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  • Wie wir die Bibel erhalten haben
    Der Wachtturm 1957 | 15. März
    • schrieben sehr rasch. Nachdem die Papyrusstreifen sorgfältig nachgeprüft worden waren, wurden sie aufgerollt, verpackt und in die ganze Griechisch sprechende Welt hinausgesandt. So weit verbreitet war die Septuaginta-Bibel, daß der Apostel Paulus auf seinen Missionsreisen viele Heiden fand, die die Heilige Schrift bereits kannten.

      DIE BIBEL IN EINER TOTEN SPRACHE

      Während Jahrhunderte vergingen, hörte auch das Griechische auf, eine internationale Sprache zu sein, und Latein wurde die Sprache des Volkes im westlichen Europa. Gegen Ende des vierten Jahrhunderts übersetzte ein Mann namens Hieronymus die Bibel in die lateinische Sprache. Sein Werk wird die „Lateinische Vulgata“ genannt. Aber mit der Zeit wurde auch Latein für das allgemeine Volk eine tote Sprache. Andere Sprachen kamen in Gebrauch. Eine davon war Englisch.

      Trotz dieser Veränderung in den Sprachen blieben die Leute auf eine lateinische Bibel angewiesen, also auf ein Buch, das sie nicht verstehen konnten. Doch irgendein Gedanke, die Bibel dem Volke in seiner Sprache zugänglich zu machen, wurde von den Autoritäten der römisch-katholischen Kirche verflucht, d. h. mit dem Anathema belegt. Papst Innozenz III. erklärte im Jahre 1199: „Die Geheimnisse des Glaubens sollten nicht allen Menschen an allen Orten erklärt werden, da sie nicht von allen Menschen überall verstanden werden können.“ Andere Päpste verdammten es, daß das gewöhnliche Volk die Bibel benutze. Wohl besaß es die lateinische Bibel, doch solch eine Bibel in einer unbekannten Sprache war nicht viel anders als eine Bibel, die überhaupt nicht existierte.

      Gegen Ende des vierzehnten Jahrhunderts brandmarkte ein römisch-katholischer Geistlicher namens John Wyclif, ein Gelehrter und Dozent der Universität Oxford, die geistige Gleichgültigkeit und Unwissenheit, die er unter der hohen und niederen Geistlichkeit vorfand. Wenn Unwissenheit über die Bibel schon in erschreckender Weise unter der Geistlichkeit herrschte, was war dann vom gewöhnlichen Volk zu erwarten, in dessen Reihen viele nicht wußten, daß es ein Buch wie die Bibel überhaupt gab! Wyclif sagte: „Über die Heilige Schrift unwissend zu sein bedeutet, über Christus unwissend zu sein.“ So nahm Wyclif denn die lateinische Bibel zur Hand und schuf die erste vollständige Übersetzung der Bibel ins Englische. Dies geschah ums Jahr 1382.

      Die römisch-katholische Kirche schätzte Wyclifs Anstrengungen nicht. Er wurde bitterlich bekämpft. Im Jahre 1412 an den Papst schreibend, nannte ihn der Erzbischof Arundel „diese Pest, dieser verwünschte Kerl verdammenswerten Gedenkens … der seine Sünde vollgemacht hat, indem er die Schrift in die Muttersprache übersetzte“. Maßgebende Persönlichkeiten der Kirche verboten irgendeine weitere Übersetzung der Bibel ins Englische.

      Dann aber geschah etwas: Im Jahre 1453 fiel Konstantinopel. Dies führte zu einer Zerstreuung der Gelehrten nach dem Westen. Diese Gelehrten brachten die Kenntnisse der griechischen Sprache mit sich, etwas, was der Westen fast gänzlich vergessen hatte. Ungefähr um dieselbe Zeit erfand auch Johannes Gutenberg den Druck mit beweglichen Typen. Diese zwei zusammenfallenden Ereignisse sollten der zündende Funke sein, der eine intensive Tätigkeit einleitete, wodurch Gottes Gedanken in die vertraute Sprache des Volkes übertragen wurden.

      In dem Werke, wodurch dem gewöhnlichen Volke geholfen werden sollte, Gottes Gedanken in sich aufzunehmen, ging William Tyndale voran. Tyndale war an den Universitäten von Oxford und Cambridge ein Gelehrter von großem Verdienst. Er verstand Griechisch und erkannte, daß Wyclifs englische Bibel nicht eine Übersetzung aus den ursprünglichen Bibelsprachen darstellte, sondern eine solche aus der lateinischen Bibel, so daß Wyclifs Bibel nur die Übersetzung einer anderen Übersetzung darstellte. Tyndale wollte die Bibel nun direkt aus den Ursprachen übersetzen. Sein Ziel war Genauigkeit und vollständige Treue gegenüber dem Original.

      Kirchliche Führer begegneten Tyndale mit Argwohn. Oft wurde dieser Gelehrte in Auseinandersetzungen hineingezogen. „Wir täten besser“, sagte einer seiner Gegner, „ohne Gottes Gesetze als ohne die des Papstes zu sein.“ Tyndale war äußerst empört. Er rief aus: „Wenn Gott mich am Leben läßt, will ich veranlassen, daß eines Tages ein Junge, der hinter dem Pfluge einhergeht, in England mehr von der Heiligen Schrift weiß als der Papst.“ Tyndale hielt sein Wort.

      DIE „INVASION ENGLANDS“

      Da Tyndale oft in Gefahr stand, verhaftet zu werden, floh er nach dem Festland, wo er sich unterirdisch betätigte. Obwohl er sich versteckt hielt, war er beständig in Lebensgefahr. Aber ums Jahr 1525 war Tyndales Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften ins Englische für den Drucker bereit. Da erfuhr eine kirchliche Amtsperson von Tyndales Werk und schrieb einen Brief an Heinrich VIII., um ihn vor der „Invasion der Bibel in England“ zu warnen. In dem Briefe wurde der König gewarnt, seinen Hafen vor der „schädlichen Ware“ zu schützen. Die Bibeln mußten in Baumwollballen und Mehlsäcken nach England geschmuggelt werden. Einmal in England fanden sie sofort Absatz. Die Geistlichkeit wurde alarmiert. Sie kaufte so viele Exemplare auf, als sie nur auftreiben konnte, um sie zu verbrennen. Der Bischof von London machte einen Kaufmann namens Pakington ausfindig, der mit Antwerpen handelte, und bat ihn, alle Exemplare jenseits des Wassers aufzukaufen.

      „Mein Herr“, erwiderte Pakington, der insgeheim Tyndales Freund war, „ich könnte in dieser Sache wahrscheinlich mehr tun als irgendein Kaufmann in England. Ich werde dafür sorgen, daß Sie bestimmt jedes Stück erhalten, das nicht verkauft wird.“

      „Beschaffen Sie sie für mich“, sagte der Bischof, „und gern werde ich alles geben, was immer sie kosten mögen. Ich werde bestimmt alle vernichten und sie vor der St.-Pauls-Kathedrale verbrennen.“

      Vier Wochen später findet der Kaufmann Tyndale. Er weiß, daß in seinen Geldmitteln Ebbe herrscht. „Meister Tyndale“, sagt er, „ich habe für Ihre Bücher einen guten Käufer gefunden.“ „Wen denn?“ fragt Tyndale. „Meinen (geistlichen) Herrn von London!“ „Oh, wenn der Bischof die Bücher haben will“, erwidert Tyndale, „so ist es nur, um sie zu verbrennen.“ „Nun“, lautet die Antwort, „was schadet es denn? Der Bischof wird sie sowieso verbrennen, und da ist es am besten, daß Sie das Geld dafür bekommen, so daß Sie an deren Stelle neue drucken können.“

      So wurde der Handel abgeschlossen. Der Bischof bekam die Bibeln und Tyndale das Geld. „Ich bin um so froher“, sagte Tyndale, „denn ein doppelter Vorteil erwächst daraus: Ich erhalte das Geld, um aus den Schulden herauszukommen, und die ganze Welt wird gegen das Verbrennen des Wortes Gottes ein Geschrei erheben; auf Grund des Überschusses, der mir verbleiben wird, werde ich das besagte Neue Testament korrigieren, um es von neuem drucken zu lassen, und ich hoffe, daß die zweite Ausgabe weit besser sein wird als die erste.“ So finanzierte der bittere Feind der Bibel, der Bischof von London, unwissentlich Tyndales Übersetzung der Bibel.

      Danach kamen die Bibeln massenhaft nach England. Die kirchlichen Amtspersonen stellten bald fest, daß es außer ihrer Macht lag, die gedruckte Bibel zu vernichten. Die Geistlichkeit griff jetzt die englische Bibel von der Kanzel aus an. Mittlerweile studierte Tyndale Hebräisch, um die Hebräischen Schriften direkt aus dem Original zu übersetzen. Es gelang ihm auch, einen Teil der Hebräischen Schriften zu übersetzen. Aber im Jahre 1535 wurde er von Kirchenbeamten festgenommen. Im folgenden Jahre wurde er als Ketzer verurteilt, stranguliert und dann am Pfahl verbrannt. Aber Tyndales Werk konnte mit der Vernichtung seines Leibes nicht zu Ende gebracht werden.

      In den fünfundsiebzig Jahren nach Tyndales Tode erschienen sechs bedeutende englische Bibeln. Es waren die Bibeln von Coverdale, die „Matthew-Bibel“, die „Große Bibel“, die „Genfer Bibel“, die „Bischofsbibel“ und die Rheims-Douay-Übersetzung. Die Douay-Bibel war eine Übersetzung der lateinischen Bibel, die anderen aber waren eigentlich Revisionen der Übersetzung Tyndales.

      In England sollte die einflußreichste der während des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts entstehenden Übersetzungen erst noch kommen. Es war dies die englische King-James-Bibel, von der man annimmt, daß 90 Prozent davon aus der Übersetzung Tyndales stammen.

      Tyndale hatte seine Arbeit gut getan. Er hatte das gewöhnliche Volk mit Gottes Gedanken bekanntgemacht. Warum aber entstanden so viele Revisionen der englischen Bibel? Aus welchem Grunde wurde die King-James-Bibel hergestellt, da Tyndale sein Werk doch so fachmännisch getan hatte? Die Antworten werden zusammen mit einer erläuternden Besprechung der King-James-Bibel in einer späteren Ausgabe des Wachtturms erscheinen.

  • Biblischer Film enthüllt Unkenntnis über die Bibel
    Der Wachtturm 1957 | 15. März
    • Biblischer Film enthüllt Unkenntnis über die Bibel

      DER Produzent und Regisseur Cecil B. DeMille des Hollywood-Films „Die Zehn Gebote“ hat weit und breit bekanntgemacht, wie genau dieser Film der Bibel entspreche. Viele Geistliche haben sich eilends auf seine Seite begeben und schließen sich mit ihrem Lob den Hollywood-„Jasagern“ an. In diesen Gesang stimmen Filmkritiker im allgemeinen mit ein.

      Aber die Tatsachen zwingen einen zu der Schlußfolgerung, daß diese Männer der Wahrheit gegenüber entweder gleichgültig sind oder sie nicht kennen.

      Die erste Hälfte des Films ist zum größten Teil frei erfunden, obwohl von ihm behauptet wird, er stütze sich auf gewisse geschichtliche Tatsachen. Von der zweiten Hälfte, die von der Zeit, da Mose lebte, handelt, worüber die Bibel berichtet, wird bekanntgegeben, sie entspreche genau der Heiligen Schrift. DeMille sagt: „Alles ist so, wie ich es in der Bibel gefunden habe.“

      Rabbi Magnin von Los Angeles erklärte: „Ich weiß nicht, wann ich jemals so ergriffen und begeistert war … Alles wird ehrfurchtsvoll, würdig und geistlich anregend behandelt.“ Rabbi Pressman von Los Angeles sagte: Diese Geschichte „wird auf machtvollste und ehrfurchtsvollste Weise erzählt“, und er fügte hinzu: „Es ist mein Gebet, daß der große Schöpfer dieses Ihr Opfer als einen echten Tribut auf dem Altar des Dienstes und der Verbreitung seiner Wahrheit annehme.“

      Der Methodisten-Bischof Kennedy von Los Angeles sagte zu DeMille: „Ihr Beitrag, den Sie durch diesen Film für unsere Generation leisteten, wird einer der bedeutsamen unserer Zeit sein.“ George Heimrich, ein Glied des Nationalrats der Kirchen Christi, schrieb: „Gott hat Mr. DeMille wahrlich zu einer Zeit gebraucht, in der wir größeren Nachdruck auf das geistige Verständnis unter den Völkern der ganzen Welt legen müssen, wenn wir dem vollständigen Chaos entgehen wollen … Mr. DeMille, Ihr Film kann und wird den Weltfrieden beeinflussen.“ Präsident McKay von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage pries den Film als „heiligen Geschichtsbericht, der ehrfurchtsvoll und meisterhaft verfaßt wurde“.

      Kardinal Francis Spellman von New York sagte: „Mr. DeMilles ergreifende Darstellung der ‚Zehn Gebote‘ wird das Leben all derer bereichern, die diesen Film sehen.“ Kardinal Mclntyre von Los Angeles sagte: „Wir sehen die Mission, die Mr. DeMille zu erfüllen hatte, als etwas Großes an … Ich bin sicher, daß der Herr in seiner Güte und Gnade ihn und alle, die ihm bei diesem großartigen Werke geholfen haben, reichlich segnen wird.“

      Dr. William Lindsay Young, Vizepräsident der Nationalen Konferenz der Christen und Juden schrieb: „Von Zeit zu Zeit sind im Laufe der Geschichte Menschen aufgetreten, die eine bedeutsame, bleibende Reaktion im moralischen und geistigen Leben ihrer Zeit ausgelöst haben: der Apostel Paulus im ersten Jahrhundert, der heilige Franziskus

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