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Ausrüstung für die Neue-Welt-OrganisationDer Wachtturm 1950 | 15. August
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Land von Milch und Honig geführt. — 2. Mose 14:1 bis 15:22.
5, 6. a) Wer sind heute die Gefässe des Zorns, geweiht zum Verderben? b) Wer sind die Gefässe der Barmherzigkeit, die für seinen Gebrauch bestimmt sind? Welchen Beweis haben wir?
5 Gleich verhält es sich jetzt mit den geistlichen Israeliten, die in der Welt sind, aber keinen Teil davon bilden. Der unsichtbare Pharao und „Gott dieser Welt“, Satan der Teufel, ist ein Gefäss, auf dem jetzt Gottes Zorn ruht und der schliesslich vernichtet wird. Die treuen Christen des geistlichen Israel aber werden mit „Gefässen der Barmherzigkeit“ verglichen, die Gott ‚zuvorbereitet hat zur Herrlichkeit‘. (Röm. 9:17-24, Fussn.) Diese haben sich getrennt von bösen Geschöpfen, welche Gefässe sind zu einem niederen oder unehrenhaften Dienst und die als Gegner des wahren Gottes Jehova dem schliesslichen Verderben geweiht sind.
6 Das neuzeitliche Ägypten, Satans Welt, ist voll von Gefässen, auf denen Gottes Zorn ruht. (Off. 11:8) Sie sind zur baldigen Vernichtung in der nahenden Schlacht von Harmagedon bestimmt. Dies schliesst die religiösen Führer der Christenheit und die Sekten ein, welche von der biblischen Wahrheit abweichen, wie Hymenäus und Philetus, die der Apostel Paulus erwähnt. Die Zeugen Jehovas von heute sind ein geweihtes Volk, weil sie sich dem heiligen Dienste Gottes hingeben, um seinen Willen und seine Gebote auszuführen. Statt sich sklavisch dem Dienste des dem Verderben geweihten heutigen Ägypten zu ergeben, haben sich jene, die Jehova zu seinen Zeugen gemacht hat, zu seinem Gebrauche geweiht, und sie erachten es als eine Ehre, von ihm in irgendeiner Eigenschaft verwendet zu werden. Nur durch dieses Abgesondertsein sind sie tauglich für den Dienst des grossen Meisters, und er zeigt, dass er sie annimmt, indem er sie für Werke ausrüstet, die gut sind in seinen Augen. Ja, da liegt der Beweis, dass sie seine Zeugen sind, die seine sichtbare Organisation bilden, nämlich der Segen, den er ihnen gibt, und die Tatsache, dass er sie in Wahrheit dazu gebraucht, sein Werk auf Erden auszuführen. Die Religionssysteme der Christenheit mögen verneinen, dass diese Jehovas Zeugen sind und mögen ihnen allerlei Schimpfnamen anhängen und wider sie reden und arbeiten. Doch wenn sie das Zeugnis haben, dass sie die geehrten Gefässe der sichtbaren Organisation Gottes sind, so spielen Schmähung und Widerstand von weltlichen Religionssystemen keine Rolle. Auf fester Grundlage stehen sie unerschütterlich da: „Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr [nämlich Jehova] kennt, die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn [Jehova] nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit!“ — 2. Tim. 2:19; 4. Mose 16:5; Jes. 26:13.
7. Was für Mittel haben Jehovas Zeugen während über siebzig Jahren gebraucht? Wie sind sie heute und als Beweis wovon ausgerüstet?
7 Von der Zeit an, da die WATCH TOWER BIBLE & TRACT SOCIETY gegründet und Der Wachtturm das erste Mal veröffentlicht worden ist, haben Jehovas Zeugen diese Mittel in seinem Dienste gebraucht, sind dabei aber von der Christenheit beständig angegriffen worden. Und doch gibt es, nach diesen mehr als siebzig Jahren, heute mehr, vielmal mehr Christen, die den Namen bekannt haben. Und jetzt, in diesem Jahre 1950, hat der Gott, dem wir dienen, uns noch kraftvoller ausgerüstet denn je zuvor, damit wir als seine geehrten Gefässe noch Grösseres vollbringen können. Dies werden wir hier kurz beschreiben, denn es ist der offenkundige Beweis, dass der Universelle Oberherrscher nicht verfehlt hat, in diesen gefahrvollen letzten Tagen der alten Welt seine Zeugen auf Erden zu haben. Es ist auch ein Anzeichen, dass wir an den Toren der gerechten Neuen Welt stehen, welche seine Zeugen vertreten.
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Organisiertes Zeugnis für die Neue WeltDer Wachtturm 1950 | 15. August
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Organisiertes Zeugnis für die Neue Welt
1. a) Was kann über die Veröffentlichung des Wachtturms gesagt werden? b) Wie kam es, dass sein erster Redaktor tauglich wurde für den Gebrauch des Meisters?
IM JULI 1879 kam die erste Ausgabe dessen heraus, was jetzt Der Wachtturm ist, und von 101 Fifth Str., Pittsburgh, Pennsylvanien, USA., aus begann er in Umlauf gesetzt zu werden. Somit ist diese Zeitschrift jetzt 71 Jahre alt, und keine Nummer hat je gefehlt, trotz jenen stürmischen Jahren und dem bitteren religiösen „kalten Kriege“ der Christenheit wider unsere Zeitschrift. Was hat zu ihrer Veröffentlichung veranlasst? Welch göttliche Autorität hatte ihr Förderer und Redaktor, sich aufs Feld biblischer Unterweisung und des Zeugens für Jehova Gott zu begeben? Entsprach er der Anforderung von 2. Timotheus 2:21, sich rein zu halten von Gefässen, die einem unehrenhaften, verderbenbringenden Zwecke dienten? Jawohl. Charles Taze Russell, der Redaktor, war in seinen Knabenjahren ein Glied der Kongregationalistenkirche gewesen und hatte fest an die Lehre von der ewigen Qual für verdammte Menschenseelen in einer Hölle buchstäblichen Feuers und Schwefels geglaubt. Als er aber einen Bekannten, einen Ungläubigen, zum Christentum zurückbringen wollte, wurde er selbst in seiner sektiererischen Einstellung erschüttert und in Zweifel getrieben. Auf der Suche nach der Wahrheit über Gottes Vorhaben und die Bestimmung des Menschen begann er hungrig, die heidnischen Religionen zu untersuchen. Als sich ihm diese samt und sonders als unbefriedigend erwiesen, aber ehe er noch die religiöse Untersuchung ganz aufgab, begann er die Heilige Schrift vom Standpunkt des Skeptikers aus zu erforschen, und war nun ungehemmt durch die falschen Religionslehren der Sektensysteme der Christenheit. Von solchen religiösen Gefässen musste er sich frei machen, um ein ehrenhaftes Gefäss Gottes Jehovas zu sein, geweiht und tauglich für den Gebrauch seines Meisters und völlig ausgerüstet für jedes gute Werk.
2. Wie wurde diese unabhängige Zeitschrift gegründet?
2 Das Jahr 1870 fand den jungen Russell als Glied einer privaten Bibelklasse vor, die zu ehrlicher, gebetsvoller Untersuchung der Heiligen Schrift organisiert worden war, wobei man die Bibel für sich selbst sprechen und Gott selbst den Dolmetscher seines geschriebenen Wortes sein liess. Diese Studienklasse wuchs zu einer Versammlung von Erforschern der Bibel heran, denen er predigte, und im Oktober 1876 wurde er dort, in Pittsburg, Pa., zum geistigen Hirten oder Pastor dieser Klasse von Bibelforschern gewählt. Im gleichen Jahre wurde er Hilfsredaktor einer 16seitigen Monatszeitschrift, die in Rochester, New York, herauskam, und für die er bis 1878 weiterhin schrieb. In jenem Jahre veröffentlichte der Redaktor einen Artikel, der sozusagen eine der Schlüssellehren über die Errettung des Menschen verwarf, nämlich das Loskaufsopfer Jesu Christi. Der Hilfsredaktor Russell begegnete diesem mit einem Artikel, der diese lebenswichtige Lehre loyal stützte, indem er Gottes Vorhaben in Verbindung mit dem Loskaufsopfer darzulegen suchte. Da diese Differenz entstanden war und sich im Redaktionsstab verschlimmerte, erachtete es Bruder Russell schliesslich als nötig, eine unabhängige Zeitschrift zu gründen, die ohne Kompromiss loyal zu Gottes Wort stünde und mutig dem fortschreitenden Licht über biblische Lehren folge. So kam die Geburt von Zion’s Watch Tower [Zions Wacht-Turm] im Juli 1879 zustande, dessen Titel heute lautet: Der Wachtturm als Verkündiger von Jehovas Königreich. Er wurde zu dem Zwecke veröffentlicht, Jehovas Zeugen mit lauterer unsektiererischer biblischer Wahrheit zu nähren.
3. Was für eine Bewegung entwickelte sich aus diesem unscheinbaren Anfang?
3 Bescheiden war jener Anfang des Wachtturms, mit einer Anfangsausgabe von 6000 Exemplaren. Doch „wer verachtet den Tag kleiner Dinge?“ (Sach. 4:10) Heute, nach einundsiebzig Jahren seiner Veröffentlichung bringen unsere Pressen in Brooklyn von jeder Ausgabe etwa 750 000 Exemplare heraus, also im Monat anderthalb Millionen. So begann in jener unscheinbaren Weise eine Bewegung von Zeugen Jehovas, welche die ganze Christenheit bis zu ihren falschen religiösen Grundlagen erschüttern, sich den Hass, die Schmähung und boshafte Verfolgung von allen Religionssystemen dieser alten Welt zuziehen und die Aufmerksamkeit der Regierungen jeder politischen Färbung auf sich lenken sollte, welche zu dem Mittel gegriffen haben, Jehovas Zeugen und ihre biblische Literatur zu verbieten, ihre Ortsorganisationen aufzulösen, sie in Gefängnisse und Konzentrationslager zu werfen, ja sie in die Verbannung zu senden und hinzurichten. Doch trotz dieser weltweiten Feindseligkeit hat diese Bewegung den Namen des lebendigen und wahren Gottes auf der ganzen Erde bekannt-, ja berühmt gemacht, indem sie sein von Christus regiertes Königreich verkündigte, seine gerechte neue Welt ansagte und Jehovas Zeugen auf dem ganzen Erdenball zur Einheit des Glaubens und Handelns zusammenbrachte. Was beweist dies?
4. Welchen Beweis haben wir heute, dass diese Bewegung nicht von Menschen ist?
4 Es beweist, dass diese geeinte Organisation geweihter Menschen die sichtbare Organisation Jehovas ist; dass sein Segen auf ihr ruht; dass er sie als sein Gefäss zu einem ehrenhaften Zweck gebraucht. Wäre dies eine menschliche Bewegung, wäre es „Russellismus“ gewesen, wie die Feinde sie schmähend nennen, um sie als eine menschliche Einrichtung zu verleumden, dann wäre sie nach diesen mehr als siebzig Jahren solch weltweiter Opposition zunichte geworden. Doch da sie offenbar von Gott ist, indem sie sich auf sein Wort gründet und allein der Heiligen Schrift gemäss vorgeht, konnte das Komplott der Religion, des Handels und der Politik die Organisation nicht stürzen, und jene weltlichen Verschwörer werden als solche erfunden, die wider Gott kämpfen. (Apg. 5:38, 39) Der konzentrierte Hass aller religiösen Sekten, die nicht mit ihr einiggehen, der zermalmende politische Druck und die fanatische Verfolgung, die wider sie herbeigeführt wird, ist keine Widerlegung sondern vielmehr eine Bestätigung, dass Gottes Billigung auf ihr ruht. Jesus hat gesagt: „Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden, und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen; freuet euch an selbigem Tage und hüpfet, denn siehe, euer Lohn ist gross in dem Himmel; denn desgleichen taten ihre Väter den Propheten.“ — Luk. 6:22, 23.
5. Wie haben Der Wachtturm und seine Mitverbundenen ihr Abgesondertsein gezeigt?
5 Weder Jehova noch Christus Jesus noch die christlichen Zeugen Jehovas werben um die Gunst dieser Welt und ihrer politischen, kommerziellen und religiösen Elemente. Diese weltlichen Elemente widerstehen dem göttlichen Vorhaben und sind Gefässe des Zornes Gottes, die der Vernichtung in Harmagedon geweiht sind. Notwendigerweise müssen Personen, die den Wunsch haben, Gefässe der göttlichen Barmherzigkeit und Gott geweiht und für seinen Gebrauch tauglich zu sein, sich von solch weltlichen Gefässen rein halten, um der Vernichtung im Verein mit solchen Gefässen des Zornes Gottes zu entgehen. Dieser Anforderung hat Der Wachtturm und haben alle mit ihm Verbundenen von Anfang an entsprochen. So hat es Der Wachtturm (Seite 2) in seinen ersten Ausgaben über „Diese Zeitschrift und ihre Mission“ gesagt: „Diese Zeitschrift dient der Verteidigung der einzig wahren Grundlage christlicher Hoffnung, die jetzt so allgemein verworfen wird — die Erlösung durch das teure Blut des ‚Menschen Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld [als entsprechenden Kaufpreis, als Ersatz] für alle.‘ (1. Pet. 1:19; 1. Tim. 2:6) . . . Sie steht frei von allen Parteien, Sekten und menschlichen Glaubensbekenntnissen, während sie mehr und mehr all ihre Äusserungen gänzlich dem in der Heiligen Schrift ausgedrückten Willen Gottes in Christo zu unterstellen sucht. Sie besitzt daher die Freiheit, alles, was irgend der Herr gesprochen hat, unerschrocken zu verkündigen, — soweit uns die göttliche Weisheit das bezügliche Verständnis schenkt.“
6. Wohin hat diese Absonderung geführt?
6 Welches Abgesondertsein von allen Elementen dieser Welt und welche Weihung Jehova Gott gegenüber könnte völliger sein als die hier zum Ausdruck gebrachte und aufrecht erhaltene? Diese Einstellung beibehaltend, haben die mit dieser Zeitschrift verbundenen Zeugen sich als reine Gefässe erwiesen, welche für den Gebrauch des Meisters geeignet sind. So ist es denn Jehovas Wohlgefallen gewesen, sie als seine sichtbare Organisation zu gebrauchen. Das ist ausser jeder Frage!
AUFBAU DER AUSRÜSTUNG ZUM WERK
7. Was ist unsere Grundlage der Ausrüstung zum Werke?
7 Menschliche Gefässe jedoch, die für den Dienst des göttlichen Meisters geeignet sind, bedürfen einer Ausrüstung, um sein Werk zu tun. Der grosse Meister Jehova hat seiner sichtbaren Organisation seine Gunst bezeugt, indem er sie mit der Ausrüstung segnete, die nötig war, um ihr gewaltiges Werk unter den neuzeitlichen Umständen dieser gefahrvollen Epoche zu vollführen. Die Bibel oder eine Erkenntnis ihres Inhalts bildet natürlich die Grundlage der Ausrüstung. Als Beweis dafür hier die Worte des Apostels an einen Mann Gottes: „Jede von Gott eingegebene Schrift ist nützlich zur Belehrung, Überführung, Zurechtweisung und Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mann Gottes vollkommen sei und zu jedem guten Werke völlig ausgerüstet.“ — 2. Tim. 3:16, 17, Perk.
8. Welches Mittel ist in Verbindung mit der Bibel nötig? Warum?
8 Die Bibelgesellschaften der Christenheit haben Bibeln in Hunderten von Millionen Exemplaren in mehr als 1100 Sprachen und Dialekten verbreitet. Dennoch herrscht grosse Unwissenheit über ihre Lehren. Die Verwirrung in den Konfessionen führt irre in bezug auf die harmonischen Lehren der Bibel. Jehovas Wort ist nicht privater, menschlicher Auslegung überlassen. Gott ist sein eigener Ausleger. Er lässt Licht auf einen Schrifttext fallen durch andere Texte, die sonstwo in der Bibel stehen und sich auf dasselbe Thema beziehen. Ferner führt er durch bestimmte Ereignisse die Erfüllung biblischer Prophezeiungen herbei und lenkt dann die Aufmerksamkeit seiner Zeugen auf solche Erfüllungen, wodurch die Prophezeiung klar wird. Er hat Christus Jesus zum Haupt seiner sichtbaren Organisation und zu seinem Mitausleger für die Organisation bestimmt, zu einem „Ausleger, einem aus tausend“. (Hiob 33:23) Somit ist Jehovas sichtbare Organisation unter Christus ein Kanal, wodurch die göttliche Auslegung seines Wortes seinem ergebenen Volke zukommt. Was dann? Es muss ein Organisationsmittel geben, um allen, die Wahrheit und Leben wünschen, behilflich zu sein, ein fortschreitendes Verständnis des Wortes Gottes zu erlangen und sich von all den verwirrenden, glaubenertötenden Religionslehren und Bekenntnissen der Christenheit frei zu machen. Ein solch erzieherisches Mittel sollte diese Zeitschrift Der Wachtturm sein, und sie hat sich als dies erwiesen. Da sie nicht gefesselt ist durch irgendein menschliches Religionsbekenntnis, ist sie frei gewesen, in der Wahrheit auf dem Wege voranzuschreiten, den der göttliche Ausleger durch Jesus Christus gewiesen hat.
9. Wie entwickelte sich die Watch Tower Bible & Tract Society?
9 Ausser dem Wachtturm wurde durch die Feder Bruder Russells noch andere geistige Nahrung beschafft. Durch die damals vorhandenen Mittel der Verbreitung wurde diese regelmässig unter allen Hungrigen verbreitet. Um Schritt zu halten mit dem Segen, den Jehova zum Werke gab, organisierte Bruder Russell in Pittsburg, Pa., die Watch Tower Bible & Tract Society, und dies im Jahre 1881 (The Watchtower, April 1881), und drei Jahre später, 1884, wurde sie unter den Gesetzen des Staates Pennsylvanien als Körperschaft eingetragen. Diese gesetzlich eingetragene Gesellschaft ist seither ein Teil der Ausrüstung gewesen, die Gott für sein Volk beschaffte, um sowohl in amerikanischen Arbeitsfeldern als auch in andern Ländern gute Arbeit zu leisten. Er hat sie bis zu diesem Tage erhalten. Ihre Hauptbüros befinden sich nun in Brooklyn 2, N. Y., 124 Columbia Heights, doch hat sie ihr eingetragenes Büro immer noch in Pittsburg, Pa., wo ihre Jahresversammlungen zur Erledigung von Geschäftsangelegenheiten und zur Wahl der Direktoren der Gesellschaft abgehalten werden, so wie das Gesetz von Pennsylvanien es vorschreibt. Sie ist lediglich ein Instrument, ein gesetzmässiger Veröffentlichungs-Diener der sichtbaren Organisation Jehovas, seiner geweihten Zeugen.
10. Wer war ihr erster Präsident? Was war ihr Zweck gemäss der Gründungsurkunde?
10 Der erste Präsident dieser pennsylvanischen Körperschaft war Charles Taze Russell, und bis zu seinem Tode am 31. Oktober 1916 wurde er von denen, die an die Gesellschaft beisteuerten, regelmässig zu diesem Amte gewählt. Der Zweck dieser gesetzlichen Körperschaft wurde in der Gründungsurkunde, die ihr am 13. Dezember 1884 zuerkannt wurde, gut dargelegt: „Der Zweck der Bildung der Körperschaft ist die Verbreitung biblischer Wahrheiten in verschiedenen Sprachen durch die Veröffentlichung von Traktaten, Flugschriften, Zeitungen und anderer religiöser Schriften; ferner die Benutzung jedes andern gesetzlichen Mittels, welches der rechtmässig ernannte Direktionsausschuss zur Förderung des erwähnten Zweckes als dienlich erachtet.“ Der christliche Zweck der Gesellschaft wurde etwas mehr mit ihrer Entwicklung in Übereinstimmung gebracht und eingehender in einer Ergänzung dargelegt, die im Jahre 1944 angenommen und wodurch der obige Artikel abgeändert wurde.
11. Warum konzentriert sich die Aufmerksamkeit weltweit auf die Gesellschaft Brooklyn?
11 Heute befindet sich die Watch Tower Bible & Tract Society im Herzen einer sichtbaren Organisation, die in 63 Ländern der Erde Zweigstellen hat und überdies Missionarheime finanziert und die Aufsicht über das Königreichs-Predigtwerk in 104 Ländern führt. Folglich konzentriert sich das Interesse von Hunderttausenden von Bibelchristen oder Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde auf das, was im Hauptbüro der Gesellschaft vor sich geht. Sie schätzen den geistigen Dienst, den die gesetzliche Gesellschaft ihnen leistet. Ihre Gebete steigen täglich zu Gott dem Höchsten auf, damit er seinen Segen auf sie und ihr Werk lege. Das ist der Grund, weshalb wir hier einen kurzen Bericht erstatten über die Entwicklung der Gesellschaft von ihrem Anfang an, um ihr Wachstum und ihre Verwendung als Werkzeug Gottes Jehovas zu zeigen.
12. Wie wurde eine Serie Hilfsmittel zum Bibelstudium veröffentlicht und der Pionierdienst begonnen?
12 Im Jahre 1886 veröffentlichte die Gesellschaft den ersten Band einer Serie von sieben gebundenen Büchern als Hilfsmittel zum Bibelstudium, welche als die „Schriftstudien“ bekannt wurden. Der sechste von diesen wurde 1904 von Bruder Russell herausgegeben, und der siebente wurde im Jahre 1917, nach seinem Tode, veröffentlicht. Während vieler Jahre, bis hinab zum April 1926, dienten diese Schriftstudien, die in viele Sprachen übersetzt wurden und in Millionen von Exemplaren in Umlauf gelangten, vielen Versammlungen auf der ganzen Erde als Leitfaden zu wöchentlichen Bibelstudien. Mit dem ersten Band dieser Schriftstudien wurde im Jahre 1886 der Missionsdienst von Haus zu Haus aufgenommen, der zuerst als „Kolporteurwerk“ bekannt war, jetzt aber als „Pionierwerk“ bezeichnet wird. Die Zahl der Pioniere geht jetzt in die Tausende.
13. Wie wurde die Gesellschaft Besitzerin ihrer ersten Druckanlage?
13 Jahrelang wurde die Literatur von der Tower Publishing Company veröffentlicht, die alle Auslagen bestritt und der Gesellschaft die Bücher, Traktate usw. zu einem vereinbarten Preise lieferte. Im Jahre 1898 jedoch kam das Eigentumsrecht auf die ganze Anlage in Allegheny (North Pittsburgh), Pa., und damit The Watch Tower [Der Wacht-Turm], das Bibelhaus mit seiner vollständigen Büro-Ausstattung, dem Schriftmaterial, dem Bibel-Lager, den Schriftstudien, Broschüren, Traktaten usw. zusammen mit Tonnen wertvoller Elektroplatten von verschiedenen Veröffentlichungen in mehreren Sprachen in den Besitz der Gesellschaft. Das Bibelhaus dort an der Arch-Strasse war ein vierstöckiges Gebäude, das in Wirklichkeit für den Gebrauch der Gesellschaft erbaut worden war. Von Anfang an hatte die Absicht bestanden, es der Gesellschaft im Laufe der Zeit zu schenken, und es wurde auf $ 34 000 geschätzt. Der Nettogegenwert dieser ganzen Schenkung an die Gesellschaft wurde auf $ 164 033.65 geschätzt. Von diesem Punkte an lieferte die Gesellschaft ihr eigenes Kapital, und alle Konten der Kolporteure (Pioniere) usw. gingen an sie über.
14. Nach welcher finanziellen Methode ist das Werk bis jetzt unterstützt worden?
14 Sie sandte Reisevertreter aus, die öffentliche Ansprachen hielten, die Versammlungen besuchten und ihnen mit geistlichem Rate dienten, doch nie erhoben sie, privat oder öffentlich, eine Kollekte. Der Kollektenteller wurde aus allen christlichen Zusammenkünften vollständig verbannt, und alle Veranstaltungen wurden unter dem Motto bekanntgemacht: „Eintritt frei, keine Kollekte“. „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet,“ sagte Jesus den Missionaren, die er aussandte. Da dies Jehovas Organisation und Werk war, glaubte man, dass er das Geld beschaffen werde, um sein Werk durch seinen Geist, der das ihm ergebene Volk antreibt, weiterzuführen. So verliess man sich denn für die Unterstützung des Werkes auf freiwillige Beiträge. Auf diese Weise hat Jehova Gott, dem alles Silber und Gold gehört, bis auf diesen Tag für das Geld gesorgt, sowohl für die Ortsversammlungen wie für die gesetzliche Gesellschaft. Dies ist ein weiterer Beweis, dass er diese sichtbare Organisation stützt.
VERLEGUNG DES HAUPTBÜROS
15. Was hat dazu geführt, das Hauptbüro nach Brooklyn zu verlegen?
15 Im Jahre 1908 wurde beschlossen, das Hauptbüro der Gesellschaft nach Brooklyn, New York, zu verlegen, da dieser Ort als zweckmässiger angesehen wurde, um das Zeitungswerk betreiben zu können, wodurch die wöchentlichen Predigten des Präsidenten der Gesellschaft in den Zeitungen des ganzen Landes veröffentlicht wurden. Damals erschienen Bruder Russells Predigten in elf Zeitungen. Im Laufe der Zeit jedoch stieg die Zahl auf mehr als 2000 Zeitungen an, die zusammen einen Leserkreis von 15 000 000 zählten und seine Predigten gleichzeitig veröffentlichten. Insgesamt waren es über viertausend Zeitungen in verschiedenen Ländern, die zu dieser oder jener Zeit diese Predigten entweder gratis oder gegen eine Gebühr veröffentlichten. So wurde Bruder Russell der grösste Syndikatsschreiber seiner Tage. Mittels dieser veröffentlichten Predigten kamen viele zur Erkenntnis der Wahrheit. Zur Zeit der Verlegung war Brooklyn als „Die Stadt der Kirchen“ bekannt, und innerhalb eines Umkreises von einigen Kilometern gab es dort siebeneinhalb Millionen Einwohner vieler Nationalitäten. So wurde denn als ‚guter Mittelpunkt für das Erntewerk in den noch wenigen übrigen Jahren‘ Brooklyn gewählt. (The Watch-Tower, 15. Dezember 1908, deutsch: Februar 1909) Dass Jehova diese Verlegung in ein weiteres Feld zu umfassenderem Dienste leitete, ist offenbar, denn von Brooklyn ist das grösste Werk der Gesellschaft ausgegangen. Jawohl, von hier aus ist der grösste Verkündigungs-Feldzug für das unter Christus stehende Reich Gottes der ganzen Geschichte der christlichen Kirche geleitet worden. Zufolge des Schutzes, der Obhut und Fürsorge Gottes sind wir im Jahre 1950 immer noch hier in Brooklyn und besitzen nun eine grössere Ausrüstung denn je zuvor für das, was nach unserer Überzeugung der grossartige Höhepunkt des erdenweiten Zeugnisses für den Namen und das Wort Gottes Jehovas und seiner Theokratischen Herrschaft der neuen Welt der Gerechtigkeit sein wird.
16, 17. Welche Ereignisse kennzeichneten die Eröffnung der neuen Büros?
16 In Brooklyn, New York, 17 Hicks-Strasse, wurde ein Besitztum erworben. Dies wurde als das Tabernacle Brooklyn bekannt. Im zweiten Geschoss befand sich ein grosser Saal mit 800 Sitzplätzen, und hier sollten öffentliche Ansprachen von Bruder Russell und andern Vertretern der Gesellschaft stattfinden sowie weitere Versammlungen abgehalten werden. Das Parterre war zu Bürozwecken geeignet, und das Souterrain für das Literaturlager und die Versandabteilung. Im Januar 1909 begann die Gesellschaft dort einzuziehen, und am Sonntag, 31. Januar, fand dort eine öffentliche Feier statt, also 41 Jahre, fast bis auf den Tag genau, vor einem ähnlichen Ereignis in diesem Jahr, das wir noch beschreiben werden.
17 Die Gesamtzahl derer, die an der Eröffnung des Tabernacle teilnahmen, belief sich auf etwa 350; sie stammten aus New York, Brooklyn, Jersey-Stadt, Newark und aus andern Städten, die so weit weg sind wie Boston. Am folgenden Sonntag gaben alle Freunde, die von New York, Brooklyn und Jersey-Stadt zugegen waren, einmütig ihre Stimme, dass sie Teile einer Versammlung sein wollten, deren Heim im Tabernacle Brooklyn sei, und einstimmig erwählten sie Bruder C. T. Russell zum „Pastor“ dieser Versammlung. Somit war die Bezeichnung „Pastor Russell“, worunter er weltweit bekannt wurde, nicht ein von ihm selbst gewählter Titel. In Epheser 4:11, 12 (engl. B.) wird erklärt, dass Christus Jesus einige seiner geweihten Nachfolger als „Pastoren“ gebe; und angesichts des pastoralen Werkes, das Bruder Russell unter dem Oberhirten Christus Jesus durchführte, gaben ihm die Christengemeinden überall auf Erden als ihrem anerkannten Pastor die Stimme. Da er weite Reisen machte, diente er vielen von ihnen persönlich. Auf einer Tour, auf welcher er Versammlungen besuchte und ihnen diente, starb er am 31. Oktober 1916 unter grossen Schmerzen, an einem Körpergebrechen, und zwar unterwegs im Zuge durch den Staat Texas. In einer kleinen Stadt von Texas wurde sein Leichnam aus dem Zug genommen und in einem Behälter auf einer Umladerampe der Bahnstation verwahrt, bevor man ihn schliesslich zur regelrechten Bestattung nach dem Friedhof Pittsburgh verbrachte.
18. Wie wurde das Bethel Brooklyn gegründet und eröffnet?
18 Zur Zeit der Eröffnung des Tabernacle Brooklyn zählte die Familie im Hauptbüro über dreissig Personen. Angesichts dieser Zahl schien es ziemlich nötig, ein Hotel zu haben, um sie alle beherbergen zu können. Das Tabernacle hatte keine Wohnräume. Folglich wurde ein Besitztum in dem nahe gelegenen Wohnviertel auf der Heights [Hochstrasse] gekauft. Dieses Besitztum, das 124 Columbia Heights numeriert war, erwies sich als nichts anderes als die Wohnung eines berühmten früheren Brooklyner Predigers, Henry Ward Beecher, während das Tabernacle-Gebäude das „Beecher-Bethel“ gewesen war. Nach umfassenden Reparaturen passte das Haus als Wohnung für die Familie des Hauptbüros. Da dieses Heim ein Haus sein sollte, wo Gott durch seinen Geist wohnt, wurde es „Bethel“ genannt, was „Haus Gottes“ heisst. Als die Bethelfamilie schliesslich umzog und sich im Tabernacle Brooklyn und im Bethelheim einrichtete, veranstaltete sie an einem Abend im April, von 19-21 Uhr, einen Empfang für die Freunde ausserhalb. Etwa 400 erschienen. Sie wurden zuerst drüben im Tabernacle Brooklyn empfangen, und es wurden ihnen die Einzelheiten dieses Teiles der Ausrüstung der Gesellschaft gezeigt, und darauf hatten sie das Vorrecht, sich ins Bethelheim zu begeben, um den Ort zu besichtigen. Ehe sie weggingen, wurden Erfrischungen im Esszimmer im Souterrain serviert. Es war für damals ein grossartiger Anlass! Einige Zeit später wurde das Besitztum daneben, 122 Columbia Heights, erworben und so das Heim vergrössert.
19. Was für andere Körperschaften wurden gebildet, und warum?
19 Damit Jehovas geweihtes Volk diese Besitztümer innehaben und all die Geschäfte tun konnte, die mit seinem Veröffentlichungswerk im Staate New York verbunden waren, wurde es nötig, eine weitere Körperschaft zu bilden. Im Februar 1909 wurde gemäss den Bestimmungen des Mitgliedschafts-Körperschafts-Gesetzes der Gesetze von New York eine Mitgliedkörperschaft gegründet, die als „Peoples Pulpit Association“ [„Volkskanzel-Vereinigung“] bekannt wurde und einen Ausschuss von sieben Direktoren hatte, von denen Bruder Russell der gewählte Präsident war. Dreissig Jahre später wurde der Name dieser Neuyorker Körperschaft durch eine Ergänzung, die am 6. Februar 1939 eingereicht wurde, in „WATCHTOWER BIBLE AND TRACT SOCIETY, INC.“ umgeändert. Die erste Ausgabe unserer Zeitschrift Der Wachtturm, die von Brooklyn aus veröffentlicht werden sollte, war die Nummer vom 15. April 1909. Als Auslandsstellen der Watch Tower Society gab sie drei Zweigbüros an: London (England), Barmen (Deutschland) und Melbourne (Australien). Im Jahre 1914 wurde es als ratsam erachtet, zur Förderung des Predigens des Evangeliums auf den Britischen Inseln eine britische Körperschaft zu gründen, und so wurde die International Bible Students Association [Internationale Bibelforscher-Vereinigung] gegründet. Bruder Russell wurde zum Präsidenten dieser britischen Körperschaft erwählt. Er amtete bis zu seinem Todestage als gemeinsamer Präsident sowohl der pennsylvanischen, wie der Neuyorker und der britischen Körperschaft.
20. Wie wurde das Bethel in den Jahren 1910 bis 1911 vergrössert? Mit welchen Besonderheiten?
20 Im Jahre 1910 wurde ein Anbau hinten an das Bethelheim Brooklyn begonnen. Dieser reichte zurück bis zur Furman-Strasse am Fusse eines Abhangs. Somit erstreckte sich der Bethelanbau, der 1911 vollendet wurde, den Abhang hinab, acht Stockwerke hinunter, bis zum Parterre an der Furman-Strasse. In diesem Anbau befand sich das Esszimmer des Bethels, wo die Familie zusammen ass und wo die Studien-Versammlungen abgehalten wurden; ein Bassin, das in den Betonfussboden eingelassen war, diente gelegentlich für die Taufe.
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Nachkriegs-Vergrösserung der Theokratischen OrganisationDer Wachtturm 1950 | 15. August
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Nachkriegs-Vergrösserung der Theokratischen Organisation
1. Was brachte die spottende Geistlichkeit zum Verstummen hinsichtlich der Voraussagen über 1914?
VOR LANGEM, im Jahre 1880, war in den Spalten des Wachtturms auf die biblische Chronologie aufmerksam gemacht worden, die 1914 n. Chr. als das Jahr kennzeichnete, da die 2520-Jahrperiode enden sollte. Jesus hatte sie in seiner Prophezeiung über das Ende der Welt die „Zeiten der Heiden“ genannt. (Luk. 21:24, Luther) Im Einklang damit wurde erwartet, dass 1914 das von Christus Jesus regierte Königreich Gottes in den Himmeln völlig aufgerichtet werde, während diese Welt in einer „Zeit der Drangsal“ sei, wie es eine solche nie zuvor gegeben habe. Die Religionsführer und Systeme der Christenheit waren alle bereit, über Bruder Russell und seine Mitzeugen Jehovas zu lachen, wenn seine bekanntgemachten Voraussagen über das Jahr 1914 n. Chr. fehlschlagen sollten. Doch gab es nichts mehr zu lachen, als Ende Juli der Erste Weltkrieg ausbrach und bis im Oktober weltweiten Umfang angenommen hatte. Die religiösen Mäuler der Christenheit waren bei dieser erschreckenden Wendung der Dinge verstummt, nicht aber Bruder Russells Mund. Als er am 1. Oktober 1914 seinen Platz am Frühstückstisch im Esszimmer des Bethels Brooklyn einnahm, sagte er mit kraftvoller Stimme, welche Überzeugung verriet: „Die Zeiten der Heiden sind abgelaufen!“
2. Was für himmlische Ereignisse kennzeichneten das Jahr 1914 n. Chr.?
2 In der Erkenntnis, dass die Welt nun die Zeit ihrer Auflösung erreicht hatte, lehnte er es ab, dem Aufruf des Präsidenten Wilson der U. S. zu folgen, wonach alle Geistlichen und Prediger sich zu einem allgemeinen nationalen Gebet um Frieden vereinigen sollten. Um jene Zeit wurde nicht verstanden, dass auch im Himmel droben Krieg war, nämlich zwischen Jehovas neu eingeführtem König Jesus Christus und den Horden des Teufels, was zur Folge hatte, dass der Teufel von dort oben vertrieben und für eine kurze Weile vor seiner Vernichtung auf unsere Erde erniedrigt wurde. Die biblischen Prophezeiungen gingen aber weiter in Erfüllung. Das Licht, das auf Gottes Wort fiel, besonders auf Offenbarung, Kapitel 12, wurde immer heller. Dies enthüllte, dass Jehovas Königreich, dem Christus vorsteht, im Jahre 1914 n. Chr. geboren und in den Himmeln völlig aufgerichtet wurde, damit es inmitten seiner Feinde im Himmel und auf Erden herrsche. Sein erster Akt war, Satan aus dem Himmel zu vertreiben. — Siehe den Wachtturm vom 1. März, deutsch vom 15. April 1925.
3. Wie wurde der Präsident der Gesellschaft 1918 angeschuldigt, jedoch rehabilitiert?
3 Bruder Russell starb am letzten Tage des Oktobers 1916. Durch eine Wahl, die bei der jährlichen Geschäftsversammlung am 6. Januar 1917 in Pittsburgh stattfand, wurde J. F. Rutherford, der Rechtsanwalt der Gesellschaft und einer ihrer Reisevertreter, zum Präsidenten der pennsylvanischen Körperschaft ernannt, damit er Bruder Russell im Amte folge. Später wurde er zum Präsidenten der Neuyorker und britischen Körperschaft erwählt. Durch regelrechte Wahl seitens der Mitglieder und Direktoren der verschiedenen Körperschaften blieb er bis zu seinem Tode am 8. Januar 1942 als Präsident im Amte. Kurz nach seiner Wahl wurden die Vereinigten Staaten am 6. April 1917 in den ersten Weltkrieg verwickelt. Die Veröffentlichung des siebenten Bandes der Schriftstudien am 17. Juli 1917 erwies sich als verhängnisvoll, und die Zeiten sahen für die Gesellschaft in den Vereinigten Staaten beunruhigend und unheilvoll aus. Jene Bibelstudienhilfe, Das vollendete Geheimnis, enthielt eine Blossstellung der Religionssysteme der Christenheit. Der Feind ergriff dies als einen Teil seines Beweises, dass der Präsident der Gesellschaft und andere eng mit ihm verbundene Glieder der Organisation des Aufruhrs wider die Regierung schuldig seien, und Bruder Rutherford wurde mit sieben andern im Frühjahr 1918 in die Bundes-Strafanstalt abtransportiert, und dies gemäss Urteilen, die auf 80 Jahre Gefängnis lauteten und ohne dass man ihnen die Wohltat gewährte, sie auf Bürgschaft hin freizulassen, bis eine Berufung bei einem höheren Gericht wirksam geworden wäre. Nach neun Monaten Strafanstalt wurde ihnen dann am 21. März 1919 die Hinterlegung einer Kaution gewährt, und sie wurden freigelassen. Später stiess das Appellationsgericht das Urteil wider sie um, und im Jahre 1920 wurde die Anklage wider sie aufgehoben. So waren sie, als unschuldig, von den boshaften Anklagen des Feindes vollständig freigesprochen.
4. Wie kam es, dass das Bethel Brooklyn verlassen und dann wieder hergestellt wurde?
4 Mittlerweile hatte es geschienen, dass die Verhältnisse die Aufgabe der Besitztümer in Brooklyn und die Rückverlegung der Büros der Gesellschaft im Oktober 1918 nach Pittsburgh verlangten. Das Tabernacle Brooklyn wurde verkauft und das Bethelheim zum Verkaufe angeboten. Kein Käufer zeigte sich! War dies ein Zufall? Nein, es war Vorsehung! Es war die Hand Gottes des Allmächtigen, der seine eigenen Vorsätze kennt. Er bewahrte diese Stätte an der Columbia Heights für das grössere Werk seiner treuen Zeugen in Nachkriegsjahren. Angesichts der Freilassung der Beamten der Gesellschaft aus der Haft im Bundesgefängnis und wegen noch anderer Vorteile wurde der Entschluss gefasst, sich zurückzubegeben und das Hauptbüro und die Betriebsanlage an der Columbia Heights 124 wiederherzustellen. Dies geschah um den 1. Oktober 1919 herum. Das Bethelheim wurde wieder eröffnet, und Bruder Rutherford stand ihm als Präsident vor. Selbst während seiner Gefangenschaft hatte die Loyalität der Geschwister ihm gegenüber und ihre Überzeugung, dass er unschuldig sei, die abstimmenden Geschwister der verschiedenen Gesellschaften veranlasst, ihn bei ihrer jährlichen Geschäftsversammlung von neuem zum Präsidenten zu wählen.
5. Welche Ereignisse spornten zum Nachkriegswerke an?
5 Im Sommer, der ihrer Freilassung aus der ungerechten Gefangenschaft folgte, wurde der erste internationale Kongress des Volkes Jehovas in Cedar Point, Ohio, veranstaltet, der vom 1. bis 8. September 1919 tagte. Kurz vorher hatte Der Wachtturm [englisch, deutsch etwas später] zwei sich folgende Artikel „Glückselig sind die Furchtlosen“ veröffentlicht, die auf Grund der biblischen Prophezeiung zeigten, dass ein kühnes Werk, das grösste auf ihrer Laufbahn, durch Gottes geweihtes Volk vor der Schlacht von Harmagedon unter allen Nationen verrichtet werden müsse. Dieses Werk wurde an jener Cedar Point-Versammlung mit Nachdruck besprochen, und man gab Pläne zur Vergrösserung des Werkes bekannt, darunter auch die Herausgabe der Zeitschrift Das Goldene Zeitalter.
6. Welches grosse Werk stand dann bevor? Was erforderte dies?
6 Der Erste Weltkrieg hatte das Werk auf der ganzen Erde aus den Fugen gebracht. Die Verbindungen der Gesellschaft mit ihren Zweigstellen waren gestört oder in gewissen Fällen abgebrochen worden. Die Dinge waren in einem ganz desorganisierten Zustand. Nun war die Zeit gekommen, die Verbindungen wiederherzustellen, damit die Treuen Gottes überall in einen Zustand der Einheit gebracht werden konnten, nämlich unter eine Theokratische Einrichtung, in der der grosse Theokrat Jehova von oben hernieder durch seine Organisation regiert. Es war eine Zeit zur Wiederorganisierung und Schulung seines Volkes zu neuem Dienste. Ein überaus kritisches Werk lag vor ihnen! Es erheischte Mut. Es erforderte die Ausdehnung der Organisation bis an die Enden der Erde. Im Jahre 1918 hatten 3868 Verkündiger Bericht über Felddienst erstattet. Die Übriggebliebenen des treuen Überrestes Gottes der geistgezeugten Erben des Königreiches mussten zur Organisation hin versammelt werden. Indes hatte Gott der Herr früh im Jahre 1918 geoffenbart, dass eine grosse irdische Herde, deren Zahl man auf Millionen schätzte, durch Harmagedon hindurchkommen und in die Neue Welt hineinleben werde, und dieser musste das Zeugnis gegeben und sie musste in die Hürde des Guten Hirten eingesammelt werden. Das Gebot, „dieses Evangelium vom Königreich“ in der ganzen Welt allen Nationen zu einem Zeugnis zu predigen, hatte nun während der ganzen Nachkriegszeit Anwendung, bis Harmagedon die Erde für die Neue Welt reinigen würde. Man durfte keine Zeit verlieren, was das Organisieren des Werkes betraf. Es galt, alle Hindernisse unter den ergebenen Dienern Gottes wegzuräumen. Das Werk musste zur Rechtfertigung des Namens Jehovas und zur Errettung der Zeugen selbst sowie derer getan werden, die
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