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Keine Linderung für den Reichen, doch Trost für den ArmenDer Wachtturm 1951 | 1. Mai
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uns und ihnen bestehen. Ausser der Veränderung unseres Zustandes seit 1919, die der Erfahrung Jonas gleicht, als er aus dem Bauch des mächtigen Fisches herauskam, um als Jehovas Zeuge auf Erden zu leben und den Niniviten zu predigen, was ein genügendes Zeichen war, braucht die Lazarusklasse der Zeugen Jehovas nicht zu erwarten, dass Gott irgendein erstaunliches Wunder an ihr oder durch sie wirke, um die Reue der Klasse der Brüder des reichen Mannes zu beschleunigen. Wir brauchen jetzt keine Unterstützung durch eine Auferstehung treuer Zeugen aus alter Zeit. Wir sind nicht ermächtigt, auf Kompromisse einzugehen in bezug auf die göttliche Botschaft für diesen Tag des Gerichts der Nationen, indem wir uns zurückhalten würden, den ganzen Ratschluss Gottes kundzutun. Es wird uns geboten, das, was die Christenheit selbst in bezug auf die Schrift besitzt, Mose und die Propheten und das inspirierte Zeugnis über den auferstandenen Christus und sein Königreich, zu benutzen. So ausgerüstet, sollen wir furchtlos predigen. In der Erkenntnis, dass Gottes Gunst auf uns ruht, schauen wir nicht mehr zu den bockartigen Religionsführern auf und gehen zu ihnen, um geistige Gunsterweisungen zu erbetteln. Wir bleiben selbst am Busen des grösseren Abraham, am Platz seiner Gunst, und wir predigen so, wie er uns gebietet.
24. Wem allein denn dürfen wir Trost und Linderung bringen?
24 Mögen die Böcke ihre Ohren verstopfen und uns in ihrer religiösen Angst und Qual verfolgen. Wir können uns nicht auf Kompromisse einlassen und ihnen irgendwelche Linderung von Gott voraussagen. Da wir aber sehen, dass uns Jehova Gott, der grössere Abraham, so reich getröstet hat, sind wir genötigt, auszuziehen und „alle Trauernden zu trösten“ mit dem Trost, womit er uns durch Christus getröstet hat. (Jes. 61:1, 2; 2. Kor. 1:3, 4) Wer Ohren hat, zu hören, der höre und werde getröstet. Auf diese Weise werden viele weitere irregegangene Schafe die Stimme des Rechten Hirten hören und von ihrem bettlerhaften, sündenkranken, niedergetretenen Zustand in dieser Welt umkehren und zusammen mit dem Überrest der Lazarusklasse in die Gunst des grösseren Abraham kommen. So wird die grosse Menge weiterhin zunehmen, und die Stimme wird anschwellen, die man sagen hört: „Lobpreiset Jah, denn Jehova, unser Gott, der Allmächtige, hat als König zu herrschen begonnen.“ — Off. 19:6, NW.
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Simeons Herzenswunsch erfüllt sichDer Wachtturm 1951 | 1. Mai
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Simeons Herzenswunsch erfüllt sich
IN EDEN sagte Gott das Kommen dessen voraus, welcher der Schlange den Kopf zermalmen werde. Später bezeichnete Gott Abraham gegenüber diesen einen als den, der alle Geschlechter der Erde segnen soll. Unter Inspiration sagte Jakob, der Enkel Abrahams, auf dem Sterbebett das Kommen Schilos, des einen voraus, um den sich die Völker scharen würden. Mose prophezeite sein Kommen und sagte zudem, er werde ein Prophet sein, der grösser sei als Mose. Als König und Dichter sang David von den Herrlichkeiten seines Königreiches. Jesaja sagte voraus, dass er von einer Jungfrau geboren werde, und Micha schrieb nieder, dass dieser eine in Bethlehem geboren werde. Dies sind nur einige von den vielen Prophezeiungen, die auf den einen hinweisen, der gemäss der allgemeinen Übereinstimmung der Juden als der Sohn Davids, der Messias, bezeichnet wurde.
Diese Prophezeiungen waren nun Hunderte von Jahren, ja eine von ihnen sogar viertausend Jahre alt. Die Israeliten hatten eine siebzigjährige Gefangenschaft in Babylon erlebt und dazu die vollständige Verödung ihres geliebten Heimatlandes, und seither waren fünfhundert weitere Jahre unter der Botmässigkeit heidnischer Herrscher vergangen. Und immer noch kein Messias! noch kein Sohn Davids! Wie die treuen, gottesfürchtigen Juden sich nach seinem Kommen sehnten und darum beteten — nach ihm, der Israel wiederherstellen und es vom lästigen Heidenjoch befreien sollte, ihm, der alle Geschlechter der Erde segnen würde!
Zu diesen gerechten und gottesfürchtigen Juden, die sich nach dem Kommen des Messias sehnten und darum beteten, gehörte ein alter treuer Diener Jehovas namens Simeon, der in Jerusalem wohnte. Gott hatte seinen heiligen Geist auf ihn gelegt und ihn mit der Offenbarung belohnt, dass er den Tod nicht sehe, bis seine Augen den erblickt hätten, welcher der Christus Jehovas sein sollte. Tage, Monate, Jahre entflohen; Simeon alterte, und es blieb ihm nicht mehr viel Zeit zum Leben übrig. Wann würde er diesen einen sehen?
Da, eines Tages, gegen Ende des Jahres 2 v. Chr., kam ein junges Ehepaar mit einem Kindlein aus Bethlehem in Judäa in den Tempel. Der heilige Geist offenbarte Simeon, dass dies der Tag sei, auf den er gewartet habe, und er trieb ihn, in den Tempel zu gehen, um dort den zu sehen, von dem alle Propheten geschrieben hatten. So schnell es sein Alter erlaubt, geht er hin und sieht Joseph, Maria und das Kindlein. Mit welcher Freude nimmt Simeon das Jesuskind in seine Arme! Dieser soll der verheissene Messias, der Sohn Davids sein! Simeon selbst war zu alt, um die Hoffnung hegen zu können, diesen einen seine irdische Mission erfüllen zu sehen, doch ihn wenigstens als Kindlein zu sehen, und zu erkennen, dass für Israel die Rettung so nahe war, dass Gott sich also seines Volkes erinnert und es besucht hatte und dass alles, was über ihn durch die Propheten geschrieben worden war, sich endlich erfüllen sollte — dies alles muss den betagten Simeon in Entzücken versetzt haben! Nun war er zufrieden, bis zum Ende der Tage im Tode zu schlafen, bis Gott ihn in der Auferstehung hervorrufen würde. Wir hören, wie er seine Stimme zum Lobe Gottes erhebt: „Nun, allerhöchster Herr, entlässest du deinen Sklaven in Frieden gemäss deiner Erklärung, denn meine Augen haben dein Mittel der Errettung gesehen, welches du bereitet hast vor den Augen aller Völker, ein Licht zur Beseitigung des Schleiers von den Nationen, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ — Luk. 2:27-33, NW.
Sieh nun, wie sich sein Gesicht aufhellt, während er Joseph, den Pflegevater, und Maria, die Mutter Jesu, segnet! Dann wird sein Antlitz plötzlich ernst, während er seine Worte an Maria allein richtet und beifügt: „Siehe! dieser ist bestimmt zum Fall und Wiederaufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird (ja, ein langes Schwert wird dir selbst durch die Seele dringen), damit die Überlegungen vieler Herzen offenbar werden.“ — Luk. 2:34, 35, NW.
Unter dem Einfluss des heiligen Geistes wandte Simeon hier eine Anzahl Prophezeiungen auf Jesus an. Siehe Jesaja
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