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Gehst du der Verantwortung aus dem Wege?Der Wachtturm 1969 | 1. November
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Seele und ganzer Kraft und Liebe zu seinem Nächsten wie zu sich selbst: dies wird sich als die größte Hilfe erweisen. Außerdem ist es eine Hilfe, sich der Dringlichkeit der Zeit, in der wir leben, bewußt zu sein. Und es ist auch nützlich, die unmittelbaren und schließlichen Belohnungen zu erkennen, die man erhält, wenn man der Verantwortung nicht aus dem Wege geht. Und worin bestehen sie? In Herzensfrieden, Zufriedenheit, Befriedigung und darin, daß Gott einen anerkennt, was zu ewigem Leben führt. — Mark. 12:29-31.
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Wie sich die Bibel auf dein Familienleben auswirken kannDer Wachtturm 1969 | 1. November
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Wie sich die Bibel auf dein Familienleben auswirken kann
HAST du schon einmal ein kleines afrikanisches Dorf besucht? Wahrscheinlich nicht; würdest du uns daher bei einem Besuch eines solchen Dorfes in Rhodesien begleiten? Wir möchten dir gern zeigen, wie sich die wahre Erkenntnis der Bibel auf das Leben auswirken kann.
Beim Verlassen der Hauptstadt, Salisbury, sehen wir ziemlich dicht an der Straße Gruppen grasgedeckter Häuser. Einige Kilometer weiter kommen wir in das sogenannte Stammes-Treuhandgebiet, in dem nur Afrikaner leben.
Wir wollen den Aufseher der Ortsversammlung der Zeugen Jehovas besuchen. Wie herzlich wir empfangen werden! Wie es in Afrika Sitte ist, möchte uns jeder, der gehen kann, persönlich begrüßen, indem er uns die Hand schüttelt. Der Aufseher heißt Samuel und seine Frau Sara, beides biblische Namen.
Wir sagen Samuel, wir seien besonders deshalb gekommen, um von ihm zu erfahren, wie sich eigentlich die Bibel auf sein Leben und auf das Leben seiner Familie ausgewirkt habe. Er sagt, er wolle uns gern Auskunft geben, soweit er es könne.
Da wir wissen, daß von Afrika viel in Verbindung mit neu entstehenden Nationen, die unabhängig werden, die Rede ist, fragen wir Samuel: „Wirken sich diese staatlichen Änderungen auf euer Leben als Christen aus?“
„Kaum“, erwidert er. „Aber ich muß sagen, daß in vielen neuerdings unabhängigen Staaten Verfolgung gegen wahre Christen aufgeflammt ist, weil sie sich nicht politisch betätigen. Ein solcher nationalistischer Geist ist jedoch eigentlich nichts Neues, denn bevor ich etwas über Gottes Königreich erfuhr, war meine Familie sehr von Stammesgefühlen beeinflußt. Dieses Stammesgefühl war immer eine Ursache der Uneinigkeit und Reibung, und dagegen schien es keine Abhilfe zu geben.
Doch es gab Abhilfe, und zwar aus der Bibel. Ja, als wir etwas von Gottes Königreich als der einzigen Regierung über die ganze Erde erfuhren, konnten wir über die Stammes- und Staatsschranken hinausblicken. Jetzt macht es uns gar nichts aus, aus welchem Stamm wir kommen oder in welchem Land wir leben. Wir wissen, daß Gottes Königreich bald alle, die auf der Erde übrigbleiben, zu einer einzigen glücklichen Familie vereinen wird. Wir blicken der Zeit entgegen, in der das bald geschehen wird.“
„Diese biblische Hoffnung muß dir bestimmt großen Herzensfrieden verschaffen, Samuel. Aber wir würden dich gern noch etwas fragen. In Büchern über Afrika ist immer viel die Rede vom Glauben an Geister, sowohl an gute als auch an böse. Und es heißt, der Aberglaube sei in der afrikanischen Lebensweise eine starke Kraft. Stimmt das?“
DER GLAUBE AN DIE GEISTER DER AHNEN
„Viel von dem, was ihr gelesen habt, ist wahr. Mit Afrikanern ist es so wie mit Menschen aus jedem anderen Land. Sie verspüren die Notwendigkeit, etwas oder jemanden anzubeten. Weil die Afrikaner nicht die Wahrheit über den Zustand der Toten kennen, sind sie sehr leicht durch die falsche Lehre von der Unsterblichkeit verstrickt worden.
Natürlich wissen wir jetzt durch unser Bibelstudium, daß es die Dämonen, böse Geistgeschöpfe, sind, die durch Männer und Frauen, nämlich Zauberer, Medizinmänner usw., wirken. Aber bis ein Afrikaner Erkenntnis aus der Bibel erlangt, beeinflussen diese Dämonen sein Leben sehr. Man glaubt zum Beispiel, daß der Geist eines verstorbenen Ahnen, wenn er nicht beschwichtigt wird, bei den Lebenden Krankheit und schließlich den Tod verursachen kann. Ich kenne tatsächlich Fälle von gesunden, jungen Menschen, die zufolge von Zauberei krank wurden und starben. Jetzt weiß ich, daß es nicht die Toten sind, die die Macht haben, dies zu verursachen, sondern die Dämonen sind dafür verantwortlich.“
„Welche Bibeltexte überzeugen dich, daß es nicht die Toten sind, die solches Unglück verursachen?“
„Oh, es gibt viele! Einer, an den ich immer denke, ist Hesekiel 18:4, wo es ausdrücklich heißt, daß die Seele stirbt. Und in Prediger, Kapitel 9 steht, daß die Toten nicht bei Bewußtsein sind, daß sie keine Arbeit verrichten und keine Kenntnis haben. Ich bin daher völlig überzeugt, daß meine Vorfahren, die gestorben sind, jetzt nicht in der Geisterwelt existieren. Und wenn ich tatsächlich Unannehmlichkeiten hatte, die aus der Geisterwelt herrührten, dann muß es von den bösen Geistern, den Dämonen, gewesen sein. Nachdem wir die Wahrheit über Gottes Königreich angenommen hatten, wies unsere Familie alle abergläubischen Vorstellungen und den Glauben an die Geister unserer Ahnen von sich.“
„Welches sind einige der abergläubischen Vorstellungen der Afrikaner?“
DER FRÜHER HERRSCHENDE ABERGLAUBE
Samuel erhebt seine Hände und sagt: „Es gibt viele solche Vorstellungen. Es ist ein sehr verbreiteter Aberglaube, daß Frauen und Kinder eine Schnur um den Leib tragen müssen, um Krankheiten und, im Falle von Frauen, Unfruchtbarkeit zu vermeiden. Einige glauben, wenn eine Frau mit einem Neugeborenen, die diese besondere Schnur nicht trägt, eine andere Frau mit einem Neugeborenen treffe, die diese Schnur trägt, so würde das Kind der ersten Frau sterben.
Andere Personen nehmen einen Stock und schlagen damit Blätter von einer gewissen Pflanze oder einem bestimmten Busch ab. Dann sammeln sie nur die Blätter auf, die mit der Unterseite nach oben heruntergefallen sind, kochen sie, bereiten einen Tee zu und trinken ihn. Er dient als Medizin gegen Ohnmacht oder Schwäche, und die Leute glauben, dieses Getränk habe eine außergewöhnliche Kraft. Eine andere Ansicht ist die, daß eine schwangere Frau nie über ein frisch gepflügtes Feld gehen sollte, da dann das Kind, das sie erwarte, sterbe. Aber dank dem Worte Gottes, der Bibel, haben diese abergläubischen Vorstellungen jetzt keine
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