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  • Mit der Wahrheit Schritt halten
    Der Wachtturm 1956 | 15. Mai
    • führt er uns als seine glücklichen Nachfolger auf Erden durch die nie versagende Kraft des heiligen Geistes Gottes. Halten wir Schritt mit seinem Siegesmarsch? Gehen wir im Schritt mit seiner unbesiegbaren Organisation? Dies festzustellen ist eines jeden persönliche Sache. Wenn wir unter der Leitung Christi Jesu mit dem Geist Schritt halten, werden wir geistig nicht sterben, um wie die übrigen von der Welt für immer tot zu sein, sondern werden sicherlich den herrlichen Preis des ewigen Lebens in der neuen Welt erlangen. „Wer im Hinblick auf den Geist sät, wird ewiges Leben ernten.“ — Gal. 6:8, NW.

  • „Triumphierendes Königreich“ — Kongresse 1955
    Der Wachtturm 1956 | 15. Mai
    • „Triumphierendes Königreich“ — Kongresse 1955

      Paris, Frankreich, 3. bis 7. August 1955

      Die Krone eines Jahres erfolgreichen Königreichsdienstes im Felde des Zeugnisgebens in Frankreich war der zweite internationale Kongreß der Zeugen Jehovas in Paris, der während des Schlußmonats des Dienstjahres 1955 stattfand. Im Monat April, dem Monat des weltweiten Feldzuges, als das Gedächtnis an den Tod Christi gefeiert und die neue Broschüre (Christenheit oder Christentum — was ist „das Licht der Welt“?) freigegeben wurde, erreichten die 183 Versammlungen der Zeugen Jehovas in Frankreich eine neue Höchstzahl an Königreichsverkündigern, nämlich 9883. Das ist eine Zunahme von 23% gegenüber dem vorigen Dienstjahr. Bei der Gedächtnisfeier waren insgesamt 11 894 Personen zugegen, wiewohl nur 225 vom sinnbildlichen Brot und Wein genossen. Alle diese sollten nun für den Kongreß als Gastgeber ihrer Brüder aus weit mehr Ländern dienen, als bei einer solchen Zusammenkunft in Paris je zugegen gewesen waren. In Paris und Umgebung gibt es etwa 2500 Zeugen. Eine Höchstzahl an Anwesenden wurde erwartet, und die Organisation der Neuen-Welt-Gesellschaft in Paris machte sich dafür bereit. Französische Missionare, die die Gileadschule absolviert hatten, französische Pioniere und Versammlungsverkündiger suchten wochenlang Zimmer in Hotels und Privatwohnungen zu erhalten, um die vielen Unterkunftsgesuche erledigen zu können.

      Das große „Velodrome-d’Hiver“-Stadion oder der Sportpalast war für diesen Anlaß gemietet worden. Vier Jahre zuvor hatte der erste internationale Nachkriegskongreß der Zeugen Jehovas in Frankreich ebenfalls im Palais des Sports stattgefunden; damals wohnten 10 456 Personen dem öffentlichen Vortrag bei, und 351 wurden getauft. Mittlerweile war in Frankreich die organisatorische Zeitschrift Der Wachtturm in allen Sprachen verboten worden. Der ewige Gott Jehova jedoch, der sein Volk zu einer Wächterklasse gemacht hat, fuhr fort, sein Volk geistig zu nähren, und es ist in diesem Lande des römischen Katholizismus und des Kommunismus sowohl an geistiger Reife wie auch an Zahl gewachsen. Vom Pariser Zweigbüro aus wandert man nur eine Viertelstunde weit die Rue de la Tour (Turmstraße) hinab, geht auf der Brücke Pont de Passy über die Seine, überquert den Quai de Grenelle und kommt dann zum Sportpalast. Nur drei Blocks nördlich davon ragt der 300 m hohe weltberühmte Eiffelturm empor.

      Außer den Tausenden ausländischer Besucher, die hier zusammenkamen, brachte ein Sonderzug 1200 polnische Brüder aus dem Nordosten Frankreichs in die Stadt. Wegen der verschiedenen Sprachen, die anläßlich dieses Kongresses gesprochen werden sollten, enthielt das gedruckte Programm die „Auskunft für Kongreßbesucher“ in Französisch, Englisch und Polnisch, und die Willkomm- und Leitschilder rings um den Sportpalast waren auch in denselben drei Sprachen abgefaßt. Ankündigungen vom Podium aus erfolgten ebenfalls in diesen drei Sprachen. Literatur auf den Büchertischen war in noch mehr Sprachen vorhanden. Obwohl viele polnische Brüder jetzt Französisch verstehen, wurden doch besondere Versammlungen in polnischer Sprache abgehalten, und zwar am Donnerstag, Freitag und Sonnabend von 10 Uhr morgens bis mittags; und am Sonnabend morgen waren 577 anwesend.

      Das Kongreßkomitee sorgte nicht nur für die geistigen Bedürfnisse, sondern auch für eine reichversehene Cafeteria hinter dem mit Blumen geschmückten Podium, die die Kongreßteilnehmer regelmäßig mit Mahlzeiten erfrischte. Sie wurden von den vielen Speisetischen der Cafeterialinien aus dargereicht. Auch hier, wie bei allen vorausgegangenen Kongressen, die unter dem Motto „Triumphierendes Königreich“ stattfanden, übernahm ein vorzügliches, großes Orchester die Führung und begeisterte die Anwesenden zu einem von Herzen kommenden Gesang der Königreichslieder. Während die meisten in Französisch sangen, sangen doch auch viele Besucher in Englisch mit.

      Zur offiziellen Eröffnung des Kongresses drängte sich eine Menge von 9701 Personen in das Gebäude. Das Stadion vor dem Podium füllte sich, und man saß auch auf den seitlichen Sitzreihen, einige sogar hoch oben auf der Galerie. In dieser Radrennbahn ging es jedoch nicht um ein Fahrradrennen, sondern die Laufenden waren solche, die in der Rennbahn um den Preis des ewigen Lebens in Jehovas neuer Welt laufen. Darunter befanden sich auch 14 Personen aus dem unter einer Diktatur stehenden Portugal, viele aus dem portugiesischsprachigen Brasilien und auch etwa 35 Personen aus Spanien, das unter Francos Herrschaft steht. Diese Brüder sind mit der Diktaturherrschaft vertraut, unter der nur der Römisch-katholischen Kirche volle Religionsfreiheit gewährt wird, und so waren sie denn hier, bei diesem großartigen freien Kongreß in Paris, tiefgerührt. Tränen quollen in den Augen der spanischen Brüder auf, als sie zum erstenmal eine solche Menge ihrer Brüder, Zeugen Jehovas, sahen, Tausende und Abertausende zum öffentlichen Kongreß versammelt, ohne daß sie die Polizei fürchten mußten. Was machte es schon aus, wenn sie die Sprache der auf dem Podium Redenden nicht verstanden! Empfanden sie doch die große Freude, unter ihren Brüdern der einen großen Familie Gottes, Jehovas, zu sein. Sie staunten und waren begeistert über die Freiheit, mit der sich ihre Brüder durch ihre Abzeichen auf den Straßen von Paris öffentlich als Zeugen Jehovas zu erkennen gaben und so den Kongreß und seinen öffentlichen Vortrag bekanntmachten, ferner Schriften verbreiteten und die Botschaft von Tür zu Tür ohne irgendwelche Hindernisse predigten. Sie empfingen lebhafte Eindrücke, wovon sie nach ihrer Heimkehr ihren Brüdern daheim, die unter der Diktaturherrschaft leben, erzählen wollten.

      Die meisten Redner aus Nordamerika hielten ihre Vorträge in Englisch, und ihre Ansprachen wurden auf dem Podium durch fähige Dolmetscher in die französische Sprache übertragen. Französische Redner, die programmgemäß dienten, trugen ihre Reden mit derselben Inbrunst und Kraft vor wie jene, die in Englisch sprachen. Der Zweigdiener von Paris hielt die Willkommansprache in Französisch. Bruder Knorr, der Präsident, hielt abends die Eröffnungsansprache über die „Triumphierende Botschaft vom ‚Königreich‘“, und am Schlusse gab er das Buch Was hat die Religion der Menschheit gebracht? in Französisch frei. Dies löste bei den Zuhörern große Freude aus.

      Von 13.20 bis 20.50 Uhr verließen viele Besucher in fünf Sonderzügen Paris, um sich nach Rom zu begeben, was natürlich die Zahl der Anwesenden in Paris in Mitleidenschaft zog. Die große Massenbewegung von Kongreßbesuchern, die sich von Kongreß zu Kongreß über den Kontinent ergoß und wofür das Neuyorker Hauptbüro der Watch Tower Society in geschickter Weise viele gründliche Vorbereitungen getroffen hatte, war nun im Gange. Es war eine Invasion theokratischer Kämpfer vom Auslande, wie es eine solche noch nie gegeben hatte. Darüber veröffentlichte die europäische Ausgabe der Zeitung The Stars and Stripes vom 5. August, die in Darmstadt, Deutschland, für die bewaffneten US-Streitkräfte herausgegeben wird, auf ihrer 3. Seite folgendes:

      „Paris, 4. Aug. (AP) — Mehr als 4000 in Schweiß gebadete Zeugen Jehovas aus jedem Staat der Union strömten gestern nachmittag [Mittwoch] in das herausgeputzte Pariser Sportstadion, um sich Predigten anzuhören. Dann packten sie wieder ihre Koffer, um sich nach dem nächsten Aufenthaltsort ihrer Westeuropatour zu begeben. Als Glieder der Pazifistensekte, von denen jeder ein rotgelbes Abzeichen trug mit der Aufschrift ‚Die kommende Weltbesiegung durch das Königreich Gottes‘, stellen sie wahrscheinlich die größte Massenbewegung von Amerikanern dar, die sich seit der während des zweiten Weltkrieges erfolgenden Invasion der Alliierten durch Europa ergoß.“

      Von Rom aus führten fünf Sonderzüge später Tausende von Kongreßbesuchern nach Städten in der Schweiz. Das Berner Tagblatt vom Mittwoch, dem 10. August, veröffentlichte ein Bild der dort eintreffenden Delegierten und überschrieb den Begleitartikel mit „Invasion in Bern, 2000 Zeugen Jehovas“. Es hieß in dem Artikel weiter: „Bern (Schweiz) erlebte während zweier Tage die Invasion von mehr als 2000 Zeugen Jehovas, vorwiegend aus den Vereinigten Staaten. Die Leute aller Farbschattierungen mit dem angehefteten Täfelchen ‚Jehovah’s Witnesses‘ beherrschten zeitweilig das Straßenbild, und insbesondere die zahlreichen ‚bunten‘ Damen jeden Alters und Umfangs zogen verlängerte Blicke auf sich. Weit über 4000 Zeugen — von denen sich einige hundert in Zürich und Genf aufhalten — reisten mit zwei Extraschiffen und 42 Extraflugzeugen von den Staaten nach Europa, um hier von Kongreß zu Kongreß zu ziehen, angefangen in London, dann Paris.“

      Am zweiten Tag des Pariser Kongresses sprach der Präsident laut dem Programm zweimal, und nach seiner Abendansprache gegen den Spiritismus überraschte und beglückte er die Zuhörer durch das Vorzeigen der Broschüre Grundlage für den Glauben an eine neue Welt in Französisch. Am folgenden Morgen mußte er nach Italien fliegen, um für den Höhepunkt der Eröffnung des dreitägigen internationalen Kongresses in Rom zu sein.

      In Paris beantworteten am Freitag morgen im Sportpalast 774 Täuflinge die Fragen, die ihnen vom französischen Redner über die Taufe gestellt wurden, mit einem kräftigen „Oui!“. Dann wurden sie fünfzehn Kilometer weit vom Sportpalast nach der Ville de Chatenay-Malabry geführt, wo sie im Piscine Municipale, einem Hallenbad, vor vielen Zeugen getauft wurden. Ein achtjähriger Junge und eine dreiundachtzigjährige Frau befanden sich unter diesen Getauften. Selbst eine Blinde wagte es, sich in der Kraft Jehovas taufen zu lassen. Auch zwei frühere Spiritisten wurden getauft. Dieser Mann und seine Frau schätzten Bruder Knorrs Ansprache gegen den Dämonismus, auch Spiritismus genannt, sehr.

      Am Sonnabend abend kehrte Bruder Knorr im Flugzeug von Rom nach Paris zurück, um dort am Sonntag drei Ansprachen zu halten. Sehr viele Pariser erschienen und hörten sich den weithin bekanntgemachten öffentlichen Vortrag an, und die Zahl der Anwesenden im Sportpalast schnellte auf 16 500 hinauf. Das Stadion wurde gedrängt voll. Bruder Knorr war hoch erfreut, als er sah, wie lebhaft diese Zuhörer reagierten, und er empfand große Freude, ihnen die Broschüre Weltbesiegung nahe — durch Gottes Königreich in Französisch freizugeben. Ein Rekord in der Zahl der Anwesenden war erreicht, und die Brüder aus dem Auslande freuten sich zusammen mit ihren

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