-
Mache dein Leben jetzt zum ErfolgDer Wachtturm 1981 | 1. August
-
-
und hilft ihm, sich völlig auf Jehova zu verlassen. Folglich gehört Verfolgung, die Gott zuläßt, zu dem Schulungsprogramm, durch das wir lernen, ein erfolgreiches und glückliches Leben zu führen (1. Petr. 1:6, 7; 5:6-11).
Ein echter Christ bringt Opfer. Er opfert Zeit und Kraft, die er zur Entspannung hätte benutzen können, und wendet viel Zeit auf, um anderen zu einer Erkenntnis über Gottes Vorsätze zu verhelfen. Ein Nachfolger Christi bringt vielleicht sogar finanzielle Opfer, um seinem Schöpfer noch besser dienen zu können oder um Kompromisse zu vermeiden. Für einen aufrichtigen Christen sind diese Opfer aber eine Quelle der Freude. Jesus sagte diesbezüglich: „Beglückender ist Geben als Empfangen.“ Durch unseren Dienst am Nächsten und besonders durch unseren Dienst für Gott befriedigen wir unsere tiefsten inneren Wünsche, mit denen uns Gott erschaffen hat. Demgegenüber führt ein vergnügungssüchtiges oder egoistisches Leben schließlich zur Enttäuschung; es ist wie ein „Haschen nach Wind“ (Apg. 20:35; Pred. 12:13; 2:3-11).
Die christlichen Zeugen Jehovas erfreuen sich vieler wahrer Segnungen. Diese überwiegen bei weitem die Opfer, die sie vielleicht bringen müssen. Ja, wenn man Gott dient, ‘hat man eine Verheißung auf gegenwärtiges Leben’. Und — das sollte man nicht vergessen — man hat auch eine Verheißung auf „künftiges Leben“ (1. Tim. 4:8). Wie unweise wäre es doch, diese Segnungen wegen der fragwürdigen und vorübergehenden Vorteile der sogenannten Freiheit dieser Welt aufzugeben!
-
-
St. Helena — einsam, wunderschön, gastfreudlichDer Wachtturm 1981 | 1. August
-
-
St. Helena — einsam, wunderschön, gastfreundlich
IM Jahre 1502 sichteten portugiesische Seeleute, angeführt von Kapitän Joao de Nova Castella, ungefähr 1900 Kilometer westlich von Afrika im südlichen Atlantik eine kleine Insel. Ihre kahlen Felsenklippen — einige waren über 600 Meter hoch — kamen ihnen nicht sehr einladend vor. Als sie jedoch landeten, fanden sie saftiges Grasland vor mit vielen Flüssen und sprudelnden Quellen. Sie nannten die Insel St. Helena.
Die kleine Insel — sie umfaßt nur rund 120 km2 — steht unter britischer Herrschaft und ist seit Jahrhunderten ein Anlaufhafen für Schiffe, die Wasser benötigen.
Wegen des subtropischen Klimas sehen manche Gegenden mit ihren exotischen Pflanzen fast aus wie botanische Gärten. Die Bevölkerung — ihre Zahl beträgt zirka 5 200 — ist verschiedener Herkunft. Früher hatten die Briten in Jamestown, der einzigen Stadt und dem einzigen Hafen, eine Garnison stationiert. Hunderte von Sklaven wurden von Afrika nach St. Helena gebracht, und viele Chinesen kamen auf die Insel, um beim Entwickeln der Hanfindustrie mitzuhelfen. Spuren dieser verschiedenen Abstammung sind heute noch immer in den Familiennamen, den Gesichtszügen, den Charaktermerkmalen sowie in der Folklore zu erkennen.
Auf St. Helena können keine Flugzeuge landen; es gibt zu viele Berge und Täler. Die Insel ist nur mit dem Schiff zu erreichen. Von Kapstadt (Südafrika) ist sie eine Fünftagereise entfernt. Sie liegt sehr abgelegen und einsam, doch sie ist wunderschön.
Vom geschichtlichen Standpunkt aus ist sie hauptsächlich deshalb berühmt geworden, weil Napoleon Bonaparte, nachdem er 1815 in der Schlacht bei Waterloo eine Niederlage erlitten hatte, auf die Insel verbannt wurde. Er starb dort 1821.
DIE KÖNIGREICHSBOTSCHAFT ERREICHT ST. HELENA
Über 100 Jahre später, im Jahre 1933, besuchten zwei Zeugen Jehovas, Grey Smith und ein junger Begleiter, die Insel. Sie waren echte Pioniere; sie durchzogen die ganze Insel und ließen fast 1 000 biblische Druckschriften zurück. Der „Same“ fiel auf „guten Boden“. Tom Scipio, ein Beamter der britischen Polizei — er war der Nachkomme eines Hausdieners Napoleons —, erwies sich als solcher „Boden“ (Matth. 13:3-8). Tom hörte der Königreichsbotschaft aufmerksam zu und erkannte sogleich, daß es sehr wichtig ist, mit anderen darüber zu sprechen. Doch bald stieß er auf Widerstand. Ein anderer Polizist wollte ihn zum Schweigen bringen. Deshalb beschuldigte er ihn, seine Stellung als Polizeibeamter mißbraucht zu haben, um seinen Glauben zu propagieren. Die Anschuldigung wurde jedoch von dem Gouverneur zurückgewiesen.
Diese Erfahrung beeinträchtigte den Eifer Toms nicht, und er besorgte sich aus Kapstadt weitere biblische Literatur, ein Grammophon sowie Schallplatten mit biblischen Vorträgen. Er wurde mit seinem Esel, der mit Literatur beladen war und den er beim Verbreiten der „guten Botschaft“ dabeihatte, unter den Inselbewohnern sehr bekannt. Bis zu seinem Tode im Jahre 1977 war er ein eifriger Prediger.
DIE ERSTE VERSAMMLUNG
Diese fleißige Tätigkeit führte bald zu positiven Ergebnissen. Schon im folgenden Jahr, 1934, konnte auf St. Helena eine kleine Gruppe gebildet werden. Sie nahm immer mehr zu, so daß sie im Jahre 1939 geteilt werden mußte. Nun gab es zwei Gruppen, die eine in Jamestown und die andere in Longwood, das einige Meilen von Jamestown entfernt liegt. Jahrelang waren sie ganz auf sich gestellt. Auch die Post kam (und kommt noch immer) sehr selten. Das Ergebnis davon war, daß man nicht richtig wußte, wie man predigen und lehren sollte.
Deshalb schickte 1951 das südafrikanische Zweigbüro der Watch Tower Society einen erfahrenen Vollzeitdiener, J. F. van Staden, nach St. Helena. Er stellte fest, daß die Zeugen dort nur Zusammenkünfte an verschiedenen Orten unter freiem Himmel durchführten. Die Brüder hatten eine eigene kleine Musikkapelle; sie bestand aus zwei Violinen und einem Akkordeon. Um die Aufmerksamkeit der Leute zu erwecken, spielten sie einige Königreichslieder, und dann wurden Vorträge gehalten. Mit der Hilfe von Bruder van Staden konnte man jedoch zwei Zusammenkunftsstätten finden, eine in Jamestown und eine in Levelwood. Auf diese Weise war es möglich, lehrreiche biblische Zusammenkünfte abzuhalten. Nach dreimonatiger Schulung und geistiger Unterstützung hielt Bruder van Staden eine Taufansprache. 26 Neue ließen sich taufen, was ihn sehr begeisterte. Er blieb dort etwas länger als ein Jahr, und danach waren die Zeugen gut in der Lage, das Predigtwerk von Haus zu Haus sowie Heimbibelstudien und Zusammenkünfte selbst durchzuführen.
Seitdem wird jedes Jahr ein reisender Aufseher auf die Insel geschickt. Die zwei Versammlungen sind inzwischen stark geworden, und jede hat ihren eigenen Königreichssaal.
Tom Scipios Sohn George hat zu dieser Entwicklung einen großen Beitrag geleistet. Aufgrund seiner schweren Körperbehinderung fällt ihm das Laufen nicht leicht. Aber das hat ihn nicht davon zurückgehalten, die steilen und oft schlüpfrigen Gebirgspfade, die die Insel durchqueren, treu hinauf und hinabzuhumpeln. Unzählige Male ist er ausgerutscht und hingefallen. Dennoch steht er seit vielen Jahren im Vollzeitpredigtdienst. Außerdem hat er früher als Versammlungsaufseher gedient und mit wenig oder gänzlich ohne Hilfe die Probleme in seiner Versammlung behandelt und Entscheidungen getroffen.
EIN TAG IM PREDIGTDIENST
Auf St. Helena ist der Predigtdienst von Haus zu Haus ein Erlebnis mit vielen Freuden. Für einen Fremden ist er unvergeßlich. Ein reisender Aufseher, der kürzlich dort war, beschrieb einen Tag im Predigtdienst auf folgende Weise:
„Wegen der Lage des Gebiets, das bearbeitet werden soll, treffen wir uns nicht im Königreichssaal, sondern auf einem Parkplatz an einer Straße in den Bergen, 360 Meter über dem Meeresspiegel. Während wir besprechen, wie wir unsere Tätigkeit durchführen wollen, haben wir einen atemberaubenden Ausblick. Zwischen uns und der glitzernden See unten liegen saftige Weiden, in Terrassen angelegte Flachsfelder, dichte Dornensträucher und Eukalyptushaine. Im Schatten der Eukalyptusbäume wachsen Brombeersträucher und Farne. Wir hören das Gezwitscher der Vögel. Diese Wunder der Schöpfung Jehovas helfen den versammelten Königreichsverkündigern, die richtige Einstellung zu haben.
Nach einer kurzen biblischen Besprechung und einem Gebet erhalten wir unsere Gebietszuteilung für diesen Tag. Jedem Verkündiger und seinem Partner werden vier oder fünf Häuser zugeteilt. Eine Gebietskarte ist nicht nötig. Die Verkündiger kennen die Einwohner so gut, daß sie einfach nur die Namen der Familien brauchen, um zu wissen, bei wem sie vorsprechen sollen.
Wir verlassen die schmale geteerte Straße und klettern einen steilen Bergpfad hinauf. An einigen Stellen ist er so steil, daß wir ab und zu innehalten müssen. Ungefähr eine halbe Stunde später nähern wir uns einem Bauernhaus auf einem ebenen Platz, der an dem steilen Hang angelegt worden ist. Das Haus besteht aus behauenem Lavagestein und ist weiß angestrichen. Die Schweineställe und der gepflegte Gemüsegarten mit Bananenstauden und Passionsblumen lassen darauf schließen, daß der Hauseigentümer Landwirt ist.
Vom Gartentor aus rufen wir einen Gruß, und eine freundliche Stimme antwortet: ,Sind Sie Bruder Soundso? Kommen Sie herein und setzen Sie sich. Wie gefällt Ihnen unsere Insel?‘
Wir wissen, daß diese Häuser erst vor einigen Wochen bearbeitet worden sind. Der Hauseigentümer besitzt schon biblische Literatur und versteht auch bereits einige grundlegende biblische Lehren. Wir ermitteln also, welches Thema zuvor besprochen worden ist. Mit Hilfe seiner eigenen Bibel fahren wir mit diesem Thema fort (oder bei einigen Leuten erklären wir neue Punkte). Eine halbe Stunde — manchmal ist es auch länger — vergeht schnell, und wir lassen Zeitschriften oder andere Literatur zurück. Der Hauseigentümer bedankt sich für unser Kommen. Die übrigen Besuche verlaufen ähnlich. Deshalb ist es verständlich, daß man vier oder fünf Stunden braucht, um vier oder fünf Häuser zu bearbeiten.
Gegen 2 Uhr nachmittags treffen sich alle Zeugen zu einem Picknick an einer geeigneten Stelle. Während sie freigebig den Inhalt ihrer Verpflegungskörbe miteinander teilen, tauschen sie die Erfahrungen aus, die sie an jenem Tag gemacht haben. Die Erwachsenen entspannen sich etwas, und die Kinder spielen. Alle verspüren eine innere Befriedigung, denn sie haben sich am Königreichspredigtwerk beteiligt.“
DER KONGRESS „SIEGREICHER GLAUBE“
Ein Meilenstein in der Geschichte St. Helenas war 1979 der Kongreß „Siegreicher Glaube“. Wo fand er statt? In einer 100 Jahre alten, aus behauenem Stein gebauten Halle im Zentrum von Jamestown. Da die Halle nur 150 Personen faßt, schaffte man in einer nahe liegenden überdachten Cafeteria weitere Sitzmöglichkeiten und brachte dort Lautsprecher an. Auf diese Weise konnten nicht nur die 250 Teilnehmer des Kongresses das viertägige Programm verfolgen und sich daran erfreuen, sondern auch eine ganze Reihe von Nachbarn, die auf ihrer Veranda saßen. Eine Frau sagte zu einem Vertreter der Gesellschaft: „Es war ein sehr gutes Programm. Die Ratschläge, die Familien gegeben wurden, waren sehr praktisch. Es hat mich auch gefreut, zu hören, was für gute Redner einige Bewohner unserer Insel doch geworden sind.“ Von ihrer Veranda aus hatte sie dem Programm gelauscht.
Ja, die Insel St. Helena ist einer der isoliertesten Orte der Welt. Das hat jedoch Vorteile für diejenigen, die Ruhe und Frieden lieben. Diese Abgeschiedenheit von der Welt trägt auch dazu bei, daß die Leute nicht so sehr von weltlichen Neigungen angesteckt werden. Die meisten Inselbewohner sind freundlich, demütig und gastfreundlich. Als Ergebnis davon gibt es auf St. Helena im Verhältnis zur Bevölkerung mehr Zeugen Jehovas als anderswo in der Welt — 1980 betrug das Verhältnis 1 zu 61. Danach sind einige Zeugen fortgezogen, so daß es noch 80 aktive Verkündiger gibt. Im Jahre 1980 wurden jedoch beim Gedächtnismahl 207 Besucher gezählt; das war fast jeder 24. Inselbewohner.
Wir freuen uns, zu sehen, daß an diesem einsamen, aber wunderschönen Ort das Königreichswerk gut vorangeht. Es besteht die Aussicht, daß sich hier noch viel mehr Personen an der Erfüllung der Worte aus Jesaja 42:10 beteiligen werden, wo es heißt: „Singet Jehova ein neues Lied, seinen Lobpreis vom äußersten Ende der Erde her, ... ihr Inseln und ihre Bewohner.“ (Eingesandt.)
[Karten auf Seite 8]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
ST. HELENA
JAMESTOWN
KÖNIGREICHSSAAL
[Karte]
SÜDLICHER ATLANTIK
AFRIKA
KAPSTADT
ST. HELENA
-
-
Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1981 | 1. August
-
-
Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
„Seher sind ständig im Unrecht“
● Millionen richten sich nach den Voraussagen von Wahrsagern oder „Sehern“. Jack Mabley schrieb jedoch in der Zeitung „Tribune“ von Chicago folgendes: „Wenn Sie die Seher ernst nehmen und sich auf ihre Äußerungen hin einen Vorrat anlegen oder Ihr Silber verkaufen wollen, dann schlage ich Ihnen vor, lieber das Gegenteil von dem zu tun, was sie sagen. Seher sind ständig im Unrecht.“ Hinsichtlich der 62 Voraussagen für das Jahr 1980, die von einer Zeitschrift veröffentlicht worden waren, machte Mabley folgende Feststellung: „Nicht eine dieser 62 Voraussagen traf ein.“
Zum Beispiel prophezeite ein kalifornischer Wahrsager im Jahre 1980 folgendes: „Die Zinssätze werden erniedrigt werden, denn die wirtschaftliche Lage wird sich bessern.“ Doch genau das Gegenteil trat ein. Sieben Wahrsager sagten voraus, Ted Kennedy werde zum Präsidenten gewählt werden. Er gewann noch nicht einmal die Vorwahl seiner eigenen Partei. Jeanne Dixon prophezeite über den zu jener Zeit amtierenden Präsidenten Jimmy Carter: „Im Herbst wird man einen Anschlag auf sein Leben verüben, der mit einer Kirche zu tun hat.“ Sie sagte auch voraus, daß er durch einen Skandal mehrere ihm nahestehende hohe Beamte verlieren werde. Nicht eine dieser Vorhersagen bewahrheitete sich.
Nicht die Voraussagen von Menschen, sondern die inspirierten Prophezeiungen Gottes treffen mit unfehlbarer Sicherheit ein (Jes. 46:9-11; 2. Petr. 1:20, 21). Deshalb verurteilt Gottes Wort falsche Vorhersager von Ereignissen (5. Mose 18:10-12).
Priester lobt Zeugen Jehovas
● Gemäß der katholischen Zeitschrift „Herald Citizen“ von Madison (Wisconsin, USA) sagte der Priester Andrew Breines, nachdem ihn zwei Zeugen Jehovas in seinem Pfarrhaus besucht hatten, folgendes: „Der Eifer der Zeugen Jehovas hat mich schon immer beeindruckt. Ganz gleich, welch kurze Zeit sie dieser Organisation angehören, beginnen sie sofort mit Hausbesuchen, um die ,gute Botschaft‘ zu verbreiten. ... Gott nimmt den ersten Platz in ihrem Leben ein. Ich frage mich, wie viele Katholiken so eifrig und unermüdlich das Evangelium verkünden würden. Sie gehen von Haus zu Haus, denn sie wollen nicht nur selbst von Gott gerettet werden, sondern auch andere über die ,gute Botschaft‘ informieren.“
Der Priester führte weiter aus: „Nachdem die Zeugen mich verlassen hatten, konnte ich nicht anders, als mich zu fragen, ob wir, die wir den größeren Religionsgemeinschaften angehören, nicht oft Gottes Evangelisierungswerk durch Sakramente oder irgendwelche Programme ersetzen.“ Es gibt aber keinen wahren Ersatz für das Evangelisieren, denn es ist ein Bestandteil des Gebotes, das Jesus seinen Nachfolgern gab (Matth. 10:7, 11-13; 24:14; 28:19, 20; Apg. 20:20).
-