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  • Mein Lebensziel verfolgend
    Der Wachtturm 1956 | 1. November
    • schnell zu erlernen, da hier „Schafe“ waren, die sogleich Aufschluß wünschten und nicht warten konnten, bis ich mir in Gemütsruhe Zeit zur Erlernung der Sprache genommen hätte. Eine fremde Sprache sprechen zu lernen war für mich nicht leicht, dafür aber interessant und noch weit erfreulicher, als ich soweit war, das, was die Leute sprachen, auch zu verstehen. Täglich kauften wir eine Zeitung und suchten sie zu lesen. Ich studierte Bücher über das Land und fand, daß Venezuela als ständiger Aufenthaltsort sehr interessant ist. Bis zu diesem Tage halte ich mit den Ereignissen im Lande Schritt, und durch all dies habe ich das Gefühl gewonnen, daß ich hierher gehöre.

      Nachdem ich dreieinhalb Jahre lang in der Hitze Maracaibos gewirkt hatte, wurden wir nach Barquisimeto, einer Stadt im Inneren, die viel kühleres Klima hat, versetzt. Das war eine Stadt von ganz anderer Art; ihre Bewohner sind sehr fanatisch und arm, und weit mehr als die Hälfte davon kann nicht lesen. Das bedeutete, daß wir uns noch etwas mehr anstrengen mußten, um die Schafe zu finden, und jetzt haben wir an diesem Ort eine starke, wachsende, reine Organisation, und unsere Herzen gehören diesen Leuten. Sie sind von den katholischen Priestern blindgehalten worden, und diese warnen sie beständig vor uns und der Bibel. Eines Tages, als ich in einem Laden Zeugnis gab, trat ein katholischer Priester auf mich zu, griff nach einer Broschüre in meiner Hand, riß sie in vier Stücke und wollte sie mir dann so wieder zurückgeben. Ich erklärte ihm, dies sei mein Eigentum, und er müsse dafür zahlen. Darauf durchsuchte er seine Rocktaschen und reichte mir schließlich stillschweigend den Betrag für die Broschüre.

      Wenn die „Heiligen“ von einer Kirche in eine andere getragen werden, wandern Tausende von Leuten mit angezündeten Kerzen durch die Straßen. Die meisten davon haben noch nie eine Bibel gesehen und wissen auch nicht, wer Jehova ist. Eine Frau sagte mir, sie hätte ihren eigenen Gott, lief dann ins Haus, kam mit einem Bilde Marias heraus und sagte: „Dies ist mein Gott.“

      Welch bessere Laufbahn hätte ich wählen können, um mein Lebensziel zu verfolgen, als Auslandsmissionarin zu werden und das Vorrecht zu haben, diese Leute mit der Bibel, mit Gottes heiligem Wort der Wahrheit bekanntzumachen? Wo hätte ich mehr Segnungen empfangen können als im Dienst als Missionarin? Oft denke ich an die reichen Segnungen, die ich verpaßt hätte, wenn es notwendig geworden wäre, während der ersten wenigen Monate oder des ersten Jahres, da ich in meinem Gebiet weilte, in mein Heimatland zurückzukehren. Ich hätte nicht eine neue Sprache erlernt, nicht in den Tropen zu leben gelernt, wo ich Freude habe an den prächtigen Blumen, die das ganze Jahr hindurch blühen, wo ich neue Speisen genießen lernte, wo ich Versammlungen aufsprossen sehe, an Orten, in denen man die Wahrheit nie zuvor gehört hat, und wo ich mich mit den „anderen Schafen“ von einer anderen Rasse verbinden kann.

      Ich könnte fortfahren und ein Buch schreiben über die Freuden des Missionardienstes, aber ich hoffe, die Zeit besser mit Predigen auszunützen und dabei die „anderen Schafe“ die Blätter sein zu lassen, auf die ich schreibe, und sie in Liebe einzubinden und die Ränder mit Glück zu vergolden! Jehova sei Dank, daß er mir das Vorrecht gegeben hat, Missionarin zu sein!

  • „Christus hat gegen Wohlfahrt nichts einzuwenden“
    Der Wachtturm 1956 | 1. November
    • „Christus hat gegen Wohlfahrt nichts einzuwenden“

      ● Ein prominenter Befürworter des göttlichen Heilens in den Vereinigten Staaten ist ein gewisser Oral Roberts. Im Februar 1956 besuchte er Australien. Als er in Sydney eine Heilungsaktion durchführte, logierte er in einem Luxushotel der Stadt, Glen Ascham, und zwar unter einem anderen Namen. Als die Zeitungsreporter die Täuschung entdeckten, erwiderte Roberts: „Christus hat gegen Wohlfahrt nichts einzuwenden.“ Wenn doch Christus nichts gegen Wohlfahrt einzuwenden hatte und Roberts ein reines Gewissen besaß, warum ließ er sich dann unter einem anderen Namen eintragen? Vielleicht aus Menschenfurcht? Könnte es sein, daß er befürchtete, gewisse Personen könnten einen ungünstigen Vergleich ziehen zwischen der Wahl, die Roberts traf, als er in einem Luxushotel abstieg, und dem Beispiel und der Lehre dessen, dem Roberts zu folgen bekennt, nämlich Jesu Christi?

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