden mit den Gliedern der Überrestklasse. Genau wie viele weitere Tausende davon den Reihen vor der Schlacht von Harmagedon hinzugefügt werden mögen, wissen wir nicht. Diese Klasse wird mit dem treuen Überrest durch Harmagedon hindurchgebracht werden, zu welcher Zeit sich Jehova aufmacht und für sein Volk streitet wie in den Tagen vor alters. Die Tore sind nun für die Rückkehr der Gefangenen weit aufgetan. In Zion werden die Hereinkommenden genährt, bemuttert und über Jehovas Befehle belehrt werden, und sie werden ihn in Wahrheit kennenlernen.
24. Was ist der „aufrechterhaltene Vorsatz“?
24 In Jesaja, Kapitel 26, Vers 3, lesen wir: „Einen aufrechterhaltenen Vorsatz wirst du behüten.“ (Ro) Dieser ist keine eitle Einbildung, sondern ist ein durch Gottes Wort inspirierter Vorsatz und wird erlangt aus einem klaren Verständnis seiner Vorsätze. Sie sind unsere Vorsätze, und er wird sie alle zur Durchführung bringen. Er wird sie aufrechterhalten. Es besteht keine Notwendigkeit für uns, zu zweifeln oder uns beunruhigen zu lassen über die Frage, ob sich gewisse Verheissungen auch erfüllen werden, denn sie werden sich erfüllen. Jehova wird das sein, was sein Name verspricht. Daher müssen wir vollständiges Vertrauen und Zuversicht hegen. Die dies haben, werden von Jehova gestützt und aufrechterhalten, weil sie an seinem Vorhaben beteiligt sind. Er hat verheissen, sie zu behüten, und wird es daher tun.
25. Wie erlangen die Bewohner Zions Frieden und Wohlfahrt? Und wie vergewissern wir uns, dass Jehovas Name ein „starker Turm“ ist?
25 Die eine solch vertrauensvolle Zuversicht hegen, haben eine klare Vorstellung und einen festen, beständigen Sinn. Sie suchen gottähnlich zu sein, unveränderlich, gehen nicht auf Kompromisse ein, sind entschieden und zuverlässig, da sie einen festen Vorsatz haben und entschlossen sind, danach zu handeln. Jehova ist jeder allfälligen Notlage stets gewachsen. Da sie Jehova kennen und ihn nachzuahmen suchen, werden sie sehr gesegnet und erhalten Frieden. Sie ruhen in Jehova, dem starken Turm, obwohl die Schwierigkeiten sich mehren und allerlei Feindseligkeiten geschürt werden, um den Glauben des Volkes Gottes niederzureissen oder Gottes Stadt anzugreifen. Die loyalen, gehorsamen Kinder Zions werden die Wahrheit und die Treue bewahren und in der Organisation bleiben. Binnen kurzem soll die grösste Zeit der Drangsal über das gegenwärtige System der Dinge kommen, doch wissen wir, dass Jehova mit uns ist. Daher brauchen wir uns nicht zu fürchten. Er ist unsere Zuflucht. Ebenso wie nichts im Universum den Frieden und die ungetrübte Ruhe Jehovas stören kann, weil er der Fels der Zeitalter ist, so wollen wir auf ihn trauen und in Sicherheit sein, nicht nur jetzt, sondern immerdar. Daher vertrauet auf Jehova und behaltet stets den Namen Jehovas im Sinn. Er ist ein ‚starker Turm, und der Gerechte läuft hinein und ist in Sicherheit‘. Vertraue völlig auf Jehova und sei in Frieden!
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Frohe Botschaft im unruhvollen OstenDer Wachtturm 1952 | 1. Dezember
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Frohe Botschaft im unruhvollen Osten
N. H. Knorr, Präsident der Watch Tower Society, setzt den Bericht über seine kürzliche Dienstreise fort. Dieser Teil berichtet über seine eigenen Erfahrungen und die seines Sekretärs in den fernsten Ländern, die sie besuchten, und beginnt noch von ihrer Rückreise zu sprechen.
WEIT unter den Flügeln unseres Pan-American-Constellation-Flugzeuges wechselte das einförmige Blau des Arabischen Meeres plötzlich in die gleichmässig rotbraune Farbe der Wüste Sind über. Dann wurde das unter uns dahinfliehende Gelände unterbrochen durch bestaubte, zusammengedrängte Häuser mit roten Dächern. Einen Kreis beschreibend, ging das grosse Flugzeug nieder, und bald standen wir im Flughafen und wurden von sieben Wachtturm- Missionaren, Absolventen der Gileadschule, und 31 Verkündigern des Ortes begrüsst. Dies war am 3. Januar 1952 in Karatschi, Pakistan.
Für unsere Versammlung in Karatschi war der grösste Saal der Stadt, der Khalikdina, von den Stadtbehörden gratis zur Verfügung gestellt worden. Sie bekundeten uns viel Freundlichkeit, trotzdem ein behördliches Verbot aller öffentlichen Vorträge vorlag. Der Durchschnittsbürger interessierte sich ebenfalls für die Sache. Es überraschte die Leute, zu sehen, wie Weisse, die sonst gewöhnlich über Handwerkerarbeit erhaben sind, mit Kleisterkübel und Bürste durch die Stadt gingen und 500 hübsche Plakate anklebten, die den Vortrag „Ist die Religion der Weltkrise gewachsen?“ bekanntmachten. Auch die 50 000 Flugzettel wurden von den Passanten sorgfältig gelesen, ehe sie sauber gefaltet und oft an einen Freund weitergegeben wurden.
Wir dachten, 100 Anwesende wäre ein respektables Ergebnis beim öffentlichen Vortrag an einem Ort, wo die Ortsgruppe eine Höchstzahl von 34 Verkündigern erreicht hatte. Aber der Pakistani ist höchst neugierig, und ehe noch der Vortrag begann, waren mehr als soviel anwesend. Würden sie aber dableiben? Der Mohammedaner neigt zu einem tiefen Vorurteil und zu Fanatismus. Während ich meine Beweisführung entwickelte und auf den Sohn Gottes Bezug nahm, gingen mehrere hinaus. Später redete ich vom Lösegeld und erwähnte Jesus nochmals, und weitere verliessen den Saal. Aber ihre Plätze wurden von andern eingenommen, und 364 Personen lauschten sehr aufmerksam bis zum Ende.
Nach dieser Versammlung schieden Bruder Henschel und ich voneinander; er begab sich nach Delhi und Kalkutta, und ich ging nach Bombay und dem Süden.
TRAVANCORE: von 1912 bis 1952
Mein erster Halt in Bombay bot gerade genügend Zeit, um Bruder Skinner, den Zweigdiener, mitzunehmen, der mich quer durch Indien und den Golf von Manar zur Insel Ceylon begleitete. Dort wurden wir von einer Gruppe tatkräftiger Missionare abgeholt, die die geplante Versammlung kraftvoll angekündigt hatten. Dazu benutzten sie zum Beispiel ein Fahrrad mit aufgepflanzten Schildern, das den Anschein einer auf Rädern fahrenden Plakattafel machte. Die Wirkung bewies den Wert dieses Einfalles, denn es erschienen 235 zum öffentlichen Vortrag, und dies trotz heftigem Regen, der eine Stunde vorher niederfiel.
Meinem Programm gemäss musste ich am nächsten Morgen früh nach Madras weiterreisen und dort über Nacht bleiben, um die Verbindungen zu erhalten, damit wir die Malajalam sprechenden Brüder auf der andern Seite des Landes erreichen konnten. Dies wurde vorteilhaft ausgenutzt, denn es war möglich, mit einer Missionarengruppe von Bangalore und den zwei Missionaren in Madras am Nachmittag zwei Stunden zusammen zu sein. Um 16 Uhr versammelten sich 57 Brüder, um eine Ansprache anzuhören, und um 18 Uhr kamen 95 zum öffentlichen Vortrag. Am darauffolgenden Tage zogen wir wieder weiter, diesmal um eine Strecke von 560 Kilometern nach Cochin zurückzulegen, ein Sprung, der es uns ermöglichte, eine Ansicht zu erhalten vom zerklüfteten Innern Indiens mit seinen Strömen, den grünen Hügeln, Tälern und Bergketten.
Bei dieser Versammlung erwarteten uns 260 freudige Brüder aus Travancore, um uns zu begrüssen. Obwohl wir nur durch einen Dolmetscher zu ihnen sprechen konnten, war doch ihre theokratische Liebe ebenso offenbar, wie wir sie bei Jehovas Volk an andern Orten gefunden hatten. Dies war das erste Mal, da ich die Freude hatte, Travancore zu besuchen. Ein Präsident der Gesellschaft hatte diesen Teil Indiens seit den Tagen Bruder Russells nicht wieder besucht, als dieser im Jahre 1912 eine Weltreise machte. Unser Dolmetscher, Bruder Joseph, war während jenes Besuches Bruder Russells zum erstenmal mit der Königreichsbotschaft in Berührung gekommen. Seither hat er das Werk stets vorangetrieben und hat die Schwungkraft und den frischen Gang anderer, viel jüngerer Brüder bewahrt, obwohl er ziemlich über siebzig Jahre zählt.
Die Nachmittagsveranstaltung brachte dieser Zuhörerschaft unbeschreibliche Begeisterung bei der Freigabe des Buches „Gott bleibt wahrhaftig“ in Malajalam. Am Abend dieses sehr heissen, schwülen Tages fand der öffentliche Vortrag statt. Er wurde von 700 Personen besucht. Zuerst sassen die meisten drinnen, aber die Hitze trieb schliesslich viele in den Hof, wo sie ebensogut und unter angenehmeren Umständen zuhören konnten. Ich nahm mir etwas Zeit, eine Störung in Ordnung zu bringen, die von einigen verursacht worden war, welche die Wahrheit verlassen hatten, um eine Lehre der „Allversöhnung“ zu predigen, da sie anscheinend folgerten, Gott sei aus irgendeinem Grunde verpflichtet,
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