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„Ein Leib“ von TeilnehmernDer Wachtturm 1956 | 1. März
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sich Jehovas „Feuereifer“ aussetzen, „der die Gegner verzehren wird“. (Heb. 6:4-8; 10:26-31, NW) So möge er denn Nutzen ziehen aus dem zurechtweisenden, disziplinarischen Gericht, das Jehova ihm zuteil werden läßt. Möge er beurteilen, was er selbst ist, und umkehren. Wenn er falsch gehandelt hat, sollte er dennoch dem Gebot gehorchen und das Abendmahl des Herrn essen, doch so, daß er den geopferten Leib des Herrn unterscheidet und um Vergebung für seine Sünde bittet. Dann möge diese Feier ihn stärken, den Fußstapfen Christi im kommenden Jahr genauer zu folgen.
19. Was sollte die „große Volksmenge“ aus allen Nationen erkennen, wenn sie zum Abendmahl des Herrn kommt, und auf welche Weise wird sie den größten Segen aus der Feier empfangen?
19 Nur die Glieder des Überrests der geistlichen Israeliten, die sich als Glieder des Leibes Christi im neuen Bunde befinden, dürfen jetzt vom Abendmahl des Herrn genießen. Die „große Menge“ der Anbeter Jehovas aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Zungen aber können als Beobachter anwesend sein. Sie sind heraufgekommen zum erhabenen „Berg Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs“, und wenn sie nun zum Abendmahl des Herrn kommen, sollten sie verstehen, daß sie in die sinnbildliche Gegenwart des „Tisches Jehovas“ und des „Bechers Jehovas“ kommen. (Off. 7:9; Jes. 2:2, 3) Dadurch sollten sie andere wissen lassen, daß sie den „Tisch der Dämonen“ meiden, Jehova ausschließliche Ergebenheit darbringen und bekennen, daß sie sich nur durch das Opfer seines großen Hohenpriesters, des Herrn Jesus Christus, Jehova nähern. Wenn sie das tun, werden sie sich in Harmonie befinden mit dem Überrest derer, die am Mahle teilnehmen, und werden mit ihnen als „e i n e Herde“ unter Jehovas einem Rechten Hirten vereint sein. (Joh. 10:14-16, NW) Mit diesem zusammen werden sie durch das Feiern des Abendmahles des Herrn den größten Segen empfangen; sie bezeichnen den „Tisch Jehovas“ als ehrenhaft und das darauf liegende Opfer Christi als unbefleckt und als eine Ehre für den Altar — all dies zum Ruhme und zur Verherrlichung des einen lebendigen und wahren Gottes Jehovas.
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„Triumphierendes Königreich“ — Kongresse 1955 (2. Teil)Der Wachtturm 1956 | 1. März
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„Triumphierendes Königreich“ — Kongresse 1955 (2. Teil)
Vancouver, Britisch-Kolumbien, Kanada, 29. Juni bis 3. Juli 1955
VON Chikago flogen der Präsident der Gesellschaft, sein Sekretär und der Vizepräsident westwärts, um dem fünftägigen Kongreß in Vancouver, Britisch-Kolumbien, Kanada, zu dienen, der als zweiter in der „durch die Welt eilenden Reihe christlicher Kongresse“ folgen sollte, wie eine kanadische Zeitung sich ausdrückte. Tatsache ist, daß dieser Kongreß sich in der Geschichte jener Provinz als die größte Versammlung erwies, die je stattgefunden hatte.
Der Pressediener der Watch Tower Society war schon früh an der Arbeit, und von Mitte Mai an publizierte die Presse Vorausmeldungen über die kommende Veranstaltung. Deutsche und schwedische Zeitungen halfen mit, den Kongreß anzukündigen und vom 13. Mai an sogar chinesische Zeitungen. So wurde denn die Öffentlichkeit im voraus darüber gut unterrichtet, und sie wurde auch ermuntert, die Tausende Kongreßbesucher in ihre Wohnungen aufzunehmen durch die Nachricht, daß Anforderungen für Unterkünfte aus 34 amerikanischen Staaten, 7 kanadischen Provinzen, aus England, Hawaii und Australien eingetroffen seien. Neuntausend Unterkunftsanforderungsformulare wurden ausgefüllt, und die Gastgeber waren erfreut über ihre Gäste. Die Öffentlichkeit erfuhr, daß ein großes Reinmachen im Gange war, da 400 Zeugen Jehovas das Empire-Stadion mit seinen Sitzgelegenheiten für 25 557 Personen von oben bis unten rein schrubbten.
Für das große Stadion-Oval wurde durch die Errichtung der Rednerbühne mit ihrem außergewöhnlichen Hintergrund und dem oben angebrachten Kongreßtitel eine „religiöse Atmosphäre“ geschaffen. Auch hatte Jehova seinen eigenen Hintergrund dazu gegeben — die Berge, die dem kanadischen Felsengebirge vorgelagert sind und die aus der Ferne markant hervortraten. Auf der anderen Seite des Stadion-Ovals hing ein mächtiges Banner mit dem Jahrestext, Psalm 112:7.
Die allgemeine Haltung des Publikums war freundlich; und die meisten großen Warenhäuser, Hotels und Motels hatten mit Freude Schilder ausgehängt: „Jehovas Zeugen willkommen!“ Willkommworte von Geschäftsfirmen wurden zudem in den Zeitungen veröffentlicht, doch wurde zweifellos der Bekanntmachung einer gewissen Religionsorganisation: „Besonderer Gottesdienst für Jehovas Zeugen“, am Sonntag abend keine Beachtung gezollt. Während des Kongresses nahm die Pressepublizität großartige Ausmaße an, indem Berichte in der Gesamtspaltenlänge von über 50 m erschienen, was alles zur guten Bekanntmachung der Neuen-Welt-Gesellschaft diente. Man rechne noch die Interviews mit den Beamten der Gesellschaft dazu, die auf Tonband aufgenommen und durch Radio gefunkt oder direkt vom Radiomikrofon aus weitergeleitet wurden.
Der Kongreß in Vancouver begann im schön hergerichteten Stadion unter bewölktem Himmel und bei kaltem Wetter. Die Freunde saßen in ihre Mäntel oder in Wolldecken gehüllt da. Sie waren aus 30 Staaten Amerikas hergekommen, ferner aus 8 Provinzen Kanadas und von Jukon, Nikaragua, Paraguay, Hawaii, Japan und Australien. Viele, die aus wärmeren, südlichen Zonen heraufgereist waren, mußten das Willkommen der Geschäftsfirmen der Stadt in Anspruch nehmen und sich mit schwereren Kleidern für das schlechte Wetter ausrüsten. Der Kongreßvorsitzende, P. Chapman, mußte seine Willkommansprache halten, während ihm der Regen ins Gesicht schlug, und viele hellfarbige Schirme gingen „gleich Blumen“ in den unbedeckten Teilen des Stadions auf. Nur zwei Sektoren im östlichen und westlichen Teil des Stadions waren überdacht, also nur etwa ein Drittel des ganzen Stadions. Während viele Besucher im Regen saßen, lauschten andere stehend den Ansprachen in den Gängen oder unter dem Schutzdach der Tribünen. Die Temperatur war etwa 13 Grad Celsius, aber die Kongreßbesucher bewiesen, daß sie keine „Schönwetterchristen“ sind. Sie unterstützten den Kongreß und auch die Redner mit großer Ausdauer. Sie wurden aber auch reichlich entschädigt, und groß war ihre Freude und ihr Dank, als sie Tag für Tag die Neuerscheinungen in Empfang nahmen.
Zur Eröffnungsansprache des Präsidenten waren 11 641 Personen zugegen. Das schlechte Wetter hielt an, und am Donnerstag nachmittag windete und regnete es nicht nur, sondern schneite und hagelte zudem, als der Präsident sprach. Aber die Veranstaltung nahm ihren Fortgang, und die Zahl der Anwesenden war auf 13 110 angestiegen. Die Freunde waren entschlossen, dem Wetter zu trotzen und taten es auch. Außerhalb des Stadions drängten sie eifrig im gemeinsamen Felddienste voran.
Am Freitag morgen kämpfte die Sonne mit den Sturmwolken, und es tröpfelte; aber als sich die Täuflinge erhoben, um die Frage betreffs ihrer rückhaltlosen Hingabe an Gott zu bejahen, brach die Sonne durch und strahlte auf sie herab. Trotzdem die Temperatur nur etwa 15 Grad Celsius betrug, wurden 500 Personen getauft, nur zwei davon privat, alle übrigen im offenen Empire-Bassin von Vancouver. Und Radiofilmbilder von dieser Untertauchung wurden abends durch Television über Kanal 2 weitergegeben, der Britisch-Kolumbien bedient; auch viele im Stadion Weilende sahen sie.
Am Sonnabend nachmittag empfingen 17 414 Zuhörer im Sonnenschein, der durch Wolken etwas gedämpft wurde, mit Ausrufen wie „Oh!“ sowie herzlichem Beifall das neue Buch You May Survive Armageddon into God’s New World.
Die Ansprachen am Sonntag morgen fanden im Regen vor 13 689 Anwesenden statt, die dem Wetter trotzten. Da sie wußten, daß unser himmlischer Vater auf Gerechte wie auf Ungerechte regnen läßt, beklagten sie sich nicht über das Wetter; sie konnten sich nicht vorstellen, daß Jehova Gott gesagt hätte: „Wie schade, daß es in Vancouver regnete!“ Äußerlich wohl etwas naß, im Geiste aber nicht gedämpft, zogen sie aus, um die Wohnungsinhaber und Menschen guten Willens zum öffentlichen Vortrag abzuholen, und viele von der Öffentlichkeit reagierten von selbst auf den gewaltigen Ankündigungsfeldzug hin. Obwohl es bis zum öffentlichen Vortrag weiterregnete, füllte doch die größte Menge, die in der Geschichte von Britisch-Kolumbien je verzeichnet worden ist, nämlich 21 877 Personen, den Großteil des Stadions, in dem viele Schirme aufgespannt worden waren. Viele befanden sich in geparkten Autos, viele in den Gängen. Als der Vortrag des Präsidenten „Weltbesiegung nahe — durch Gottes Königreich“ im Gange war, hörte es ganz zu regnen auf. Die vielen Neugekommenen wurden vom Redner eingeladen, die Zusammenkünfte in den zwanzig Königreichssälen in Vancouver zu besuchen. Viele Hunderte blieben bis zu den Schlußbemerkungen des Präsidenten zurück, so daß am Schlusse des Kongresses noch eine Menge von 18 161 im hellen Sonnenschein anwesend war.
Der Kongreß in Vancouver war für alle Beobachter eine vorzügliche Kundgebung christlicher Stärke und Treue. Er zeigte einen wunderbaren Triumph des Königreiches Gottes an. Zu einer Zeit, da der Fraser, der Fluß, der an Vancouver vorbeifließt, den höchsten Wasserstand seit dem Überschwemmungsjahr 1948 erreichte, wurde Britisch-Kolumbien mit einer Flut von Wahrheiten und Wahrheitsträgern überflutet. Von allen kanadischen Provinzen hat Britisch-Kolumbien die meisten Zeugen Jehovas, in der Tat je einen auf 124 Einwohner. In ganz Kanada gibt es 29 178 tätige Zeugen, verteilt auf 723 Versammlungen, was bedeutet, daß je ein Zeuge auf 480 Einwohner kommt. Die Wirkung des Kongresses in Vancouver sollte das Verhältnis der Zeugen zu der Einwohnerzahl noch günstiger gestalten. Der Kongreß bot viel Nachrichtenmaterial für eine große Zahl Pressemeldungen nach dem Kongreß in den Gemeinden aller heimkehrenden Kongreßbesucher.
LOS ANGELES, KALIFORNIEN, USA, 6. BIS 10. JULI 1955
Der dritte Kongreß in der Sommerserie kam nun in Los Angeles in Sicht. Am Tag vor seiner Eröffnung
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