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Triumph über böse GeistermächteDer Wachtturm 1956 | 1. Mai
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wilden Tieres und falschen Propheten ausgingen, bloßgestellt. Sie haben andere vor den Machenschaften des Drachen, des Teufels, gewarnt; sie haben die machtvolle Botschaft der wahren Befreiung von der Macht der bösen Geistermächte, „diese gute Botschaft vom Königreich“, gepredigt. Beständig ist durch diese Verkündigung der guten Botschaft die unsichtbare Herrschaft der bösen Geistermächte zurückgedrängt worden, und Hunderttausende sind in die Neue-Welt-Gesellschaft hineingekommen, in der der Geist Jehovas herrscht. Hier stehen wir fest, kämpfen mit den geistigen Waffen unseres theokratischen Kriegszuges und beten, indem wir in der Kraft des Herrn und in der Macht seiner Stärke beständig triumphieren.
46 Der Endtriumph ist in Sicht! Wie in den Tagen Noahs wird er plötzlich unser sein, und zwar wenn Jehovas Tag kommt wie ein Dieb in der Nacht und diese Welt in Harmagedon der Vernichtung anheimfällt, wenn der ganze Spiritismus und die bösen Geistermächte außer Tätigkeit gesetzt werden und wir, die wir zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, mit dem triumphierenden König Jesus Christus mitgenommen werden in die von Dämonen befreite neue Welt der Gerechtigkeit, die unter Gottes universeller Souveränität steht! — 2. Pet. 3:10-14, NW.
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„Triumphierendes Königreich“ — Kongresse 1955Der Wachtturm 1956 | 1. Mai
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„Triumphierendes Königreich“ — Kongresse 1955
Unterwegs nach den europäischen Kongressen
KURZ nach Mitternacht flog das gecharterte Flugzeug, das den Präsidenten und andere Diener der Gesellschaft beförderte, vom Flughafen Idlewild mit Bestimmung England ab. Dies war eines der zweiundvierzig Flugzeuge, die von der Watch Tower Society eigens gechartert und belegt worden waren, um die Kongreßbesucher nach England zu befördern, wo in London die Reihe der europäischen Kongresse beginnen sollte. Daß viele Kongreßbesucher zusammen flogen, war nicht nur für sie, sondern offenbar auch für die Mannschaft der Flugzeuge ein vergnügliches Erlebnis. So sagte zum Beispiel am Ende des Fluges, als die Passagiere am Dienstag, dem 26. Juli, auf dem Flughafen außerhalb Londons um 12.55 Uhr nachmittags landeten, der Kapitän des Flugzeuges der Pan American World Airways über den Lautsprecher: „Dies ist die glücklichste Schar Leute, die wir seit langem an Bord gehabt haben.“ Die 72 sich an Bord befindenden Kongreßbesucher gaben ihrer Wertschätzung durch Klatschen Ausdruck.
Die Seereise der Passagiere auf den gecharterten Schiffen T. S. Arosa-Kulm und Arosa-Star war besonders erfreulich und nutzbringend. Die Schiffe wurden in der Tat zu schwimmenden Kongreßsälen. Am Donnerstag nachmittag, dem 14. Juli, bestiegen die Passagiere aus allen Teilen Nordamerikas in der Stadt Quebeck, Kanada, die Schiffe, nämlich 795 Personen die Kulm und 794 Personen die Star. Die Kulm lief zuerst aus, etwa um 17.15 Uhr, und die Star etwa eine Stunde später. Am folgenden Morgen fuhren sie immer noch den mächtigen St. Lawrence hinab und die Passagiere freuten sich über die großartige Stromlandschaft. Die Mahlzeiten wurden in drei Schichten serviert. Gleich vom ersten Morgen an waren Anstalten getroffen worden, während jeder der drei Schichten, so wie im Bethelheim Brooklyn, einen Morgengottesdienst durchzuführen. Bethelbrüder wurden dazu bestimmt, diese Programme zu leiten. Man las den Bibeltext des betreffenden Tages vor; darauf folgten Fragen und Antworten zur Besprechung des Textes und danach eine Zusammenfassung, indem der Kommentar aus dem Jahrbuch 1955 (engl.) vorgelesen wurde. Darauf brachte der betreffende Bethelbruder ein Gebet für alle Versammelten dar. Die Kellner des Schiffes servierten nicht, bis die etwa zehn Minuten dauernde Betrachtung vorbei war. Damit begann ein Tagesprogramm, das ein von der Watch Tower Society bestimmtes Komitee extra zu diesem Zweck ausgearbeitet hatte. Zum Beispiel fand an Bord der Star schon am ersten Nachmittag ein Reihe Vorträge statt, und andere Programmpunkte erzieherischen Charakters wurden von nun an im Gesellschaftsraum des Schiffes sowie in den Räumen des Cafés behandelt. Während der neun Tage boten die Vorträge Belehrendes über die Bibel, Gesundheitliches, Reisen, Geldwesen, Fotografieren bei Kongressen, Zahnpflege, die Geschichte der Watch Tower Society, Rechtliches und Felddienstberichte; auch folgten halbstündige Studien über eine einfache Unterhaltung in Italienisch, Deutsch, Französisch und Schwedisch: die fremden Sprachen, denen die Kongreßbesucher auf dem Kontinent begegnen sollten. Am dritten Tage hatten die Passagiere das seltene Schauspiel von vierzehn Eisbergen. Während der Nacht passierten die Schiffe vierzehn weitere, die alle mittels Radars entdeckt wurden. Der Mannschaft der Schiffe wurde gründlich Zeugnis gegeben, und sie wurde von Tag zu Tag freundlicher, da sie direkt und persönlich feststellte, daß Jehovas Zeugen keine Kommunisten sind, die man zu fürchten habe, wie sie fälschlich unterrichtet worden waren. So wurde denn das Abschiedstreffen mit der Schiffsmannschaft unter theokratischer Oberaufsicht für jedermann ein glücklicher, auferbauender Anlaß.
Am Freitag, dem 22. Juli, traf die Star um 18 Uhr im Hafen von Southampton ein, die Kulm etwas später. Am folgenden Morgen kamen nicht nur die Einwanderungsbeamten an Bord, sondern auch ein Empfangskomitee der Zeugen Jehovas. Vor der Reise mit der Bahn nach London setzten sie die Kongreßbesucher von Verschiedenem in Kenntnis. Als die ankommenden Besucher an Land gingen, ließen die Einwanderungsbehörden und die Zollbeamten sie rasch passieren. Ihr Gepäck wurde von den Zollbehörden überhaupt nicht durchgesehen. Man begegnete ihnen mit ungewöhnlicher Höflichkeit. Selbst das Meer war ihnen hold gewesen — der Atlantik hatte sich während der ganzen Überfahrt ruhig wie ein stilles Wasser verhalten. Noah und seine sieben theokratischen Mitpassagiere in der Arche hätten an dieser Reise mit den heutigen Zeugen Jehovas sicherlich ihre Freude gehabt. Auf den Docks in Southampton warteten Sonderzüge der sich ausschiffenden Zeugen, um sie eilends nach London zu befördern.
LONDON, ENGLAND, 27. BIS 31. JULI 1955
Für den internationalen Kongreß in London kamen Delegierte aus sechsundfünfzig fremden Ländern, auch aus Japan, Südafrika und Argentinien (Südamerika), in der größten Stadt der Welt zusammen. In einer der größten Massenbewegungen der Geschichte brachten gecharterte Flugzeuge und Schiffe 4500 Kongreßbesucher allein aus Nordamerika herbei. Die 21 000 erhaltenen Unterkunftsgesuche übertrafen bei weitem die während des internationalen Kongresses im Wembley-Stadion vier Jahre zuvor erhaltenen. Das Londoner Bethelheim nahm fünfundzwanzig der langjährigen Diener der Gesellschaft vom Auslande auf. Die Besucher wurden im allgemeinen in den vielen Hotels und den Wohnungen von Brüdern oder von gastfreundlichen Außenstehenden untergebracht. „Die Zimmersuche war direkt eine Wonne“ — so bemerkte jemand, der auf der Suche nach Zimmern für Kongreßbesucher von Haus zu Haus gegangen war.
Als Kongreßstätte für fünf Tage dienten die Anlagen des Rugby-Vereins in Twickenham, Grafschaft Middlesex. Dieses Stadion wird durch das Londoner Verkehrssystem gut bedient. Da das Twickenham-Stadion für Amateur-Rugby-Spieler bestimmt ist, wird es von einer Gruppe reicher Leute unterhalten und im allgemeinen nicht vermietet. Jetzt aber wurde eine Ausnahme gemacht. Darüber beklagte sich ein Geistlicher: „Sie vermieten das Stadion sonst nicht, und jetzt, da Sie es einmal tun — ausgerechnet an Jehovas Zeugen!“ Der Sekretär des Rugby-Fußballvereins warnte ihn vor einem Angriff auf Jehovas Zeugen, die es gemietet hatten, mit den Worten: „Wenn Sie ein einziges Pamphlet gegen sie herausgeben, so werden sie gleich mit zwanzig antworten!“ Im Monat vor dem Kongreß gaben eines Abends — wie es in der englischen Presse zu lesen war — Führer der Anglikanischen Kirche, der Römisch-katholischen Kirche und der Freien Kirche im Gebiet Twickenhams eine gemeinsame Erklärung heraus, in der sie auf das Treffen der Zeugen Jehovas hinwiesen, das auf den Rugby-Anlagen Ende Juli stattfinden werde. Die Erklärung wurde an alle Prediger und Pfarrer im Gebiet gesandt. Einer der drei Unterzeichner, der führende römisch-katholische Pfarrer jenes Stadtteils, sagte. „Wir haben es als nötig befunden, den Leuten deutlich zu sagen, daß ‚Jehovas Zeugen‘ in keinerlei Verbindung mit irgendeiner der christlichen Kirchen stehen, und daß sie in Wirklichkeit unsere gemeinsame Glaubensüberzeugung verwerfen.“ Sehr wahrscheinlich empfingen besonders diese drei Geistlichen ein Exemplar der Broschüre Christenheit oder Christentum — was ist „das Licht der Welt“?, nachdem der Kongreß in London vorbei war. Millionen von Exemplaren dieser Broschüre waren in achtundachtzig Ländern durch einen Sonderfeldzug der Zeugen Jehovas im April und Mai in dreißig Sprachen verteilt worden. 1 173 106 Exemplare wurden allein auf den Britischen Inseln verteilt.
Freiwillige Vorkongreßarbeiter in der Zahl von 250 gaben dem Stadion mit seinen drei Haupttribünen im Osten, Norden und Westen sowie im Süden mit seinen Betonstufen für Stehplätze ein neues Gesicht, da sie die Stätte gründlich scheuerten. Außerhalb wurden im Westen zur Unterbringung einer Cafeteria Zelte errichtet, in denen während des fünftägigen Kongresses 125 000 warme Mahlzeiten ausgeteilt werden konnten. Da gab es zwei Küchen und Küchendienstzelte mit einem Boiler auf Rädern im Abwaschzelt, ferner vier große Zelte von je 62 m Länge, in denen die Tische für die Essenden aneinandergestellt eine Reihe von
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